Neubrandenburg

07.07.2018 B

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Sehenswertes

0 Neubrandenburg

ist drittgrößte Stadt sowie eines der vier Oberzentren des Bundeslandes.

Wegen der vier gotischen Stadttore trägt Neubrandenburg den Beinamen „Vier-Tore-Stadt“ bzw. „Stadt der vier Tore“.

Die heute als Innenstadt bezeichnete historische Altstadt, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (von wenigen Ausnahmen abgesehen) der gesamten Stadtbevölkerung Wohnraum bot, ist auch heute das kulturelle und touristische Herz Neubrandenburgs.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die ursprüngliche, überwiegend aus dem 18. Jahrhundert stammende Bausubstanz der Altstadt durch systematische Brandlegung durch die Rote Armee zu mehr als 80 Prozent zerstört.

Vom einstigen Stadtbild sind heute nur noch die mittelalterliche Wehranlage mit Stadtmauer, vier gotischen Stadttoren und einigen rekonstruierten Wiekhäusern, erhalten.

Der Wieder- oder besser Neuaufbau der Innenstadt seit den 1950er Jahren veränderte das Stadtbild grundlegend.

Die meisten Wohngebäude stammen heute aus der Zeit der DDR (Stadthäuser aus den 1950er und 1960er Jahren sowie einige Plattenbauten der 1980er Jahre), wie auch das „Haus der Kultur und Bildung“ (HKB) mit dem stadtbildprägenden Hochhausturm.

Nach der Wende wurden nach und nach alle Wohnhäuser von Grund auf saniert.


3 Das Sozialgericht

ist ein Gericht der Sozialgerichtsbarkeit.

Es ist eines von vier Sozialgerichten in Mecklenburg-Vorpommern.

Dem Sozialgericht Neubrandenburg ist das Landessozialgericht Mecklenburg-Vorpommern mit Sitz in Neubrandenburg übergeordnet.

Dieses ist dem Bundessozialgericht in Kassel untergeordnet.


4 Das Landessozialgericht Mecklenburg-Vorpommern

ist ein Gericht der Sozialgerichtsbarkeit.

Das Landessozialgericht hat seinen Sitz in Neubrandenburg.

Der Gerichtsbezirk umfasst das gesamte Gebiet des Bundeslandes mit mehr als 1,6 Millionen Einwohnern.

Dem Landessozialgericht Mecklenburg-Vorpommern ist das Bundessozialgericht übergeordnet.


5 Das Amtsgericht

ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von sechs Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichts Neubrandenburg.

Für Mahnsachen ist seit dem 1. November 2005 das Amtsgericht Hamburg als Zentrales Mahngericht zuständig.

Seit dem 1. Januar 2013 ist das Amtsgericht auch Zentrales Vollstreckungsgericht für das Land Mecklenburg-Vorpommern.

Dem Amtsgericht Neubrandenburg sind das Landgericht Neubrandenburg, das Oberlandesgericht Rostock und der Bundesgerichtshof (BGH) übergeordnet.


9 Die Vierrademühle

Im Jahr 1271 wurde die Mühle erstmals urkundlich erwähnt.

Für die Wassermühle wurde der natürliche Abfluss des Tollensesees verschlossen und der See dadurch um etwa 80 cm aufgestaut.

Der Oberbach wurde als 860 Meter langer Kanal angelegt und trieb vier unterschlächtige Wasserräder an.

Von diesen vier Rädern leitet sich der Name Vierrademühle ab.

Während der Belagerung und Eroberung Neubrandenburgs wurde die außerhalb der Stadtmauern gelegene Mühle wegen der in ihr lagernden Getreidevorräte stark umkämpft und zerstört.

Als Neubrandenburg 1664 in Konkurs ging kam die Mühle in den Besitz des Amtes Stargard.

Mehrfach brannte die Mühle im 17. Jahrhundert ab, wurde aber wegen ihrer Bedeutung immer wieder aufgebaut.

Dabei wurden zwischen 1682 und 1684 die vier unterschlächtigen durch zwei oberschlächtige Wasserräder ersetzt.

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Mühle zu einem der größten Mühlenwerke Mecklenburgs.

Ab 1925 wurde sie elektrisch betrieben.

Der Besitzer wurde 1953 enteignet und die Vierrademühle zu einem Volkseigenen Betrieb.

Nach der Wende wurde sie privatisiert und erhielt den Namen Nordland Mühlenwerke GmbH.

Bis 1998 wurde in ihr Roggen und Weizen gemahlen, dann endete der Mühlenbetrieb.

Seit Frühjahr 2004 im Obergeschoss die Dauerausstellung Neubrandenburger Stadtgeschichte(n) des Regionalmuseums.


10 Die Linde

in alter Zeit auch Starger genannt - ist ein rechter Nebenfluss der Tollensee.

Ihre Quelle befindet sich westlich von Woldegk.

In historischer Zeit trieb die Linde viele wichtige Wassermühlen, füllte Teile des mittelalterlichen Wallgrabensystems und flutete in Kriegszeiten die Bruchflächen im Süden und Westen der Stadt.


12 Der Kulturpark

Das Gelände des Parks wurde ursprünglich vom Werderbruch eingenommen, einem sumpfigen, schwer passierbaren Gelände, das der Stadt im Mittelalter als natürlicher Schutz gegen Angreifer diente.

In den 1830er Jahren wurden am Ufer des Tollensesees erste Badeanstalten und bald darauf Ausflugsgaststätten eingerichtet.

Während des Ersten Weltkriegs legten Kriegsgefangene Entwässerungsgräben an.

Beim Wiederaufbau der beim Stadtbrand 1945 zerstörten Innenstadt wurden große Mengen Schutt ins Werderbruch abtransportiert.

Von November 1969 bis 1972 erfolgten die grundlegenden Arbeiten.

Etwa 165.000 Kubikmeter Boden wurden aufgeschüttet und ein etwa zehn Hektar großes Gelände erschlossen.

Der vorhandene Baumbestand wurde genutzt und nur soweit ausgeholzt, dass Neuanpflanzungen nur in geringem Umfang notwendig wurden.

Im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks leisteten Bürger der Stadt freiwillige Arbeitsstunden beim Anlegen von Promenaden, Wiesen, Stauden- und Moorbeetgärten und Spielplätzen.

Hinzu kamen verschiedene Plastiken und eine Sonnenuhr.

Als nach 1990 die Trinkwassergewinnung im südlich des Parks gelegenen Stargarder Bruch eingestellt wurde, kam es zu einem Anstieg des Grundwasserspiegels im Kulturpark, wodurch große Flächen unter Wasser standen.

1994 wurde daher eine Grundwasserregulierungsanlage in Betrieb genommen.

Im südlichen Bereich wurde 1996 mit dem Jahnsportforum einer der modernsten Sport- und Kulturveranstaltungshallenkomplexe Mecklenburg-Vorpommerns eröffnet.


13 Die Stadthalle

wird für Tagungen, Messen, Ausstellungen, Show-, Musik-, Tanz- und Sportveranstaltungen genutzt.

Die bei Bestuhlung bis zu 1372 Gäste fassende Halle mit einer Veranstaltungsfläche von circa 1400 Quadratmetern wird von der stadteigenen Veranstaltungszentrum betrieben.

Die Eröffnung erfolgte im Oktober 1969.


14 Das Jahnsportforum

Es wurde 1996 eröffnet.

Je nach Veranstaltung ist für bis zu 5.000 Besucher Platz.

In der Nachbarschaft befindet sich zudem das Sportgymnasium, eine vom DOSB anerkannte Eliteschule des Sports.

Das Sportgymnasium ……………...ist ein Sportgymnasium Der Schule ist ein Internat angegliedert.

Die Schule wurde 1954 als Kinder- und Jugendsportschule (KJS) des Bezirkes in Anklam gegründet.

Die ersten angebotenen Sportarten waren Leichtathletik und Turnen, ab 1958 kam Rudern hinzu.

Nach der politischen Wende 1989 fusionierte die Schule mit der früheren Polytechnischen Oberschule zum Sportgymnasium.

Seit 1998 ist sie auch als Eliteschule des Sports anerkannt. Angeboten werden heute die Sportarten Leichtathletik, Kanurennsport, Triathlon, Fußball, Handball, Sportschießen, Judo, Volleyball, Schwimmen, Gymnastik, Tennis. Ein Neubau konnte 2005 bezogen werden.

Ehemalige Schüler

Schüler des Sportgymnasiums gewannen bei Olympischen Spielen zwölf Gold-, vier Silber- und elf Bronzemedaillen.


15 Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion

welches fast ausschließlich für Leichtathletik genutzt wird.

Es ist das größte Stadion in Neubrandenburg.

Das Jahnstadion bildet mit dem Jahnsportforum, Neubrandenburgs größter Sporthalle, und dem Ligaplatz am Jahnstadion einen Sportkomplex, der viele Sportarten bündelt.

Das Jahnstadion ist das Heimatstadion des SC Neubrandenburg, hier wird im Sommer trainiert, im Winter im Jahnsportforum.


16 Das Stargarder Tor

Die Erbauungszeit des Haupttores konnte auf das Jahr 1311 bestimmt werden.

Das Haupttor zeigt von der Stadtseite her neun Terrakotta-Figuren, Adorantinnen genannt, mit geöffneten Armen.

Derartigen Schmuck mit acht Figuren trägt auch das Neue Tor.

Die Namensbezeichnung „Stargarder Tor“ bezeichnet die Richtung der Ausfallstraße.

Sie führt südwärts in Richtung des früheren Stargard (heute Burg Stargard).

In alten Schriften wird das Tor vereinzelt auch als das Wendische Tor bezeichnet.


19 Das Treptower Tor

Mit 31,8 Metern ist das Treptower das höchste der vier Stadttore.

Zur Anlage gehören weiterhin ein im 15. Jahrhundert hinzugebautes Vortor, ein im 18. Jahrhundert errichtetes Fachwerkhaus mit Wohnungen sowie das 1856 eingerichtete Telegraphenamt.

Seit 1872 befindet sich im Haupttor das Regionalmuseum Neubrandenburg und zeigt heute eine Dauerausstellung zur Ur- und Frühgeschichte der Region.

Die Namensbezeichnung „Treptower Tor“ bezieht sich auf den hier beginnenden Verlauf der alten Landstraße nach Treptow (heute Altentreptow).


20 Das Regionalmuseum

1873 eröffnete der Verein im Hauptturm des Treptower Tores eine Dauerausstellung zur Geschichte der Region.

Entstanden war das erste bürgerliche Museum des Landesteils Mecklenburg-Strelitz.

Bis Mitte der 1930er Jahre verblieb das Museum in der Trägerschaft des Vereins und ging erst an die Stadt über, als der Verein unter nationalsozialistischem Druck seine Selbstauflösung beschloss.

Bis 1989 nahm das Museum als „Historisches Bezirksmuseum“ Leitfunktionen für andere Museen war.

Heute erfüllt das Regionalmuseum an mehreren Ausstellungsstandorten, mit vielfältigen Aktionen und umfangreichen Sammlungen die Aufgaben eines Stadtmuseums und zählt zu den ältesten kulturhistorischen Museen in Mecklenburg-Vorpommern.


21 Die St. Marienkirche

wurde 2001 zur Konzertkirche profaniert.

Sie ist nicht nur ein herausragender Konzertsaal von internationalem Rang, sondern auch ein imposantes Zeugnis des norddeutschen Backsteinbaus.

Insbesondere ihr Ostgiebel gilt in seiner Formvollendung als ein erster architektonisch-gestalterischer Höhepunkt der Backsteingotik und wirkte beispielgebend.

Mit dem Bau der St. Marienkirche wurde bald nach der Stadtgründung 1248 begonnen.

Diesem ersten, wahrscheinlich als Holzkirche auf Feldsteinfundament errichteten

Gebäude folgte um 1270 eine aus Granitquadern gemauerte Pfarrkirche.

1523 wurde der erste lutherische Prediger erwähnt, gut zwei Jahrzehnte später (1549) wechselte Mecklenburg im Zuge der Reformation vollständig zur evangelisch-lutherischen Konfession.

1591 stürzte die Turmspitze bei einem Sturm herunter.

Im Jahr 1614 wurde die Marienkirche Opfer eines Stadtbrandes.

Im Dreißigjährigen Krieg richteten kaiserliche Truppen bei der Besetzung der Stadt 1631 in der Kirche ein fürchterliches Blutbad an.

Erneut wurde der Turm 1655 beschädigt, diesmal durch Blitzschlag, wobei neben dem Geläut auch die Kirchturmuhr zerstört wurde.

Verheerend wirkte sich der Stadtbrand von 1676 aus.

Beim Brand der Neubrandenburger Innenstadt am 29. April 1945 brannte auch die Kirche bis auf die vier Außenwände und die Turmmauern vollständig aus.

Der neue Zuschauersaal umfasst 850 Plätze und verfügt über hervorragende akustische Verhältnisse.

Der Wiederaufbau der Kirche hatte 31 Millionen DM gekostet, von denen die Stadt mehr als 20 Millionen DM selbst aufbrachte.


22 Das Schauspielhaus

ist das älteste erhaltene Theatergebäude in Mecklenburg-Vorpommern.

Jahrzehnte wurde das Gebäude von verschiedenen Wanderbühnen und -theatern bespielt, ab 1822 auch vom wiedergegründeten Strelitzer Hoftheater.

Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 diente das Gebäude als Lazarett.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde im Haus erneut ein Lazarett eingerichtet.

Nach 1945 waren im Gebäude zwischenzeitlich Wohnungen und eine Vulkanisier- und Motorradwerkstatt untergebracht und eine Kirchgemeinde hatte hier ihren Versammlungssaal.

Nach der Wende wurde das Gebäude dann endlich wieder zu einem Schauspielhaus umgebaut.

Bei der Sanierung erhielt es seine ursprüngliche äußere Gestalt.

Zum ersten Mal hob sich der Vorhang bei der feierlichen Wiedereröffnung im April 1994.

Das 180 Zuschauer fassende Theater (mit Logenplätzen bis zu 200 Zuschauer) ist mit moderner Bühnentechnik, inklusive Drehscheibe und Orchestergraben, ausgestattet.

Eine bauliche Besonderheit ist das aus vielen Einzelpodesten bestehende Parkett, das den Bühnenbildnern die Möglichkeit gibt, die Sitzreihen variabel zu gestalten und bei Bedarf den Zuschauerraum in das Bühnenbild einzubeziehen oder zum Beispiel ein kleines Orchester zu platzieren.

In manchen Inszenierungen nahm das Publikum auch schon direkt auf der Bühne Platz und der Zuschauersaal diente als Bühne.

So erschließen sich dem Publikum immer wieder neue, interessante Perspektiven auf das Theatergebäude und auf die Stücke.

Seit 2006 gehört das Schauspielhaus Neubrandenburg zum von der EU anerkannten schützenswerten kulturellen Erbe Europas.


24 Das Brigitte-Reimann-Literaturhaus

ist ein Literaturzentrum , das Ende August 2009 wegen zurückgehaltener Fördermittel in Höhe von 10.000 € des Schweriner Kultusministeriums vom Trägerverein, dem Literaturzentrum Neubrandenburg e.V., geschlossen wurde.

Im November 2009 wurde das Literaturzentrum wieder geöffnet.

An dieser Stelle befand sich das Haus, in dem Brigitte Reimann bis kurz vor ihrem Tode im Jahr 1973 lebte.

Das als Gedenkstätte geplante Wohnhaus stürzte bei den Sanierungsarbeiten ein.

An seiner Stelle wurde das heutige Literaturzentrum neu errichtet.

Es enthält neben einer Bildergalerie auch Brigitte Reimanns Bibliothek in ihrem Bücherschrank, den die Stadt Neubrandenburg 1995 aus ihrem Nachlass erwarb.

Weitere Gegenstände aus ihrem Besitz sind dort zu sehen.


26 Das Neue Tor

ist eines der vier Stadttore.

Der Name Neues Tor bezieht sich auf die Tatsache, dass dieses Tor erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts der dreitorigen Stadtbefestigung hinzugefügt wurde.

Ursprünglich bestand der Torkomplex aus Haupttor, Vortor und Zingel.

Das Vortor wurde jedoch im Jahre 1852 wegen Baufälligkeit abgerissen und der Zingel fiel bereits im Jahr seiner Fertigstellung,

An der Stadtseite des Haupttores finden sich acht Adorantinnen bzw. Engel, die die Hände segnend der Stadt entgegenstrecken.


27 Alte Rathaus

Bei allen Unsicherheiten der Überlieferung lassen sich für diese Stadt bis heute acht Rathäuser nachweisen, davon fünf für die Zeit bis 1945.

Etwa in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts scheint auf dem heutigen Marktplatz tatsächlich ein neues Rathaus entstanden zu sein und man verlegte auch den Gerichtssitz auf den Marktplatz.

In den Jahren 1585–1588 wurde ein neues Rathaus im Stil der Renaissance gebaut.

Wahrscheinlich handelte es sich um ein Giebelhaus mit westseitiger Ratslaube.

Das vierte Rathaus wurde an westlich versetzter Stelle auf dem Marktplatz erbaut.

Annähernd 50 Jahre benötigte die Stadt für den Wiederaufbau des nun dreigeschossigen Gebäudes.

Es war noch nicht einmal komplett fertiggestellt, da gab es 1737 einen erneuten Stadtbrand, dem auch das Rathaus zum Opfer fiel.

Der Wiederauf- und Umbau des Rathauses verlief nach dem Stadtbrand von 1737 deutlich schneller.


28 Das Palais

war Sommer- und Nebenresidenz der herzoglichen Familie des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz.

Während der letzten Kriegstage 1945 brannte das in traditioneller Fachwerkbauweise errichtete Palais bis auf die Grundmauern ab und wurde nicht wieder aufgebaut.

Ab der Jahrhundertmitte des 18. Jahrhunderts wurde Neubrandenburg neben Neustrelitz zur wichtigen Residenz des (Teil-) Herzogtums Mecklenburg-Strelitz, wo sich die Hofgesellschaft alljährlich während der Sommermonate aufhielt.

Im Jahre 1774 plante Herzog Adolf Friedrich IV. den Bau einer fürstlichen Sommerresidenz in Neubrandenburg.

Direkt an der Ostseite des Marktplatzes in Neubrandenburg entstand das "Palais" als ein fürstliches Residenzschloss für die Sommermonate.

Während die Hofhaltung abrupt mit dem Tod des Herzogs Adolf Friedrich IV. (1794) endete, blieb Neubrandenburg als Vorderstadt bis zum Ende der Monarchie die politisch bedeutendste Stadt in Mecklenburg-Strelitz.

Hier fanden traditionell die Zusammenkünfte der Ritter- und Landschaft des Landesteils Mecklenburg-Strelitz statt.

Nach dem Ende der Monarchie ging das Palais 1919 in städtischen Besitz über und in dem nun öffentlichen Gebäude wurden Büroräume der Stadtverwaltung eingerichtet.

1920 stellte der Magistrat der Stadt Neubrandenburg den Südflügel für die Unterbringung der 1890 begründeten „Städtischen Kunstsammlung“ zur Verfügung.

Die Sammlung umfasste mehr als 700 Gemälde und über 3000 Grafiken , wertvolles Meißner Porzellan, Skulpturen und Plastiken.


29 Das Haus der Kultur und Bildung (HKB)

ist ein kulturelles Veranstaltungszentrum , gilt als bedeutendes Zeugnis der Architektur der 1960er Jahre in der DDR und ist für Mecklenburg-Vorpommern einzigartig.

Das Turmhochhaus an der Südseite des Komplexes gehört zu den das Stadtbild prägenden Bauten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lagen mehr als 80 Prozent der Altstadt in Trümmern.

In den Jahren von 1952 bis zum Anfang der 1960er Jahre erfolgte der Neuaufbau der Innenstadt.

Nach dem Entwurf der Berliner Architektin Grund wurde 1963 der Bau des Kulturzentrums begonnen, das 1965 eingeweiht wurde.

Die gesamten Baukosten betrugen 13 Millionen Mark der DDR.

Die Ausstellungshalle hat eine Grundfläche von 480 m².

Der fensterlose Mehrzwecksaal mit Bühne umfasste damals 600 Plätze, die Zahl wurde später auf 450 reduziert.

Er dient unter anderem als Spielstätte der Neubrandenburger Philharmonie und des Neustrelitzer Landestheaters.

Im östlichen Flügel befindet sich die Regionalbibliothek Neubrandenburg. Im HKB waren zu DDR-Zeiten mehr als 50 Arbeitsgemeinschaften und Zirkel für Jugendliche und Erwachsene untergebracht.


29a Die Regionalbibliothek

Nach der Auflösung der traditionsreichen Mecklenburg-Strelitzschen Landesbibliothek in Neustrelitz im Jahre 1950 wurde der Bestand der Landesbibliothek auf diverse Bibliotheken und Archive aufgeteilt.

Die Bezirksbibliothek für den Bezirk Neubrandenburg wurde 1954 in der Stadtbibliothek Neustrelitz eingerichtet.

Erst 1965 wurde im Haus der Kultur und Bildung die „Stadt- und Bezirksbibliothek Neubrandenburg“ eingerichtet.

In der „Stadt- und Bezirksbibliothek Neubrandenburg“ ging ebenfalls die 1865 gegründete Volksbücherei auf.

Seit 1990 trägt sie den Namen „Regionalbibliothek Neubrandenburg“.

Seit den 1960er Jahren erweitert und kontinuierlich ergänzt zählt die landeskundlichen Präsenzsammlungen der Regionalbibliothek Neubrandenburg heute zu den größten und bedeutendsten ihrer Art in Mecklenburg-Vorpommern.


31 Das Friedländer Tor

wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtet.

Die Namensbezeichnung „Friedländer Tor“ bezeichnet die Richtung der Ausfallstraße, der heutigen B 104. Sie führt zunächst in Richtung Nordosten und später über die B 197 weiter nach Friedland.

Das Tor schützte die Stadt Richtung Pommern und wurde als Torburg mit 88 Meter Gesamtlänge ausgebaut.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Tor stadtseitig erstürmt, nachdem sich die kaiserlichen Truppen Zugang zur Stadt durch einen Mauerdurchbruch neben dem Tor verschafft hatten.

Das Haupttor ist ein zweigeschossiger Torturm und besitzt auf der Stadtseite einen polygonalen Treppenturm.

Die Fachwerkbauten zwischen den beiden Toren, die ehemaligen Torschreiber- bzw. Zoll- und Zingelwärterhäuser, beherbergen heute das Torcafé und einen Sitz des Standesamtes.

Im Vortor befindet sich ein Architekturbüro, im Haupttor eine Galerie und ein Klubraum.

Er befand sich vor der Doppeltoranlage des Friedländer Tores.

Gebaut kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg sollte dieses Bauwerk die Toranlage zusätzlich schützen.


33 Die Kirche St. Johannis

ist seit 1945 die Hauptkirche der Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche.

Zusammen mit dem Franziskanerkloster entstand um 1260 eine Feldsteinkirche.

Bei zwei Bränden vor 1355 wurde diese stark beschädigt.

Bei einem Stadtbrand im Jahr 1614 entstanden am Ostteil schwere Schäden.

Weil kein Geld für den Wiederaufbau zur Verfügung stand, wurde der Ostteil durch eine Mauer abgetrennt und ab 1803 als städtischer Kornspeicher genutzt.

1863 wurde die Stadtmauer nördlich des Klosters durchbrochen, um die heutige Stargarder Straße in Richtung des Bahnhofs zu verlängern.

Nach dem Einsturz der Zwischenwand zum Speicher am 30. Juli 1887 erfolgte von 1891 bis 1894 eine Restaurierung, bei der der östliche Teil nochmals verkürzt wurde.

Ein massiver Dachreiter auf dem Ostgiebel des Kirchenschiffs wurde entfernt, dafür ein hölzerner Reiter in der Dachmitte errichtet.

Bei der Umgestaltung der Kirche orientierte man sich am Kloster Chorin.

Nach der Zerstörung der Marienkirche beim großen Stadtbrand 1945 wurde die Johanniskirche zur Hauptkirche Neubrandenburgs.

Von 1976 bis 1980 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten.

In der Zeit der friedlichen Revolution fanden im Herbst 1989 in der Kirche Friedensgebete statt, sie war Ausgangspunkt von Demonstrationen.

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Johannis ist mit rund 3300 Mitgliedern die größte Gemeinde in Mecklenburg.


34 Das Franziskanerkloster

Es zählt wegen seiner noch erhaltenen historischen Bausubstanz zu den bedeutendsten Baudenkmalen in Mecklenburg-Vorpommern.

In der Zeit der Reformation in den 1530er-Jahren kam es zu einer Spaltung des Konvents.

Ein Ordensbruder und der Guardian verließen 1532 das Kloster und heirateten.

Die Gegner der neuen Lehre blieben im Kloster und verweigerten sich der Anordnung, die Heilige Messe nach katholischem Ritus zu feiern.

Durch das Festhalten am alten Glauben verschlechterte sich das Verhältnis zur reformierten Bürgerschaft deutlich.

Die Klosterkirche wurde ab 1535 als evangelisches Gotteshaus genutzt.

Die leerstehenden Klostergebäude, deren maroden Zustand man noch 1570 beklagte, wurden 1592 der Stadt Neubrandenburg übertragen.

Diese richtete ein städtisches Armenhaus mit angeschlossenem Hospital ein.

Bis wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude für sozial schwache Einwohner genutzt.

Nach Sanierung und teilweisen Umbauten werden die erhaltenen Bereiche von verschiedenen kirchlichen und kommunalen Einrichtungen genutzt.


35 Der Fangelturm

auch Mönchenturm. .ist ein Wehrturm der mittelalterlichen Stadtmauer.

Sein heutiges Aussehen als dreigeschossiger, runder Backsteinturm mit Zinnenkranz und kegelförmigem Helm erhielt der Turm durch die Rekonstruktionen im 19. Jahrhundert.

Der Fangelturm ist einer von ehemals zwei Wehrtürmen, die im 15. Jahrhundert anstelle von Wiekhäusern errichtet wurden.

Der Fangelturm wurde bis ins 20. Jahrhundert, wie der Name sagt, als Stadtgefängnis genutzt.

Das Bauwerk ist 25 Meter hoch, bei einem Durchmesser von 6,50 Metern.

Die Wanddicke beträgt am Fuß 2,30 Meter.

Der Turm ließ sich früher nur über einen Eingang in sechs Metern Höhe über Leitern erreichen.

Der jetzige Zugang wurden erst im 19. Jahrhundert geschaffen.

Im Zuge dieser Baumaßnahmen entstand auch der im gotischen Stil gestaltete Durchbruch neben dem Turm.

Im Gebäude befindet sich ein kuppelartiges, ungefähr acht Meter hohes Gewölbe mit einer runden Öffnung von etwa 70 Zentimetern Durchmesser, das sogenannte Angstloch.

Dies war der einzige Zugang zum darunter befindlichen Gefangenenverlies, über den die Gefangenen mit Lebensmitteln, Licht und Luft versorgt wurden.

Auch die Verurteilten selbst wurden durch diese Öffnung transportiert.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Turm für Besucher zugänglich.

Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag 9 bis 17 Uhr, Freitag 9 bis 14 Uhr, Samstag/Sonntag (Sommerzeit, nach Rücksprache) Dienstag - Sonntag 10 bis 16 Uhr. Turmschlüssel bei Fraueneinfälle e.V. Wiekhaus 11 (nächstes Gebäude in Richtung Kloster) Treptower Torturm (Museum) Ansonsten nach Rücksprache Tel. +49 395 36 888 80.