Salzwedel

25.04.2015

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Sehenswertes

0 Die Hansestadt Salzwedel

ist Kreisstadt des Altmarkkreises Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Die frühesten archäologischen Funde, weisen auf die mindestens 200.000 Jahren die nähere Umgebung um Salzwedel immer wieder durch Gruppen von Jägern und Sammlern aufgesucht wurde.

Nach der letzten Eiszeit, die etwa vor 14.000 Jahren endete, befand sich zwischen Salzwedel und Wustrow im Wendland ein See.

Menschen, die zeitweise an den Ufern des Sees siedelten, hinterließen viele Feuersteingeräte, aber auch Geweih- und Knochengeräte.

Seit dem Jahr 800 ist eine Siedlung an der Stelle der heutigen Stadt bekannt, die sich in Nachbarschaft einer Burg, der Burg Salzwedel, befand.

Im Jahre 1112 wird die Burg bei Salzwedel zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Salzwedel führt seine Stadtgründung auf Albrecht den Bären (1100–1170) aus dem Hause der Askanier zurück, der zeitweilig auf der Burg Salzwedel lebte; die erste Bezeichnung als „Stadt“ datiert aus dem Jahre 1233.

Ein Bombenangriff am 22. Februar 1945 zerstörte den Bahnhofsbereich und forderte etwa 300 Tote.

Die mittelalterliche Altstadt blieb jedoch weitgehend erhalten, da Ziele des Angriffs die Bahnstrecken und Industriegebäude waren.

Von 1946 bis 1950 war Salzwedel eine kreisfreie Stadt. 1952 wurde es dem neugegründeten Bezirk Magdeburg zugeordnet.

Seit dem 1. April 2008 trägt die Stadt den Namenszusatz Hansestadt.


1 Der Bahnhof

Lediglich eine Bahnstrecke führt noch durch Salzwedel.

Der Bahnhof Salzwedel wurde 1870 im Zuge des Baus der Bahnstrecke Stendal–Uelzen (Teil der „Amerikalinie“ von Berlin nach Bremen/Bremerhaven) durch die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft errichtet.

Vom Bahnhof Salzwedel bzw. dem unmittelbar östlich gelegenen Bahnhof Salzwedel Neustadt führten früher in sieben Richtungen Eisenbahnstrecken.

Im Zweiten Weltkrieg zerstörte am 22. Februar 1945 ein Luftangriff den Bahnhofsbereich und forderte etwa 300 Tote.

Von den sieben Strecken blieb nur die Bahnstrecke Stendal–Uelzen erhalten, die in der Zeit der deutschen Teilung unterbrochen war und seit dem 19. Dezember 1999 wieder durchgehend befahrbar ist.

Sie wurde nach der Wiedervereinigung elektrifiziert und umfangreich modernisiert, um den ICE-Zügen von Berlin nach Hamburg als Ausweichstrecke dienen zu können.

Die jahrzehntealten „Ferkeltaxen“ waren ab 2003 durch moderne „Desiro“-Niederflurtriebwagen von Siemens abgelöst worden.

Das Gebiet um den Bahnhof wurde Ende der 1990er Jahre komplett neu gestaltet.

Die Deutsche Bahn AG sanierte das Empfangsgebäude und errichtete zwei neue Inselbahnsteige, die durch eine neue Unterführung zu erreichen sind, deren Eingang ein Anbau des Bahnhofsgebäudes wich.

Die Stadt Salzwedel vervollständigte das Areal mit einem neuen Busbahnhof am Bahnhofsvorplatz und einem großen Park&Ride-Platz.


2 Die St.-Katharinen-Kirche

ist eine evangelische .Ihre Namenspatronin ist die Heilige Katharina.

Die Kirche wurde kurz nach Gründung der Burg Oebisfelde im 13. Jahrhundert errichtet, gestiftet vom Adelsgeschlecht der von Ovesfelde.

Eine Erweiterung im Jahr 1314 ist urkundlich bezeugt.

Die Kirche wurde aus Bruchsteinen errichtet.

Der Turm der Kirche hat aufgrund abgesenkter Grundmauern einen Überhang von 95 Zentimeter nach Westen.

An der Südwand der Sakristei befinden sich zwei Steinplatten mit Sonnenuhren.

Im Inneren befindet sich eine um 1500 geschaffene Figurengruppe, die Emerentia (Annas Mutter), Anna, Maria und Jesus darstellt.

In dieser Kombination gibt es weltweit nur sieben derartige Figurengruppen.


5 Die Burg Salzwedel

ist die Ruine einer Niederungsburg im Burggarten.

Die Burg wurde vermutlich im 9. Jahrhundert zum Schutz einer Handelsstraße zwischen Magdeburg und der Salinenstadt Lüneburg an einem Übergang der Jeetze (Furt) erbaut.

1112 wurde die Burg als "Saltwidele" während der Belagerung durch Kaiser Heinrich V. erstmals erwähnt.

1134 kam mit Albrecht dem Bären die Burg in askanischen Besitz.

Bis Anfang des 13. Jahrhunderts saßen die Vögte von Salzwedel als Beauftragte der Markgrafen auf der Burg.

Im 13. Jahrhundert wurde der heute noch sichtbare runde Bergfried erbaut und 1899 wurde die Burg durch Sprengung größtenteils abgebrochen.

Die ursprünglich ringförmige Burganlage mit einem Gesamtdurchmesser von etwa 220 Meter war innerhalb der Stadt nochmals durch Wassergräben und Mauern geschützt.

Heute sind noch Reste der Burgmauer, des Burggrabens und der St.-Annen-Kapelle erhalten sowie der noch 24 Meter hohe runde Bergfried mit einem Hocheingang in zwölf Metern Höhe und einer 3,60 Meter starken Mauer am Fuß des Turms.


6 Die Lorenzkirche

ist eine katholische Kirche.

Die in der Zeit des Übergangs von der Romanik zur Gotik entstandene ursprünglich dreischiffige Basilika gehört zur Straße der Romanik.

Der Bau der heutigen St.-Lorenz-Kirche erfolgte in der Mitte des 13. Jahrhunderts.

Wegen der Nähe der St.-Marien-Kirche verlor St. Lorenz früh die Funktion als Pfarrkirche. In der Kirche unterhielten jedoch die Knochenhauer sowie geistliche Bruderschaften Altäre und feierten Gottesdienste.

Ab 1541, nach Einführung der Reformation, wurde die Lorenzkirche nicht mehr für Gottesdienste gebraucht.

Auf Befehl des Kurfürsten von Brandenburg erfolgte ab 1692 eine Nutzung als Salzmagazin (Königliche Salzfactorey).

Als Station der Straße der Romanik ist die Kirche auch ein touristischer Anziehungspunkt.

Außerdem wird sie als Raum für Konzerte geschätzt – wegen der Fußbodenheizung besonders im Winter.


7 Das Amtsgericht Salzwedel

Untergebracht ist das Amtsgericht im Gebäude des ehemaligen Rathauses der Altstadt Salzwedel.

Das Haus wurde 1509 auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus, vermutlich des Kaufhauses der Gewandschneider, errichtet.

Auf dem Platz vor dem Gebäude kreuzten sich die historischen Fernhandelsstraßen Magdeburg – Lübeck/Hamburg und Braunschweig – Hitzacker.

Die Nutzung als Rathaus dauerte bis 1713 an. Im Zuge der Vereinigung von Alt- und Neustadt Salzwedel wurde das Rathaus der Neustadt als gemeinsames Rathaus genutzt. Ab 1855 diente das Gebäude dann als Justizgebäude.

Im Ostgiebel des Hauses ist eine Madonna im Strahlenkranz und der Heilige Christopherus als Schutzheiliger der Furten abgebildet.


8 Die evangelische Marienkirche

ist die größte Kirche in der Stadt Salzwedel im Nordwesten Sachsen-Anhalts.

Die erste Marienkirche wurde um 1150 als romanische Feldsteinkirche errichtet.

Damit ist sie zusammen mit der Lorenzkirche die älteste Kirchengründung Salzwedels.

Ab Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche zu einer fünfschiffigen Basilika im gotischen Stil umgebaut. Die Arbeiten zogen sich über 200 Jahre hin.

Seine Mauern sind rund drei Meter dick.

Über der Brautpforte befindet sich ein Bleiglasfenster aus dem 19. Jahrhundert, das die Ankündigung des Geburt Jesu durch den Erzengel Gabriel zeigt.

Das Geläut besteht aus sechs Glocken. Die jüngste Glocke heißt „Shalom“.


9 Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum (kurz: Danneil-Museum)

ist ein Heimatmuseum in Salzwedel. Es wurde 1836 gegründet und ist nach dem Prähistoriker und Gymnasialprofessor Johann Friedrich Danneil (1783–1868) benannt.

1836 wurde das Museum als Sammlung des „Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte und Industrie“ gegründet, in dem Danneil eine führende Rolle spielte.

Das Museum war eines der ersten deutschen Vereinsmuseen.

Den Grundstock der Sammlung bildeten zahlreiche vor- und frühgeschichtliche Exponate aus der Altmark.

1929 bezog das Museum ein Stockwerk in der „Propstei“ unmittelbar südlich der Marienkirche.

Damit wurde das Museum Kreisheimatmuseum und wurde nicht mehr vom Verein geführt.

Heute umfasst die Sammlung über 30.000 inventarisierte Funde aus der gesamten Altmark.

Darin enthalten sind Exponate früherer Museen der Altmark wie dem ehemaligen Heimatmuseum Gardelegen.

Zu den bekanntesten Ausstellungsstücken gehören die „Salzwedeler Madonna“, eine Eichenholzplastik von 1225/1230, und der 1582 entstandene „Weinbergaltar“

Die Bibliothek des Museums umfasst rund 20.000 Bücher und ebenso viele Periodika.

Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum zeigt neben der Dauerausstellung Sonderausstellungen zu heimatgeschichtlichen Themen, 2009–2010 etwa „Dokumente der Wende“.


11 Das KZ Salzwedel

war ein Frauenlager.

Es bestand vom Juli 1944 bis zum April 1945 und war das einzige Außenlager des KZ Neuengamme, das am Ende des Zweiten Weltkrieges nicht geräumt wurde.

3.000 Frauen konnten am 14. April 1945 von der 9. US-Armee befreit werden.

Das Barackenlager war bereits 1942 im Ort an der Gardelegener Straße für Zwangsarbeiter in der dortigen Düngemittelfabrik errichtet worden. Das Lager bestand aus zwölf Holzbaracken, einem Krankenrevier, einer Küche und einer Baracke zum Waschen.

Ende Juli 1944 kamen 500 ungarische jüdische Frauen aus dem KZ Auschwitz-Birkenau.

Diesen folgten im Oktober 800 Jüdinnen unterschiedlicher Nationalität und vermutlich auch aus dem KZ Bergen-Belsen kamen weitere 200 Frauen unterschiedlicher Nationalitäten.

Damit befanden sich etwa 1.500 Frauen im Lager.

Ab März 1945 kamen weibliche Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück, im April aus dem Lager Porta Westfalica-Hausberge und aus dem Lager Laagberg.

Gegen Ende des Krieges waren 3.000 Frauen in diesem Lager.

Die Frauen mussten in der Draht- und Metallfabrik Salzwedel in zwei 12-Stundenschichten Schwerstarbeit leisten.

Das Zweigwerk der Magdeburger Polte-Werke produzierte Munition für Infanterie- und Flugzeugabwehrkanonen.


18 Die Mönchskirche

Sie wird der Backsteingotik zugerechnet und dient als Konzert- und Kunsthalle.

Die Mönchskirche wurde um 1250 auf dem letzten freien Grundstück der Salzwedeler Altstadt, an der Grenze zur Neustadt, als Klosterkirche des Franziskanerordens errichtet.

Bis 1920 war die Mönchskirche Garnisonkirche.

1984 bis 1986 wurde die Mönchskirche zur Konzerthalle umgebaut; dabei wurde auch die Kanzel von 1581 entfernt.

Anlass waren die 21. Arbeiterfestspiele der DDR, die 1986 im Bezirk Magdeburg und damit auch in Salzwedel stattfanden.

An der Nordostecke der Kirche steht die Plastik Für Walter – statt Blumen, eine stilisierte Großplastik einer Gottesanbeterin aus Eisen von Hans Molzberger, die für die Expo 2000 entstand.