Rostock

06.10.2018 S

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Sehenswertes

0 Die heutige Nördliche Altstadt

darf nicht mit der historischen Rostocker Altstadt verwechselt werden.

Die nach schwerer Kriegszerstörung zwischen 1953 und 1960 als monumentale sozialistische Magistrale wiederaufgebaute Lange Straße schob sich wie ein Riegel vor die heutige Nördliche Altstadt.

Im Jahre 1978 begann dann die "Flächensanierung", ein Abriss der Häuser.

Die Neubebauung erfolgte dann mit Häusern in der sogenannten modifizierten Plattenbauweise.

Diese Häuser sollten in Höhe und Form hansischen Giebelhäusern nachempfunden sein.

Auf der Ostseite errichtete man eine Häuserzeile von Giebelhäusern in historisierender Form.


1 Rostock Hauptbahnhof

der größte Personenbahnhof in Mecklenburg-Vorpommern.

Der heutige Hauptbahnhof wurde 1886 in Betrieb genommen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof bei Bombenangriffen beschädigt.

Es folgte ein provisorischer Wiederaufbau.

Aufgrund der Teilung Deutschlands nahm die Bedeutung Rostocks und damit des Hauptbahnhofes zu.

Die Fahrgastzahlen stiegen stark an, besonders nach dem Aufbau neuer Industriebetriebe und Wohngebiete im Nordwesten der Stadt.

Direkte Züge nach Prag und Budapest wurden eingerichtet.

Die „klassischen“ Fernverbindungen Rostocks nach Hamburg und Kopenhagen führten seit der Deutschen Teilung 1949 nur noch ein Schattendasein.

Mit der Wiedervereinigung kam es zu einer Verlagerung des Verkehrs.

Zum einen erfolgte ein Verkehrswechsel weg von der Schiene hin zur Straße, zum anderen nahm die Bedeutung der Verbindungen nach Hamburg und Kiel (über Lübeck) stark zu.

Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs stand bis Ende des 20. Jahrhunderts unter Denkmalschutz.

Nach dem Bahnhofsumbau ist es nicht mehr in den Denkmallisten enthalten.


2 Zur Zerstörung Der Synagoge In Der Reichsprogromnacht

Die Novemberpogrome 1938 – bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch (Reichs-)Kristallnacht oder Reichspogromnacht genannt – waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich.

Dabei wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben.

Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört.

Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.

Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust mündete.

Die Novemberpogrome 1938 steigerten den staatlichen Antisemitismus zur Existenzbedrohung für die Juden im ganzen Deutschen Reich.

Entgegen der NS-Propaganda waren sie keine Reaktion des „spontanen Volkszorns“ auf die Ermordung eines deutschen Diplomaten durch einen Juden.

Sie sollten vielmehr die seit Frühjahr 1938 begonnene gesetzliche „Arisierung“, also die Zwangsenteignung jüdischen Besitzes und jüdischer Unternehmen planmäßig beschleunigen, mit der auch die deutsche Aufrüstung finanziert werden sollte.

Der Zeitpunkt der Pogrome hing eng mit Hitlers Kriegskurs zusammen .

Mit dem sogenannten Anschluss Österreichs kamen 192.000 Juden zu den noch 350.000 Juden im „Altreich“ hinzu, so dass nun 542.000 Juden im „Großdeutschen Reich“ lebten.

Die europäischen Nachbarstaaten befürchteten eine Flüchtlingsflut und waren bestrebt, diese abzuwenden.

Bei der internationalen Konferenz von Évian (Frankreich) im Juli 1938 erklärte sich keines der 32 teilnehmenden Länder zur Aufnahme der bedrohten Juden bereit.

Vielmehr protestierte die Schweiz, in die viele Juden aus Österreich flohen, gegen die „Verjudung“ und drohte eine allgemeine Visumspflicht an.


3 Die ehemalige Untersuchungshaftanstalt

des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) ist heute eine Dokumentations- und Gedenkstätte der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicher- heitsdienstes (BStU).

Eine Dauerausstellung dokumentiert die Aktivitäten des DDR-Staatssicherheitsdienstes anhand von Originaldokumenten, Fotos, Videos und Tonaufzeichnungen.

Der ganze Gefängnisbau mit seinen 46 Zellen lässt sich im Rahmen von Führungen besichtigen (Zugang über Augustenstraße/Grüner Weg).

Hermannstraße 34 b 18055 Rostock D Telefon: (0381) 4 98 56 51 Fax: (0381) 4 98 56 50 Email: dug-rostock@bstu.de

März bis Oktober Di-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr. November bis Februar Di-Fr 9-17 Uhr, Sa 10-17 Uhr. Eintritt frei.


7 Dokumentations- Und Gedenkstätte Für Opfer Deutscher Dikaturen Bstu Rostock

der Stasi in Rostock setzt sich mit der wichtigsten Herrschaftsstütze des SED-Regimes in der DDR auseinander und erinnert an die Opfer des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).

Sie ist eine der am besten erhaltensten Untersuchungshaftanstalten des MfS und für Besucher ganzjährig zugänglich.

In der Gedenkstätte sind ehemalige Gefängniszellen, Duschräume, der Freihof mit den sogenannten „Tigerkäfigen“, Dunkelzellen zur Isolierung der Häftlinge im Keller und innerhalb von Führungen ein begehbarer Gefangenen-Transport-Wagen (GTW) der Staatssicherheit vom Typ Barkas 1000 zu besichtigen.

Im ersten Obergeschoss des Gefängnistrakts befindet sich eine Dauerausstellung zur Tätigkeit der Stasi, zum Haftalltag und zur Friedlichen Revolution 1989.

Gezeigt werden insbesondere die Methoden des MfS, Einzelschicksale der politischen Häftlinge.

Ende der 1950er Jahre begann die Stasi in der Nähe ihre neue Bezirksverwaltung zu errichten.

Zwischen 1958 und 1960 entstand als Teil dieses Gebäudekomplexes auch die Untersuchungshaftanstalt, die für 110 Häftlinge in rund 50 Zellen ausgelegt war.

Hierin saßen zwischen 1960 und 1989 bis zu ihrer Verurteilung mehr als 4800, hauptsächlich politische Häftlinge.

Viele von ihnen sollten dafür bestraft werden, dass sie die DDR verlassen wollten.

Am 4. Dezember 1989 besetzten Bürgerrechtler den Gebäudekomplex der Bezirksverwaltung, versiegelten die Räume und beendeten damit die Vernichtungen von Akten.

Dabei besichtigte eine Abordnung auch die U-Haft-Anstalt, traf aber kaum noch auf Häftlinge, da diese mit der Amnestie vom Oktober 1989 zum größten Teil entlassen worden waren.

Auch nach der Wiedervereinigung wurde das Gefängnis kurze Zeit als Untersuchungshaftanstalt genutzt.


9 Kröpeliner Tor

mittelalterlicher Mauerring, von dem Abschnitte in den 1990er-Jahren rekonstruiert wurden, besaß einst 22 Tore.

Das Kröpeliner Tor ist als das westlichste der vier großen Tore der Rostocker Stadtbefestigung um 1270 im gotischen Stil erbaut worden.

Schon damals war es mit seinen zwei Stockwerken sehr groß und blieb eines der gewaltigsten der zeitweise bis zu 22 Stadttore.

Ob es nach der Kleinstadt Kröpelin, in deren Richtung es führt, oder nach einem Patriziergeschlecht selben Namens benannt wurde, ist bis heute umstritten.

Schon 1255 wird von einem hölzernen Tor berichtet.

Das spätere Tor aus Stein wurde an der gleichen Stelle im Zuge der Errichtung einer Befestigung Rostocks mit einer Mauer, Türmen und Toren erbaut, nachdem sich die drei ursprünglichen Stadtkerne 1265 offiziell vereinten.

1280 wurde dieses das erste Mal erwähnt.

Die ursprünglichen zwei Geschosse sind an der unterschiedlichen Färbung der Steine noch sehr gut erkennbar.

Das Bürgertum der Stadt entschied um 1400 über eine Aufstockung um 5 Geschosse auf heute 54 Meter.

1847, also um die Zeit, in der sich die Stadt über ihren mittelalterlichen Mauerring hinaus auszudehnen begann, erfolgte die Errichtung eines neugotischen Vorbaus.

Aus dem funktionslosen Tor wurde so ein Prunkgebäude der Stadt.

Als 1905 eine Restaurierung stattfand, wurde außerdem ein Greif in die große Spitzbogenblende der Feldseite eingefügt.

Im Gegensatz zur weithin zerstörten Umgebung insbesondere nördlich des Tores nahm das Kröpeliner Tor selbst bei den britischen Bombenangriffen Ende April 1942 kaum Schaden.

An Spuren des Mauerwerks ist der Anbau der Stadtmauer ebenso erkennbar, wie die Befestigungen des oberen hölzernen Wehrganges .


10 Kulturhistorisches Museum Rostock

Klosterhof 7…………………...Im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster zum Heiligen Kreuz sind u.a. Werke niederländischer Maler und eine Ausstellung zur Stadtgeschichte zu sehen.

Öffnungszeiten Di - So: 10:00 Uhr - 18:00 Uhr


12 Universitätsplatz

Übermütige Lebensfreude strahlen die Bronzefiguren der Brunnenanlage im Mittelpunkt des Universitätsplatzes aus.

Hier, wo früher der Hopfenmarkt war, läuft heute die Rostocker Fußgängerzone entlang.

Am Platz steht das Hauptgebäude der 1419 gegründeten Universität.

Es wurde 1870 im Stil der mecklenburgischen Renaissance errichtet.

Der Barocksaal im angrenzenden Palais des Großherzogs dient heute als stilvoller Konzertsaal.

An der Nordseite des Platzes findet sich mit dem 1986 errichteten Fünfgiebelhaus ein Beispiel für gelungene Plattenbauarchitektur.

Am dreieckigen Platz erklingt vom Fünf-Giebel-Haus ein Glockenspiel.

Sehenswert sind auch das ehemalige Palais mit dem Barocksaal und die klassizistische Hauptwache (1823).


14 Rostock

Die größte Stadt an Mecklenburgs Ostseeküste .Beim Spaziergang durch die Innenstadt von Rostock lässt sich der frühere Reichtum der alten Hansestadt erahnen.

Viel dieser historischen Substanz ist im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.

Doch trotz der damals geschlagenen Lücken, und auch trotz der Plattenbau-Wohnwüsten aus DDR-Zeiten: Rostock hat Charme.

Denn die Werft- und Hafenstadt bietet maritimes Flair.

Maßgeblich daran beteiligt ist Warnemünde: 1323 kaufte der Stadtrat dem Fürsten von Mecklenburg das kleine Fischerdorf ab - eine kluge Entscheidung.

So erhielt Rostock sein eigenes Seebad.

Heute ist Warnemünde nicht nur Badeort mit viel Gastronomie und Nachtleben, sondern auch eine Bühne für Kreuzfahrtschiffe: Rund 200 Mal pro Jahr gehen die schwimmenden Hotels im Ostseebad vor Anker.

Eine maritime Attraktion ist das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum unweit des IGA-Parks im Westen der Stadt.

Touristeninformation: November bis April Mo-Fr 10-17 Uhr, Sa 10-15 Uhr. Mai bis Oktober Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa/So 10-15 Uhr.

An Feiertagen und zur Hanse Sail gelten gesonderte Öffnungszeiten. RostockCard inkl. Führung, kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, verschiedene Rabatte in der Touristinformation erhältlich.


15 700 Jahre alte Rathaus

1727 ließen die Ratsherren der gotischen Backsteinfassade jedoch einen heute rosa gestrichenen Barockbau vorsetzen.

Seither sind nur noch sieben zierliche Türme der Originalfassade zu sehen.

Steht man nun auf dem Neuen Markt, ist es schwer vorstellbar, dass dieser Platz einmal das wirtschaftliche, kulturelle und sogar politische Zentrum der Hansestadt war.

Dazu hat er zu viel von seiner ursprünglichen Form verloren: Bei Bombenangriffen 1942 wurde er fast vollständig zerstört, nur das Rathaus sowie die Häuser 11, 12 und 13 blieben unbeschadet erhalten.

Der einst geschlossene Charakter des Platzes ging verloren.

Etliche der Giebelhäuser am Markt sind heute Neubauten, die den zerstörten Vorgängern nachempfunden worden sind.


16 Kerkhoffhaus

Eines der bedeutenden und frühen Giebelhäuser in Mecklenburg-Vorpommern ist mit Fassadenschmuck aus glasierten Ziegelsteinen versehen.


18 Die Kröpeliner Straße

ist die Hauptschlagader des Rostocker Einkaufslebens und deshalb auch eine Fußgängerzone.

Darüber hinaus macht sie mit ihren restaurierten Fassaden eine gute Figur.

Das frühere Spitalpfarrhaus des Heiligen-Geist-Hospitals (Hausnr. 82) fällt mit seinen schlanken Giebeln und den Reliefs mit biblischen Elementen besonders ins Auge.


19 St.-Marien-Kirche

Vom Wohlstand zu Zeiten der Hanse zeugt die ab 1290 errichtete Marienkirche.

Vier Jahrhunderte dauerten die Bauarbeiten an Rostocks prächtigstem Gotteshaus.

Reich ist ihre Ausstattung, zu der ein gewaltiger, spätbarocker Orgelprospekt (1769) zählen oder ein 3 m hohes Taufbecken aus Bronze (1290): Dessen Größe hängt zusammen mit der bis ins 16. Jh. üblichen Sitte, Täuflinge komplett ins Wasser einzutauchen.

Ein Meisterwerk mittelalterlicher Uhrmacherkunst ist die astronomische Uhr von 1472.

Im Chorumgang hinter dem Hauptaltar füllt sie den gesamten Raum zwischen Pfeilern aus.

Schlag 12 Uhr mittags bietet sie ein außergewöhnliches Schauspiel: Evangelisten und Apostel ziehen auf einer beweglichen Plattform am segnenden Christus vorbei, und das seit dem Jahr 1643.

Nur der letzte, der Verräter Judas, bekommt keinen Segen; vor ihm schließt sich die Himmelstür.

Am Ziegenmarkt 4 18055 Rostock D Telefon: +49 381 492 33 96

Fax: +49 381 497 38 51

Email: innenstadt@kirchenkreis-rostock.de

Internet: www.marienkirche-rostock.de

Mai bis September Mo-Sa 10-18 Uhr. So, Fei 11.15-17.00 Uhr. Oktober bis April Mo-Sa 10-16 Uhr. So, Fei 11.15-12.15 Uhr. Eintritt frei, Spende erbeten.


20 Der Hinstorff Verlag

der 1831 von (Dethloff) Carl Hinstorff in Parchim gegründet wurde und seit 1992 zur Heise Medien Gruppe aus Hannover gehört.

Erfolgreich wurde der Verlag im 19. Jahrhundert durch den bekanntesten niederdeutschen Schriftsteller Fritz Reuter und während der Zeit der DDR unter anderem durch die Literatur von Ulrich Plenzdorf und Franz Fühmann.

IAls Sohn eines Webers geboren, besuchte er in seiner Heimatstadt Brüel zuerst eine einfache Schule, bevor der Vater seine Intelligenz erkannte und ihn auf die Wismarsche Bürgerschule schickte.

1826 begann er dort eine Lehre als Kaufmann bei Verwandten, wechselte aber bald als Lehrjunge in die Buchhandlung .

Mit zwanzig wollte er sich selbständig machen und wählte für sein Geschäft die Stadt Parchim aus.

Da Parchim „Amtsstadt“ war, bestand Aussicht auf gute Geschäfte.

Wegen seiner noch nicht erreichten Volljährigkeit aber (welche damals 25 Jahre betrug), konnte er erst mit einer Sondergenehmigung des Großherzogs Friedrich Franz I. die Amtshürden überwinden.

Nach der erteilten Genehmigung nahm sein Vater eine Hypothek auf Weberei und Wohnhaus auf und ermöglichte damit am 2. September 1831 seinem Sohn die Eröffnung der ersten Buchhandlung in Parchim.

Große Verbreitung der Erzeugnisse seines Verlages erzielte Hinstorff durch den Druck und Verkauf von Kalendern, eine gute Auslastung seiner Druckerei durch die Herausgabe mehrerer Zeitungen und anderer Periodika.

1864 wurde mit Ausgabe des „Rostocker Tagesblatt“ die neue Druckerei in Rostock eröffnet.

Der Hinstorff Verlag ist heute eines der führenden Verlagshäuser Norddeutschlands.


21 Das Hausbaumhaus

ist eines der ältesten weitestgehend erhaltenen Kaufmannshäuser aus der Zeit der Hanse.

Der Hausbaum trägt die aus starken Balken bestehende Deckenkonstruktion in der Diele.

Der Name des Gebäudes entstand durch den mit verzierten Kopfbändern und einem Unterzug versehenen Hausbaum.

Durch die „Äste“ des Hausbaumes werden die Speicherböden gestützt.

Der spätgotische Bau wurde 1490 errichtet.

Die Tragkonstruktion des Gebäudes aus Holz ähnelt in ihrem Aufbau einem Baum mit sich nach oben hin verästelndem Gebälk.

Der aus Eiche bestehende Hausbaum steht nahezu in der Mitte des Gebäudes und ruht auf einem großen, im Fundament befindlichen, Granitfindling im Keller.

Der Hausbaum führt durch zwei Geschosse des Gebäudes und trägt die Kernlast des Bauwerks.

Im oberen Dachgeschoss befindet sich eine Windenanlage mit Wellenrad.

Mit dieser wurden die Kaufmannswaren von der Diele aus in die drei übereinander liegenden Lagerböden gehievt.

Seit der Errichtung wurde das Gebäude vorwiegend als Speicher genutzt, insbesondere die oberen Speicherböden.

Während des 17. bis in das 18. Jahrhundert wurden Wohnräume in die unteren Speicherböden gebaut.

Es wurden Fensteröffnungen aufgestemmt.

Bis 1975 wurde das Gebäude vollständig als Wohnhaus genutzt, ab 1979 allerdings nur noch im vorderen Teil des Hauses.

1980 konnte das Haus wegen seines desolaten Zustands nicht mehr genutzt werden.

Die Rekonstruktion begann im Januar 1981.

Am 17. März 1983 wurde das Gebäude als „Haus der Architekten“ wiedereröffnet.

Im Jahr 2002 wurde das Gebäude von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz (DSD) übernommen und zwei Jahre später umfangreich saniert.

Heute ist das Gebäude der Sitz des Ortskuratoriums des DSD.

Die Windenanlage aus dem Mittelalter ist erhalten und instand gesetzt.

Das gesamte Bauwerk kann während der Öffnungszeiten besichtigt werden.

Somit ist das Rostocker Hausbaumhaus das Einzige, welches auch von innen erlebbar ist.


22 Wokrenter Straße

wurde nach der Rostocker Kaufmannsfamilie und dem gleichnamigen Dorf Wokrent benannt.

Dieses Gebiet gehörte vor der Vereinigung der drei Teilstädte im Mittelalter zur historischen Neustadt.

Die Entstehung reicht bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Gebäudebestand vernachlässigt und verfiel.

Trotz Wohnungsknappheit mussten viele Häuser wegen Baufälligkeit aufgegeben werden.

In der Wokrenterstraße wagte man 1980 den Versuch, mit herkömmlicher Technologie die östliche Straßenseite neu zu bebauen und stattete die Gebäude mit historischen Giebelelementen aus.

Diese Giebel standen vorher zum Teil an anderer Stelle der Stadt,.

Vorlage für die Gestaltung bildete eine zeichnerische Dokumentation der Rostocker Gebäude von 1586.

Aus finanziellen Gründen konnte diese Sanierung nicht für die gesamte Nördliche Altstadt realisiert werden.

Es wurde ab 1983 die so genannte Flächensanierung durchgeführt, das heißt, alle Gebäude bis auf wenige historische Speicher wurden abgerissen und in Plattenbauweise neu errichtet.

Hierbei wurden die alten Straßenstrukturen und Straßennamen größtenteils beibehalten und bei der Gestaltung der Plattenbauten wurden Giebelelemente und Backsteinverblendungen benutzt sowie Grünanlagen zur Auflockerung angelegt.

Damit entstand eine für diese Zeit attraktive Wohnbebauung.


23 Stadthafen Rostock

Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit waren Handel und Verkehr der Stadt auf den Hafen ausgerichtet.

Dies zeigt sich unter anderem daran, dass mehr Tore der Rostocker Stadtbefestigung auf den Hafen führten, als in das mecklenburgische Hinterland.

Vor sieben dieser zwölf „Strandtore“ lag eine Kaufmannsbrücke (Landungsbrücke).

Hinsichtlich des Handels mit Norwegen konzentrierten sich die Rostocker Wieckfahrer auf die Kontrolle der Niederlassungen in Oslo und Tønsberg.

Große Bedeutung hatte daneben anfangs die Gotlandfahrt.

Mit dem Niedergang der Hanse, der Verlagerung des Welthandels in den Atlantik und einem verheerenden Stadtbrand 1677 verlor der Rostocker Hafen an Bedeutung.

Als 1850 die englische Navigationsakte fiel, erlebte die Rostocker Schifffahrt eine zweite Blüte.

1877 war in Rostock mit 369 Schiffen die größte Handelsflotte des Ostseeraumes beheimatet.

1850 wurde die Neptun-Werft gegründet, die 1851 den ersten eisernen Schraubendampfer Deutschlands, die „Erbgroßherzog Friedrich Franz“, baute.

Nach der Deutschen Teilung wurde Rostock zum zentralen Umschlagplatz des Seehandels der DDR ausgebaut.

Der alte Stadthafen wurde für den Seeverkehr weitgehend funktionslos.

Lediglich Kohle- und Getreideumschlag mit kleineren Schiffen und Militärtransporte der sowjetischen Streitkräfte wurden bis 1989 hier abgewickelt.

Der Stadthafen galt weiterhin, wie auch der Überseehafen, als Grenz- und Sperrgebiet und wurde deshalb mit großen Zäunen abgeschirmt und war von Privatpersonen nicht zu betreten.

Das gesamte Gebiet des Stadthafens wurde seit 1991 von den Hafenanlagen befreit und zu einer Bummelmeile mit Restaurants, Clubs, Theatern, Ladenstraße und Einzelhandel, vorrangig im Bereich Schiffszubehör, umgebaut.

Heute werden die Liegeplätze vorwiegend für mittelgroße Passagierschiffe, Flussschiffe, den Orts- und Nahverkehr sowie für Yachten genutzt. Der maximal zulässige Tiefgang beträgt 6,40 Meter.

Zusammen mit Warnemünde ist der Stadthafen Schauplatz der Hansesail.

In im Stil der alten Speicher gebauten Geschäftshäusern am östlichen Ende des Stadthafens befinden sich unter anderem die Firmensitze der Deutschen Seereederei und der Kreuzfahrtgesellschaft AIDA Cruises.


24 Hochschule Für Musik Und Theater

Von 1998 bis 2001 wurden an die Überbleibsel moderne Gebäude angefügt, in denen heute die Rostocker Hochschule für Musik und Theater ihren Sitz hat.

Der erste schriftliche Beleg für die Anwesenheit der Franziskaner stammt von 1243, da in einer Rostocker Urkunde aus diesem Jahr ein Mitglied dieses Ordens erwähnt wird.

Die Gründung eines Kloster in der damals noch jungen Kaufmannstadt Rostock ging wohl vom 1225 gegründeten Lübecker Katharinenkloster aus.

Die Ordensmitglieder wurden wegen ihrer Kleidung auch als Graue Brüder bezeichnet.

Sie gingen barfuß.

1534 wurde das Kloster aufgehoben und die Mönche vertrieben.

Anschließend wurde im Kloster ein Armenhaus, 1624 ein Waisenhaus errichtet.

Beim Stadtbrand von 1677, der die historische Altstadt und die nördliche Mittelstadt zu großen Teilen vernichtete, wurde die Klosterkirche bis auf den Chor zerstört.

Während der Besetzung Rostocks durch die Franzosen diente dieses Gemäuer 1806/07 als Lazarett.

1728 wurden die übrigen Klosterräumlichkeiten als Zuchthaus und Werkhaus, später als Industrieschule genutzt, ab 1834 diente der Chor als "Irrenanstalt".

Im 20. Jahrhundert wurde die Klosteranlage als Altenheim genutzt.

Ab 1998 wurde das ehemalige Katharinenstift zur Hochschule umgebaut.


25 St. Petri

erhebt sich der 117 m hohe Turm einer gewaltigen Backsteinbasilika.

Die Aussichtsplattform des Kirchturms liegt auf 45 m Höhe und ist über 196 Stufen zu erklimmen oder bequem mit dem Aufzug erfahrbar.

Das grandiose Panorama von oben reicht weit über die Stadt und die Warnow bis zum Meer.

Bei der Petrikirche/Alter Markt 18055 Rostock D Telefon: +49 381 211 01

Email: info@petrikirche-rostock.de www.petrikirche-rostock.de

Mai bis September tgl. 10-18 Uhr. Oktoberr bis April tgl 10-16 Uhr. Erw.: 3.00 €

Kind: 2.00 € Eintritt für die Turmbesteigung. Besichtigung der Kirche kostenlos.


26 Der Alte Markt

entstand Ende des 12. Jh. als erster Marktplatz Rostocks und ist die Keimzelle der Stadt.

Vom Ende des 12. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden südlich der Unterwarnow nacheinander drei Kaufmannssiedlungen, die Alt-, Mittel- und Neustadt, in denen jeweils ein Marktplatz angelegt und (mindestens) eine Pfarrkirche errichtet wurde.

Die Anhöhe um den Alten Markt und die Petrikirche wurde wohl zuerst von „Kolonisten“ aus Westfalen und dem heutigen Niedersachsen besiedelt und stellt daher die Keimzelle Rostocks dar.

Der Alte Markt war die Marktstätte dieses ältesten Teils Rostocks.

Die drei Teilstädte schlossen sich 1265 zur Gesamtstadt Rostock zusammen.

Der Alte Markt, in welchen auch heute noch die Straßen einmünden, war ursprünglich von hölzernen Häusern umstanden, die bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch Gebäude aus Stein ersetzt wurden.

Diese Bauten wurden durch den Großen Stadtbrand des Jahres 1677, wie auch die gesamte Altstadt mit Ausnahme der Petrikirche und der nahen Nikolaikirche, nahezu vollständig vernichtet.

In den Bombennächten Ende April des Jahres 1942 nahm der Alte Markt wiederum schweren Schaden, die am Markt befindliche Petrikirche brannte aus und verlor Turmspitze und Dach.

Nach 1990 wurde der Alte Markt mit einem Kopfsteinpflaster versehen, die Infrastruktur und die ihn umgebenden Häuser sowie die Gebäude der angrenzenden Straßen saniert, einige Gebäude wurden in Baulücken neu gebaut.


27 Die Nikolaikirche

wurde ab 1230 erbaut und gilt damit als eine der ältesten noch erhaltenen Hallenkirchen im Ostseeraum.

Die Kirche wurde als Backsteinkirche auf einem Feldsteinsockel errichtet.

Der ursprüngliche Bau war dreischiffig mit Kreuzrippengewölben auf Rundpfeilern.

Die erste Erwähnung der dem Schutzpatron der Fischer und Seefahrer Sankt Nikolai geweihten Kirche datiert von 1257.

Während des Vier-Nächte-Bombardements der britischen Luftwaffe vom 23. bis zum 27. April 1942 brannten der Turm und das Kirchenschiff völlig aus, und das Gewölbe des Kirchenschiffes, nicht aber jenes des Chors stürzten ein.

1974 wurden die Kirchengemeinden St. Petri und St. Nikolai zusammengelegt.

In den Turm wurden Büros und andere Diensträume für die Kirchenverwaltung eingebaut.

Ein für die Zeit ungewöhnliches Projekt war auch der Einbau von drei Wohnetagen in das wieder errichtete Kirchendach.

Ab 1991 erfolgten, Einbau einer Heizung und Verlegung von Kalksteinplatten im Kirchenschiff.

Die Nikolaikirche ist keine Pfarrkirche und in ihr finden keine sonntäglichen Gottesdienste statt.

Sie versteht sich als ein übergemeindliches, geistliches und kulturelles Zentrum der Stadt, offen für kirchliche und andere kulturelle Nutzung und wird zumeist als Konzertkirche genutzt.


28 Das Kuhtor

ist nicht nur das älteste der noch bestehenden vier von ehemals 22 Toren der historischen Rostocker Stadtbefestigung, sondern auch eines der ältesten Gebäude Rostocks und das wohl älteste erhaltene Stadttor Norddeutschlands.

1262 wurde der frühgotische Torturm, erstmals urkundlich erwähnt, sehr bald jedoch durch das Steintor als wichtigstes Ausfalltor der Stadt nach Süden ersetzt.

Man führte jetzt nur noch das Vieh hindurch auf die Warnowwiesen, wodurch es seinen Namen erhielt.

Der viergeschossige Wehrturm ist 8 mal 9 Meter breit und hat eine Mauerdicke von 2 Metern.

Das Tor hat eine Breite von 3,5 und eine Höhe von 3 Metern.

Zum Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Feldseite zugemauert.

Nur in der Zeit der Auseinandersetzungen der Stadt mit den Landesherren, die im Ersten Rostocker Erbvertrag mündeten – als ein Teil der Befestigung, inklusive des Steintors und des Turms auf dem Rammelsberg abgerissen wurden – wurde es wieder als Stadttor geöffnet.

Als der Rat der Stadt 1608 entschied, es als leichtes Gefängnis (als eine sogenannte bürgerliche Custodie) zu nutzen, wurde nach der erneuten Schließung der Feld- auch die Stadtseite geschlossen.

An Sockel und Fundament des Kuhtors sind noch heute sehr gut die massiven Steine sichtbar, die typisch für die Architektur spätmittelalterlicher Wehranlagen war.

Zudem gibt es Schießscharten und Einbuchtungen, an denen im Mittelalter Baugerüste befestigt wurden, wenn Ausbesserungsarbeiten notwendig waren.

Später wurde das Tor als Wohnung nutzbar gemacht.

So wohnte der Büchsenmacher der Stadt von 1671 an darin.

1825 ist es vollständig zu einem Wohnhaus umgebaut worden und war darüber hinaus nach einer Zeit auch völlig von Häusern umgeben.

Bis 1937 stellte die Stadt es Bediensteten der Stadt, Handwerkern und Tagelöhnern als Wohnung zur Verfügung.

Seit Anfang 2010 ist es Sitz der Mediationsstelle Rostock, dem Büro für Konfliktlösung und systemische Familientherapie der Straube Managementberatung.


30 Das gedrungene Steintor

Früher war das Steintor das südliche Haupttor der Stadt.


31 Societät Rostock Maritim

.Hier dreht sich alles um die Seefahrerei von einfachsten Fahrzeugen der Frühzeit bis zur Seeverkehrswirtschaft der ehemaligen DDR.

Sehenswert ist ein 10000-Tonnen-Frachter.

Di - So: 10:00 Uhr - 18:00 Uhr


32 Deutsche Presse Agentur

Unter der Bezeichnung Ostseezeitung gab es bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere aufeinander folgende Zeitungen in der pommerschen Provinzhauptstadt Stettin.

Bei der Bildung des Bezirkes Rostock, der auch den Beinamen Ostsee- oder Küstenbezirk trug, erhielt das neugeschaffene Publikationsorgan der SED-Bezirksleitung den Namen Ostsee-Zeitung.

Sie erschien zum ersten Mal am 15. August 1952.

Die Ostsee-Zeitung war mit einer Auflage von 260.400 Exemplaren die auflagenstärkste Tageszeitung im Norden der DDR.

Nach dem Mauerfall 1989 sagte sich die Belegschaft der Ostsee-Zeitung in einem basisdemokratischen Prozess von ihrem Herausgeber, der SED-Bezirksleitung Rostock, los.

Die Belegschaft wählte außerdem aus ihren Reihen eine Verlagsleitung.

Die Belegschaft beauftragte im Januar 1990 die neue Führungsebene,

Gespräche mit den Lübecker Nachrichten über einen etwaigen Kauf der Ostsee-Zeitung durch die Lübecker Nachrichten aufzunehmen.

1991 kaufte die Lübecker Nachrichten GmbH die Ostsee-Zeitung.

Fünfzig Prozent der Anteile gaben die Lübecker Nachrichten zeitnah an die Axel Springer AG ab.

Bis Februar 2009 war die Ostsee-Zeitung je zur Hälfte im Besitz der Axel Springer AG und der Lübecker Nachrichten, an denen die Axel Springer AG mit 49 Prozent ebenfalls beteiligt war.

Die Ostsee-Zeitung hat in den vergangenen Jahren erheblich an Auflage eingebüßt.

Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 26,2 Prozent gesunken.

Im Landkreis Nordwestmecklenburg stand die Ostsee-Zeitung bis Ende 2008 in direktem Wettbewerb zum früheren Haupttitel der eigenen Gesellschafterin Lübecker Nachrichten.

Zusammen mit dem IZOP-Institut bietet die Ostsee-Zeitung regelmäßig das pädagogische Projekt Zeitung in der Schule (ZiSch) zur Leseförderung von Schülern an.

Ein Leitmotto hierbei lautet „Wer lesen kann, lernt leichter“.

Die Schüler sollen über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen die gesamte Arbeit des Pressehauses - von der Redaktion bis hin zum Vertrieb - kennenlernen.