Quedlinburg

05.12.2009

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Sehenswertes

0 Quedlinburge, plattdeutsch Queddelnborg)

994 mit dem Stadtrecht versehen, war die Stadt vom 10. bis zum 12. Jahrhundert Sitz der zu Ostern besuchten Königspfalz weltlicher Herrscher und fast 900 Jahre lang eines Damenstifts.

Quedlinburgs architektonisches Erbe steht seit 1994 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes und macht die Stadt zu einem der größten Flächendenkmale in Deutschland.

In der historischen Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen befinden sich 1200 Fachwerkhäuser aus sechs Jahrhunderten.

Die Stadt liegt 123 m ü. NN.

Die ersten Siedlungsspuren reichen bis in die Altsteinzeit zurück.

Die Gegend war fast durchgehend besiedelt.

Die ertragreichen Böden machten die Gegend für Siedler während des Neolithikums besonders interessant, was sich durch über 55 Siedlungsreste dieser Epoche nachweisen lässt.


1 Der Bahnhof Quedlinburg

wurde 1862 als Durchgangsbahnhof gebaut.

Seit der Umspurung der ehemals normalspurigen Strecke im Jahr 2006 ist er Anschlussbahnhof der meterspurigen Strecke der Selketalbahn an die normalspurige durchgehende Strecke Halberstadt–Thale.

Von den vier weiteren ehemaligen Quedlinburger Bahnhöfen oder -haltepunkten ist nur noch der Bedarfshalt Quedlinburg-Quarmbeck vorhanden.

Während des Ersten Weltkrieges diente der Quedlinburger Bahnhof dem Transport von Kriegsgefangenen, die vom oder zum Kriegsgefangenenlager auf dem Ritteranger, zwei Kilometer nordwestlich von Quedlinburg transportiert wurden.

Die ersten Gefangenen erreichten Quedlinburg am 24. September 1914.

Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird seitens der Alliierten vermutet, dass über den Bahnhof Quedlinburg V2-Waffen abtransportiert werden.

Der Bahnhof besitzt ein nahezu geschlossenes Ensemble aus der Gründungszeit.

Es besteht aus einem unter Denkmalschutz stehenden neugotischen Empfangsgebäude von 1862, einem Lokschuppen von 1862, 1889/1892, einem Güterschuppen, einer der ältesten erhaltenen Drehscheiben in Deutschland von 1889, einem Eilgutschuppen und einem Aborthaus.

Weiterhin beinhaltet es einen Wasserturm.

Ein Aufenthaltsgebäude stammt aus dem Jahr 1906, die Stellwerke von 1907/1908, ein Toilettenhäuschen von 1908, ein Fahrkartenschalterhaus von 1909 und ein Wasserkran aus der Zeit um 1955.


2 St. Nikolai in Quedlinburg

Ihre Türme sind 72 Meter hoch, der Glockenturm (ohne Uhr) kann bestiegen werden.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die im örtlichen Denkmalverzeichnis eingetragene Kirche im Jahr 1222.

Sie soll auf Pfählen und Ellernblöcken in sumpfigem Gelände errichtet worden sein.

Ursprünglich war es eine dreischiffige romanische Basilika.

In ihrer jetzigen Gestalt ist sie im Westbau frühgotisch, während die übrigen Teile spätgotisch sind.

In Anlehnung an eine Überlieferung aus der Bauzeit der Kirche wird die Nikolai-Kirche auch als „Schäferkirche“ bezeichnet.

Der Sage zufolge fand ein ortsansässiger Schäfer einen reichen Schatz, den er für die Erbauung dieser Kirche zur Verfügung stellte.

Deshalb schmücken die beiden Figuren „Schäfer und sein Hund“ zwei Ecken des Turmes.

Aufgrund der Statik mussten diese Figuren heruntergenommen werden, sie sind derzeit im Kircheninneren aufgestellt.

Eine inhaltlich sehr ähnliche Geschichte wird für die Schäferfiguren am Magdeburger Dom berichtet.


9 St. Wiperti

(den Heiligen Wigbert und Jakobus geweiht) ist eine Kirche

Heute ist die Kirche eine Station an der Straße der Romanik.

Sicher ist, dass 936 auf dem Burgberg ein freiweltliches Frauenstift zur Totenmemorie Heinrichs I. und 961 und 964 im Tal ein immer weiter geregelter Kanonikerverband eingerichtet wurden.

Im Jahre 1936 nahm die SS im Auftrag Himmlers einige bauliche Umbauten vor, um die Krypta in eine nationalsozialistische Weihestätte umzuwandeln.

Auch die nahegelegene Stiftskirche St. Servatius wurde von der SS beschlagnahmt und umgebaut.

Die Wipertikirche sollte offensichtlich in den Kult um Heinrich I. einbezogen werden.

Der pseudoreligiöse Kult begann in der Wipertikrypta.

Sie bildete den Ausgangspunkt eines Fackelmarsches, dessen Ziel die Krypta der Servatiuskirche war.

Katholische Filialkirche seit 1954 und UNESCO-Weltkulturerbe seit 1994


10 Der Brühl

ist eine ca. 15 ha große Parkanlage.

Die denkmalgeschützte Anlage des Brühlparks ist Bestandteil des Projektes Gartenträume Sachsen-Anhalt, das 40 Gartenanlagen umfasst und im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen.

1179 wurde der Brühl urkundlich als Besitz des Klosters St. Wiperti erwähnt.

Denkstein an das Bodehochwasser Silvester 1925

Letzter erhaltener Grenzstein zwischen Stift und Stadt Quedlinburg der 24 Steine, die auf Grundlage der 1539 getroffenen Vereinbarung über die Gerichtszuständigkeit des Erbvogtes in der Feldflur., der 24 Grenzpfähle zwischen Stadt und Stift festlegte.

Die Pfähle wurden 1746 durch sorgfältig bearbeitete Steine ersetzt.

Er trägt die Inschrift: Nr. 17. Renovatum 1746.

Der Münzenberg und der städtische Teil des Steinholzes (hier sind drei unnummerierte Steine von 1725 erhalten) waren durch besondere Steine abgegrenzt.


11 Das Alte Wasserwerk

denkmalgeschütztes entstand im Jahr 1885.

Die Maschinenhalle hat eine Länge von 15 Metern.

Am 12. März 1886 wurde das Wasserwerk eröffnet.

Vor der Inbetriebnahme der Anlage wurde die Wasserversorgung der Stadt über private und öffentliche Brunnen gewährleistet.

Mit Entstehen des Wasserwerks wurde das Trinkwasser in Tonröhren vom Brühlgelände zum Werk geleitet.

Von dort pumpte man das Wasser in den Hochbehälter auf dem Strohberg.

Von dort wurde die Stadt Nachts, wenn die Pumpen des Werks ausgeschaltet waren, mit Wasser versorgt.

Das städtische Rohrnetz umfasste zunächst 19 Kilometer.

1906 machte sich eine Erweiterung der Maschinenhalle um eine Achse erforderlich, da eine weitere Pumpe für einen zweiten Hebestrang aufgestellt werden sollte.

1927 befanden sich in der Maschinenhalle drei Pumpen, ein Diesel- und ein Gasmotor.

Zum Gebäudeensemble gehört darüber hinaus auch ein Springbrunnen und eine 1909 errichtete Bedürfnisanstalt.

Im Jahr 1925 trat die Bode über die Ufer und überflutete das Wasserwerk.

Die Maschinen wurden schnell auf Podeste verlagert und so vor der Beschädigung bewahrt.

Die Pumpen waren bis 1972 in Betrieb und wurden dann durch Unterwassermotorpumpen ersetzt.

In der Maschinenhalle richtete man die Werkstatt des Meisterbereichs Trinkwasser des Kreis Quedlinburg ein.

1987 betrug die Wasserfördermenge 14.000 m³.

Im Jahr 1992 wurde das Gebäude umgebaut.

Die Werkstatt zog aus, statt dessen wurde im Erdgeschoss der alten Maschinenhalle ein Archiv und im oberen Stockwerk Büros eingerichtet.