Mein Weg zu Gott
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Mein Name ist Viktoria, aber alle nennen mich „Vika“. Ich durfte in einer liebevollen Familie aufwachsen. Der Glaube spielte in meiner Familie und in meinem Leben keine Rolle.
Im Alter von etwa 14 Jahren begann ich mir die Frage nach dem Sinn des Lebens zu stellen – die berühmten Fragen „Woher komme ich?“, „Wer bin ich?“ und „Wo gehe ich hin?“. Ich fragte sehr viele Menschen. Doch keiner konnte mir diese Fragen beantworten. Meine Oma war Christin, aber damals dachte ich, dass Religion etwas für alte Menschen sei und somit für mich nicht in Frage kommt. Vielleicht würde ich im Alter von 60 oder 70 Jahren mal die Bibel lesen. Aber jetzt in meiner Jugend? Nein danke.
Irgendwann gab ich das Fragen auf und beschloss mein Leben so gut es geht zu genießen und nichts zu verpassen. Das sollte der Sinn und das Ziel in meinem Leben sein. Ich hatte viele Freunde, ging auf Partys und besuchte Discotheken. Doch in stillen Momenten fragte ich mich doch, ob das alles sei. Ich spürte, dass es da doch mehr gibt. Aber ich wusste nicht, was es war.
Als ich 17 Jahre alt war, jobbte ich in einem Supermarkt und wurde eines Tages von einem Kollegen zu einer Jugendveranstaltung eingeladen. Es sollte ein „Jugendwochenende“ mit Vorträgen und Workshops sein, zu dem etwa 1000 Jugendliche aus ganz Deutschland anreisten. Da ich schon immer daran interessiert war, Neues zu erleben und neue Menschen kennen zu lernen, ging ich mit einer Freundin dahin. Relativ schnell merkte ich, dass es sich hier um eine christliche Veranstaltung handelte – damals für mich eine ganz neue Welt. Doch da ich bereits einige Leute kennen gelernt hatte und mir die Leute sympathisch waren, blieb ich da. Das Thema des Wochenendes war „Auf festem Grund gebaut“. Am Freitagabend saßen zu den Vorträgen alle Jugendlichen an Tischen. Ich saß mit etwa 7 Leuten, die ich dort kennen gelernt hatte, an einem Tisch. Als Kennenlernspiel sollten wir auf einen Zettel die 5 wichtigsten Dinge in unserem Leben aufschreiben- vom Wichtigsten zu den weniger wichtigeren Dingen. Anschließend haben wir uns anhand dieser Liste den Leuten an unserem Tisch vorgestellt. Diese Liste zu verfassen schien für mich sehr einfach zu sein:
1. Familie, 2.Freunde, 3. Gesundheit, 4. Geld/ Karriere (damals wollte ich Anwältin werden). Bereits nach 4 „Dingen“, war ich fertig und es wollte mir keine 5. Sache einfallen. Und dann machte ich das, was man macht, wenn einem nichts einfällt, was man noch schreiben kann: ich schaute, was meine Sitznachbarn geschrieben haben. Erst war ich verwirrt, aber weil mir nichts Besseres einfiel, schrieb ich das, was ich gesehen hatte, an die 5. Stelle einfach hin: „Jesus“. Als wir uns einander vorstellten, hatten alle Jugendlichen auf dem ersten Platz in ihrem Leben „Jesus“, „Glaube“ oder „Gott“ stehen. Erst danach kamen Familie, Freunde und alles Weitere. Überrascht musste ich feststellen, dass sie das wirklich ernst meinten. Sie standen alle fest im Leben, machten gerade ihr Abi oder eine Ausbildung. Sie waren nicht weltfremd, sondern klug, modern und echt sympathisch. Und sie nahmen mich so an, wie ich war.
Der Glaube und diese Menschen passten in meinem Weltbild einfach nicht zusammen. In der folgenden Nacht konnte ich nicht schlafen. Wie konnte es sein, dass bei allen Jugendlichen an meinem Tisch der Glaube an Gott die wichtigste Rolle in ihrem Leben spielte? Ist das vielleicht die Antwort auf alle meine unbeantworteten Fragen? Am nächsten Tag ging ich wieder hin. Es war ein sehr schöner Tag mit Sport, Spielen und Gesprächen. Abends haben wir viele Lieder gesungen, die zwar neu für mich waren, mir aber sehr gut gefielen. Dann begann ein Vortrag. Der Referent erzählte ein Gleichnis von Jesus aus der Bibel (Lukas 6,47-49). Dabei ging es um zwei Männer, die jeweils ein Haus bauten. Der eine baute sein Haus auf einen Felsen, der andere auf Sand. Als es stark zu regnen begann, wurde das Haus, das auf Sand gebaut war, unterspült, so dass es zusammenfiel. Das andere Haus, das auf einem festen Fundament gebaut war, überstand dieselben Regengüsse und blieb stehen. Nachdem der Referent den Text vorgelesen hatte, fragte er seine Zuhörer, worauf wir unser Haus/ unser Leben bauen. Ich war sehr gespannt, wie dieser Vortrag weiterging, und so hörte ich gut zu und dachte mit. Dann begann der Referent Dinge aufzuzählen, worauf Menschen ihre Lebenshäuser bauen könnten. Er begann mit der Familie. Es gibt viele Menschen, deren Lebenssinn darin besteht, zu heiraten, Kinder zu bekommen, ihre Enkel aufwachsen zu sehen und im hohen Alter zu sterben. Ich musste zugeben, dass mir dieser Lebensplan sehr gut gefiel. Aber was wäre, wenn ich keinen passenden Partner finden würde oder keine Kinder bekommen könnte? Wäre mein Leben dann nicht lebenswert? Ich sehnte mich nach mehr. So fuhr der Referent fort und beschrieb ein mögliches Leben, in dem Freunde an erster Stelle stehen. Auch da wusste ich, dass ich bereits mit meinen 17 Jahren viele Freunde kommen und gehen gesehen habe. Nein, auch das wollte ich nicht zum Fundament in meinem Leben haben. So ging es auch mit dem Thema Gesundheit. Es ist ein Geschenk, wenn man gesund ist. Man kann auch Vieles dafür machen, um es auch zu bleiben. Doch eine Garantie darauf, sein Leben lang gesund zu bleiben, gibt es nicht. Auch die Karriere und das viele Geld, das ich damals in meinen Träumen als Anwältin verdienen wollte, sollte nicht das Fundament und der Sinn meines Lebens sein. Und so arbeitete sich der Referent von oben bis nach unten durch meine Liste von gestern. Obwohl ich nur eine von den etwa 1000 Zuhörern war, hatte ich das Gefühl, dass er zu mir persönlich sprach. Ich verstand, dass ich für meine Familie, meine Freunde, meine Gesundheit und einen guten Weg in der Schule sehr dankbar sein kann, doch ich konnte und wollte diese Dinge nicht länger zum Fundament in meinem Leben machen, da ich die Standfestigkeit dieses Fundamentes nicht beeinflussen kann und da dieses Fundament nicht 100-prozentig tragfähig ist. All' diese Dinge können von einem Moment auf den anderen wegbrechen. Das bedeutet, dass mein „Lebenshaus“ nicht sicher stehen würde. Dann sprach der Referent von Jesus als einem Fels, einem festen Fundament, auf das man sein Leben bauen kann, wenn man möchte. In meinem Innersten war ich sehr berührt und spürte, dass das die Antwort auf alle meine Fragen war, die mir bis dahin niemand beantworten konnte und nach denen ich mich immer sehnte. Ich verstand noch nicht viel, doch in meinem Herzen wusste ich, dass ich mein Leben auf Jesus bauen wollte. Er ist das feste und sichere Fundament, auf dem mein Lebenshaus, mein Leben, stehen soll. Er wird immer da sein, immer derselbe feste Fels sein, auf dem mein Leben in allen Höhen und Tiefen sicher steht. An einer Stelle in der Bibel heißt es, dass „Gott die Ewigkeit in das Herz der Menschen gelegt hat“ (vgl. Prediger Kapitel 3, Vers 11). Wenn ein Mensch die Wahrheit über die Ewigkeit hört, dann weiß er, dass das die Wahrheit ist. Ich hatte ein Gefühl, als ob das letzte Puzzleteil, das in meinem Leben fehlte, nun gefunden worden sei und dass mein Leben nun komplett ist, ein Gefühl der Erleichterung und purer Freude, ein Gefühl des "nach Hause Kommens".
An diesem Abend suchte ich ein Gespräch mit jemandem, der mir das alles besser erklären konnte. Ich hatte immer am Religionsunterricht in der Schule teilgenommen, wusste traurigerweise aber nicht, wer Jesus ist. Eine junge Frau beantwortete in einem langen Gespräch alle meine Fragen und ich traf an diesem 16.10.1999 die Entscheidung, Jesus in mein Leben aufzunehmen und mein Leben auf Ihn als Fundament zu stellen. Ich begann in der Bibel zu lesen, zu beten und besuchte die Gottesdienste und Jugendtreffen einer Gemeinde in der Nähe meines Wohnortes. Im Juni 2000 ließ ich mich im Alter von 18 Jahren taufen und schloss mich einer Freien Evangelischen Gemeinde an.
Nach der Hochzeit zog ich zu meinem Mann nach Augustdorf und wechselte in die Evangelische Freikirche Augustdorf (Pivitsheider Straße 95). Hier treffe ich mich mit vielen Menschen, die ebenfalls Jesus zu ihrem Lebensfundament gemacht haben. Durch das Lesen in der Bibel und durch das Leben in der Gemeinde lerne ich Gott und Seinen Sohn Jesus immer besser kennen. Ich erkenne und danke Jesus, dass Er mir meine Sünden, meine Last, genommen hat. Er hat das, was ich für meine Sünden verdiene - den Tod - auf sich genommen, damit ich in Ewigkeit frei davon bin und die Ewigkeit bei und mit Ihm verbringen darf. Ich möchte auch meinem geliebten himmlischen Vater von ganzem Herzen danken. Er bereitet für mich ein Zuhause, nimmt mich an, beschützt mich, erzieht mich und liebt mich bedingungslos. Danke. Immer wieder Danke.
Und übrigens: Wenn ich heute nochmal so eine Liste schreiben würde, so würde „Jesus“ an erster Stelle stehen 😊
Jesus antwortete:
„Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit und ich bin das Leben.
Zum Vater kommt man nur durch mich.“
(Bibel, Johannes, Kapitel 14, Vers 6)