Und noch etwas ...

(... Wichtiges, was nicht jeder weiß)

Vom Sinn des Krankwerdens

Krankheit ist Unglück, Krankheit ist lästig, Krankheit stört…

Der Kranke fragt: Warum habe ich diese Erkrankung? Die Schulmediziner antworten: weil du dich angesteckt hast, weil du dich falsch bewegt hast, weil deine Gene dafür verantwortlich sind...Aber warum passiert das gerade mir? Hat das etwas mit meinem Lebensweg zu tun, mit meiner Art zu leben, mit meinem Denken, Fühlen und Handeln? Fragen über Fragen!

Die Hochschulmedizin kann sie nicht beantworten. Ihr Gebiet ist der physische Körper und seine biochemischen Funktionen. Der Mensch wird auf seinen Körper reduziert – eine therapeutisch-tödliche Sackgasse!

Der Mensch ist weit mehr als sein Körper. Er ist ein denkendes, fühlendes Wesen mit einem einzigartigen Lebensweg. Nie können zwei Menschen die gleiche Biografie haben. Wenn Strafe und Zufall ausgeschlossen werden, muss Krankheit mit unserem Lebensweg zusammen hängen, und muss mehr bedeuten als eine unerklärliche, körperliche Abweichung vom Normalzustand. Wäre Krankheit nur körperlich wäre sie sinnlos, wäre sie gar nicht existent, weil der Körper die Krankheit nicht erlebt. Krankheit wird in der Seele erlebt.

Es gibt nichts Sinnloses auf dieser Welt, am aller wenigsten im Leben eines Menschen. Der Sinn des Krankseins ist das Gesundwerden, das Gesundwerden des Menschen als geistig-seelisches Wesen- der Körper hat dabei Signalfunktion. Die Symptome zeigen als Helfer die Richtung, sind nicht selbst die Krankheit. Krankheit entsteht ausschließlich im Seelisch-Geistigen, im Fühlen und Denken, Psychosomatik ohne Ausnahme! Krankheit ist der Korrektur-Versuch und die Chance wieder in Harmonie mit den individuellen Lebens Aspekten zu kommen.

Falsches Denken, Fühlen und Handeln führt zu Krankheit, wobei falsch nicht als moralische Wertung zu verstehen ist, im Sinne von böse oder unsozial. Falsch meint ganz konkret, falsch für meinen Lebensweg, für meinen persönlichen Lebenssinn.

Wann immer der Mensch gegen sein Wesen ( früher sagte man auch Bestimmung oder Berufung, die jeder nur für sich allein finden kann), gegen seine individuelle Lebens-Idee ( so nenne ich es) agiert, setzt Krankheit ein.

Es zeigt sich wie grundfalsch es ist, die Krankheitssymptome, als ausgesandte Signale, für die Krankheit zu halten und sie vernichten zu wollen… durch das Ausschalten des Feuermelders verschwindet nicht das Feuer!

Symptome dürfen nicht bekämpft werden, sondern müssen durch Behebung der seelisch-geistigen Ursachen überflüssig gemacht werden. Ein harmonisches Seelenleben braucht keine Symptome als Hilferufe auszusenden.

Nur Therapie, die den Menschen als Körper-Seele-Geist-Wesen betrachtet und behandelt, führt zu wirklicher Gesundheit, zu seelisch-geistiger Ausgeglichenheit und Symptomfreiheit.

Homöopathische Therapie zielt nicht auf Beseitigung von Symptomen ab, obwohl die bei erfolgreicher Behandlung verschwinden, sondern auf die Heilung des “höheren Menschen” (s. u.).

Hahnemann sagt im ersten Paragraphen seines Organons der Heilkunst: „ Des Arztes höchste und einzige Aufgabe ist es kranke MENSCHEN gesund zu machen, was man Heilen nennt.“ Es geht um den Menschen, nicht um eine Krankheit. Hahnemanns Menschenbild ist eindeutig und ganzheitlich: der gesunde Körper als Werkzeug des vernünftigen uns innewohnenden Geistes ( unser ICH ), zur freien Entfaltung unserer höheren Lebensaufgabe. (Organon § 9)

Und der Berliner homöopathische Arztes Paul Dahlke (1865-1928) sagte: Symptome sind Hunger… nach dem Simile, der passenden homöopathischen Arznei. (nach Klaus Binding)



Beratung und Umgang mit Fieber und Abbau der Fieberangst

Ist Fieber sinnvoll? Fieber und Infektabwehr

Die Fieberreaktion hat sich evolutionär seit langem durchgesetzt, denn sie trägt augenscheinlich zum Überleben infizierter Spezies bei: Schon Kaltblüter wie Reptilien suchen bei einer Infektion eine wärmere Umgebung auf. Hindert man sie äußerlich daran oder gibt ihnen ein Antipyretikum (Antipyretika unterdrücken nicht nur die endogene Wärmeerzeugung von Warmblütern, sondern auch das wärmesuchende Verhalten von Kaltblütern), sterben sie schneller (Bernheim und Kluger, 1976). In vielen Spezies zeigt sich Ähnliches. Auch bei kritischen fieberhaften Erkrankungen sieht man auf einigen Intensivstationen zunehmend von einer routinemäßigen Antipyrese ab. In einer randomisierten Studie zu dieser Frage verschlechterte eine symptomatische Fiebersenkung mit dem Ziel, die Temperatur unter 38,5-39,5°C zu halten, die Prognose so stark, dass sie nach einer ersten Zwischenanalyse aus ethischen Gründen abgebrochen werden musste (Schulman et al., 2005). Bei Intensivpatienten wird ggfl. erwogen, Temperaturen unter 40°C nur dann zu senken, wenn individuelle Gründe dies sinnvoll erscheinen lassen (Brüderlein et al., 2006), (Theilen und Ragaller, 2007). Fazit für die Praxis • Die Angst, dass bei sonst gesunden Kindern Fieber bis knapp über 41°C durch sich selbst schadet, ist unbegründet. Eher schadet die Krankheit, die das Fieber verursacht. Diese muss dann zeitgerecht und ursächlich behandelt werden. Eine gefährliche Krankheit wird durch gesenktes Fieber nicht ungefährlicher. Ein Hitzschlag mit entgleister Temperaturregulation entsteht anders und muss auch anders behandelt werden. • Grundsätzlich ist es wichtig, die Wärmeregulation eines Kindes mit passender Kleidung zu unterstützen. Maßgeblich ist dabei die Wärmeperipherie, bzw. ob das Kind friert oder schwitzt, und nicht die Körperkerntemperatur. Symptomatische Fiebersenkung kann das Befinden verbessern. Sie sollte sich daher am Befinden und nicht an der Fieberhöhe orientieren. • Es gibt ernstzunehmende Hinweise dafür, dass eine fiebersenkende Therapie ungünstig auf Krankheitsverläufe wirken kann; auch dies muss in der Beratung bedacht werden.


Dr. med. Till Reckert (KINDER-UND JUGENDARZT 42./43.Jg. 2011/2012 Nr.12/11+1/12)