Neuruppin

03.05.2014

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Sehenswertes

0 Neuruppin

Die urgeschichtliche Besiedelung des Landes reicht von der mittleren Steinzeit über die jüngere Bronzezeit mit erst germanischen, später dann slawischen Siedlungen an den Ufern des Ruppiner Sees.

In spätslawischer Zeit wurde dieses Gebiet von dem Stamm der Zamcici besiedelt, dessen Machtzentrum eine Burg auf der Alt Ruppin südlich vorgelagerten Insel Poggenwerder gewesen war.

Südwestlich des Burgortes entstand seit Anfang des 13. Jahrhunderts unter Beibehaltung des Namens Ruppin die Siedlung des heutigen Neuruppin mit Nikolaikirche und angerartigem Straßenmarkt.

Die etwa 90 jüdischen Bürger der Stadt wurden während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet.

Ihr 1824 eingerichteter Alter Friedhof wurde glimpflich behandelt, erhaltene jüdische Grabsteine wurden auf Anordnung des damaligen Regimentskommandeurs der Wehrmacht, auf den Neuen Friedhof (Evangelischer Friedhof) umgesetzt.

Seit dem 17. November 2003 erinnern Stolpersteine in der Kernstadt und in Alt Ruppin an die ermordeten jüdischen Einwohner.

Im Zuge der sogenannten Euthanasie in der Zeit des Nationalsozialismus, der Aktion T4, diente die Landesirrenanstalt Neuruppin als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalten in Brandenburg und Bernburg.


1 Der Bahnhof

Neuruppin war schon in den 1840er Jahren an einem Eisenbahnanschluss interessiert und strebte eine Führung der Berlin-Hamburger Eisenbahn über die Stadt an und wollte sich sogar mit 50000 Talern am Bau der Strecke beteiligen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Ruppiner Eisenbahn verstaatlicht.

Nach einem Intermezzo als Landeseisenbahngesellschaft wurde sie 1949 von der Deutschen Reichsbahn übernommen.

Der Verkehr nach Neuruppin wurde davon beeinflusst, dass durch die Berliner Teilung die Verbindungen nach West-Berlin Anfang der 1950 zum Teil und mit dem Bau der Berliner Mauer komplett unterbrochen wurden.

Der Verkehr verlagerte sich teilweise von den Strecken nach Kremmen.

1995 wurde der Verkehr in Richtung Hennigsdorf eingestellt, da an der Strecke Bauarbeiten im Rahmen des Projektes Prignitz-Express beginnen sollten.

Um das Jahr 2000 wurden die Neuruppiner Gleisanlagen vollständig umgebaut.

Der Hauptbahnhof wurde für den Personenverkehr geschlossen, ein neuer Haltepunkt südwestlich des Hauptbahnhofs in der Nähe eines Wohngebietes wurde eröffnet und bekam den Namen Neuruppin West.


9 Das Sozialgericht

Das Gericht ist eines von vier Sozialgerichten in Brandenburg.

Das Sozialgericht Neuruppin ist örtlich für den Landkreis Prignitz, den Landkreis Ostprignitz-Ruppin, den Landkreis Oberhavel und den Landkreis Uckermark zuständig.

Die sachliche Zuständigkeit ergibt sich aus dem Sozialgerichtsgesetz.

Auf Landesebene ist das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg in Potsdam das übergeordnete Gericht.

Diesem ist wiederum das Bundessozialgericht, in Kassel angesiedelt, übergeordnet.


10 Das Landgericht

Neuruppin ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von vier Landgerichten in Brandenburg.

Es hat seinen Sitz in Neuruppin und wurde 1993 eingerichtet.

Neben dem Arbeitsgericht Neuruppin und der Staatsanwaltschaft ist das Landgericht in Gebäuden der ehemaligen preußischen Königstorkaserne untergebracht.

Das Landgericht Neuruppin urteilte u.a. im Verfahren gegen zwei ehemalige DDR-Staatsanwälte wegen Rechtsbeugung zum Nachteil des Regimekritikers Robert Havemann, im Mordfall an Marinus Schöber, im Rechtsstreit um die rechtsextreme Bekleidungsmarke Thor Steinar sowie bezüglich der Anklage der Volksverhetzung durch ein Plakat, welches Gerald Asamoah zeigte (Freispruch wegen Volksverhetzung, Beleidigung verjährt.

Hinzu kamen im Rahmen der Mauerschützenprozesse 19 Verfahren mit 31 Angeklagten in Neuruppin, die für 19 Todesschützen mit Bewährungsstrafen endeten.

Des Weiteren wurden hier die Mitglieder der XY-Bande verurteilt.


13 Die Klosterkirche Sankt Trinitatis

ist die größte Kirche der Stadt Neuruppin.

Sie wurde zusammen mit dem zugehörigen Kloster 1246 errichtet und bildet mit ihren markanten Türmen das Wahrzeichen der Stadt.

Während der Französischen Besetzung 1806 wurde die Klosterkirche als Gefangenenlager für preußische Soldaten genutzt, in den folgenden Jahren als Mehl- und Brotlager sowie 1813 nochmals als Gefangenenlager für französische Soldaten.

Im Jahr 1816 wurden die Klostergebäude mit Ausnahme der Kirche abgerissen.

Am 1. Mai 1945 signalisierten weiße Fahnen am Turm die Übergabe der Stadt an die vorrückende sowjetische Armee, die Neuruppin vorher zur Kapitulation aufgefordert hatte.

Von 1974 bis 1978 wurde die Kirche im Rahmen eines Sonderbauprogramms in der DDR, in dem mit Geldmitteln der Evangelischen Kirche in Westdeutschland Bauvorhaben an Kirchenbauten in der DDR durchgeführt wurden, erneuert.

In die Kirche wurde im letzten Joch des Hauptschiffs eine Zwischenetage eingezogen und dort mittels einer Glaswand ein Gemeinderaum und eine beheizbare Winterkirche abgeteilt.

Zur Zeit der Wende fanden in der Klosterkirche ab dem 10. Oktober 1989 regelmäßig Friedensgebete statt, am 3. November 1989 traf sich das Neue Forum Neuruppin in der Kirche zu seiner ersten Vollversammlung.


21 Die Kirche Sankt Marien

ist eine entwidmete Kirche.

In der Pfarrkirche St. Marien predigten während der Zeit des Nationalsozialismus der Pfarrer der Deutschen Christen.

Ein Bischof wurde am 19. November 1934 an einem Vortrag zum Kirchenkampf gehindert, nachdem die Polizei den Saal wegen Störversuchen seiner Gegner geräumt hatte.

Am 1. Mai 1945 signalisierten weiße Fahnen an der Turmbrüstung die Übergabe der Stadt an die vorrückende sowjetische Armee, die vorher zur Kapitulation aufgefordert hatte.

Die Pfarrkirche diente zuletzt der Evangelischen Kirchengemeinde als Gottesdienstraum und steht in deren Eigentum.

1970 wurde sie wegen Einsturzgefahr geschlossen.

Die Kirchengemeinde entschloss sich, statt ihrer die Klosterkirche als Gottesdienstraum zu nutzen.

1991 wurde die Kirche gesichert und bis 2002 als kultureller Veranstaltungsort ausgebaut in gemeinsamer Trägerschaft der Kirchengemeinde und der Kommune.


22 Das Amtsgericht

Neuruppin ist eines von 24 Amtsgerichten in Brandenburg und ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit.

Der Bezirk des Amtsgerichts Neuruppin erstreckt sich auf den Landkreis Ostprignitz-Ruppin.

In den Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichts fallen folgende Tätigkeiten: Zivilsachen, Familiensachen, Strafsachen, Ordnungswidrigkeitssachen, Betreuungs- und Unterbringungssachen, Insolvenzsachen, Registersachen (Handels-, Genossenschafts-, Vereins- und Partnerschaftsregister), Wohnungseigentumssachen, Nachlasssachen, Grundbuchsachen, Zwangsversteigerungs- und Zwangsverwaltungssachen, Landwirtschaftssachen, Personenstandssachen, Mahnsachen und Zwangsvollstreckungssachen