Werder

Führung :

01 Werder, Bahnhof....Werder (Havel) ist eine Stadt mit rund 25.000 Einwohnern. Als ein staatlich anerkannter Erholungsort und durch das frühjährliche Baumblütenfest bekannt, das zu den größten Volksfesten in Deutschland zählt. Die Kernstadt liegt auf einer Insel in der dort 700 bis 1400 m breiten Havel auf 38 m ü. NHN. Davon leitet sich auch der Stadtname ab, denn Werder bedeutet – ähnlich wie Werth oder Wörth – Insel im Fluss. Außerdem ist Werder von den Havelseen Schwielowsee, Glindower See, Großer Plessower See und Großer Zernsee umgeben. Die Stadt Werder wurde urkundlich erstmals 1317 erwähnt (1375 Werder, 1450 Wehrder, 1580 Werder). Auf der über eine Brücke (1317 erwähnt) zu erreichenden Havelinsel sind unter anderem Funde von slawischen Scherben. Der „Kiez“ in der Gegend Fischerstraße war wohl die alte Fischersiedlung. Werder ist wahrscheinlich aus dem Zusammenwachsen des Marktortes mit dem sich anschließenden Kirchort entstanden. Eine förmliche Stadtgründung ist nicht bekannt, ebenso wenig wie eine Ummauerung. Am 7. Juli 1317 verkaufte Ritter Waldemar, Werder auf Geheiß seines Herren für 244 Mark Brandenburgischen Silbers an das Kloster Lehnin. Während des Zweiten Weltkrieges wurde 1943 ein kleines KZ-Außenlager des KZ Sachsenhausen errichtet. Diese Häftlinge sowie Kriegsgefangene, die im Lichau-Keller auf der Friedrichshöhe sowie auf einem Havelkahn untergebracht waren, mussten Zwangsarbeit verrichten. Vor dem Krieg und während des Krieges befand sich im Norden der Stadt ein Flugplatz, der zusammen mit Einrichtungen in Wildpark West als Luftkriegsschule III für die Fliegerausbildung diente. Nach Kriegsende ließ sich auf diesem Gelände die Rote Armee nieder , die zu Zeiten der DDR bis zum endgültigen Abzug 1992 dort stationiert waren.“


02 Quelle ....... ist ein Ort, an dem dauerhaft oder zeitweise Grundwasser auf natürliche Weise an der Geländeoberfläche austritt. Meistens handelt es sich dabei um aus Niederschlägen gespeistes (meteorisches) Grundwasser. Nur in seltenen Fällen entstammt das Wasser tieferen Teilen des Erdinneren (juveniles Wasser). Gewöhnlich entspricht die Wassertemperatur einer Quelle der örtlichen mittleren Jahrestemperatur der Luft und ist im jahreszeitlichen Verlauf konstant. In Mitteleuropa liegt die Temperatur dann etwa bei 6 bis 10 °C. Quellen, die einen besonders hohen Gehalt an gelösten gasförmigen oder festen Stoffen haben, bezeichnet man als Mineralquellen. Mit der Wirkung von Heilquellen beschäftigt sich die Balneologie. Mineralquellen lassen sich weiter unterteilen in Solequellen, Schwefelquellen, Säuerlinge, alkalische Quellen, Bitterquellen, Eisenquellen und radioaktive Quellen.


03 Aussichtsturm Bismarckhöhe... Der 1898 zusammen mit dem Kleinen Saal von Gustav Altenkirch errichtete, inzwischen voll sanierte. Der Turm diente neben seiner Aussichtsfunktion auch der Familie Altenkirch als Wohnraum und mit dem Salon im Erdgeschoss als Gastraum. Auf dem westlichen Ufer begleitet eine Hügelkette den Fluss und bestimmt maßgeblich das Panorama dieser Landschaft. Die Hügel, als Berge bezeichnet, sind auch ein Teil des Lebensquells der Stadt, zunächst des Weinbaues, später des Obstbaues. Die herrlich blühenden Obstgärten vor der Stadt und in deren Umland verschaffen der Stadt bald den Beinamen - Blütenstadt. Die vielen tüchtigen Obstzüchter der Region tragen dem schon früh Rechnung und feiern mit den Besuchern ab 1879 alljährlich ihr Baumblütenfest. Gustav Altenkirch, ein Werderaner Obstzüchter und Fruchtsaftpresserei-Besitzer hatte bereits 1890 mit einem einfachen Schankzelt auf seiner Plantage am Galgenberg mit dem Verkauf von Fruchtsäften begonnen. 1894 erwirbt er das Grundstück mit dem Restaurant Galgenberg. Er errichtet nun den späteren Kleinen Saal in Verbindung zum bisherigen Aussichtsturm und entgegengesetzt dazu einen neuen, nun massiven, bis heute erhaltenen, Aussichtsturm. Besondere Höhepunkte in diesem Prozess der Entwicklung der Bismarckhöhe zu einer leistungsfähigen und geschätzten Traditionsgaststätte sind der Bau der Kegelbahn mit Terrassenplätzen, die Errichtung eines Hotelturmes und der Ausbau des dreigeschossigen neuen Turmes mit seiner Aussichtsplattform. Die Werbung mit dem "schönsten Blick auf Werder und dessen Umgegend" war und ist nicht übertrieben. Erlebt man doch aus dieser Höhe, etwa 30 Meter über dem Havelspiegel, die Inselstadt erstmals als solche, ringsum vom Havelfluss umschlossen. Der II. Weltkrieg bringt das Ende der Bismarckhöhe als Gaststätte. Sie wird im Februar 1943 Reservelazarett der deutschen Wehrmacht. Ab 1945 dann von der Roten Armee bis 1965 besetzt und so weiterhin der eigentlichen Nutzung entfremdet. Auch danach gibt es keine Rückkehr zur gastronomischen Nutzung, sondern zunächst dien Nutzung als Lager der GHG Textilwaren, dann als Internat der BBS des VEG Gartenbau und schließlich von 1973 bis über die Wende gleichzeitig als Möbellager des damaligen SGB Möbel und Kulturwaren Potsdam. März sowie September bis November: jeden 1., 3. und 5. Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr April bis August: jeden 1., 3. und 5. Sonntag von 14:00 bis 18:00 Uhr in den Ferienmonaten Juli und August jeden Donnerstag von 15:00 – 17:00 Uhr mit Führung ab 15:00 Uhr während der Baumblütenwoche täglich: Sa, So, Feiertag ab 12:00, werktags ab 14:00 bis 18:00 Uhr Öffnung zu Feiertagen: Ostersamstag, Himmelfahrt, Pfingstsonntag, Tag des offenen Denkmals, Tag der deutschen Einheit entsprechend des Monats Führungen auf Anmeldung, Museumsöffnung auf Anfrage


04 Im Wohnheim Werder ...........bieten wir 115 Wohnheimplätze an. Eine Wohneinheit besteht aus fünf Plätzen (2 Doppel- sowie ein Einzelzimmer), die sich zwei Toiletten und ein Duschbad teilen. Das Wohnheim Groß Kreutz verfügt über 68 Plätze. Hier gibt es ausschließlich Doppelzimmer mit Gemeinschaftssanitärbereichen. Beide Wohnheime verfügen über vollständig ausgestattete Gemeinschaftsküchen sowie TV- und Freizeiträume. In den Wohnheimen wird keine Verpflegung angeboten. Sachen für den täglichen Bedarf, insbesondere Besteck und Bettwäsche sind mitzubringen. Kosten: Wohnheim Werder: 7,06 € pro Bett/Nacht Wohnheim Groß Kreutz: 7,54 € pro Bett/Nacht im 2-Bettzimmer Bei einer Aktualisierung der Satzung der Wohnheime können sich die Kosten für die Unterkunft ändern.


05 Das Oberstufenzentrum Werder.... blickt auf eine bedeutungsvolle Geschichte zurück. Zu Beginn des Schuljahres 1991/92 wurde aus den 4 Schulen: 1. Berufsschule Werder 2. Agraringenieurschule Beelitz 3. Berufsschule Groß Kreutz 4. Ingenieurschule für Gartenbau Werder das Oberstufenzentrum Werder mit drei Abteilungen gegründet. Zu dieser Zeit waren in der Abteilung 1 Schüler-Innen im auslaufenden Bildungsgang Berufsausbildung mit Abitur, eine Vorbereitungsklasse zur Berufsausbildung und die gymnasialen Oberstufe. Am 10.05.2000 wurde uns durch den Schulträger die ehemalige Mensa (jetzt Schulgebäude B) nach umfangreichen Sanierungsarbeiten zur Nutzung übergeben. Damit verbesserten sich deutlich die Bedingungen für die Ausbildung der Einzelhandels- und Bürokaufleute und der Kauf-männischen Assistenten. Seit diesem Zeitpunkt stehen auch eine Cafeteria und eine Aula zur Verfügung.


06 Weinberg Werderaner Galgenberg...Beim Galgenberg handelt es sich um die älteste Weinlage außerhalb der Insel Werder und ist wahrscheinlich im 16. Jhd. erstmals mit Reben bepflanzt worden. 2012 wurde die Fläche von 1,4 ha mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Muscaris, Cabernet blanc, Pinotin) neu aufgerebt. Die Stadt Werder konnte die Eigentumsproblematik am Galgenberg lösen und hat uns diese Fläche zum Rebanbau verpachtet. Start des Projekt „Galgenberg - Miet dir deinen Rebstock“ 1912 und im Herbst 2015 nahmen unsere Mieter ihren ersten Wein vom „Pinotin“ in Empfang. Einen deutschen Qualitätswein macht folgendes aus: Die Trauben müssen in einem einzigen Anbaugebiet geerntet worden sein; Die Weinbereitung muss in diesem Anbaugebiet erfolgen; Mindestmostgewichte (in °Oe) müssen eingehalten werden; Dem Wein muss nach einer analytischen und sensorischen Prüfung eine AP-Nummer zugeordnet worden sein.


07 Neuer Friedhof....Gedenkstätte von 1975 für sowjetische Soldaten, KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, von denen 20 namentlich genannt werden. Daneben befindet sich ein Denkmal für die Opfer des Faschismus, welches nach 1989 von zentraler Stelle in der Stadt hierher umgesetzt wurde Während des Zweiten Weltkrieges wurde am 20. März 1943 ein kleines KZ-Außenlager des KZ Sachsenhausen errichtet. Diese Häftlinge sowie Kriegsgefangene, die im Lichau-Keller auf der Friedrichshöhe sowie auf einem Havelkahn untergebracht waren, mussten Zwangsarbeit verrichten. Vor dem Krieg und während des Krieges befand sich im Norden der Stadt ein Flugplatz, der zusammen mit Einrichtungen in Wildpark West als Luftkriegsschule III für die Fliegerausbildung diente, bis diese im Mai 1944 nach Oschatz in Sachsen verlegt wurde. Nach Kriegsende ließ sich auf diesem Gelände die Rote Armee nieder (Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland), die zu Zeiten der DDR bis zum endgültigen Abzug 1992 dort stationiert waren. Anfang 1945 bei Kriegsende wurden die Eisenbahnbrücke, Baumgartenbrücke und die Strengbrücke gesprengt. Von 1945 bis 1989 Anfang der 1950er Jahre entstanden erste Oppositionsgruppen von Jugendlichen gegen DDR-Regime und sowjetische Besatzungsmacht. Einige von ihnen wurden durch ein sowjetisches Militärtribunal zum Tode verurteilt, weitere mussten mehrere Jahre Zwangsarbeit verrichten.


08 Lindowsches Haus....Im 19. Jahrhundert erlebte der Obstbau in Werder seine erste Blüte. Die Obstbauern konnten sich im ausgehenden Jahrhundert teilweise mondäne Anwesen mit aufwändigen Stuckfassaden leisten. Diese Architektur prägt bis heute das Stadtbild, in dem das Lindowsche Haus eine Ausnahme bildet. Es gilt als eines der letzten erhaltenen Obstbauerngehöfte des alten, urwüchsigen Typs. Ende 2017 begannen Umbau und Sanierung durch die Stadt Werder (Havel). Die denkmalgeschützte Anlage ist mit Tourist-Information und Bürgerservice zum neuen Besucherzentrum der Blütenstadt geworden. Neben der Touristeninformation mit einer Ausstellung regionaler Produkte ist auch der Bürgerservice in das denkmalgeschützte Ensemble eingezogen. Das Gehöft stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Es steht als typisches Beispiel für ein Obstbauerngehöft mit Obsthütte und Obstgarten. Es handelt sich dabei um das letzte in dieser Vollständigkeit mit Vorplatz und später errichtetem Nebengebäuden erhaltenem Ensemble. Erwähnt wurde das Haus erstmals 1839 – es ist aber noch älter. Eigentümer 1902 bis 1937 war der Obstzüchter Friedrich Lindau. Ab 1985 wurde das Haus noch einmal für die Nutzung als Obstbaumuseum renoviert, Leerstand ab der Wende. 2019 – Die Sonne strahlte um die Wette mit den Gesichtern der Gäste bei der Verleihung der Plakette „Denkmal des Monats“ im Lindowschen Haus. Die Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg zeichnet wie berichtet monatlich Denkmale aus, die beispielhaft saniert wurden oder werden und für besondere Herausforderungen der Erneuerung der historischen Stadtkerne stehen.


09 Kleinkinderschule – Plantagenplatz 11.....Sie wurde 1888 erbaut und sollte den weniger privilegierten Schichten der Bevölkerung ermöglichen, ihren Kindern eine Schulbildung zuteilwerden zu lassen. Ein vom damaligen Prediger geleiteter Verein hatte Geld für den Bau gesammelt, die Stadt stellte das Grundstück kostenlos zur Verfügung. Das Gebäude sticht aufgrund einiger für Werder eher untypischer baulicher Merkmale hervor. Dazu gehören Beispielsweise das weit überstehende Satteldach mit sichbaren Freigespärren an den Giebeln sowie die großen, flachbogigen Fenster an der südlichen und westlichen Fassadenseite. An der westlichen Giebelseite stand ab 1935 eine Turnhalle, die im Zuge des Sanierungsprozesses in den Jahren von 1997 bis 2001 abgerissen wurde.2 Insgesamt wurden rund 150.000 Euro Städtebaufördermittel eingesetzt.


10 Freiwillige Feuerwehr der Stadt Werder (Havel).... besteht aus den Ortsfeuerwehren Werder (Havel), Glindow, Plötzin, Plessow, Töplitz, Phöben und Derwitz. Sie sind ausgestattet mit sieben Feuerwehrhäusern, 19 Fahrzeugen und vier Booten.


11 Das "Scharfrichterhaus" ......wurde vor rund 400 Jahren in der Nähe zum Galgenberg gebaut und gilt als das älteste Haus Werders auf dem Festland. Hier befand sich im 17. Jahrhundert die "Henkerei". Der Scharfrichter hatte seinerzeit noch andere Aufgaben als allein die Bestrafung der verurteilten Verbrecher. Sehr nützlich in einer Zeit, in der die Viehhaltung noch unmittelbarer mit dem Alltagsleben verknüpft war, kümmerte sich der Scharfrichter Werders um die Körper verendeter Tiere und gewann ihnen ab, was davon noch nutzbar war.


12 Der Plantagenplatz ....ist schon seit Jahren mit einem großen Problem behaftet. 25.06.2021 Zu dem mutmaßlichen Missbrauch an einem Kind am Plantagenplatz in Werder, der letztlich doch keiner gewesen sein soll, wird weiter ermittelt. Nach MAZ-Informationen soll das Mädchen am frühen Montagnachmittag auf dem Weg von der Schule zum Hort im Hohen Weg gewesen, als sie am Plantagenplatz abgefangen wurde. Zunächst schilderte sie der Polizei, von einem Mann ins Gebüsch gezogen worden zu sein, wo es zu einem sexuellen Übergriff kam. Die Polizei suchte intensiv nach einem Verdächtigen und nahm am Mittwoch sogar zwei Männer mit aufs Revier, während das Mädchen später am Nachmittag erklärte, dass es doch keine sexuellen Handlungen gegeben habe. Keine Statistik zu solchen Fällen Mehr als 500 Kilo Kokain in Bananenkisten auf Obsthof bei Werder gefunden Auto kracht in Kiosk Blaualgen im Schwielowsee und im Glindower See.


13 Comédie Soleil....Das Theater erfüllt in Werder/Havel ein ehemaliges erste Kaufhaus der DDR mit Leben. Das Theater zeigt Stücke, die berühren und zum Lachen, Weinen, Mitfühlen, Nachdenken anregen - mit einem Schwerpunkt auf politischen, gesellschaftsrelevanten Stücken. Ein jährliches Theaterstrück : Fontane auf See mit Texten von Theodor Fontane - Uraufführung am 25. Mai 2019 - jährliche WA im Sommer Theodor Fontane begibt sich auf eine Dampferfahrt über den Schwielowsee und begegnet einer geheimnisvollen Fremden. Während er versucht zu erraten wer sie ist, plaudern und philosophieren sie über das Wasser und seine Naturgewalt, über Schiffe aller Arten und den Schwielowsee.


14 Stadtbibliothek....Schon im Oktober 1917 ist sie von Rektor Rietz als „Volksbücherei“ gegründet worden. Zwei Monate später ging sie in städtischen Besitz über. Zunächst waren 765 Bände im Bestand, davon 78 Prozent Unterhaltungslisteratur. Der Schwerpunkt der Stadtbibliothek liegt heute bei Familien, Kindern und Jugendlichen. Fast jeder zehnte Werderaner ist Bibliotheksmitglied. Kein Wunder, denn das Angebot zur Ausleihe ist mit rund 25.000 Medien beachtlich. Es umfasst Belletristik, Kinder- und Jugendliteratur, Sachliteratur und Nachschlagewerke. Regelmäßig finden Veranstaltungen mit Kitas und Schulen und öffentliche Lesungen statt. Bei Bibliothekseinführungen können vor allem die kleinen Gäste die Stadtbibliothek näher kennenlernen. Die Arbeit mit Nachschlagewerken wird trainiert und es gibt Rechercheübungen zu verschiedenen Themen.


15 CAFE MUCKERSTUBE" Das Heimatstübchen "Cafe Muckerstube" , dessen Geschichte und Geschichtchen mit dem Jahre 1910 beginnen, lebt von den Aussteuerstücken und Gebrauchsgegenständen einer Obstzüchterfamilie. Die "Gute Stube" und die "Wohnküche" laden die Gäste zum Verweilen ein. Nach den Rezepten der Oma´s und Uroma`s wird gebacken und gekocht und die Familientische werden nach alter Tradition eingedeckt. Schellackplatten vermitteln das Ambiente von 1910. Zur jährlichen Baumblütenfestwoche bedient die "Muckersche" im historischen Kostüm und mit Witz und Humor trägt sie den Vortrag "die Muckersche erzählt" vor. Auch ein Kaffeeklatsch mit Theodor Fontane lässt erleben, wie der Dichter 1869 Werder kennen lernte. Auch das von ihm geschätzte, herzhafte Abendbrot wird den Gästen serviert.


16 Grund- und Oberschule Carl von Ossietzky....Die Schulchronik beginnt mit dem 1. April 1878. Aus ihr erfahrt man, daß es in dieser Zeit in Werder (Inselstadt) eine sechsklassige Knabenschule (335 Schüler) und eine sechsklassige Mädchenschule (342 Schüler) gab. Das erste Schulgebäude Werders befand sich naturgemäß auf der Insel. Es war das Haus der damaligen Berggasse, heute Kirchweg 112 b. Da sich die Stadt schnell ausdehnte, wurde am 18.10.1778 auf dem Mühlenberg ein neues Schulhaus feierlich eingeweiht. Beide Gebäude dienten dann bis zur Eröffnung des großen Schulneubaus 1878 schulischen Zwecken. Da mit dem 1. Oktober 1879 Werder ein Amtsgericht erhalten soll und zu diesem Zwecke das jetzige (alte) Schulhaus als Amtslokal bestimmt wurde, hat sich die Notwendigkeit ergeben, ein neues Schulhaus zu bauen. Am 13. September 1878 wurde von der städtischen Behörde der Neubau, welcher auf dem sogenannten Bullenwinkel errichtet werden soll, beschlossen und 76000 M zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt. Am 9.Oktober 1878 fand die Grundsteinlegung des neuen Schulhauses statt. Dazu waren die Schüler und Lehrer, die städtischen Behörden, 60 Arbeiter, die den Neubau unter Leitung des Maurerpoliers Buller errichten sollten, auf dem Bauplatz angetreten. Maurerpolier Buller legte eine Glaskapsel, welche mit Kork verschlossen war, in den Grundstein aus Sandstein. Danach marschierten alle Schüler an dem offenen Grundstein vorbei, so daß jedes Kind denselben sich ansehen konnte. Die Maurerpoliere Buller und Matthias mauerten danach den Deckel mit Zement fest zu. Dann folgten die üblichen Hammerschläge darauf von Bürgermeister Brent, Rektor Kohlmann, Oberpfarrer Gniard, den besten Schülern Franz Dreßler und Hedwig Müller. Danach hielt der Oberpfarrer eine Ansprache, in der er den Schulbau der Obhut Gottes übergab.


17 Havel-Apotheke......Anfangs hatte die Havel-Apotheke ihren Standort in der Brandenburger Straße. Aufgrund eines Neubaus auf der Insel am Markt wurde die Havel-Apotheke mit der ehemals königlich-privilegierten Adler-Apotheke zusammengeführt und firmierte ab 1978 weiter unter dem Namen Havel-Apotheke. Als Wahrzeichen blieb der unter Denkmalschutz stehende eiserne Adler über dem Eingang der alten Apotheke bis heute erhalten. Kurz vor der Wende übernahm im September 1989 die Apothekerin Dr. Andrea Lorenz die staatliche Leitung der Havel-Apotheke und privatisierte diese am 01.12.1990. Da der Standort auf der Insel nicht zukunftsfähig war, musste ein neuer Standort gefunden werden. Diesen fand die Apothekerin zusammen mit drei Ärzten in dem zur Wende errichteten Anbau zum Landambulatorium, der ursprünglich eine Röntgenstation beherbergen sollte. Der damalige Bürgermeister Werner Große befürwortete die Umwandlung des nutzlosen Rohbaus in ein kleines Ärztehaus mit Apotheke. Im November 1992 verlagerte die Havel-Apotheke dann ihren Standort in die Bernhard-Kellermann-Straße 17 und ist seitdem Bestandteil des Gesundheitszentrums. Durch sachgerechte Information und Beratung trägt das pharmazeutische Fachpersonal dazu bei, beim Patienten die Akzeptanz eines Arzneimittels sowie seine richtige und sichere Anwendung wesentlich zu verbessern. Das Wohl und die Gesundheit der Patienten und Kunden steht stets im Mittelpunkt der Tätigkeiten aller Mitarbeiter der Havel-Apotheke.


18 Unter den Linden 13......Auffällig ist, dass das Gebäude gegenüber den Nachbarhäusern deutlich zurückgesetzt ist. Dies ist auf die Entstehungsgeschichte des Gebäudes zurückzuführen, das um 1885/90 für den Gastwirt Louis Schrobsdorff errichtet wurde: Das Gebäude diente wohl als Wohnhaus mit einem großzügigen Vorgarten, während das Nachbargebäude (Nr. 15) als Gaststätte genutzt wurde. Nach 1945 wurde das Gebäude mehrfach umgenutzt und unterlag baulichen Veränderungen. Zeitweise firmierte es als Sitz der SED-Kreisleitung, als Kreiswehrersatzamt, als Sparkasse, als Polizei und als Sitz der städtischen Haus- u. Grundstücksgesellschaft. Diese hat das Gebäude 2015 umfassend modernisiert und instandgesetzt. Die Sanierung wurde mit Städtebaufördermitteln gefördert. Die Sanierung verlief nicht ohne Überraschungen: So wurde festgestellt, dass das Dachgebälk von Larven des Gemeinen Nagekäfers so stark geschädigt war, dass es erneuert werden musste. Herabgefallener Putz sammelte sich auf einer Unterdecke, die dem Gewicht nicht mehr standhielt und während der Bauarbeiten einbrach.


19 Unter den Linden 14....... ist ein Gebäude mit Souterrain, Erd- und Dachgeschoss des Baujahres 1890 mit Holzfenstern, Klinkerfassade, Gauben, Dreiecksgiebeln in der Innenstadt. Das Gebäude wurde ursprünglich als Sparkasse genutzt. Zeitweilig hatte die HGW dort ihren Firmensitz. Es enthält zwei Gewerbeeinheiten und drei Wohneinheiten. Das Gebäude wurde von Februar bis August 2015 komplett modernisiert und instand gesetzt. Die gesamte bauliche Hülle wurde in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz und dem Sanierungsträger äußerlich wieder in den Zustand von 1890 versetzt. Das Dachgeschoss wurde komplett neugestaltet. Aus den vorhandenen zwei Wohnungen wurden durch Grundrissänderungen - und die Hinzunahme von vorher als Dachboden genutztem Raum - drei Wohnungen. Die Wohnungen sind mit Fußbodenheizungen und Einbauküchen ausgerüstet. An der Rückfront des Gebäudes wurden Balkone angebaut. Das Projekt wurde am 31.08.2015 fertig gestellt.


20 Altes Brauhaus Werder......Das aus der Gründerzeit stammende Alte Brauhaus Werder wurde 1887 von Maurermeister, Architekt und Bauunternehmer Franz Dressler errichtet. Der Brauereibesitzer Georg Bauer besaß eine Brauerei auf der Insel, welche allerdings keine Erweiterungsmöglichkeit bot, sodass er 1887 das „Alte Brauhaus“ Unter den Linden 1 errichten ließ. Gebraut wurde in dem Gebäude zwar nie, aber es diente lange als Kühl- und Lagerhaus. 1875 fusionierten die in Werder (Havel) ansässigen Brauereien zur ersten „Werderschen Brau AG“ unter der Leitung von Direktor Friedrich Schwarz. Nach fünf Jahren mussten sie Konkurs anmelden, doch 1896 schlossen sie sich erneut als Aktiengesellschaft „Vereinigte Werdersche Brauereien-AG“ zusammen.


21 Inselbrücke ... Über den westlich an Werder vorbeiführenden Havelarm, welcher Föse genannt wird, gab es in den Jahrhunderten der Besiedlung der Insel mehrere Brückenbauwerke. Eine Brücke entstand im Auftrag des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. Für die auf der Insel einquartierten Soldaten, wozu auch einige „Lange Kerls“ aus seiner Leibgarde gehörten, ließ er 1736 die Brücke zur Insel erneuern. Die heutige Brücke ist ein Ersatzbauwerk, welches nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde.


22 Manfred-Glöckner-Gedenkregatta.... Auch in diesem Jahr wird auf der Regattastrecke der Inselstadt Werder die seit 2006 jährlich stattfindende Gedenkregatta im Gedenken an den im Oktober 2005 verstorbenen Ehrenpräsidenten des Landes-Kanu-Verbandes Brandenburg Manfred Glöckner veranstaltet. Die ausrichtende Kanuabteilung der Wassersportfreunde Pirschheide kann als ehemaliger Heimatverein von Manfred Glöckner 264 Nachwuchsrennkanuten von 15 Vereinen aus drei Bundesländern begrüßen. Die Rennen werden in Einer-und Zweierbooten über 200 m und 500 m zwischen 10.00 Uhr und 17.00 Uhr in verschiedenen Altersklassen der Schüler und der Jugend ausgetragen. Manfred Glöckner 1936 in Zschopauh geb. 2005 ebenda gest. war ein deutscher Kanute, Kanutrainer und zuletzt Ehrenpräsident des Landeskanuverbandes Brandenburg. Bereits während des Schulbesuchs nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann sich der aus dem Erzgebirge stammende Glöckner für Kanusport zu interessieren. 1955 bestritt er als Aktiver erstmals eine Kanu-Weltmeisterschaft, die im damaligen Jugoslawien stattfand. iermal wurde er Weltmeister im Kanusport und zwar 1957 in Augsburg (zweimal), 1959 in Genua und in 1963 in Spittal. Im März 2005 wurde Manfred Glöckner zum Ehrenpräsidenten ernannt, sieben Monate später starb er im Alter von 69 Jahren. 03.09.2022 | 10:00 - 17:00 Uhr Sport Veranstalter Wassersportfreunde Pirschheide e.V.


23 Maria Meeresstern.......ist ein über 100 Jahre alter neuromantischer Kirchenbau am Ufer der Föhse, der mit seinem 35 m hohen Turm auch in der Vorstadt gut sichtbar ist und sich zu einem Wahrzeichen der Stadt etablierte. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten der Außenhaut der Kirche 2002/2004 wurde der neu gestaltete Eingangsbereich im August 2004 fertiggestellt. Ebenfalls in diesem Jahr wurde die Kirche innen neu ausgemalt. Das Fenster über dem Tabernakel wurde 2004 wiederentdeckt und neu gestaltet. Seit Ende des 19. Jahrhunderts gab es in den Obstplantagen und den Ziegeleien rund um Werder (Havel) zahlreiche katholische Saisonarbeiter- und Helfer, so wurde eine katholische Gemeinde gegründet. Seit 2003 gehört die katholische Kirche zur St. Peter und Paul Kirchengemeinde Potsdam.


24 Stadtgalerie KUNST-GESCHOSS....Die Doppelausstellungen haben bereits Tradition in der Stadtgalerie. Im gegenwärtigen Fall die Potsdamer Druckkünstlerin Tina Flau und der Leipziger Bildhauer Roland Wetzel. Die dabei entstehenden Konstellationen im Ausstellungsraum erzeugen Spannungen und Ergänzungen. Diese Ausstellungen sind durchaus für das Werk der Einzelkünstler eine Bereicherung und steigern den Kunstgenuss. Die Potsdamerin Tina Flau (Hochschule für Bildende Künste Dresden) zeigt großformatige Tiefdrucke in Korrepondenz zu Plastiken des Leipzigers Roland Wetzel (Hochschule für Kunst und Design Halle Burg Giebichenstein). 03.09.2022 | 13:00 - 18:00 Uhr Ausstellung 0,00 Euro



25 Ruder-Klub Werder (Havel).....Der Verein blickt mittlerweile auf eine über 90-jährige Vereinsgeschichte zurück in der es manche glückliche Zeiten aber auch schwere Zeiten gab. Nach dem Ersten Weltkrieg gegründet, musste der Verein unruhige Zeiten und die Inflation durchstehen. as Bootshaus wurde mit den Jahren von einer kleinen Fischerhütte zu einem modernen und attraktiven Rudersportzentrum ausgebaut. 1921 wurde eine Jugendabteilung des RKW gebildet. Es folgten die Jahre 1933 bis 1945, in denen der Sport unter ganz besonderem Vorzeichen ausgeübt wurde. Nach Ende des fürchterlichen Krieges glaubte man, dass nun auch der Rudersport in Werder endgültig vorbei sei. Das Bootshaus hatte den Krieg ohne Beschädigungen überstanden. Bootsmaterial, Zubehör und Stege waren fast restlos zerstört. Bestand doch im Krieg der Befehl, die Boote zu versenken oder zu zerstören, auch mag manches Boot unbeobachtet in Privathand gekommen sein. Beide Boote hatte er in Hallen der Vulkanfiber-Fabrik versteckt gehalten und somit gerettet. Die Mitgliederzahl wuchs Ende des Jahres 1947 auf 25 und Ende des Jahres 1948 auf 40 Sportkameraden an.


26 Café und Brasserie Hagemeister......Karl Hagemeister gehört zu den bedeutesten und bekanntesten Malern der Mark Brandenburg, er wurde am12 März 1848 als Sohn des Obstzüchters Carl Friedrich Hagemeister und dessen Ehefrau Luise Frederike Puhlmann hier auf unserer wunderschönen Inselstadt Werder an der Havel geboren. Schon früh fand er einen besonderen Sinn für die herbe Schönheit der märkischen Landschaft und arbeitete zunächst als Zeichenlehrer einer Volksschule in Berlin Pankow. Es waren die Dörfer und Landschaften um den Schwielowsee, die ihn anregten, immer häufiger auch Landschaftsdetails wie der Ausschnitt eines Teichufers, eines Bachlaufes, einer Baum- oder Steingruppe zu malen. Die Nationalgalerie ehrte ihn mit einer Ausstellung. Karl Hagemeister einfacher Lebensstil änderte sich trotz später Anerkennung nicht mehr. 1933 starb er in Werder.


27 Haus Schönemann.......wurde von 1773 bis 1775 errichtet. Bauherr war Johann Christian Schönemann, ein Leutnant des Königlichen Regiments von Kleist und ab 1769 Bürgermeister von Werder. Hier befand sich alnge eine Bäckerei, später eine Lebensmittelgeschäft. Nach einer Sanierung von 1990 bis 1993 befindet sich hier ein Café. Es ist ein eingeschossiges Haus mit einem Krüppelwalmdach. Der Giebel zeigt zum Markt, der Eingang ist von der Baderstraße aus. Über die Stadt Werder, wie ihr Chronist Ferdinand Ludwig Schönemann in einem 1784 erschienenen Buche erzählt, liegt auf einer "gänzlichen Insel". Diese umfaßt sechsundvierzig Morgen. "Zur Sommerzeit, wenn das Wasser zurückgetreten ist, kann man die Insel in einer Stunde umschreiten; sie aber zu umfahren, sei es in einem Kahn oder einer Schute, dazu sind zwei Stunden erforderlich. Ein solches Umfahren der Insel an schönen Sommerabenden gewährt ein besonderes Vergnügen, zumal wenn des Echos halber die Fahrt von einem Waldhornisten begleitet wird." Der Chronist hat hier eine romantische Anwandlung, die wir hervorgehoben haben wollen, weil sie in seinem Buche die einzige ist.


28 Die Friedenseiche ........gehört zu den prächtigsten Bäumen in der Altstadt. Mit dem Markt bildet sie ein geschlossenes Ensemble, und das seit dem 19. Jahrhundert. Eine erste Eiche wurde nach dem deutsch-französischen Krieg am 12. März 1871 gepflanzt, als „Erinnerung an die großen Ereignisse“ und „aus Anlass des glorreichen Friedens“, wie es in einem in der Werder-Chronik veröffentlichten Verwaltungsbericht heißt. Sie war ein Geschenk des Petzower Rittergutbesitzers von Kaehne, vertrocknete jedoch. Unmittelbar darauf wurde eine neue Eiche „aus der Kämmerei-Forst“ gepflanzt – der heutige Baum.


29 Adlerapotheke........wurde wahrscheinlich um 1870/1880 erbaut. Es ist ein zweigeschossiges, traufständiges Haus mit einem Satteldach. Das Haus hat sechs Achsen, entsprechend viele Gauben befinden sich auf dem Dach. Der Eingang befindet sich in der linken Achse


30 Die Straßenbahn Werder …… war eine von 1895 bis 1926 bestehende Pferdebahn. Sie umfasste eine 2,8 Kilometer lange Strecke vom Bahnhof zum Marktplatz, die von 1914 bis etwa 1920 um einen 2,4 Kilometer langen Abzweig nach Glindow ergänzt wurde. Ab 1879 fand in Werder das jährlich statt findende Baumblütenfest statt, das zu dieser Zeit etwa 12.000 bis 20.000 Besucher anlockte. Gleichzeitig stieg die Einwohnerzahl zu dieser Zeit. Der vorhandene Bahnhof lag jedoch etwa drei Kilometer vom Stadtzentrum am Marktplatz entfernt. Ab 1880 übernahmen daher Fuhrwerke die Beförderung. Ab dem 28. April 1892 soll eine regulär verkehrende Pferdeomnibuslinie gefahren sein. Da die Omnibuslinie dem Fahrgastandrang nicht genügte, beschloss die Stadt den Bau einer Straßenbahn. Obwohl der elektrische Antrieb zu dieser Zeit bereits auf dem Vormarsch war, wählte man den Pferdeantrieb, da dieser den Anforderungen vollauf genügte. Die Bahn war für einen Zeitraum von 30 Jahren konzessioniert. Der Betrieb wurde durch eine vom Bürgermeister erlassene Ortspolizeiverordnung geregelt. Das insgesamt 45 Paragraphen umfassende Werk schrieb einen sehr detaillierten Betriebsablauf vor. So mussten die Pferde mit klingenden Schellen versehen werden, der Transport von geladenen Gewehren und Sprengstoffen war ebenso wie das Benutzen der Schienen durch herkömmliche Fuhrwerke ausdrücklich untersagt. Nach Betriebsschluss durften die Wagen zudem nicht entlang der Strecke abgestellt werden. Der Fahrpreis betrug für Einheimische 10 Pfennig. Auswärtige zahlten 20 Pfennig; dieser Preis galt zudem an den Sonntagen während des Baumblütenfestes sowie teilweise an Sonntagen während des Schützenfestes. Der erhöhte Fahrpreis wurde damit begründet, dass eine Überbeanspruchung des Materials vermieden werden sollte. Städtische Polizeibeamte und Boten fuhren umsonst.


31 Lendelhaus.......16. Jh. Erste Herstellung und Lagerung von Wein und Bier durch Mönche aus Lehnin 1786–1789 Bau des barocken Gutshauses im klassizistischen Stil und Neugestaltung des Freigutes durch Fam. Kaehnel 1822 Verpachtung einiger Gebäude an eine Brauerei 1896 Friedrich Wilhelm Lendel erwirbt das Gelände und gründet eine moderne Obstverwertungsfabrik. Hier werden nun Konserven, Säfte, Weine und Marmeladen für den Berliner Markt hergestellt. 1916 Friedrich Wilhelm Lendel bezieht mit seiner Familie das Gelände und gibt damit dem Haus seinen bis heute eingebürgerten Namen „Lendelhaus“. 1945 In dieser Zeit dient das Lendelhaus russischen Soldaten und deutschen Flüchtlingen als Quartier. Auf Anordnung der russischen Besatzungsmacht werden in der Fabrik Sauerkraut und Warenja, eine dicke, süße Marmelade, für die auf dem Flugplatz stationierten russischen Soldaten produziert. 1953 Mit Staatlicher Beteiligung wird die Fabrik wieder zurück zur Wein- und Mostproduktion sowie zur Herstellung von Konserven mit Frischobst geführt Bis 1971 Bis hierhin wird wie 1953 eingeführt produziert. Aus dieser Zeit stammt auch das Gerücht, dass hier der berühmte Werder-Ketchup erfunden wurde, dessen Rezept ähnlich gut wie das von Coca-Cola gehütet wird 1971 Gründung des Volkseigenen Betriebes (VEB) Havelland. VEB Havelland bringt Obstsäfte in Tanks, diese werden auf dem Fabrikgelände nur noch weiterverarbeitet und als Weine und Moste in Flaschen abgefüllt. Es findet keine Frischobstverarbeitung mehr statt. 1990–2008 Zunehmender Verfall des Geländes sowie mehrere gescheiterte Versuche , das Gelände zu reaktivieren 2008 Die Argos Real Estate GmbH übernimmt das Gelände und entwickelt das außergewöhnliche Denkmalensemble über Jahre hinweg zu einer einzigartigen Mischung aus Mietwohnungen, Ferienwohnungen, Apartments und Eventlocation, welche heute durch die Bettenhaus GmbH Lendelhaus betrieben wird.


32 Atelier Paula Grün........Märkische Allgemeine schrieb am 02.12.2021. Einst war Paula Grüning ihre Heimat Werder zu eng geworden. Sie wollte die Welt sehen. Jetzt hat sie in hier Beständigkeit gefunden und einen Ort, in dem sie ein Atelier eröffnet hat. Dabei war das anfänglich gar nicht so geplant. Werder. Wenn Paula Grüning über ihre Fotos, ihre Kunst spricht, überkommt sie nicht selten eine Gänsehaut. Dann erklärt und durchlebt sie den Moment, in dem sie auf den Auslöser gedrückt hat, noch einmal, und fühlt den Anstoß, der dahinter steckt. „Ich zitiere das Leben manchmal mit einem Zeigefinger und manchmal mit einem Augenzwinkern“, sagt die 41-jährige Werderanerin. In ihrer aktuellen Ausstellung „Linien 2021“ hängen daher alles andere als Zufallsaufnahmen. Sie sind mit einer Idee im Kopf entstanden – thematisieren und hinterfragen die Pandemie und das, was sie mit den Menschen macht.


33 Altes Rathaus......Obstbaumuseum- Kirchstraße 6/7 ....wurde 1959 gegründet. Das Museum befindet sich im ehemaligen Stadtgefängnis (Inselstadt) und ist das einzige seiner Art in Deutschland. Den Besuchern wird die Entwicklung des Obstbaus, der Fischerei und des Weinbaus anhand von Bildern, Büchern, Dokumenten, Kleidungsstücken, Geräten usw. gezeigt. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch den Foto vom Verladeplatz. Dorthin brachten die umliegenden Obszüchter ihre Tienen (Vorläufer des Spankorbes) verpackten Früchte. Diese wurden auf bereitstehende Transportmittel verladen. Anfänglich waren es Schuten ( antriebsloses Schiff ) , die per Hand bis nach Berlin gerudert wurden. Dann übernahm der Raddampfer "Luise" und später Lastkraftwagen und Eisenbahn den Transport. Weiterhin kann man viele verschiedene Pflückgefäße und aus Weiden, geflochtene Körbe und Kiepen betrachten. Die Bekämpfung der Schädlinge und Krankheiten spielte eine wichtige Rolle, hing doch oft die Existenz vieler Obstzüchter davon ab. Ausgestellt sind alte Spritzgeräte, von der Handspritze, Faß- und Rückenspritze bis hin zur "Grütznerschen" Karrenspritze.


35 Bockwindmühle ......Erst seit 1992 besitzt die Stadt wieder eines ihrer Wahrzeichen, denn einst drehten sich fünf Windmühlen in Werder, die letzte brannte im Jahr 1973 ab. Die heutige historische Windmühle stammt aus dem 100 km entfernten Klossa Zinna. Die Bockwindmühle.(auch Ständermühle, Kastenmühle oder Deutsche Windmühle) ist der älteste Windmühlentyp in Europa. Kernmerkmal dieses Mühlentyps ist es, dass das gesamte Mühlenhaus auf einem einzelnen dicken Pfahl (dem „Hausbaum“) steht, der senkrecht in einem unterhalb der eigentlichen Mühle befindlichen hölzernen Stützgestell (dem namengebenden „Bock“) befestigt ist. Auf dem Bock kann die gesamte Mühlenmaschinerie mittels der Hebelwirkung des Außenbalkens in den Wind gedreht werden. Diese Methode ist jedoch bei wechselnden Windrichtungen nicht optimal und sehr beschwerlich. Früheste Erwähnungen von Bockwindmühlen gibt es in Belgien und Nordfrankreich zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Sie treten im deutschen Raum häufiger seit Beginn des 15. Jahrhunderts auf und wurden normalerweise zum Mahlen von Getreide verwendet. Bockwindmühlen wurden in Norddeutschland seit dem 16. Jahrhundert nach und nach von den Holländermühlen verdrängt. Der Name rührt von einem Untergestell, dem „Bock“ her, in dem das eigentliche Mühlenhaus (oder der Mühlenkasten) gelagert ist. Dieses meist aus Eichenholz gefertigte rechteckige Mühlengehäuse ist mitsamt dem Mahlgang, dem Getriebe und den Müllereimaschinen um den senkrecht stehenden „Hausbaum“ (etwa 65 Zentimeter im Durchmesser) oder Ständer drehbar. Der Mühlenkasten wird mittels eines Auslegerbaums, des sogenannten Steerts, so gedreht, dass die Mühlenflügel „im Wind stehen“, das heißt, der Wind bläst von vorne auf die Flügel und setzt sie in Bewegung. Unterstützt wird dieses Nachdrehen des gesamten Mühlenkastens mit den angehängten Flügeln durch rund um die Mühle in die Erde gerammte Pfähle: Mittels eines Flaschenzugs zwischen Pfählen und Steert kann die Mühle besser in den Wind gedreht werden. Es giebt in Deutschland noch heute etwas über 100 historische Bockwindmühlen.


34 Heilig-Geist-Kirche.........Theodor Fontane nannte sie aus der Ferne betrachtet, eine Kleinstadtkathedrale. Als Baumaterial dienten hauptsächlich Rathenower Klinker, allerdings wurden auch Feldsteine, die beim Abbruch der Vorgängerkirche übrig blieben, wiederverwendet. Die Kirche im neugotischen Stil konnte am 18. April 1858 eingeweiht werden. Die Farbglasfenster wurden 1911 eingebaut, sie zeigen die Himmelfahrt Christi und die vier Evangelisten. Im Gewölbe der Apsis ist über dem Ziborium eine Taube zu sehen, sie ist das altkirchliche Symbol des Heiligen Geistes. Der Innenraum wurde von 1989 bis 1994 umfangreich nach alten Fotos restauriert,die Farbfassungen wurden den ursprünglichen angepasst, die Schablonenbemalung der Holzdecke wurde umfangreich wiederhergestellt. Der Turm hat eine Höhe von etwa 50 Metern. Da bei einer Untersuchung im Jahr 1995 festgestellt wurde, dass alle Holzteile stark von Fäulnis und Schädlingen befallen war, mussten umfangreiche Arbeiten zur Erhaltung eingeleitet werden. Das in der Nachkriegszeit provisorisch angefertigte Kreuz des Turmes wurde durch eine Kreuzblume ersetzt.


38 Die Havel ......... mit 334 Kilometern Länge der längste rechtsseitige Nebenfluss der Elbe. Die Havel entspringt in Mecklenburg-Vorpommern, durchfließt Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt und mündet an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt in die Elbe. Der größte Teil des Flusslaufs ist schiffbar. Fast im gesamten Verlauf regulieren Wehre und Schleusen die Tiefe und Führung des Wassers. Trotz des Ausbaus zur Wasserstraße hat die Havel dank der zahlreichen natürlichen Seen, durch die sie fließt, ein beachtliches Speichervermögen und hält den Wasserstand auch bei längeren Trockenperioden. Gefährlich hohe Wasserstände sind selten und werden meist im Havelunterlauf vom Elbhochwasser ausgelöst. Etliche Seitenkanäle verkürzen den Wasserweg für die Binnenschifffahrt. Der Name der Havel (sorbisch: Habola) soll noch aus der vorslawischen, germanischen Besiedlungsphase stammen und somit der ältesten Schicht von Territorialbezeichnungen auf dem Gebiet des Landes Brandenburg und der Stadt Berlin zugehören, abgeleitet vom germanischen Habula. Er ist mit Hafen und Haff etymologisch verwandt. Der Wortstamm Haf bezeichnet eine Bucht oder Ausbuchtung. Auch irdene, bauchige Keramik wurde im deutschen Sprachraum zu früheren Zeiten oft als „Hafen“ bezeichnet. Dieser Interpretation zufolge deckt sich die Namensgebung mit der Gestalt der Havel als buchtenreichem Fluss.


36 Am Mühlenberg......Im Jahr 1997 wurde der Abschnitt Am Mühlenberg für insgesamt rund 715.000Euro12 saniert. Es wurde ein drei Meter breiter Promenadenweg mit wassergebundener Wegedecke angelegt. Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Interessant ist das neu entstandene Entwässerungssystem der Straße. Über offene Gräben wird das Wasser in regelmäßigen Abständen zur Föhse geführt.


37 Tienenplatz.......Bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde in der brandenburgischen Stadt Werder (Havel) ein hölzernes Gefäß, kurz Tiene genannt, verwendet. Die Holzbottiche wurden in der Regel auf dem Rücken der Obstbauern bis in die Transportkähne getragen und auf der Havel und auf der Spree vornehmlich zu den Verkaufsständen und Märkten in Berlin verschifft. Zur Erinnerung an diese Zeit wird der ehemalige Sammel- und Verladeplatz der Tienen an der Föse, dem westlichen Havelarm inzwischen ganz offiziell Tienenplatz genannt. Der Begriff Tiene stammt aus dem Kelterweinbau und wurde in der Mark Brandenburg ursprünglich im 16./17. Jahrhundert für die Holzbottiche verwandt, in denen die Trauben getreten wurden. Später übertrugen die Werderaner den Begriff auf die Gefäße, in denen sie ihre Tafeltrauben und ihr Obst transportierten. Das Obstanbaugebiet um die Inselstadt Werder hat eine lange Tradition, die auf die Obstfelder der Zisterziensermönche im Kloster Lehnin zurückgeht, in deren Besitz sich Werder lange befand.