Templin

03.10.2015

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Sehenswertes

0 Für die Herkunft des Namens „Templin“

wird das germanische Wort „timpen“, „tempen“ oder „tempel“ mit Bedeutung von „spitzer Hügel“ erwogen, was einen Kontakt zwischen germanischen und slawischen Siedlern voraussetzt, oder das slawische Wort „tąpy“ bzw. „topy“ in Bedeutung von „stumpf“.

Daneben kommt noch die Ableitung von einem Personennamen „Tąp-l-“ in Betracht.

Erstmals wurde die Stadt 1270 urkundlich als „Templyn“ erwähnt.

In der Urkunde vom 2. Oktober 1270 wurde der Länderaustausch zwischen den askanischen Markgrafen und dem Bischof Heinrich von Brandenburg besiegelt.

Eine 1287 erstmals in Templin ausgestellte Urkunde weist auf einen Besuch des Markgrafen Otto IV. hin.

Eine Urkunde vom 30. August 1314 nennt Templin zum ersten Mal „ Stadt “ („Oppidum Templin“ – „oppidum“ lateinisch: Stadt, Kleinstadt ).

Am 25. November 1317 wurde der „ Friede von Templin “ nach dem Markgrafenkrieg zwischen einer Koalition norddeutscher Fürsten und der Markgrafschaft Brandenburg geschlossen.


1 Der Bahnhof

Als im Jahre 1888 die Bahnstrecke Löwenberg (Mark)–Templin eröffnet wurde, erhielt die Stadt Templin an ihrem westlichen Ortsrand den vorläufigen Endbahnhof der Strecke.

Templin blieb nur wenige Jahre Endbahnhof, da im Jahre 1898 die Strecke Britz–Templin gebaut wurde, hinzu kam ein Jahr später die Verlängerung der Strecke von Löwenberg (Mark) nach Prenzlau und die Verlängerung der Strecke von Britz nach Fürstenberg/Havel.

Damit war Templin ein Eisenbahnknoten geworden.

Der Bahnhof Templin besaß bis Ende der 1990er Jahre umfangreiche Gleisanlagen, die großangelegten Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer fielen.

Es gab fünf Bahnsteiggleise, einen Güterbahnhof, einen Güterschuppen, mehrere Gleisanschlüsse und ein Bahnbetriebswerk mit Drehscheibe, Lokschuppen und Wasserturm. Alle Einrichtungen sind noch vorhanden, jedoch gleislos.

Im Frühjahr 2012 wurde der Hausbahnsteig am Gleis 1 modernisiert und dabei auf 100 Meter Länge auf eine Höhe von 55 cm angehoben, um einen ebenerdigen Einstieg in die Züge zu ermöglichen.


2 Die Uckermark

Als Geburtsdokument der Uckermark gilt der Vertrag von Landin aus dem Jahr 1250; er bezeichnet aber lediglich den Übergang der Herrschaft über das gesamte Uckerland von den Herzögen von Pommern auf die Markgrafen von Brandenburg, die das Uckerland südlich der Welse bereits 1230 von jenen erworben hatten.

Wegen der hügeligen Landschaft wird die Uckermark gelegentlich als Toskana des Nordens bezeichnet, wobei auch ein Gebiet in Sachsen-Anhalt und Thüringen diese Bezeichnung beansprucht.

Die fruchtbare, eiszeitlich geprägte hügelige Grund- und Endmoränenlandschaft ist von der Seenkette des Ober- und Unteruckersees durchzogen und im Südteil überwiegend mit Buchenwäldern bestanden.

Neben den großen Uckerseen gibt es eine Vielzahl kleinerer Seen. Die meisten der Seen sind das Resultat der Eisschmelze am Ende der letzten Eiszeit vor 15.000 Jahren.

Der Name leitet sich vom Land an der Ucker her (terra ukera, provincia Vcra, ukerlant), das vom slawischen Stamm der Ukranen bewohnt wurde, deren Name vom Fluss hergeleitet wird: Sclavos, qui Vucrami vocantur.

Die Ukranen besiedelten die heutige Uckermark zwischen dem 7. und dem 12. Jahrhundert; dieses Gebiet wurde noch bis ins 13. Jahrhundert als terra ukera bezeichnet. Als historische Einheit wird die Uckermark erstmals 1465 erwähnt.

In der Slawenzeit gab es im Uckerland bereits zahlreiche Siedlungen.

Diese lagen meist an strategisch wichtigen Handelsstraßen.

Teilweise entstanden bei den Siedlungen oder aus ihnen selbst Burgwälle, die dem Schutz der örtlichen Bevölkerung dienten.

Grundsätzlich wird zwischen früh- und mittelslawischen (7. bis 8. Jahrhundert) sowie spätslawischen (9. bis 10. Jahrhundert) Anlagen unterschieden.

Insgesamt lässt sich aufgrund mangelnder Grabungsergebnisse die Besiedlungkontinuität der einzelnen Siedlungsplätze nur schwer nachweisen.


4 Templins großartigstes Bauwerk: die Stadtmauer

Ein lückenloser Ring, mit Toren, Türmen und Tortürmen, mit 47 Wiekhäusern und mehr als 1.700 Metern Länge.

Eine größere Mauer, als die des berühmten Carcassonne in Südfrankreich. Sie blieb auch noch erhalten, als sie waffentechnisch längst wirkungslos war.

Die Torhäuser mit ihrem Schmuck zeigen: Es ging auch um Repräsentation.

1574 ereignete sich eine Hochwasserkatastrophe. Nach einem Dammbruch am Dolgensee ergoss sich eine zwei Meter hohe Flutwelle in Richtung Stadt.

Im Jahr 1618 legte ein großer Stadtbrand weite Teile der Stadt in Schutt und Asche.

Fünf Menschen, 309 Häuser, Kirche, Rathaus und Schule wurden Opfer der Flammen.

1622 wurde ein Kurfürstliches Privileg für einen Pferdemarkt erteilt.

47 Familien fallen 1626 einer Pestepidemie zum Opfer.

1627 erreichte der Dreißigjährige Krieg die Stadt, dänische Truppen belagerten und erpressten die Stadt, die nach dem Brand von 1618 erst zu zwei Dritteln wieder errichtet war.

Das Jahr 1637 war das schlimmste Jahr des Dreißigjährigen Krieges für die Stadt und die gesamte Uckermark .

1643 lebten nur noch 30 Familien in der Stadt; vor dem Krieg waren es 413 gewesen.


6 Der Templiner Stadtsee

ist ein See bei der Stadt Templin im Land Brandenburg.

Als Name des Sees sind auch die Bezeichnungen Stadtsee und Templiner See gebräuchlich.

Er ist nicht zu verwechseln mit dem bei Potsdam liegenden Templiner See.

Er hat eine Fläche von 87 Hektar, ist fast 2,5 Kilometer lang und an der breitesten Stelle etwa 650 Meter breit.

Die maximale Tiefe beträgt 9 Meter. Der kalkreiche, ungeschichtete See hat mit 24.093 Hektar ein verhältnismäßig großes Einzugsgebiet.

Am westlichen Seeufer befindet sich der Stadthafen Templin. Im westlichen Teil des Sees liegt die Liebesinsel.

Im See kommen die Fischarten Aal, Barsch, Brassen, Döbel, Hecht, Karausche, Karpfen, Quappe, Rotauge, Rotfeder, Schleien, Ukelei, Wels und Zander vor.


9 Das Prenzlauer Tor

ist als Doppelanlage erhalten.Sitz des Uckermärkischen Volkskundemuseum.

Wiekhaus , auch: Wikhaus, Wieckhaus ( niederdeutsch Wikhus ) oder Wieke ist eine Sonderform von Verteidigungsbauten, die im wesentlichen im Nordosten Deutschlands vorkommen .

Für den Begriff Wiekhaus, der seit dem 14. Jahrhundert belegt ist, gibt es verschiedene Erklärungsversuche.

Die gängigste Erklärung ist eine Ableitung vom frühneuhochdeutschen Wiek : Ausweichen, zur Seite treten (in der Erweiterung: Bucht siehe auch: Wiek ).

Als Wiekhäuser bezeichnet man feldseitige Auskragungen mittelalterlicher Stadtmauern, die in einigen Städten zu kleinen Mauerhäusern oder -türmen ausgebaut wurden.

Sie sind in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen in die wehrhafte Stadtmauer eingebaut, trugen zu deren Erhöhung und Stabilität bei und wurden an Stelle von Wehrgängen zu Verteidigungszwecken errichtet.

In späterer Zeit - vor allem nach dem Dreißigjährigen Krieg - wurden Wiekhäuser verschiedentlich mit einfach-schmucklosen Fachwerkkonstruktionen zu kleinen Wohnhäusern, so genannten Wohnbuden, umgebaut.

In Neubrandenburg sorgte man seit dem 17. Jahrhundert auf diese Weise dafür, dass der mittelalterliche Mauerring um die Stadt intakt blieb und zugleich Wohnraum geschaffen wurde für Angehörige unterer sozialer Schichten der Stadtgesellschaft.

Dieses " Programm sozialer Wohnungsbau " in Form von Wiekhäusern der zweiten Generation prägte das tourismuswirksame Bild der Stadt nachhaltig.


10 Stadtkirche St. Maria Magdalena

Der barocke Putzbau von 1745-49 geht auf den Neuaufbau nach dem Stadtbrand zurück, wobei im Innern die dreischiffige Backsteinhalle aus dem 15. Jahrhundert erhalten wurde.

Der Turm erhielt einen mehrgeschossigen Aufbau mit kupferbeschlagener Laterne und Haube.

Während Saalkirchen einschiffig sind, bestehen Kirchen oft aus mehreren parallel angeordneten Raumteilen, die unterschiedliche Breiten und Höhen haben können.

Eine Basilika ist eine Kirche, deren mittleres Schiff höher ist als die Seitenschiffe, wobei das Mittelschiff über eigene Fenster im Obergaden verfügt.

Eine Hallenkirche dagegen hat gleichhohe Schiffe, so dass das Mittelschiff über keine eigene Fensterzone verfügt, da es die benachbarten Schiffe nicht überragt.

Zudem gibt es auch Zwischentypen aus diesen Bauformen, wie die Pseudobasilika oder Staffelhalle, bei der die Schiffe in der Höhe abgestuft sind, aber nicht wie bei einer echten Basilika über eine Fensterzone verfügen.


11 Die Altstadt

1735 neu aufgebaut, regelmäßig wie eine Kolonialstadt, mit einem Grundriss aus sechzig rechten Winkeln.

Am Marktplatz das barocke Rathaus von 1750, zwei Karrees weiter die Stadtkirche Maria Magdalena. Im Schutze der Mauer, Templins ältestes Gebäude, die St. Georgenkapelle aus dem 14. Jahrhundert.

Wären Sie einst zum Markt angereist, hätte der Torschreiber Sie im „Akzise.Haus“ erwartet und gefragt: „Etwas zu verzollen?“

1768 auf Befehl Friedrich des Großen errichtet, wurde hier bis in die 1820er Jahre die „Akzise“, eine Waren- und Verbrauchssteuer, erhoben.


13 Berliner Tor

Mühlentor, Prenzlauer Tor………………….Drei gotische Backstein-Stadttore, alle Türme mit Blendengliederung und Staffelgiebeln geschmückt.

Das Berliner Tor in Templin ist ein Bestandteil der ehemals 1735 m langen Stadtmauer.

Es besitzt reich gegliederte Giebel und ist seiner der Stadt zugewandten Seite mit Blendnischen ausgestattet.

Das Tor wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zusammen mit der Stadtmauer zu Wehrzwecken errichtet und ist mit ihr über eine Wach- und Verteidigungsanlage über der Tordurchfahrt verbunden.

Durch seine militärische Aufgabe bedingt, wurde es beim Bau kaum mit Schmuck versehen.

1860 wurde das mittlerweile marode Tor erneuert und als Kornspeicher umgebaut.

Das Dach wurde vergrößert und mit einer Winde versehen. So war es nun möglich Waren direkt in neu geschaffene Luken auf der nördlichen Seite zu verladen.

Das Tor ist als Bestandteil der noch vollständig erhaltenen Wehranlage denkmalgeschützt , spiegelt in seiner heutigen Erscheinungsform jedoch seinen Zustand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wider.

Momentan (2007) befindet sich auf den drei Etagen des Tores eine Ausstellung des Naturpark Uckermärkische Seen.