Gedanke
Ein Mensch braucht das Empfinden,
jemanden zu haben, dem er etwas sagen kann.
Selbst die Unterschiede zwischen den Leuten würden hieran nichts ändern.
Ein Mensch bedarf der Widmung eines anderen Menschen.
Sein Zuhören schafft einen Raum für Vertrauen.
Seine Antworten erwidern es.
So erhalten wir ein sicheres Gefühl.
Gedicht
Dankbar zu sein, das hat uns gutgetan.
Das hat uns etwas eingebracht und ein Wohlgefühl verschafft.
Da stimmt es uns fröhlich und wir scheinen erlöst zu sein.
All das, was man sagen möchte, wird erhört.
Das hat uns manchen Mut gemacht
und ein helles Licht scheint obendrein bei uns.
Wir erkennen es voller Freude,
dass eine Dankbarkeit heute
redlich und willkommen ist.
Wer seinen Dank ausdrückt und ein Lob ausspricht,
der ist nun einmal ein guter Mann,
hält zu uns und macht etwas wahr, was man gerne haben kann.
Es ist nicht immerzu so einfach gewesen,
sein Lebensglück zu verspüren.
Darum lassen wir es zu und nehmen es an,
damit es sich bei uns zurecht einfinden kann.
Gedanke
Das Feine und das Grobe sind gleichermaßen wirklich.
Das eine ergänzt das andere gut.
Da hat man es sich so ausgedacht,
und damit seine Zeit verbracht,
wie alles das bei uns erscheint.
Vereint, mit gemeinsamen Kräften
vollbringt man sein Werk.
Da vollziehen wir unsere Geschäfte
und richten unser Augenmerk
auf das, was ist und was da wird.
Da haben wir bald etwas davon kapiert.
Gedanke
Ein Licht dieser Welt
vermag es, unseren Geist zu erhellen.
Es möchte uns aufheitern.
Wir vermögen es dank ihm zu sehen.
Welcher Anteil von uns hat das erkannt,
was da sichtbar vor uns liegt?
Wodurch sind wir zu dem geworden,
was wir sind?
Gedanke
Das Rad soll bei uns rund laufen.
Da richten wir es so ein.
Wir führen bei uns einen Takt ein,
der seinem Bogenmaß entspricht.
Das Verhältnis von beidem ändere sich nicht.
Nein, alles habe einen Bestand zu eigen.
Wozu das führt, wird sich uns zeigen.
Doch vor der Zeit bräuchte nichts zu geschehen.
Es werden weiter bei uns Winde wehen,
Welten vergehen und Welten erstehen.
Da bleibt dennoch alles, was es ist.
Allein nur wir haben eine andere Frist.
Gedanke
Das Schöne soll uns nahe sein.
Es ist im Grunde bereits hier.
Geborgen bei uns in den Gedanken sehen wir es klar,
dass das immerzu schon so für uns gewesen ist.
Mancher Baum trägt seine Früchte erst dann,
wenn ein Glück für ihn wahr sein kann.
Bedeutung hat im Leben das eigene Gut,
man möchte mir dieses Wort vergeben.
Bedeutend würde es nicht für jeden sein.
Was ich sage, betrifft zumeist allein nur mich.
Gedanke
Das Ziel vor Augen suchst Du einen Weg für Dich.
Doch eine gerade Verbindung dorthin gibt es keine.
Damit bist Du nicht allein gewesen.
Auch anderen Menschen ergeht es so wie Dir.
Gedanke
Ein Herrscher nutzt die Macht,
die er dank seines Amtes innehat,
zuweilen zu einem eigenen Nutzen.
Was soll uns daran verdutzen.
Gedanke
Einsam sitzt er in seiner Stube
und betrachtet das Leben, wie es ist.
Er beschaut einen Hergang der Dinge.
Auf dem Tisch liegen seine Malwerkzeuge.
Die Pinsel, die Farben und das Papier sind gebraucht worden.
Das Wasserglas mit seinem trüben Inhalt zeugt vom Getanen.
Auf einem Nebentisch ruht ein Gemälde.
Es ruht dort gut nach all der Einwirkung seiner Hände.
Der Maler hat sich bereits entspannt.
Seine Blicke ruhen auf einem Winkel dieses Raumes.
Gedanke
Etwas Einfaches ermöglicht uns vieles.
Darum erhalten wir sie uns.
Manche Dinge bedürfen einer Kenntnisnahme,
ehe man sie vernehmen kann.
Etliches begnügt sich damit
in Lebendigkeit von uns begriffen zu werden.
Gedanke
Ein Gedanke, der uns willkommen gewesen ist,
hat sich auf uns ausgewirkt.
Da haben wir etwas kapiert.
Alles möchte zu etwas werden,
das Gute bleibt jedoch, wie es schon immer ist.
Der Gedanke setzt seine Wirkung fort.
Da schenkt er uns seine Kraft.
Er geht gänzlich in uns auf.
Wir haben ihn angenommen.
Gedanke
Um einen Text aufzusetzen, dazu bedarf es mancher Dinge.
Nichts ist einfach so bei uns geschehen,
noch würde von nichts etwas Gutes kommen können.
Kein Leben gibt es, das entstehen kann,
ohne dass vorher nicht doch eine Quelle dafür bestanden hat.
So kommt sie vor - einfach so.
Da ist zwar ein existentes Material vorhanden,
aber ein Heilsbringer sollte das nicht gewesen sein.
Das nichts ist, wie eine 'Null' der Mathematiker auch
für uns so schwierig zu verstehen gewesen.
Wir könnten es nicht zuordnen, was es bedeutet hat.
Einen Text könnte man nicht aus dem Nichts entstehen lassen.
Es muss zuvor etwas bei uns aufgekommen sein.
Auch ein Ofen wärmt erst dann,
wenn das Feuer in ihm
die Kohle zum Erglühen gebracht hat.
Der Mensch strebt nach Erfüllung.
Nicht einfach gestaltet sich diese Sehnsucht
und auch nicht gering sind die Bemühungen,
will der Mensch erfolgreich darin sein
auch wirkliche Erfüllung zu finden.
Wenn man aber die Bedürfnisse der Menschen betrachtet,
formulieren diese ihre Wünsche und Sehnsüchte unterschiedlich.
Aber mit einer gewissen Ahnung glaube ich,
dass es neben den individuellen Bedürfnisse nach
Erfüllung ebenso Bedürfnisse gibt, die dem Menschen
in sein Naturell eingegeben sind,
die nicht nur für Einzelne Erfüllung sein können,
sondern die allen Menschen zu eigen sind.
Ebenso wie das Tier bestimmte Grundbedingungen
zum Überleben benötigt,
gebraucht auch der Mensch Grundbedingungen,
die ihm Glück und Erfüllung ermöglichen,
einfach dadurch,
dass sie erhalten werden.
Es gibt schlimme Dinge
und es gibt Dinge, die sind weniger schlimm.
Es gibt traurige Dinge
und Dinge, die nie enden wollen traurig zu sein.
Und es gibt Momente der Einsicht
und Einsichten, die ewig währen,
und die einen vor Schlimmerem bewahren.
Wer sagt, dass er keine Einsicht braucht, irrt.
Sie ist ein Grundbedürfnis der Menschen
und ein wesentliches Moment,
um die Zusammenhänge von sich selbst
nachhaltig zu begreifen und zu verstehen.
Kein Mensch wird in der Lage sein,
ohne eine gewisse Erkenntnis über sich selber,
das eigene Leben zu meistern,
ebenso wenig wie er das vermag,
ohne gewisse Erkenntnis von der Welt,
also dem Umfeld
in dem er lebt.
Erst wenn dies vorhanden ist
vermag sich der Mensch fortschrittlich zu orientieren
und Fuß zu fassen im Leben
und erst dann kann sich guter Erfolg
wirklich einstellen
und dauerhaft werden.
Es ist fies
sich selbst ein leeres Blatt vorzuhalten
ohne zu wissen,
was darauf werden soll.
Es ist gemein
und provokativ
und es gibt keine Kreativität,
die einfach auf Knopfdruck leere Blätter anfüllt.
Kreativität
ist dazu da, wenig Gutes neu zu gestalten
und immer wieder
Altes anzuschauen,
Altes schön zu finden
Altes zu verstehen
und sich (mit) einem guten Gefühl zu stärken
und nicht viel zu wollen,
sondern musisch zu sein
- es sich gut gehen zu lassen.
Es ist nicht einfach
zuzugeben.
Es mag auch nicht einfach sein,
das zu lernen.
Es liegt nicht an der Sache eines Fehlers,
dass es einem nichts ausmacht,
den zu besitzen,
aber es bedarf keiner Schuldgefühle deswegen.
Es kann nicht notwendig sein,
seine Seele zu entkleiden
und allen Menschen die Fehler preiszugeben.
Es macht nur Sinn, das nicht zu tun.
Falsche Offenheit ist keine Tugend.
Man sollte sich den Schutz gewähren
im Verborgenen zu halten,
was nicht jeder zu wissen braucht.
Es gibt Privates und Persönliches,
das behält man ein Leben lang für sich,
und man kann daran stark werden,
sich den Schutz zu gewähren.
Es ist Sommerzeit,
die Tage werden fast täglich heißer
und man schwitzt oft schon beim Nichtstun.
Aber so sehr es manche Menschen anstrengen mag zu schwitzen,
so leicht und genüsslich kommt es mir vor.
Die Schweißperlen laufen in kleinen Bächen herunter
und es tut gut
den Körper darin zu spüren,
dass er warm hat.
Es gibt nichts Gutes auf der Welt,
das nicht auch einen Fehler hat,
das nicht auch eine Schwachstelle besitzt,
an der das Ding irgendwann zerbricht
und in tausend Stücke fällt.
Das Perfekte ist nichts lebensfähig.
Nur das Gemischte, das Gutes wie Schlechtes in sich trägt,
vermag es zu bestehen.
Ich kann nicht sagen,
warum das so ist.
Aber alles Reine
besitzt auch Trübheit,
all das Klare Schmutz,
alles Warme Kälte,
alles Gute das Schlechte,
alles Nützliche den Fehler,
alles Gesunde das Krankmachende.
Gedanke
Eine Harmonie verbirgt sich im Klang.
Ein Klang ermöglicht uns sein Empfinden.
Das macht ein Gefühl für uns greifbar.
Das Gefühl lässt uns etwas Weiteres begreifen,
unsere eigene Existenz können wir jetzt verstehen.
Dann werden wir wirklich sein,
weil so sein
kann man von allein.
Alles andere ist aufgebauscht.
Damit erliegt man einer Illusion.
Man gibt sich einer Scheinwirklichkeit hin.
Ein Geräusch ermöglicht uns Regungen.
Das macht es uns klar,
wie sehr wir uns wohlfühlen
oder ob wir etwas Schlechtes verspüren müssen.
Angenehm sind uns manche der Geräusche oder auch nicht.
Da schicken sie uns Erinnerungen, sie rufen diese bei uns hervor.
Momente aus längst vergangenen Tagen
oder aus jüngster Zeit werden wach.
Das alles ist so grundlegend für unsere Existenz.
Mein Freund ist ein einfacher Mensch.
Er ist nicht so kompliziert wie ich.
Er hat immer einen guten Witz auf Vorrat
und mit ihm ist es immer auch lustig.
Ich bewundere ihn dafür,
wie er seine Einfachheit zu nutzen weiß,
ein herzensguter Mensch zu sein.
Prostituierte
kann man kaufen.
Sie sehen teilweise sehr gut aus.
Man sieht immer häufiger Leute,
die gerne Liebe kaufen
und dadurch
ihr eigenes Herz verkaufen.
Um ans Ziel zu kommen,
sagen die Leute,
braucht man sehr viel
- vor allem viele Fähigkeiten.
Aber ist es nicht so,
dass, wenn man auf dem Weg
zum Ziel ist,
man dabei die Fähigkeiten lernt?
Um ans Ziel zu kommen,
muss man durchhalten können.
Aber ist es nicht so,
dass man erst ankommen kann,
wenn man angekommen ist?
Der Weg zum Ziel,
der ist sehr wichtig.
Aber oft finde ich es noch wichtiger,
als dass man ihn erreicht,
dass man den ersten Schritt geht
und sich in Gang bringt, sich auf den Weg macht,
um irgendwann, zu bestimmter Zeit
anzukommen.
Nur Göttliches mag Gott verehren
- so steht es in einem Buch Heinrich Zimmers -
eines bedeutenden deutschen Indologen.
Anspruch zu erheben
an das, was verehrt werden soll.
Wissen um die Richtigkeit der Verehrung,
das ist essenzielle Botschaft der Religion.
Unstimmigkeiten und Verblendungen
führen, wie heutzutage beim Christentum,
zur Ablehnung etlicher Bürger
dieser Religion.
Es wird hinterfragt,
was lange Dogma war.
Aber gerade die Verteidigung des Dogmas
bedingt
dass Menschen, die hinterfragen,
die Botschaft der Kirche ablehnen.
Was bringt es uns? Eine Frage, auf die
keine Antwort zu finden sein wird.
Verehrung, danach sehnt sich jeder Mensch.
Es ist ein Grundbedürfnis
etwas Höherem zu dienen.
Gerade deshalb lehnen heute viele Menschen
die Unterwürfigkeit ab.
Die alten Götter besitzen nur noch farblosen
oder kolorierten Abklatsch,
Religion wird zum geistlichen Ding.
Weniger Worte zu schreiben
bedeutet gewichtigere Worte wählen zu müssen
um gleichviel zu sagen.
Es wird vorgezogen, weniger aber genauer,
spärliche aber treffende Antwort zu geben,
als dass es der Sprache zukäme
in schönen Formulierungen bunt auszuschmücken,
was Fakt und Wahrheit ist.
Weniger Worte bewirken Klarheit.
Die Aufnahmebereitschaft der Menschen ist gering.
Der Alltag bedarf keiner ungewöhnlichen Dinge.
Das Normale ist Maß.
Weniger Worte zu schreiben,
heißt auch sich festzulegen
und zu definieren.
Definitionen sind immer schon kurz.
Wenige Worte vermögen uns zur Klarheit zu bringen,
viele Worte verschleiern unseren Blick.
Wer spricht sie nicht gerne,
die Worte von Belang?
Wie schön ist es erfolgreich zu sein,
Wichtiges zu sagen zu haben,
sich einzubinden in die Gesellschaft?
Wer bringt sich nicht gerne belangvoll ein?
Wer hat nicht gerne die Zuhörer auf seiner Seite?
Der Mensch strebt nach Geachtet-Werden.
Warum fällt uns das so schwer,
uns danach auszurichten
und den Menschen, seien sie auch
andersdenkend, Achtung zukommen
zu lassen,
als seien sie unsere Freunde.
Worte von Belang rücken uns ins rechte Licht.
Sie verdeutlichen unsere Gesinnung
und helfen uns, unsere Meinung
zu positionieren.
Das Sprechen ist ein Geschäft,
das dem Klugen Verstand gibt,
das den Klugen hervorhebt
und Raum dafür schafft,
dass er sich darstellen kann.
So können andere von seiner Meinung erfahren.
Wer kann sie missen,
sie, die uns alle guten Gefühle schenkt,
die uns reich macht mit nichts
als der Wirklichkeit.
Wer hat das Recht,
ihr nicht zu vertrauen,
ohne sich respektlos ihr gegenüber zu verhalten?
Gibt es falsche Zufriedenheit?
Kostbar ist ihr Sein.
Genüsslich lässt man es sich gut gehen,
nutznießt man von ihr.
Ganz nebenbei erholt man sich prächtig,
tankt man Kraft und Stärke,
obwohl man scheinbar untätig
damit es sich gut gehen lässt,
ihr Flair zu erleben.
Zufriedenheit
- sie macht uns reich.
All unser Besitz wäre gering,
hätten wir nicht dieses Äquivalent auf unserer Gefühlsebene.