Torgau

31.07.2021 S

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0 Torgau

Die Schlacht bei Torgau war am 3. November 1760 die letzte große Schlacht des Siebenjährigen Krieges.

Sachsen war von der Reichsarmee besetzt.

Die Österreicher unter Feldmarschall Daun hatte sich auf den Süptitzer Höhen mit ca. 33.000 Mann und ca. 400 Kanonen festgesetzt.

Friedrich II. brauchte aber Sachsen als Drehscheibe für den Nachschub, als Winterquartier für seine Armee und als Faustpfand für eventuelle Friedensverhandlungen.

Er versuchte hier eine neue Taktik, um seinen Plan durchführen zu können:

Er teilte seine Truppen auf und führte drei Korps durch die Wälder, um die Höhe zu umgehen und von Norden die Österreicher anzugreifen.

Als die Kavallerie endlich eingriff, wurde sie von den Österreichern zurückgeworfen.

Der zweite Angriff war erfolgreicher. Die österreichische Infanterie wurde auseinandergesprengt.

Die österreichischen Reiterei machte den Erfolg aber wieder zunichte.

Inzwischen versuchte Friedrich II. von Norden her mit zehn Bataillonen einen Angriff, der blutig endete.

Das Kanonenfeuer der österreichischen Kanonen verursachte innerhalb einer Stunde den Verlust von 5.000 preußischen Grenadieren.

Der Sieg der Preußen stand gegen 21 Uhr fest.

Aber es war ein teurer Sieg.

Mit 16.751 Mann verloren die Preußen mehr als 25 % ihrer Armee, die Österreicher mit 15.200 Mann knapp 30 %.

Die Schlacht war die modernste und die blutigste Massenschlacht des 18. Jahrhunderts.


3 Husarendenkmal

Husaren sind eine Truppengattung der leichten Kavallerie.

Ihre Ursprünge liegen vor allem in Ungarn, Kroatien und Serbien.

Die Etymologie des Wortes Husar ist nicht eindeutig geklärt.

Man nimmt an, dass der Begriff auf das lateinische Wort, „cursor“ zurückgeht, das „schneller Bote“ bedeutet.

In Südosteuropa im 14. Jahrhundert zu „gusar, husar“ transformiert, bezeichnete das Wort damals einen berittenen Räuber oder Piraten.

Nach der Niederlage in der Schlacht von Nikopolis traten vermutlich Teile der von den Osmanen besiegten bosnischen Streitkräfte in ungarische Dienste.

Erstmals schriftlich erwähnt sind die „hussarones“ 1481 in einem auf Latein abgefassten Brief des Ungarnkönigs Matthias Corvinus.

Unter seiner Regierung hatten sich die Husaren bereits zu schwer gepanzerten Reitern entwickelt.

Sie trugen Helme im türkischen Stil (Zischäggen), Brust- und Armpanzer, mit Eisenblech beschlagene Schilde (bezeichnet als „Tartschen“), schwere Säbel (Sarrass genannt), Streitkolben und Lanzen.

Am Sattel mitgeführt wurde außerdem ein Panzerbrecher (hegyestőr, „Pikenschwert“).

Für den wahrscheinlichen Fall, dass die Lanze beim ersten Ansturm brach, wurde dieses etwa 150 Zentimeter lange (Klingenlänge!), drei- oder vierkantige Schwert auf den Oberschenkel gesetzt und als Stoßwaffe benutzt.


5 Ernst Johannes Fritz Thälmann

war ein deutscher Politiker der Weimarer Republik.

Er war Parteivorsitzender der KPD von 1925 bis zu seiner Verhaftung durch die Gestapo im Jahr 1933.

Er war kommunistischer Kandidat für die Reichspräsidentenwahlen von 1925 und 1932 und Mitglied des Reichstages von 1924 bis 1933.

Thälmann führte von 1925 bis zu seinem Verbot 1929 den paramilitärischen RFB an, der als so genannte Schutz- und Wehrorganisation vor allem in Straßenkämpfen mit den Nationalsozialisten in Erscheinung trat.

Er schloss die in den Statuten der Kommunistischen Internationalen vorgesehene Umstrukturierung der KPD als Partei neuen Typus ab.

Aufbauend auf die sowjetische Sozialfaschismusthese bekämpfte die KPD unter seiner Führung die SPD als politischen Hauptfeind innerhalb der Weimarer Republik.

Seine Verhaftung erfolgte am 3. März 1933, zwei Tage vor der Reichstagswahl März 1933 und einige Tage nach dem Reichstagsbrand.

Thälmann wurde im August 1944, nach über elf Jahren Einzelhaft, vermutlich auf direkten Befehl Adolf Hitlers erschossen.


7 Der Geschlossene Jugendwerkhof

war eine Disziplinareinrichtung im System der Spezialheime der Jugendhilfe in der DDR.

Er unterstand direkt dem Ministerium für Volksbildung.

Eingewiesen wurden laut Anordnung vom 22. April 1965 Insassen von Jugendwerkhöfen und Spezialkinderheimen im Alter von 14 bis 20 Jahren, welche die Heimordnung „vorsätzlich schwerwiegend und wiederholt verletzen“.

Der GJWH Torgau wurde am 1. Mai 1964 eröffnet, wobei weitgehend die Einrichtung des vormaligen Jugendgefängnisses übernommen wurde.

Der Gebäudekomplex war von ca. 5 Meter hohen Mauern umgeben, die zusätzlich mit Stacheldraht und Glasscherben gesichert waren.

Einer der beiden Höfe war mit einer Sturmbahn ausgestattet.

In den Gebäuden befanden sich vergitterte Aufenthalts- und Schlafräume, Produktionsstätten sowie Arrest- und Dunkelzellen.

Die Aufgabe des GJWH bestand darin, die Bereitschaft der Insassen zu erzeugen, sich widerspruchslos allen zukünftigen Maßnahmen der Umerziehung unterzuordnen.

Demütigungen und körperlichen Misshandlungen kam es zu einer Reihe von Selbstmorden und Selbstverstümmelungen, deren Anzahl bis heute nicht endgültig festgestellt werden konnte.

Bis zur Schließung am 17. November 1989 durchliefen mehr als 4.000 Jugendliche die Anstalt, die jeweils 40 männliche und 20 weibliche Insassen aufnehmen konnte.

Im ehemaligen Verwaltungsgebäude des GJWH befindet sich heute die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau.

Der Gefängnistrakt wurde zu einer Wohnanlage umgestaltet.

Eine Dauerausstellung in den unteren Räumen der Gedenkstätte zeigt anhand von Dokumenten und Zeitzeugenberichten den Alltag im GJWH. Sie weist darüber hinaus auf die Geschichte der repressiven Heimerziehung in ganz Europa hin.

Zu den Aufgaben der Gedenkstätte gehört es weiterhin, einen breiten Austausch zwischen den Betroffenen zu ermöglichen, unter denen viele an posttraumatischen Belastungsstörungen, körperlichen und seelischen Schädigungen leiden.

Im Dezember 2004 erklärte das Kammergericht Berlin, dass die Einlieferung in den GJWH Torgau grundsätzlich rechtsstaatswidrig war.

Grundlage dafür waren die haftähnlichen Bedingungen in der Anstalt, denen aber keine rechtskräftige Verurteilung der Eingewiesenen vorausging.


8 Die Elbebrücke Torgau

ist eine 509 m lange Straßenbrücke.

Die erste feste Elbquerung soll es schon im Jahre 1070 gegeben haben.

Am 25. April 1945 wurde die Stabbogenbrücke von deutschen Einheiten gesprengt.

Am gleichen Tag reichten sich Soldaten der 69. US-Infanterie-Division und der sowjetischen 58. Gardedivision auf der zerstörten Elbbrücke die Hände.

Der sogenannte Elbe Day erinnert an das Ereignis.

Wegen der strategischen Bedeutung des Bauwerkes wurde der Wiederaufbau zügig begonnen und war schon im April 1946 mit einer Behelfslösung beendet.

Aufgrund des Alters der Überbauten und des schlechten Erhaltungszustandes begannen schon Anfang der 1960er Planungen für einen Brückenneubau.

Im Dezember 1991 wurde zirka 100 m stromaufwärts in einer neuen Trassenlage mit dem Bau einer Balkenbrücke in Stahlverbundbauweise begonnen. Nach 19 Monaten war das Bauwerk im Sommer 1993 fertiggestellt.

Ein Jahr später begann der Abriss der alten Elbebrücke , der im August 1994 beendet war.


9 Nutzung für die Wasserversorgung

Aus der Elbaue wird Rohwasser für die Trinkwasserversorgung einer ganzen Region gewonnen.

Die dortigen Wasserwerke sind Teil der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz.

Die Wasserkraft der Elbe diente früher dem Antrieb von Schiffsmühlen, zuletzt nur noch in Böhmen.

Aber durch die seit Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte Flussregulierung und Errichtung von Staustufen verringerte sich die Fließgeschwindigkeit so, dass alle Schiffsmühlen abgetragen wurden, so z. B. die in Wegstädtl und zuletzt die in Pistian oberhalb der Porta Bohemica am 27. Januar 1911.

Wasserkraftwerke gibt es nur in Tschechien, am deutschen Verlauf der Elbe wurden keine angesiedelt.

An der Elbe gibt es zwei Pumpspeicherwerke zur Dämpfung der Spitzenlast bei der Stromversorgung, jedes mit einer Leistung von 120 MW: am Elbhang bei Geesthacht das Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht und stromaufwärts in Dresden das Pumpspeicherwerk Niederwartha.

An der Unterelbe stehen vier Kernkraftwerke, die das Flusswasser für ihren Kühlkreislauf benötigten.

Für Atomreaktoren sind die starken Wasserstandsschwankungen und die Niedrigwasseranfälligkeit der Elbe ungünstig, da hierdurch eine stetige Versorgung mit Kühlwasser nicht gewährleistet ist.

Mittlerweile ist nur noch das Kernkraftwerk Brokdorf in Betrieb, die Kernkraftwerke Brunsbüttel, Stade sowie am Mittellauf Krümmel wurden stillgelegt.

Das Kohlekraftwerk Moorburg wird auch durch Elbwasser gekühlt werden, wenn nicht genug Fernwärme abgenommen wird.


12 Lapidarium im Schloss Hartenfels

In den historischen Gewölben unter der Schloss­kirche und in der ehemaligen "Unteren Hofstube" wird in der eindrucksvollen Aus­stel­lung "Steinerne Zeugen" die Bau­ge­schichte von Schloss Hartenfels erzählt.

Dabei werden über 100 herausragende ori­ginale Zeugnisse der hohen Bildhauer- und Stein­metz­kunst des Schlosses präsentiert sowie an­schau­lich und spannend erläutert.

Höhepunkt der sandsteinernen "Zeugen" ist die Wappengalerie des weltberühmten Wen­del­steins, mit der Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige sich und seinen Ahnen ein groß­ar­ti­ges Andenken gesichert hat.


16 Schloss Hartenfels

Es war einer der Hofhaltungssitze der sächsischen Kurfürsten und ist das größte vollständig erhaltene Schloss der Frührenaissance Deutschlands.

Auf der Hofseite des sogenannten Johann-Friedrich-Flügels befindet sich der repräsentativ gestaltete Wendelstein, eine fast 20 Meter hohe freitragende steinerne Wendeltreppe.

Die Kapelle war der erste protestantische Kirchenneubau der Welt.

Sie wurde 1544 noch von Martin Luther selbst eingeweiht.

Eine alte Tradition hat das Halten von Bären im Burggraben.

Der feudale Brauch wurde in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder aufgenommen.

Das Dokumentations- und Informationszentrum Torgau betreibt seit 1996 zusammen mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten im Schloss Hartenfels eine Dauerausstellung über die zwei sowjetischen Speziallager in Torgau.

Aufgrund der mehrschichtigen Vergangenheit des historischen Orts kam es in der Vergangenheit in Torgau immer wieder zu Kontroversen über die Formen des Gedenkens.


17 Stadt- Und Kulturgeschichtliches

Museum auf dem Gelände eines ehemaligen Zisterzienserinnen-Wirtschaftshofes.

Ab 1705 beherbergte das historische Gebäude für fast 100 Jahre eine Tuch­manu­faktur.

Während dieser Zeit wurde es Schauplatz des Gedankenaustauschs zwi­schen dem Gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz und dem russischen Zaren Peter I., der sich anlässlich der Hochzeit seines Sohnes in Torgau aufhielt.

Vom 24. Mai bis 10. Oktober 2004 war die Kurfürstliche Kanzlei Objekt der 2. Säch­sischen Landesausstellung in Torgau.

Im April 2005 öffneten sich dann die Türen der Kanzlei für eine umfassende, sehenswerte Dauer­ausstellung zur Stadt- und Kulturgeschichte Torgaus.

Im westlich am Kanzleigebäude liegenden ehemaligen Feuerwehrdepot, dem so­ge­nannten "Spritzenhaus", erwartet Sie u. a. mit his­to­rischen Löschfahrzeugen eine in­te­res­sante Ausstellung zur Geschichte der Stadtbrände und der Brandbekämpfung in Torgau.

Der an der alten Stadtmauer gelegene Re­nais­sance-Kräutergarten, angelegt nach dem Kräu­ter­buch des Arztes und Natur­wissen­schaft­lers Johann Kentmann, lädt den Be­su­cher zum Verweilen ein.


18 Die Stadtkirche Sankt Marien

Die eindrucksvolle spätgotische Hallenkirche ist noch vor der Reformation in der 2. Hälfte des 15. Jh. fertiggestellt worden.

Im Inneren so der Nothelfer-Altar von Lucas Cranach d. Ä. im südlichen Seitenschiff.

Die Kirche hat über dem romanischen Westwerk eine Doppelturmanlage.

Der Südturm wurde im Zuge einer Erneuerung barock überformt.

Das Westportal ist im gotischen Stil gehalten. Die Sakristei wurde in der Renaissance angefügt.

Die Chorwölbung und die Sakristei gehen auf einen Entwurf von Hans von Torgau zurück.

Herausragend zunächst die Bronzeplatte für die 1503 in Torgau verstorbenen Sophie von Mecklenburg, die erste Ehefrau des späteren Kurfürsten Johann der Beständige.

Berühmter ist jedoch das Epitaph der 1552 in Torgau verstorbenen Katharina von Bora, der Witwe Martin Luthers, die auf der Flucht vor der Pest hierher mit der Kutsche verunglückte und ihren erlittenen Verletzungen erlag.


20 Katharina-Luther-Stube

Katharina von Bora stammte aus einer Familie des sächsischen Landadels.

Nach allgemeiner Überzeugung wurde sie am 29. Januar 1499 geboren; urkundlich belegt ist dieses Datum nicht.

In historischen Romanen und Erzählungen findet sich neuerdings die Darstellung, dass sie in Hirschfeld bei Nossen geboren worden sei, und dass ihre Eltern ein Hans von Bora zu Hirschfeld und eine Anna geborene von Haugwitz gewesen seien.

Beide sind historisch nicht nachweisbar.

Trotzdem wird der alte Taufstein aus der Hirschfelder Kirche, der heute im Kreuzgang des Freiberger Domes steht, mit ihr in Verbindung gebracht.

Hans und Elisabeth Pflugk, Vertreter des meissenschen Heldenadels, werden als bisher urkundlich nicht belegte Urgroßeltern von Katharina von Bora angenommen.

Tatsächlich war Katharina wohl die Tochter des nur 1505 sicher belegten Jhan v. Bora auf Lippendorf und seiner ebenfalls nur 1505 erwähnten Ehefrau Margarete aus einer bislang unbekannten Familie.

Die Witwe Luthers starb auf der Flucht vor der Pest 1552 in Torgau an den Folgen eines Kutschenunfalls.


21 Braumuseum

Das stattliche Renaissance-Bürgerhaus mit ein­zig­artigem Brau- und Malzhaus doku­men­tiert auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung der Tor­gauer Braukunst im 15. und 16. Jahr­hun­dert.

Seit der Vergabe mittelalterlicher Braurechte im 13. Jh. gehörte das Grundstück mit zehn erblichen Bieren zu den großen Brauerben der Stadt, was zugleich Ausdruck wirtschaftlichen Wohlstands der Hausbesitzer war.

Beeindruckendes Zeugnis vergangener Zeiten ist die große Braukelleranlage mit mittel­alter­lichen, in den Porphyrfels gehauenen Kellern und Sandsteinkellern.

Die ehemalige Schank­stube des Bürgerhauses mit Wand- und Decken­malereien beherbergt eine in­te­res­sante Aus­stel­lung zur 600-jährigen Ge­schich­te des Torgauer Brauwesens mit historischen Exponaten zum Brau- und Böttchergewerbe und zur Haus­ge­schich­te.

Als Brauerei bezeichnet man im weitesten Sinne eine Einrichtung, in der zusammengesetzte Flüssigkeiten, meist mit Hilfe der Gärung, hergestellt werden.

Brauerei bezeichnet den Ort beziehungsweise das Gebäude (Brauhaus), an dem Bier oder andere Gärgetränke gebraut werden. Brauerei bezeichnet auch das Unternehmen, das Bier herstellt und vertreibt.

Der Ort, an dem die brautechnischen Anlagen stehen, wird in der Branche als Braustätte bezeichnet.

Vereinzelt spricht man auch von einer Bierfabrik, insbesondere im österreichischen Sprachraum.

Auch Sojasauce und manche alkoholfreie Erfrischungsgetränke werden im Brauereiverfahren hergestellt.


22 Torgauer Informations Center

Kopfsteingepflasterte Gassen und stattliche Renaissancehäuser zwischen gotischen, barocken und klassizistischen Fassaden prägen die Altstadt von Torgau.

Der Stadtgeschichte widmet sich das Museum in der Kurfürstlichen Kanzlei.

Ein Denkmal an der Elbbrücke markiert die Stelle, an der sich am 25. April 1945 US- und russische Soldaten die Hände reichten.

Über der Elbe thront Schloss Hartenfels, 1480-1547 Residenz der sächsischen Kurfürsten.

Luther weihte die Schlosskapelle 1544 zur ersten protestantischen Kirche im Reich.


25 Bürgermeister-Ringenhain-Haus

Nach 7 Jahren Restaurierung wurde das Haus am 12. Juli 2007 feierlich der Öffentlichkeit übergeben.

Mit seinen über zwei Etagen zugänglichen Wohn­räumen und Sälen bietet es den Be­su­chern ein in Mitteleuropa einzigartiges Wohn­haus einer Patrizierfamilie im 16. Jahrhundert.

Das stattliche dreigeschossige Bürgerhaus mit steilem Satteldach verbirgt hinter einer schlich­ten Fassade einzigartige, in höchster Qualität ausgeführte Decken- und Wand­malereien und plastische Dekorations­elemente des späten 16. und frühen 17. Jh., die es zum kunst- und kulturhistorisch be­deutendsten Renaissance-Bürgerhaus im mitteldeutschen Raum machen.

Zu verdanken ist die Ausgestaltung dem wohl­habenden Torgauer Tuchhändler und Bürger­meister Paul Ringenhain (um 1570 bis 1637), der sein Haus prächtig und höfischer Wohnkultur entsprechend ausstatten ließ.

Die "Engelstube" im ersten Ober­ge­schoss mit einem Himmel aus Wolken, Sternen und musizierenden Engeln zeigt gestalterische Parallelen zu nicht mehr erhaltenen "Engel­stuben" im Schloss Hartenfels.

Die in den Raumstrukturen der Renaissance erlebbaren Obergeschosse, entführen in die Geschichte des Hauses und dokumentieren in eindrucksvoller Weise Kultur und Kunst an der Wende vom 16. zum 17. Jh. als Widerspiegelung des anspruchsvollen Le­bens­stils eines reichen Torgauer Bürgers.


26 Historisches Handwerkerhaus

Rosa-Luxemburg-Platz 4

Schon auf Grund seiner Bauweise vermittelt das kleine Haus in eindrucksvoller Weise die Lebensverhältnisse der ärmeren Bevölkerung.

Allein die beengten Räume, abgetretenen Stufen, schiefen Wände, aber auch die überraschend differenzierten und originellen Wandmalereien..

Im Erdgeschoss zieht sich eine schmale Diele über die gesamte Länge des Hauses und ermöglicht auch den Zugang zum kleinen Hof mit Waschhaus und Stallgebäude.

Das Erdgeschoss diente sowohl als Wohn- und Arbeitsbereich.

Ein historischer Tisch mit Stühlen bildet vor dem Fenster eine Sitzgruppe; es ist zu vermuten, dass die Familie hier ihre Mahlzeiten einnahm.

Zudem konnten einfache Wandbänke nach Befunden rekonstruiert werden

Eine Besonderheit des Erdgeschosses ist die kleine offene Küche, die sich zwischen der Stube und dem Treppenaufgang befindet.

Nach dem Vorbild der Situation des 17. Jahrhunderts wurde eine „schwarze Küche“ rekonstruiert

Für die Möblierung dieses Be­rei­ches wurden ein einfacher Kleiderschrank aus dem 18. Jahr­hun­dert sowie ein schlichtes Bett gewählt.

Federbetten, Kissen und Leintücher wurden in Nach­lass­in­ven­ta­ren festgehalten.

Nach his­to­rischen Vorbildern wurden Bettbezüge an­ge­fer­tigt, sogar die Matratze mit Stroh gestopft.

Im Vergleich mit unseren mo­der­nen Betten er­schei­nen his­to­rische Schlaf­stätten recht kurz.

Dies hängt nicht nur mit der im Durch­schnitt etwas geringeren Kör­per­größe, sondern auch mit den Schlaf­ge­wohn­hei­ten zu­sammen: man bettete sich mit meh­reren Kissen und lag so leicht erhöht.


27 Das Amtsgericht

ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von insgesamt 25 Amtsgerichten im Freistaat Sachsen.

Bei dem Amtsgericht Torgau ist eine auswärtige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Leipzig eingerichtet.

Das Amtsgericht Torgau ist ferner das sächsische Binnenschifffahrtsgericht.

Dem Amtsgericht Torgau ist das Landgericht Leipzig unmittelbar übergeordnet.

Zuständiges Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht Dresden.