Uelzen

06.05.2017 S

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Sehenswertes

0 Uelzen

Sie gehört zur Metropolregion Hamburg und ist die Kreisstadt des Landkreises Uelzen.

Weit über die regionalen Grenzen hinaus wurde die Kreisstadt bekannt, als Friedensreich Hundertwasser für die Umgestaltung des Bahnhofs gewonnen werden konnte.

Das letzte Werk des Wiener Künstlers und Architekten wurde im Jahr 2000 als Hundertwasserbahnhof Uelzen eingeweiht.

Die Wurzeln der heutigen Stadt liegen in Oldenstadt, einer Siedlung im Umfeld eines Klosters des 10. Jahrhunderts.

Nach Unstimmigkeiten mit ihrem Grundherrn, zog ein Teil der Einwohner um 1250 kurzerhand an das Westufer der Ilmenau und gründete dort planvoll eine eigene Stadt, die 1270 mit allen dazugehörigen Rechten ausgestattet wurde und seinerzeit den Namen Loewenwolde trug.

Hiervon zeugt noch heute eine Inschrift am Portal des Alten Rathauses: „Am 13.Dezember 1270 verlieh Herzog Johann von Braunschweig dem Orte Loewenwolde (Ulessen) Stadtrechte.“

1374 wurde Uelzen Mitglied der Hanse.

Infolge vorhandener Traditionen aus der Klosterzeit in Oldenstadt entwickelte sich Uelzen schnell zu einer wichtigen Brauerstadt mit großem wirtschaftlichem Erfolg.

Das Uelzener Bier war auch in den umliegenden Städten sehr beliebt, ganz zum Missfallen der konkurrierenden Bierbrauereien. 1611 wurden in Uelzen 25.000 Hektoliter Bier erzeugt.

Im Jahre 1649 zählte die Stadt Uelzen 58 Brauhäuser.

Auf Druck des Herzogs in Celle wurde 1662 in Uelzen das so genannte Riegebrauen eingeführt, was eine starke Reglementierung der Biermenge nach sich zog.

Die Bierbrauer stellten von 1509 bis 1787 in ununterbrochener Folge den Bürgermeister der Stadt Uelzen.

In Uelzen befand sich ein Lager für die Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten.

Nach Kriegsende bis zum 31. März 1963 wurde aus diesem Lager ein Notaufnahmelager für Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten nach der Grenzöffnung von der DDR und Ostberlin.

Viele Ost-Berliner, die im Zuge des Mauerbaus 1961 die nun geteilte Stadt Berlin verließen, wurden in das Uelzener Lager gebracht.


1 Der Bahnhof

Das ursprüngliche Empfangsgebäude wurde im Zuge eines Expo 2000-Projektes nach den Plänen des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgebaut.

Der Bahnhof wird als „Umwelt- und Kulturbahnhof“ unter dem Namen Hundertwasser-Bahnhof Uelzen vermarktet und ist heute eine Touristenattraktion der Stadt.

Nachdem 1847 die heutige Strecke Hannover–Hamburg der Königlich Hannöverschen Staatseisenbahn von Hannover nach Celle über Uelzen hinaus bis nach Harburg erweitert wurde, entstand der Uelzener Bahnhof.

Da die Uelzener Bürger als treue Hannoveraner die Züge zwischen Bremen und Berlin nicht auf ihrem Hannöverschen Bahnhof halten lassen wollten, entstand auf der Westseite der Halberstädter Bahnhof.

Nachdem der Bahnhof infolge des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt war und durch verschiedenen An- und Umbauten vieles von seiner ursprünglichen Struktur verloren hatte, wurde ab Mitte der 1990er-Jahre ein Konzept zur Verbesserung des Bahnhofs entwickelt.

Zentraler Punkt war dabei das Vorhaben, den Bahnhof in einen „Umweltbahnhof“ und „Kulturbahnhof“ umzuwandeln.

Am 16. Dezember 1999 wurde das – vom eigens gegründeten Bahnhof 2000 Uelzen e.V. entwickelte – Konzept als weltweites Projekt der Weltausstellung Expo 2000 anerkannt.

Am 25. November 2000 wurde der neue Bahnhof feierlich eingeweiht.

Seitdem hat er sich zu einer Touristenattraktion entwickelt und zählt jährlich über 450.000 Besucher.


7 Die Veerßer St. Marien Kirche

wird erstmals im Jahr 1302 urkundlich erwähnt.

Der Turm ist 17,70 m hoch und stammt aus dem 17. Jahrhundert;

Die größere Glocke wurde 1332 gegossen und ist die älteste Kirchenglocke im Regierungsbezirk Lüneburg.

Die kleinere Glocke stammt aus dem Jahr 1963.

Die farbigen Fenster wurden im 16. Jh. von Uelzer Ratsherren und Kaufleuten gestiftet und stellen biblische Szenen und Familienwappen dar. Besonders sehenswert ist der Passionsaltar vom Anfang des 16. Jahrhunderts.

Außerdem befinden sich in einer Wandnische Figuren eines Altars aus der Zeit von 1490.


11 Das Herzog-Ernst-Gymnasium

wurde erstmals 1333 als Lateinschule erwähnt.

Das Gymnasium ist nach Ernst I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg, benannt worden.

Erste Erwähnungen gab es bereits im 12. Jahrhundert, aber erst 1535 überließ der Herzog Ernst sein Geburtshaus der Schule.

In den ersten Jahrhunderten war die Schule eine Jungenschule, bevor 1816 aus der Lateinschule eine Bürgerschule wurde.

Zu dieser Zeit besuchten sie 124 Schüler und Schülerinnen.

Ab 1925 wurde die Schule „Städtisches Reformrealgymnasium nebst Realschule“ genannt, bevor sie 1937 eine Oberschule für Jungen wurde.

Erst 1955 erhielt die Schule ihren heutigen Namen und wurde im selben Jahr auch wieder für Mädchen zugänglich gemacht.

Das Herzog-Ernst-Gymnasium ist Europaschule.

Das HEG hat Partnerschaften mit Schulen in verschiedenen Ländern, die regelmäßig gepflegt werden.

So hat z. B. jedes Jahr eine kleine Gruppe von Neuntklässlern die Möglichkeit, für kurze Zeit die Jacksonville High School in Illinois zu besuchen und in einer Gastfamilie zu leben.

Neben Englisch werden auch Französisch, Latein und Spanisch unterrichtet.


12 Das Amtsgericht

ist eines von sechs Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichts Lüneburg.

Zuständig ist das Amtsgericht Uelzen für den gesamten Landkreis Uelzen. Ihm ist das Landgericht Lüneburg übergeordnet.

Zuständiges Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht Celle.

Seit Juni 1999 ist am Amtsgericht Uelzen das Zentrale Mahngericht des Landes Niedersachsen eingerichtet.


15 Zum Göttlichen Erlöser ist die katholische Kirche

ist heute die älteste Kirche im Dekanat Lüneburg. Ihre gleichnamige Pfarrgemeinde, die sämtliche katholischen Kirchen im Landkreis Uelzen umfasst, gehört zum Bistum Hildesheim.

Da die etwa 140 Personen fassende Gertrudenkapelle zu klein geworden war, erwarb man 1902 ein Kirchbaugrundstück.

Am 17. Juli 1904 erfolgte die Grundsteinlegung, am 14. Mai 1905.

Sie war nach St. Ludwig in Celle und St. Marien in Lüneburg die dritte katholische Kirche in der Lüneburger Heide nach der Reformation.

1944/45 wurde die Kirche durch Luftangriffe erheblich beschädigt.

Nachdem sich in Folge des Zweiten Weltkriegs katholische Flüchtlinge und Heimatvertriebene auch im Landkreis Uelzen niedergelassen hatten, wurden in Bevensen (1959), Bodenteich (1963) und Ebstorf (1987) selbstständige Kirchengemeinden errichtet.


18 Der Uhlenköper

Die Sage berichtet, dass ein gewitzter Bauer vom Land in die Stadt Uelzen kam, im Gepäck einen Sack mit lebendem Inhalt.

Dort traf er auf einen neugierigen Kaufmann, der ihn fragte, was er in dem Sack habe.

Der Bauer antwortete Baarftgaans (Barfußgeher), was der Händler jedoch falsch als Barkhahns (Birkhähne) verstand und dem Bauern einen stattlichen Preis zahlte, ohne in den Sack zu schauen.

Zu Hause angekommen, wollte er seiner Frau die soeben erworbenen Birkhähne zeigen, doch als er den Sack öffnete, flatterten drei Eulen hinaus und richteten allerlei Schaden in der Wohnung des Kaufmannes an.

Der Kaufmann verklagte daraufhin den Bauern.

Dieser sagte jedoch zu seiner Verteidigung, er habe eindeutig „Baarftgaans“ verkauft und die Tatsache, dass Eulen barfuß gingen, könne man ihm nicht abstreiten.

Der Richter soll sich derart über die Schläue des Bauern amüsiert haben, dass er ihn freisprach.

Daher heißen die Uelzer bis zum heutigen Tag „Uhlenköper“, also Eulenkäufer.

Eine Bronze-Statue an der Marienkirche erinnert an diese Sage.

Ein Reiben an der Münze der Statue und gleichzeitiges Klimpern des Kleingeldes in der Hosentasche soll dafür sorgen, dass man immer genug Geld hat.

Die Münze ist daher hellblank gerieben.