Die Unterseite der Homepage des Kirchenbezirks macht Angebote findbar für junge Erwachsene, die aktiv auf der Suche sind.
Wir hoffen, dass die Seite in den nächsten Jahren noch wächst und immer weiter ergänzt wird.
Über die Mailingliste werden Einladungen zu Treffen und Informationen für junge (nicht mehr jugendliche) Erwachsene im Kirchenbezirk Chemnitz versendet.
Um eine Nachricht an alle Listenmitglieder zu senden, schicken Sie diese an je-chemnitz@listi.jpberlin.de.
Die Vernetzungstreffen dienen dem Austausch von ehrenamtlichen Gruppenvertreter:innen, Hauptamtlichen aus der Studierenden- und Jugendarbeit und weiteren interessierten junge Erwachsenen.
Wir sprechen uns z.B. über gewünschte und existierende Angebote für JE und überlegen, was man sonst so machen könnte. Im letzten Jahr ist so die Idee für das Kennlernkaffeetrinken (https://www.instagram.com/p/CT0dI4rqGCt/) entstanden. Im Juni wird es ein weiteres gemeinsames Treffen der Gruppen geben. Die Einladungen zu den Treffen werden über die obengenannte Mailingliste verschickt. Die Einladungsgrafik zum Teilen gibt es hier.
Ziel: Blick auf die Situation von jungen Erwachsenen in Chemnitz über persönliche Erfahrungen hinaus weiten
Erhebungszeitraum: Januar bis Mai 2021
Werbende:
Ev. Luth. Kirchenbezirk (KBZ) Chemnitz, einzelne Gemeinden, Jugendkirche, Gruppen: EMil, ESG
Einladung zur Teilnahme über
Webseiten, Facebook, Instagram, Gemeindebriefe, persönliche Ansprache, Rundmail
84 Teilnehmende
Größenordnung: 1% der jungen Erwachsenen(18-35) im KBZ
55 weiblich
20% haben bereits Kinder
76% leben die meiste Zeit in Chemnitz oder im Einzugsgebiet einer Gemeinde, die zum KBZ Chemnitz gehört. Auf weitere 10% trifft das wenigstens zeitweise zu.
50% sind berufstätig, 13% sind Berufseinsteiger:innen, 30% sind in Ausbildung (Schule, Studium), 5% sind nicht berufstätig
Mit der Umfrage wurden überwiegend Menschen erreicht, die selbst sehr aktiv in Gemeinde engagiert waren (vor allem Jugendarbeit) und es zum Teil noch sind. Nicht alles ist auf weniger gebundene JE übertragbar.
Die Teilnehmenden (auch nicht zugehörig Fühlende, siehe unten) sind deutlich religiöser (Hoffnung, Glauben, Gebet) als die Vergleichsstichprobe [1]
Beispielfragen:
Ich habe das sichere Gefühl, dass Gott auf irgendeine Art und Weise existiert. – Durchschnittliche Zustimmung – 3,88 von 4 (höchste Zustimmung)
Ich habe als Resultat meines Glaubens Hoffnung erfahren – 3,37 von 4 (höchste Zustimmung)
Die Teilnehmenden (auch nicht zugehörig Fühlende) erleben deutlich mehr soziale Unterstützung als die Vergleichsstichprobe [1]
Beispielfragen:
Ich freue mich, an gesellschaftlichen Zusammenkünften meiner Glaubensrichtung teilzunehmen – 3,41 von 4 (höchste Zustimmung)
Wenn ich Hilfe brauche, suche ich Menschen auf, die meine Wertvorstellungen teilen oder meiner Glaubensgemeinschaft angehören 3,07 von 4 (höchste Zustimmung)
51% fühlen sich einer Gruppe oder Gemeinde im KBZ zugehörig
70% davon besuchen mehrfach im Monat Gottesdienste oder andere kirchliche Veranstaltungen
27% fühlen sich nur etwas und 20% gar nicht zugehörig
Grund: 46% kein passendes Angebot und 20% keine Zeit
61% davon besuchen trotzdem mehrfach im Monat kirchliche Veranstaltungen
39% sind bereits in Hauskreisen, in einer Freizeitgruppe (23%) oder einer musikalischen Gruppe (23%) und noch weniger nutzen andere Angebote
~ 60% wünschen sich eine Mischung aus Konsumieren, Gesprächen und Interaktion
(offene Antworten zum Thema Angebote/Veranstaltungen)
Juki Lounge, ESG, EMil, Jugendangebote
Lobpreisabende
Taizé-Abende/ Nacht der Lichter (oft genannt)
Christliche Festivals
Regelmäßige/ Wöchentliche Abendmahls-Gottesdienste
Kirchenchor
JG-Rüstzeiten
in Gremien
Positives zu kirchlichen Angeboten:
Angebote der Jugendkirche (sehr oft genannt)
Vielfalt und Auswahl in Chemnitz insgesamt (JG, EMil, Elternkindkreis; oft genannt)
(offene Antworten zum Thema Angebote/Veranstaltungen)
viele JEs in der eigenen Gemeinde
Angebote für JE: Christliche Partys/Festivals; Rüstzeiten; Themenfrühstück; Gottesdienste: regional für JE, Sonntagabend, Open Air
aktives und ernsthaftes Auseinandersetzen mit Glaubensinhalten/Bibel, Bildungsangebote; aber auch: Aktionen/Hobby-Gruppen, z.B. Technik- oder Klettergruppen
Angebote für Alleinstehende/Kinderlose
Gebete außerhalb von Kirchen
bestehende Angebote so gestalten, dass alte und junge Menschen teilnehmen/Kompromisse finden
Veranstaltungen, wo JEs Teilnehmende ohne Leitungsfunktion sind
Vertretung von JE in Gremien und aktives Mitgestalten der Kirche, Mitgestalten in der Gemeinde und GD
Die meisten Teilnehmenden (65%) wünschen sich Formate, in denen sowohl konsumieren, als auch Gespräche und Interaktion möglich ist. Darüber hinaus gibt es eine leichte Tendenz in Richtung Gespräche und Interaktionen.
Auf die Frage “Welche Art der Gemeinschaft in einer Gemeinde würde dein Leben bereichern, oder tut es bereits?” antworteten
88% Gemeinschaft mit Menschen des gleichen Lebensabschnitts,
39% eines anderen Lebensabschnitts
und 76% mit gleichen Interessen
Von den nicht zugehörig Fühlenden würden sogar über 50% gern mit einer Pfarrperson reden.
größte Bereitschaft für eigene Altersgruppe
keine Unterschiede zwischen Zugehörigen und nicht Zugehörigen
trotz Engagement in der Vergangenheit (Jugendarbeit) kann ein großer Anteil nicht gehalten werden
Nicht auf aktuellem Engagement und Bindung ausruhen!
Über Veranstaltungen für ihre Zielgruppe wollen die meisten JE mittels Mailverteiler und Webseiten informiert werden.
(offene Antworten, zusammengefasst)
Willkommenskultur; jede Person als Kind Gottes so akzeptieren, wie sie ist
inhaltliche Vorstellungen sehr heterogen: Bekenntnisschriften der EvLKS, Lobpreis, Zeugnis, lutherische Lehre, Liturgie ungünstig (da landeskirchliche Gemeinschaft), Fokus auf die Bibel, Wichtigkeit von Abendmahl & Beichte
Diversität (queere Gemeindegruppen, mehrere Perspektiven, Veranstaltungen für spezifische Personengruppen)
Haltung/Werte
Evangelium authentisch und lebensnah vermitteln
Transparenz
Verlässlichkeit
„auf das Herz kommt es an“
(offene Antworten, zusammengefasst)
Corona als Hürde
Unvereinbarkeit von Kindern und eigener Teilnahme an Angeboten
die „Lücke“ in der Gemeinde: Keine JE Gruppen/Angebote, kein ansprechendes Angebot, keine Menschen im eigenen Alter i.d. Gemeinde
bestehende Veranstaltungen:
JE Veranstaltungen sind zu „cool“; manchmal wird man zum Mitmachen aufgefordert, obwohl man nicht möchte
alte (nicht zeitgemäße) Lieder/Musik; Denkweisen und Lieder aus der DDR-Zeit
zu wenig Teilnehmende
Selbstdarstellung der Lobpreisband
autoritäre Predigten; Predigt, die nur als Floskeln besteht
Gottesdienstablauf unklar („Insider“, man kommt so schnell nicht mit, man kann Sachen nicht auswendig) → zu hohe Schwelle/Unwohlsein/Ausgeschlossenheit
zu wenig Öffentlichkeitswirksamkeit/-Arbeit, Werbung für Veranstaltungen
Diskriminierung von Personengruppen/Minderheiten
Gefühl von Ausgrenzung durch eigene Homosexualität – Ablehnung der eigenen Identität
Außenwahrnehmung: psychische Verletzung von queeren Menschen und Frauen
[1] Albani, C., Bailer, H., Blaser, G., Geyer, M., Brähler, E., & Grulke, N. (2002). Erfassung religiöser und spiritueller Einstellungen. PPmP-Psychotherapie· Psychosomatik· Medizinische Psychologie, 52(07), 306-313.