Pasewalk

21.05.2016 B

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Sehenswertes

0 Pasewalk

Verwaltungssitz des Amtes Uecker-Randow-Tal für 15 umliegende Gemeinden, selbst aber nicht amtsangehörig.

20 Kilometer östlich von Pasewalk befinden sich Bahn- und Straßengrenzübergänge nach Polen. Vor etwa 10.000 bis 15.000 Jahren mündete an dieser Stelle das Urstromtal, in dem die Uecker heute fließt, in den Haffstausee ein.

Die Schreibweise „Pasewalk“ taucht in den Urkunden erstmals 1240 auf.

Pasewalk gehörte von jeher zu Pommern, war aber stets ein Spielball der territorialen Interessen der pommerschen Herzöge und der brandenburgischen Markgrafen, so dass die Herrschaft mehrmals wechselte.

Der mittelalterliche Stadtkern bildete eine Ellipse und bestand aus der von Wenden gegründeten Unterstadt mit der Nikolaikirche (1176 erwähnt) sowie einer sich daran anschließenden neueren, von deutschen Siedlern gegründeten Oberstadt mit der Marienkirche.

Die Einwohner lebten im Mittelalter in erster Linie von Landwirtschaft und Brauerei (Herstellung von Bier unter dem Namen Pasenelle.

Nach Schaffung der Bahnverbindung Stettin–Neubrandenburg 1863/67 stieg der Ort zu einem Eisenbahnknotenpunkt auf, wodurch die einheimische Wirtschaft weitere Impulse erhielt.

Im Jahre 1870 erfolgte die Gründung des Vaterländischen Frauenvereins, eines der ersten von einer Vielzahl gleichnamiger Vereine in ganz Deutschland und der älteste in Pommern, in dem sich in erster Linie die Ehefrauen und Töchter der gutsituierten Offiziers- und Beamtenfamilien um soziale Belange kümmerten (Vorläufer des Deutschen Roten Kreuzes).

Nach einer Senfgasverletzung mit kurzzeitiger Erblindung wurde 1918 Adolf Hitler als 29-jähriger Gefreiter in ein Reservelazarett in Pasewalk verlegt, wo er die Kapitulation Deutschlands im Ersten Weltkrieg erlebte.

Auf der Grundlage eines auf unsicherer Beweislage basierenden amerikanischen Geheimdienstberichtes von 1943 entstand die These, dass Hitlers Sehstörung mit auffälligen psychischen Reaktionen einhergegangen sei, sodass er in Pasewalk dem Chefpsychiater Edmund Forster vorgestellt worden sei .

Hitler selbst sponn in seinem Buch Mein Kampf die Legende, die Nachricht von der Revolution habe ihn bewogen, eine Rolle in der Politik zu übernehmen („Ich aber beschloß, Politiker zu werden“).

Neueren Forschungen zufolge wollte Hitler die Tage in Pasewalk eher nachträglich zu einer Art „pseudoreligiösem Erweckungserlebnis“ stilisieren.

Elektrizität hielt in Pasewalk erst nach 1918 Einzug. Kanalisation und Wasserleitung wurden 1926 geschaffen.

Vorpommern ist als Neonazi-Hochburg bezeichnet worden, mit vielen Freien Kameradschaften und hohem NPD-Stimmenanteil; bei der Landtagswahl 2011 stimmte jeder Dritte in Pasewalks Nachbarort Koblentz für die NPD.


1 Pasewalk Bahnhof

Neben dem Stralsunder Hauptbahnhof ist Pasewalk der wichtigste deutsche Knotenbahnhof in Vorpommern.

1863 erhielt Pasewalk Bahnanschluss, als die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft eine Bahn von Angermünde mit Anschluss aus Berlin nach Stralsund eröffnete.

Der Personen- und Güterverkehr wurde am 16. März 1863 offiziell eröffnet

1880 ging die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft und damit auch die Strecken um Pasewalk in den Preußischen Staatseisenbahnen auf.

Nach Kriegsende wurde Pasewalk für kurze Zeit Sitz der Reichsbahndirektion, die die auf deutscher Seite verbliebenen Strecken der ehemaligen Reichsbahndirektion Stettin umfasste.

Die einstmals wichtige Rolle im Ost-West-Verkehr war durch die Grenzziehung zu Polen unterbrochen worden.

Von 1975 bis 1977 wurde die Strecke Berlin–Pasewalk–Stralsund wieder zweigleisig ausgebaut, nachdem das zweite Gleis nach 1945 Reparationsleistungen an die Sowjetunion zum Opfer gefallen war.

Am 28. Mai 1988 wurde der elektrische Betrieb von Pasewalk in Richtung Berlin aufgenommen.

Nach der politischen Wende in der DDR nahm die Bedeutung des Bahnhofs vor allem für den Güterverkehr rapide ab. Weite Teile der Gleisanlagen sind seit den 1990er Jahren ungenutzt.

Ende 2008 wurde der Bahnhof umfassend saniert. Die historische denkmalgeschützte Bahnsteigüberdachung blieb dabei erhalten.

Personenverkehr

Heute ist Pasewalk Halt der Intercity-Züge von Stralsund (teilweise Binz) nach Berlin und weiter in Richtung Halle, Erfurt, Kassel und Düsseldorf sowie eines Eurocity-Zugpaares in Richtung Prag.


2 Wasserturm

Unter der Begründung, Wassertürme könnten auch als „Target Reference Points“ für Terroristen dienen bzw. als in der Landschaft stehende markante Punkte, die der Zielerfassung von Waffen z. B. Mörser dienen, wurden Wassertürme im Irak von der US-Armee zerstört.

Heute sind viele der noch erhaltenen Wassertürme bauliche und technische Denkmäler.

Eine Alternative zum Abriss alter und sanierungsbedürftiger Wassertürme ist deren Umnutzung.

Eine andere Möglichkeit ist, Wassertürme über ihre eigentliche Funktion hinaus auf andere Weise zu nutzen (Zusatznutzung).

Weit verbreitet ist auch die Nutzung von Wassertürmen als Standort von Sendeeinrichtungen im UKW-Bereich mit kleiner Leistung, wie für den nichtöffentlichen Landfunkdienst und den Mobilfunk.


3 Der Name des Flusses

ist eng verbunden mit dem nach dem Fluss benannten slawischen Volksstamm der Ukranen, die auf der Burgwallinsel im Oberuckersee ein befestigtes Handelszentrum hatten.

Der Flussname wurde ursprünglich mit langem u ausgesprochen, das ck diente im Niederdeutschen (im Gegensatz zum Hochdeutschen) zur Dehnung des vorangehenden Vokals.

Nachdem die Versionen „Ucker“, „Uecker“ und „Ücker“ zeitweilig gleichwertig verwendet wurden, hat man sich in jüngerer Zeit beim Bundesamt für Kartographie und Geodäsie auf die traditionellen Bezeichnungen geeinigt:

Ucker auf brandenburgischem, Uecker ([ˈʏkər]) auf vorpommerschem Gebiet.

Die Deutung des slawischen Gewässernamens ist unklar: Früher wurde „die Schnelle“ bevorzugt, heute „die sich Schlängelnde“.

Die Ucker entspringt bei Alt Temmen (einem Ortsteil der Gemeinde Temmen-Ringenwalde) auf einer Höhe von 69 Metern über Normalnull und fließt nach Norden.

Heute hat die Uecker keine Bedeutung mehr als Wasserstraße

Dank ihres teils idyllischen Verlaufs ist sie ein beliebtes Ziel für Paddeltouren. Die Gesamttour führt vom Oberuckersee über rund 82 km und kann in 3 bis 5 Tagen durchgeführt werden.

Die Uckerrinne wollte aber auch der adlige Anlieger am Südende des Oberuckersees, v. Arnim auf Suckow, nutzen, teils zur Holzflößerei, teils zum Transport von Ziegelsteinen und Fischen.


4 Das Mühlentor

ist eines der zwei erhaltenen von ehemals vier Toren der Wehranlage, welche die Stadt umgab.

Das gotische zweigeschossige Backsteintor aus der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde auf einem Feldsteinsockel errichtet und sicherte die Straße nach Strasburg ab.

Das Tor verfügt über eine 3,5 Meter hohe spitzbogige Durchfahrt.

Es ist 25,1 Meter hoch und bei einer Grundfläche von 8,5 Meter mal 9 Meter fast quadratisch.

Eine Besonderheit ist der achteckige Toraufsatz mit massivem Spitzhelm.

Geschmückt ist das Tor durch eine Reihe schmaler spitzbogiger Blenden.

Die ehemals vorhandenen Zinnenkränze am Unterbau und Turmaufsatz sind nicht mehr vorhanden.


5 Das Amtsgericht

Die Grundsteinlegung auf dem ehemaligen Klosterhof fand im Jahr 1903 statt.

Zwei Jahre später wurde das Gebäude bezogen.

In den Jahren 2003 und 2004 errichtete man einen Anbau.

Dem Amtsgericht Pasewalk unmittelbar übergeordnet ist das Landgericht Neubrandenburg.


8 Kiek In de Mark Turm

ist ein Wehrturm der mittelalterlichen Stadtmauer.

Er gilt als das Wahrzeichen von Pasewalk.

Der Turm befindet sich am südlichen Ende der Straße „Am Kiek in de Mark“ im südlichen Teil des Stadtzentrums.

An der Turmspitze befindet sich ein Storchennest.

Der 20,2 Meter hohe Turm besitzt im Grundriss einen quadratischen Unterbau aus Feldsteinen mit 4,6 Meter Seitenlänge.

Der Wehrturm wurde nach der erfolgreichen Abwehr der Belagerung durch den brandenburgischen Kurfürsten Friedrich II. im Jahr 1445 errichtet.

Dieser versuchte, die Städteautonomie in seinem Herrschaftsgebiet einzuschränken.

Der Legende nach brachten die Pasewalker ungefähr 200 Gefangene vom nachfolgenden Kriegszug nach Prenzlau mit.

Diese konnten nur gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes freikommen.

Von diesem Lösegeld bauten die Pasewalker an der Südseite ihrer Stadtmauer einen Turm, der dann „Kiek in de Mark“ genannt wurde.


9 Das Prenzlauer Tor

ist eines der zwei von ehemals vier vorhandenen Toren der Wehranlage, welche die Stadt umgab.

Das gotische dreigeschossige Backsteintor aus der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde auf einem Feldsteinsockel errichtet und sicherte die Straße nach Prenzlau ab.

Das 25,6 Meter hohe Tor verfügt über eine spitzbogige Durchfahrt bei einer quadratischen Grundfläche.

Der Turm ist mit dem angrenzenden Gebäude seit 1996 Sitz des städtischen Museums, in dem unter anderem an den Zeichner Paul Holz gedacht wird.

Mit dem Nebengebäude ist das Tor durch ein gläserenes Treppenhaus verbunden.


12 Die St. Marienkirche

ist eine Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert im Stile der norddeutschen Backsteingotik.

Sie ist eine der bedeutendsten Backsteinkirchen Norddeutschlands.

Den Zweiten Weltkrieg übersteht die Kirche im Gegensatz zu Pasewalk fast unbeschädigt.

Der Kirchvorplatz wurde nach einer Neugestaltung 1999 der Öffentlichkeit übergeben.

Der Turmhelm trägt eine Kugel mit einem Durchmesser von einem Meter sowie ein Kreuz mit einer Höhe von 2,7 Meter.

Die Bekrönung, d.h. Kugel und Kreuz gelangt damit auf eine Gesamthöhe von 5,2 Meter. Der Turm ist damit insgesamt 78,5 Meter hoch.

Das Geläut der Kirche besteht insgesamt aus sechs Glocken mit einem Gesamtgewicht von 8560 kg.

Die größte Glocke ist die Festtagsglocke mit 3140 kg und dem Schlagton h‘.

Sie musste im Zweiten Weltkrieg abgegeben werden. 1948 fand man sie im Hamburger Glockenlager wieder.

Die Christusglocke wiegt 1377 kg und hat den Schlagton e‘, während die Gebetsglocke mit 952 deutlich kleiner ist und mit fis‘ klingt.


17 Klärwerk Pasewalk

Wenn Regen- und Schmutzwasser in einem Kanal der Kläranlage zugeleitet werden (Mischsystem), muss das Kanalnetz in der Regel durch ein Regenentlastungssystem, durch einen Regenüberlauf und/oder durch ein Regenüberlaufbecken entlastet werden, damit die Kläranlage nicht überlastet wird.

Vorklärbecken………………..Das Schmutzwasser fließt langsam durch das Vorklärbecken.

Ungelöste Stoffe (Fäkalien, Papier etc.) setzen sich ab (absetzbare Stoffe) oder schwimmen an der Oberfläche auf.

Etwa 30 Prozent der organischen Stoffe können damit entfernt werden.

Es entsteht Primärschlamm, der bei den meisten Kläranlagen in den sogenannten Voreindicker kommt.

Der Schlamm setzt sich ab und das überschüssige Wasser (Trübwasser) wird abgezogen und dem weiteren Reinigungsprozess der Kläranlage zurückgeführt.

Der eingedickte Schlamm wird zur weiteren anaeroben Behandlung in den Faulturm gepumpt.

Bei modernen Anlagen mit Stickstoffentfernung entfällt dieser Anlagenteil oft oder ist klein bemessen,

Der Großteil der kommunalen Kläranlagen in Mitteleuropa wird nach dem Belebtschlammverfahren betrieben.

Damit werden in sogenannten Belebungsbecken durch Belüften des mit Belebtschlamm (Massen von flockig aggregierten Bakterien) versetzten Abwassers die Abwasserinhaltsstoffe des frischen Abwassers biotisch oxidativ abgebaut.

Das Nachklärbecken ……………...bildet eine Prozesseinheit mit dem Belebungsbecken.

In ihm wird der Belebtschlamm durch Absetzen aus dem Abwasser abgetrennt.


18 Alter Wasserturm

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden Wassertürme in Deutschland in großer Zahl, um die öffentliche Versorgung mit sauberem Trinkwasser in der Gründerzeit, in welcher es zu einer zunehmenden Verstädterung kam, zu gewährleisten.

Die in dieser Zeit errichteten Wasserwerke mit großen Reservoirs und Hochbehältern trugen in Verbindung mit Versorgungs- und Abwasserleitungen wesentlich dazu bei, Epidemien vorzubeugen.

Ohne die Versorgung der Industriestädte mit ihren häufig sehr beengt lebenden Bevölkerungsmassen und große Mengen von Abwasser erzeugenden Betrieben kam es zuvor immer wieder zu Epidemien großen Ausmaßes.

In hochtechnischen Infrastrukturen wie in Mitteleuropa werden Wassertürme derzeitig nur noch in seltenen Fällen gebaut und bestehende Anlagen von den Aufgaben der Wasserversorgung, sofern sinnvoll möglich, entbunden.

In den USA sind Wassertürme öfter anzutreffen. In Großstädten als Behälter auf Hochhäusern sowie freistehend am Land.