Meißen

01.08.2021

Sehenswertes

1 Meißen (obersorbisch Mišno, lateinisch Misnia, Misena)

hat knapp 28.000 Einwohner und trägt den Status Große Kreisstadt.

International berühmt ist die Stadt Meißen für die Herstellung des Meißner Porzellans, das als erstes europäisches Porzellan seit 1708 hergestellt wird.

Der Name der Stadt mit Doppel-s („Meissen“) ist ein eingetragenes Markenzeichen der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen.

Unterhalb der um das Jahr 929 von König Heinrich I., dem Burgenbauer, gegründeten Burg Misnia entwickelte sich Meißen aus dem slawischen Dorf Meisa am gleichnamigen Bach zur Marktsiedlung und schließlich Ende des 12. Jahrhunderts zu einer Stadt.

Wegen der hier residierenden Bischöfe war die Stadt für die kulturelle Entwicklung Sachsens von herausragender Bedeutung.

Im Zuge der erst 1539 in Meißen eingeführten Reformation wurden die drei Klöster aufgelöst und im ehemaligen Franziskanerkloster eine Stadtschule eingerichtet.

Wirtschaftlich wurde Meißen lange Zeit durch die Tuchmacherei bestimmt, die durch den Dreißigjährigen Krieg aber nahezu zum Erliegen kam.

1710 wurde unter August dem Starken die Porzellanmanufaktur eröffnet, die neue Impulse setzte.

In Meißen kam es in den Jahren 1540 bis 1696 zu Hexenverfolgungen.

Elf Personen gerieten in Hexenprozesse, 1620 wurde eine Frau verbrannt.

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden auch in Meißen politische Gegner des NS-Regimes verfolgt.

Die in der Stadt lebenden jüdischen Familien wurden aus dem Land vertrieben oder in Vernichtungslager deportiert.

Insgesamt erlitt die Stadt jedoch nur geringe kriegsbedingte Verluste ihrer historischen Bausubstanz.

Die DDR legte angesichts der stetig steigenden Bevölkerungszahl den Schwerpunkt der Bautätigkeit auf der Schaffung von Wohnraum vor allem in den Außenbezirken.

Die historische Innenstadt verfiel zunehmend.

Im Juni 2013 traf ein weiteres Hochwasser die Stadt Meißen.

Am 6. Juni zeigte der Pegel in Dresden einen Wert von 8,76 m, 64 cm unter dem Niveau von 2002.

In der Nacht zum 29. Juni 2015 kam es zu einem Brandanschlag auf eine geplante, noch unbewohnte Asylbewerberunterkunft.

Nach der Tat erhielt der Besitzer der Immobilie Morddrohungen.

Die Täter sind laut Polizei in der rechtsextremen Szene zu vermuten.


2 Meissen, Gleis 1 (Haltepunkt)

Der 1860 eröffnete Bahnhof liegt im Stadtteil Cölln.

Sein 1928 neu errichtetes Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz und gilt als architektonisch bedeutendes Verkehrsbauwerk der Zwischenkriegszeit.

Nach Einstellung des Fernverkehrs in den 1960er Jahren hat der Bahnhof heute als Station der S-Bahn Dresden nur noch regionale Bedeutung.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der mehrfach umgebaute und erweiterte Bahnhof Meißen kaum noch in der Lage den stark gestiegenen Verkehr zu bewältigen.

Im Jahr 1965 endete der Fernverkehr über Meißen.

Zuletzt war noch das Schnellzugpaar Warschau–Leipzig über diese Strecke geführt worden.

1970 begann in Meißen der elektrische Zugbetrieb und im September 1973 wurde Meißen in das Netz der neu geschaffenen S-Bahn Dresden einbezogen.


3 Hamburger Hof

im Volksmund: Hambi.

Im Jahr 1814 wurde eine Schenke an der Dresdner Straße errichtet.

Ab 1844 wurde diese Gaststätte Stadt Hamburg genannt, die später durch einen Neubau der 1896 als Hamburger Hof eröffnet wurde.

Zwischen 1960 und 1980 wurde sie von der HO bewirtschaftet.

Seit 1990 steht der Gebäudekomplex leer.

Infolge eines Insolvenzantrags wurde das Gebäude im Jahr 2015 nach einer Zwangsversteigerung für 75.000 Euro verkauft, sodass die Zukunft des Gebäudes wieder offen war.


4 Elbebrücke Meißen

ist eine insgesamt rund 256 m lange Eisenbahnbrücke.

Die eiserne Brücke wies drei Hauptöffnungen mit Stützweiten von 54,61 m auf, sowie drei Flutöffnungen von 21 m Stützweite, zwei am linken und eine am rechten Flussufer.

Der Brückenüberbau bestand aus eisernen Fachwerkkonstruktionen mit unten liegender Fahrbahn.

Die Brücke wurde 1945 teilweise zerstört.

1946 kam es aber zur Demontage des stromabwärts liegenden Gleises im Rahmen der Reparationsleistungen für die Sowjetunion.

1970 folgte die Elektrifizierung der Bahnstrecke.


5 Altstadtbrücke Meißen

Die Altstadtbrücke in Meißen ist eine 205 m lange Straßenbrücke,.

Die erste feste Elbquerung wurde ab 1160 in Meißen am Fuße des Burgberges als Holzkonstruktion errichtet.

Allerdings zerstörten in den folgenden Jahrhunderten wiederholt Eisgang oder Hochwasser die Holzbrücken an diesem Ort.

Die am rechten Brückenkopf entstandene Siedlung trägt noch heute den Namen Vorbrücke.

In der Zeit von 1443 bis 1463 wurde eine gedeckte Holzfachwerkbrücke auf Steinpfeilern mit Hauptstützweiten im Strombereich von 40 m und 50 m errichtet.

Trotzdem wurde das Bauwerk in verschiedenen Kriegen in Brand gesetzt, so 1547 im Schmalkaldischen Krieg, 1637 im Dreißigjährigen Krieg, 1757 im Siebenjährigen Krieg und nach dem russischen Feldzug 1813.

Bis zur Eröffnung der Eisenbahnbrücke in Riesa 1839 war die Brücke in Meißen die einzige Brücke zwischen Dresden und Torgau.

1945 wurden das äußere sowie ein anschließendes inneres Brückenfeld durch eine Sprengung der Wehrmacht zerstört.

Bereits im gleichen Jahres nahmen die neue Stadtverwaltung die Initiative zur Reparatur der Brücke auf.

Sie erhielt sie den Namen „Brücke der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“.


6 Meißner Fischerhäuser

Die als Kulturdenkmal geltenden Häuser befinden sich linkselbisch vor der alten Elbbrücke, direkt hinter der Geipelburg.

Es ist Volksarchitektur des seit den 1960er Jahren nicht mehr existenten Berufsstandes „Fischer“ zu sehen.

In den Jahren vor 2008 wurden die Wohnhäuser saniert und konnten zum Tag des offenen Denkmals besichtigt werden.


7 Geipelburg

war ein bis 1937 in Meißen auf der Siebeneichener Straße existierender Gebäudekomplex.

2008 steht noch ein kleines Nebengebäude.

Die Geipelburg hatte einen Marmorsaal, der von der Größe mit den in der Umgebung befindlichen im Hamburger Hof in Meißen vergleichbar war.

Als 1937 ein Erdrutsch auf die vor der Elbbrücke linkselbisch befindlichen Häuser (auch die heute noch erhaltenen Meißner Fischerhäuser) niederging, wurde der Saal so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass er abgerissen werden musste.

Die abgerissenen Gebäude wurden nicht mehr aufgebaut.

Trotzdem heißt das noch existierende Nebengebäude im Volksmund noch Geipelburg.


8 Bundesstraße 6

Als Reichsstraße 6 führte sie von Cuxhaven über mehrere Großstädte wie Bremen, Hannover, Leipzig, Dresden und Breslau .

1932 wurde zur „Verbesserung der Orientierung im Deutschen Reich“ das neue System der Fernverkehrsstraßen mit der Abkürzung FVS oder F eingeführt.

Das neue Netz beschränkte sich dabei auf eine Auszeichnung von Routen für den Fernverkehr.

Die ersten neun Nummern – die einstelligen Zahlen – wurden denjenigen Straßen zugewiesen, die Deutschland ganz durchlaufen.

1934 wurde diese Linie zur Reichsstraße 6 (R 6) erklärt.

Auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik hieß der dort liegende Abschnitt der R 6 nach 1949 wieder Fernverkehrsstraße 6 (F 6).

In der Nähe dieser Straße lag innerhalb des Dresdner Stadtgebiets ein Betriebsgebäude des VEB Tabakkontor Dresden, das heute wieder als Yenidze bezeichnet wird.

Daraus ist die allerdings unrichtige Legende entstanden, dass die Straße zugleich Namensgeber für die Zigarettenmarke „f6“ gewesen wäre.


9 Triebischvorstadt

ist eine alte Vorstadt.

In der Triebischvorstadt hält die Linie S 1 der Dresdner S-Bahn an dem Haltepunkt „Meißen Altstadt“.

Die Vorstadt lag südlich außerhalb der Stadtmauer.

Ihr historisches Zentrum ist der Neumarkt, der um 1250 entstand.

Dort entwickelte sich eine jüdische Gemeinde, die auch eine Synagoge besaß, aber 1349 – als Brunnenvergifter und Kindermörder diffamiert – wieder ausgelöscht wurde.

Einhergehend mit einem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang, bildete sich der Neumarkt zu einer unbedeutenden, von Gärtnern und Töpfern bewohnten Vorstadtsiedlung zurück.

Ursprünglich war die unmittelbare Umgebung der Triebischaue selbst von kleineren Hochwassern stark gefährdet und blieb deshalb lange unbebaut.

Südlich des Fleischer- und des Jüdentores befanden sich nur Scheunen, Ziegeleien und wenige Wohnhäuser, aus denen sich später eine kleine Vorstadt entwickelte.

Hier lebten zunächst vorwiegend Fuhrleute, dann weniger angesehene Handwerker, darunter Gerber und Fleischer.

Im April 1755 wurde Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, in der Meißner Triebischvorstadt geboren.

Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet planmäßig in Straßen aufgeteilt und dicht bebaut.

Dabei waren auch Handwerk und Industrie ansässig, darunter die Teichert-Werke (Porzellan- und Steingutwaren).

Auf dem früheren Gelände der Teichert-Werke eröffnete 2012 das Einkaufszentrum Neumarkt-Arkaden.


10 Triebisch

Der Fluss entspringt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Die Triebisch ist nicht schiffbar.

Die Länge der Triebisch wird mit 37 km angegeben .

Mit dem Bau der Jagdhausanlage von Grillenburg und der Anlage der umgebenden ursprünglich vier Kunstteiche wurden spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts die örtlichen Verhältnisse stark geändert.

Man benötigte sowohl einen kontinuierlichen Wasserzufluss für die u. a. zur Fischzucht genutzten Teiche als auch Wasser für die Mühle Grillenburg, die bis um 1900, zuletzt unterhalb der Teiche, bestand.

Mit dem Ziel, Wasser zu den Grillenburger Teichen leiten zu können, wurde ein Kanal nach Nordwesten durch die Hofewiese angelegt.

Der Waldumbau und der Bedarf an Trinkwasser veränderte die Verhältnisse des Oberflächen- und Grundwassers des Gebietes ständig.

So wird auch die stärkste Quelle in die Triebisch fließt, seit langem angezapft.


11 Stadtmuseum

Die Einrichtung eröffnete im Jahr 1901.

Es ist im Neogotischen Haus, dem Kreuzgang und der ehemaligen Kirche St. Peter untergebracht.

Daneben gehörte von 1997 bis 2012 das Torhaus am Domplatz zu der Einrichtung.

Das Museum zeigt die Meißner Wirtschafts-, Rechts- und Kunstgeschichte und hat als Schwerpunkt die Keramik- und Porzellanerzeugung in der Region.

Es wurde in den 1930er Jahren mit Teilen der Sammlung ur- und frühgeschichtlich und später mit der Sammlung sakrale Skulpturen aus Mittelalter und Neuzeit) erweitert.

Das Museum bietet neben Sonderausstellungen und der traditionellen Weihnachtsausstellung .

Historische Grabdenkmäler aus vier Jahrhunderten (im Kreuzgang)

5,00 € pro Person


12 Frauenkirche

Erstmals wurde die Kirche 1205 in einer Urkunde als Kapelle der Heiligen Maria am Markt erwähnt.

Etwa 100 Jahre später trat der Name Kapelle unserer lieben Frauen St. Marien oder Frauenkirche hervor.

Die Kirche war dem Augustiner-Chorherrenstift St. Afra unterstellt.

Die Afrakirche war die erste Pfarrkirche der Stadt und des Umlandes.

Das Gotteshaus am Markt entwickelte sich zur Bürgerkirche und erhielt 1457 das Taufrecht.

Nach zerstörerischen Stadtbränden entstand in der Zeit um 1450 bis 1520 ein neuer repräsentativer Bau als spätgotische Hallenkirche.

1547 wurde die Turmspitze durch Blitzschlag zerstört.

Danach erhielt der Turm seinen achteckigen Aufsatz und 1549 den vergoldeten Turmknopf mit Wetterfahne.

Die Orgel ist mit 56 Registern auf drei Manualen und Pedal und Freipfeifenprospekt.

Die Orgel soll restauriert werden.

Dabei soll ein neues Register aus Meißener Porzellan hinzugefügt werden, das im Prospekt sichtbar sein soll, indem es in die Emporenbrüstung inte

Das Porzellanglockenspiel besteht aus 37 Glocken und ertönt heute täglich zu folgenden Zeiten:

6:30 Uhr: Wachet auf, ruft uns die Stimme

8:30 Uhr: Großer Gott, wir loben dich

11:30 Uhr: Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre

14:30 Uhr: Wir treten zum Beten

17:30 Uhr: Ein feste Burg ist unser Gott

20:30 Uhr: Lobe den Herren, den mächtigen König


13 Brauhaus

Das Bahrmannsche Brauhaus wurde auf gotischen Grundmauern bereits im Jahr 1570 erbaut.

Lange Zeit wurde das Gebäude von der Schwerter Brauerei genutzt.

Aus Gründen der Brandgefahr wurde ein steinernes Gebäude als Brauhaus verwendet.

Gleichzeitig konnte das Grundstück gut vom Turm der benachbarten Frauenkirche eingesehen werden, sodass ein Brand vom Türmer schnell gemeldet werden konnte.

Aus den 550 Jahren der Geschichte des Brauhauses ist kein einziger Brand überliefert.

Im Jahr 1831 führte die sächsische Regierung liberale Regelungen zur Förderung von Industrie und Gewerbe ein, wobei sich mehrere Brauereien in der Stadt etablierten.

Das Brauhaus ging an einen Brau- und Malzmeister , der jedoch aufgrund geschäftlichen Misserfolgs das Brauhandwerk aufgaben.

Im Jahr 1868 ging das Gebäude bei einer Versteigerung an Eduard Bahrmann, dessen Namen dieses Meißner Bürgerhaus bis heute trägt.

Als Bierbrauer beherrschte er sein Handwerk gut und entwickelte neue Biersorten neben dem bekannten Meißner Braunbier.

Mit seiner Brauerei trug er zum wirtschaftlichen Aufschwung in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts bei.

Ständig vergrößerte er sein Gewerbe und baute in anderen Gebäuden weiter aus.


14 Brück & Sohn

ist ein deutscher Kunstverlag, der 1793 gegründet wurde.

Er ist einer der weltweit ältesten Ansichtspostkartenverlage und befindet sich seit sieben Generationen im Familienbesitz.

Der aus Freiberg stammende Buchbinder Carl Friedrich August Brück gründete nach bestandener Meisterprüfung die Meißner Buchbinderinnung sein eigenes Unternehmen.

Da die Arbeit als Buchbinder nicht ausreichte, beschäftigte sich Brück mehr mit dem Handel von Papierwaren, Kalendern, Bildern und Schriften.

Ab 1801 war er auch verlegerisch tätig und gab kleine Gelegenheitsschriften von regionaler Bedeutung heraus.

Für seinen jährlich verlegten „Königlich Conzessionierter historisch-statistischer Landwirtschafts- und Volkskalender“ erhielt Brück 1819 eine Verlagslizenz der Königlich-Sächsischen Landesregierung.

Das damalige Sortiment umfasste außerdem Christliche Literatur und Märchenbücher.


15 Rathaus

Es ist der Hauptsitz der Stadtverwaltung und der einzige bürgerliche Profanbau, der sich im Stadtbild neben den Kirchengebäuden der Altstadt behaupten kann.

Das Rathaus wurde im Wesentlichen in den Jahren 1472–1480 errichtet.

Nach 1995 wurde eine weitere umfangreiche Instandsetzung des Bauwerks einschließlich Dacheindeckung vorgenommen, die infolge des Elbhochwassers im Jahr 2002 unterbrochen und erst 2010 abgeschlossen wurde.

Die Ratsstube ist mit einer profilierten und gespundeten Bretterdecke auf zwei profilierten Trägern ohne Schiffchen gedeckt.

An der Ostwand sind eine rechteckige gotische Tür mit Rundstäben und daneben ein Wandschrank angeordnet.

Der letztere ist von einem Profil aus doppelten Hohlkehlen eingefasst und mit einer eisenbeschlagenen Tür mit dreieckigen Vorlegeschlössern aus der Zeit um 1480 versehen.

Im Steinernen Kämmerlein mit Zellengewölben sind zwei Wandschränke mit schlichten Pilastern und Renaissancekapitellen aus der Zeit um 1560 zu finden.


16 Prälatenhaus

ist eines der ältesten Häuser und ein überregional bedeutendes Baudenkmal.

Es prägt mit seinem spätgotischen Backsteingiebel die malerische Westansicht und enthält bedeutende Reste spätgotischer Wandmalereien.

In den Jahren 1509 und 1510 ließ der päpstliche Legat in der Altstadt ein Wohnhaus errichten.

Das spätgotische dreigeschossige Gebäude ist unmittelbar auf den Fels gegründet und hat einen städtebaulich wirksamen reichverzierten Staffelgiebel aus Backstein.

Das Haus verfügt über eine spätgotische Balkendecke in der Eingangshalle, zwei Bohlenstuben mit deutschlandweit einzigartigen Wandfresken in mehreren Räumen.

Die Malereien aus dem frühen 16. Jahrhundert zeigen unter anderem Figuren mit porträthaften Zügen und Schriftbändern, möglicherweise Darstellungen von Propheten, aus der Blütezeit der Spätgotik.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Prälatenhaus als Mietshaus umgebaut.

In der Zeit der DDR verfiel das Gebäude zusehends und stand ab 1980 leer.

Durch das Engagement der Bürger, die sich im Kuratorium Rettet Meißen zusammengeschlossen hatten, konnte der Abriss verhindert werden.

Die Bürgerinitiative organisierte in den achtziger Jahren eine Notsicherung. Kurz nach der Wende wurden die wertvollen Fresken wiederentdeckt und 1994 konnte mit der Sanierung des Daches begonnen werden.

Im Jahr 1998 beschloss der Meißner Stadtrat den Kauf des Gebäudes von einer Erbengemeinschaft, um es unter der Regie des Kuratoriums restaurieren zu lassen.

Zum 500-jährigen Jubiläum wurde das völlig verfallene Nebengebäude neu errichtet.

Ein großer Teil des Gebäudes konnte bislang noch nicht saniert werden.

Dennoch wird inzwischen ein Teil des Hauses für Veranstaltungen genutzt.


17 Amtsgericht

Das Gericht hat seinen Sitz im Bischofsschloss .

Dem Gericht unterstehen auch die im Gerichtsbezirk befindlichen Schiedsstellen mit ihren Friedensrichtern.


18 Dom

Der Vorgängerbau an diesem Ort war schon im Jahr 968 anlässlich der Gründung des Bistums Meißen als kleine Kapelle errichtet und in den Jahren 1006 bis 1073 in eine viertürmige romanische Basilika umgebaut worden, die zur bischöflichen Kathedralkirche erhoben wurde.

Um 1260 wurde der Neubau des Doms von Osten aus als gotische Kirche begonnen.

8 Jahre später konnten bereits der Chor und der Kreuzgang genutzt werden.

Jahrhundertelang war nur eine einzige Turmspitze am Dom vorhanden – der sogenannte „Höckrige Turm“ in der Südostecke zwischen Querhaus und Chor, welcher 1909 und nach 1990 umfassend saniert wurde.

Die mit Blendmaßwerk belebten Untergeschosse der Westtürme wurden bereits im frühen 14. Jahrhundert errichtet, jedoch nicht vollendet.

Die beiden heute weithin sichtbaren 81 Meter hohen Turmspitzen der Westfassade wurden zusammen mit dem vierten Geschoss der Türme erst zwischen 1903 und 1909 errichtet.

Diesem Projekt ging allerdings ein erbitterter Streit mit anerkannten Kunsthistorikern voraus, welche den neugotischen Ausbau des Doms ablehnten.

Inzwischen werden die neugotischen Türme als eine lebendige, sensible Interpretation und Vervollständigung des mittelalterlichen Bestands gewürdigt.

Der Kreuzgang wurde in den Jahren 1470/71 erneuert und besitzt in drei Flügeln ein kunstvolles Zellengewölbe.

Die Johannesglocke wurde 1929 anlässlich der 1000-Jahr-Feier gegossen und nach einem Entwurf von damaligen Leiter der Porzellan-Manufaktur, gestaltet.

Die Glocke wiegt 7.820 kg bei einem Durchmesser von 220 Zentimetern und ist eine der figurenreichsten der Welt. Dargestellt sind Szenen aus der Offenbarung, Christus als Weltenrichter und das Jüngste Gericht.

Die vierhenkelige Krone war mit den vier Evangelistenfiguren besetzt.

1941 kam die Glocke nach Hamburg, um für die Rüstungsproduktion eingeschmolzen zu werden.

Dazu kam es jedoch nicht, sie konnte nach dem Krieg wieder im Meißner Dom aufgehängt werden.

Im Jahr 1977 brach ein Bügel der Krone, die Glocke stürzte ab und verkantete sich im Glockenstuhl.

Ursache waren Schäden an der Aufhängung durch sauren Regen sowie Risse in der Krone, die bei einem Bombenangriff im Hamburger Freihafen entstanden waren.


19 Albrechtsburg

Die Albrechtsburg ist eines der bekanntesten spätgotischen Architekturdenkmäler und gilt als der erste Schlossbau Deutschlands.

Der Burgberg war bereits von der Jungbronzezeit bis zur Zeit der Germanen besiedelt.

Als König Heinrich I. 929 die sorbische Volksburg Gana zerstört hatte, suchte er nach einem Ort für eine neue Burg.

Diesen fand er zwischen der Elbe, der Triebisch und der Meisa.

Der emporragende Felsen, auf dem die spätere Burg namens Misni (Meißen) erbaut wurde, eignete sich ausgezeichnet für die Beherrschung des Landes.

Wegen ihrer Lage über der Elbe wird die Albrechtsburg auch „sächsische Akropolis“ genannt.

Die Burg Heinrichs bestand aus einer Anzahl von hölzernen Bauten, die mit einer Holz-Erde-Mauer umgeben waren.

Der Name der Burg Misni bezieht sich auf den kleinen Bach Misni (Meisa, siehe Meisatal), der etwas unterhalb des Burgberges in die Elbe mündet.

Der Eroberungszug Heinrich I. stellte den Beginn einer über viele Jahre dauernden Auseinandersetzung über die Herrschaft der Region dar.

Während er das Land relativ leicht besetzen konnte, weil er mit der slawischen Bevölkerung im Einklang war, verteidigte die deutsche Besatzung die Burg.

Im Jahr 2010 feierte die Albrechtsburg ihr 300. Jubiläum als Manufaktur und erstrahlte wieder als Porzellanschloss.


20 Niedermeisa

Der Ortsname hängt zusammen mit der Lage im unteren Bereich des Tals der Meisa, kurz vor deren Mündung in die Elbe.

Im Jahre 1392 wurde eine Örtlichkeit „yn der Mysen“ genannt.

Im 15. Jahrhundert heißt das Dörfchen dann „Mittil Missen“ bzw. es ist von einem Ort „in der Mitteln Meissen“ die Rede.

Erst im 16. Jahrhundert lautet der Name dann „Nidermeißen“ bzw. „Nider Meißa“.

Im Jahr 1791 ist die Schreibweise „Nieder Meißa“ in Gebrauch.

Im Jahr 1791 wurde Niedermeisa als Amtsgemeinde bezeichnet,

1834 galt es bereits als Vorstadt von Meißen.


21 Panorama-Aufzug

Dem Fahrgast bietet sich ein ganz neuer Blick über Meißen und dauert 40 Sekunden pro Fahrt. 33 Höhenmeter werden überwunden.

Direkt an der Talstation befindet sich das Parkdeck mit 137 Stellplätzen, 200 Meter weiter ein Reisebusparkplatz.

Erreichbar mit dem neuem Aufzug sind die sächsischen Highlights: Albrechtsburg mit neuer Dauerausstellung, Dom und "Porzellan-Pfad".

Betriebszeiten: von 08:00 bis 20:00 Uhr

Fahrtkosten: 1,00 €

Die Talfahrt ist kostenfrei.


22 Evangelische Akademie Meißen

ist eine Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Ihre Tagungs- und Begegnungsstätte befindet sich, nördlich von Dresden.

Das Tagungshaus im Klosterhof St. Afra liegt in der Altstadt in unmittelbarer Nähe des Meißner Doms.

Im Klosterhof befindet sich auch das Pastoralkolleg und die Ehrenamtsakademie der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Hauptbereich 2 der Nordelbischen Kirche (künftig: Nordkirche).


23 Pönitenzturm

24 Das Augustiner-Chorherrenstift St. Afra

wurde 1205 gegründet.

Im Zuge der Reformation wurde die Einrichtung säkularisiert.

Im Jahr 1543 wurde in den Gebäuden die erste Fürsten- und Landesschule in Sachsen gegründet.

Weiterhin ist seit 1991 die Evangelische Akademie der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens untergebracht.

Von der Gründung des Augustiner-Chorherrenstifts St. Afra berichtet eine Urkunde von 1205.

Das Kloster war ein bischöfliches Eigenkloster.

Bereits früh war daran eine Schule angegliedert.

Mit der Reformation, die in Sachsen ab 1539 durchgeführt wurde, erfolgte die Auflösung des Klosters.

Kurfürst Moritz errichtete 1543 die erste Fürsten- und Landesschule in Sachsen ein.

Sie erhielt den Namen St. Afra.

Die Kirche wurde zu einer Pfarr- und gleichzeitig bis 1943 Schulkirche.


25 Domherrenhof (Hotel)

Wehrturm und Weinkeller gehören zum Befestigungswerk der sogenannten Afra- und Domfreiheit aus dem 12. Jahrhundert.

Bis 2008 war das Gebäude Sitz des Kreistages.

Das Haupthaus stammt aus dem 15. Jahrhundert, weitere Nebenteile wurden im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angebaut.

Bewohnt wurde das Haus u. a. vom stiftischen Medicus, später vom Kantor von St. Afra,.

Eine Besonderheit stellt der Buchstabenstein dar, der heute an der östlichen Mauer des Anwesens eingebettet ist.

Dieser soll, etwa um 1690 geschaffen, ein früherer Torstein des Domherrenhofs gewesen sein.

Er zeigt ein barockes Monogramm aus den ersten vier Buchstaben des Alphabets.

Der Erzählung nach ist er ein Andenken an Martin Luthers Bibelübersetzung und das von ihm dabei verwendete Meißner Kanzleideutsch.

Im Jahr 2012 wurde das Gebäude durch die Elbland Service- und Logistik GmbH gekauft, einer Tochter der landkreiseigenen Elblandkliniken (mit dem Landrat als Aufsichtsratsvorsitzenden).

Im selben Jahr konnte es als Hotel auf Fünf-Sterne-Niveau mit Restaurant und Tagungszentrum der Elbland Akademie eröffnet werden.

Nach nicht einmal zehn Monaten wurde der Domherrenhof im Zuge von Sparmaßnahmen im Oktober 2013 überraschend wieder geschlossen und Ende 2014 an einen Weinböhlaer Geschäftsmann veräußert.


26 Meißner Buchstabenstein

Der Buchstabenstein in der Meißner Altstadt ist ein barockes Relief eines Monogramms aus dem 17. Jahrhundert.

Beim Meißner Buchstabenstein soll es sich um einen früheren Torschlussstein handeln, der wohl gegen 1690 geschaffen wurde.

Er ist mittlerweile an der östlichen Futtermauer des Anwesens Freiheit 10 eingebettet.

Diese steht am Seelensteig, der zur Superintendentur des Kirchenbezirkes und zum Sankt Afra hinaufführt.

Das 39 mal 43 Zentimeter und aus Sandstein bestehende Relief zeigt ein barockes Monogramm der ineinander verschlungenen Anfangsbuchstaben des Alphabetes A, B, C und D.

Hierbei wird angenommen, dass der Buchstabenstein als Andenken an das für Luthers Bibelübersetzung verwendete Kanzleideutsch entstand.

Alternativ werden auch die Anfangsbuchstaben der Namen der damaligen Eigentümer des Grundstückes – der kurfürstliche Beamte Johann Christoph Beyer und seine Frau Anna Elisabeth Beyer – A, B, C und E vermutet.

Die Gesamtstruktur der vier ineinander verflochtenen Buchstaben des Reliefs erlaubt wiederum das Herauslesen jedes Einzelbuchstabens des Lateinischen Alphabetes

Hierbei muss berücksichtigt werden, dass zur Entstehungszeit noch nicht zwischen den Buchstaben I und J unterschieden wurde.


27 Sparkasse

Die Anfänge des Kreditinstituts reichen zurück bis zum frühen 19. Jahrhundert.

Nach dem Ende der mittelalterlichen Wirtschaftsformen und der Auflösung der Zünfte fanden im Jahre 1822 erste Beratungen mit dem Ziel statt, auch für weniger finanzkräftige Bevölkerungsgruppen die Schaffung von Geldvermögen nach dem Vorbild anderer Sparkassen wie der Hamburger Sparkasse zu ermöglichen.

Im Jahre 1828 wurde die erste Filiale am Heinrichsplatz gegründet.

1834 wurde die Bank unter städtische Aufsicht und Verwaltung gestellt.

Sie war damit mit dieser Rechtsform die erste öffentlich-rechtliche Sparkasse in der Region.

Die weitere Entwicklung ist eingeflochten in die zunehmende Vernetzung der Wirtschaft um die Jahrhundertwende und der damit verbundenen Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, der 1908 in Sachsen forciert wurde.

Während des Ersten Weltkriegs entwickelte sich außerdem das Geschäft mit Wertpapieren, da die Kriegsanleihen in Deutschland auch von den Sparkassen verkauft wurden.

Die Inflation und die Wirtschaftskrise der frühen 1920er Jahre führten zu einer Abwertung der Kundeneinlagen der Sparkassen und damit zu einem Wachstumsrückgang.

Erst die Währungsreform und die Einführung der Reichsmark im November 1923 brachte hier einen Umschwung.

Ein weiterer Rückschlag wurde im Jahre 1931 mit der Deutschen Bankenkrise ausgelöst.


28 Görnische Vorstadt

Die Görnische Vorstadt ist eine alte Vorstadt von Meißen in Sachsen.

Das Dorf wurde 1287 erstmals als „Kernitz“ erwähnt, 1361 taucht die Schreibweise „Kirnicz“ auf.

In beiden Fällen wird die Ansiedlung als Vicus bezeichnet; spätere Erwähnungen meinen nicht direkt den Ort, sondern beziehen sich nur auf dessen Namen.

Kirnitz lag unmittelbar südwestlich der Altstadt, knapp außerhalb der Stadtmauer.

Von der Stadt nach Kirnitz führte ein Weg durch das „Görnische Tor“.

Die Stadtmauer verlief entlang der Jüdenbergstraße.

Das im Volksmund als Kerbe bezeichnete Quergässchen in der Görnischen Vorstadt lag bereits außerhalb der Festung.


29 Meissner Porzellanmanufaktur

Mitarbeiterzahl 662 (31. Dez. 2014)[3]

Umsatz 39,2 Mio. Euro (2015)[4]

Meißner Porzellan (Handelsmarke: Meissener Porzellan) ist Porzellan aus der ersten europäischen und im 18. Jahrhundert lange Zeit führenden Manufaktur, die von ihrer Gründung bis zum Jahr 1863 auf der Albrechtsburg in Meißen, dann in einem eigenen Werk produzierte.

1710 erfolgte per Dekret von August dem Starken die öffentliche Bekanntgabe einer Gründung der „Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur“ in Dresden und 1710 die Einrichtung ihrer Produktionsstätte in der Albrechtsburg in Meißen.

Die Manufaktur ging 1806 als „Königlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen“ aus dem Besitz der Krone in das Eigentum des sächsischen Fiskus.

In der DDR war die Manufaktur ein Volkseigener Betrieb.

Seit dem 26. Juni 1991 firmiert sie als „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH“, deren Gesellschafter der Freistaat Sachsen ist.

Die weltweit führende Porzellanmanufaktur gehört zu den international bekanntesten und ältesten deutschen Luxusmarken.

Zum Symbol für die Manufaktur sind die gekreuzten Kurschwerter geworden.

Die Schwertermarke hatte sich ab 1731, als alle Porzellane aus Meißen mit einer Marke versehen sein musstent.

Zur Kennzeichnung qualitativ nur bedingt brauchbarer Ware, aber auch zur Kennzeichnung sogenannter Weißware werden nach der Glasur an den Schwertermarken Schleifstriche angebracht.

Die ersten Markierungen dieser Art sind auf Teilen aus der Zeit um 1764 zu finden.

Der Alchemist Johann Friedrich Böttger behauptete Anfang des 18. Jahrhunderts, dass er aus wertlosen Materialien Gold herstellen könne.

Als das dem sächsischen Kurfürsten August dem Starken in Dresden zugetragen wurde, ließ er Böttger in der Jungfernbastei einsperren, um ihn Gold herstellen zu lassen.

Nach einigen Jahren wurde Böttger überzeugt, sich an dessen Versuchen zur Herstellung von Porzellan zu beteiligen und begann, Ende September 1707 in der Porzellan-Forschung tätig zu werden.

Die Experimente führten 1708 zur Erfindung des europäischen Porzellans.

Vorausgegangen war 1707 die Erfindung von marmorierten Fliesen und des roten Böttgersteinzeugs (Jaspisporzellan), das noch einige Jahrzehnte neben dem Porzellan hergestellt wurde.

1710 patentierte der sächsische Kurfürst August der Starke als Auftraggeber die Herstellung und versuchte, das Verfahren als Geheimnis zu hüten.

10,00€ Erwachsene

6,00€ ermäßigt (Schüler, Studenten, Schwerbehinderte ab 50%)


30 Käthe-Kollwitz Park

Käthe Kollwitz (geb. Schmidt; in Königsberg (Preußen); † 1945 in Moritzburg bei Dresden) war eine deutsche Grafikerin, Malerin und Bildhauerin und zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.

Mit ihren oft ernsten, teilweise erschreckend realistischen Lithografien, Radierungen, Kupferstichen, Holzschnitten und Plastiken, die auf persönlichen Lebensumständen und Erfahrungen basieren, entwickelte sie einen eigenständigen, Einflüsse von Expressionismus und Realismus integrierenden Kunststil.

Sie verbrachte ihre Kindheit von 1867 bis 1885 in Königsberg.

Durch ihren Vater gefördert, nahm sie ab 1881 Unterricht.

1885/86 ging sie in die sogenannte Damenakademie des Vereins der Berliner Künstlerinnen.[

Allgemeine Aufmerksamkeit zog Käthe Kollwitz erstmals durch die Teilnahme an der Großen Berliner Kunstausstellung 1898 auf sich, wo sie ihre Radierfolge Ein Weberaufstand zeigte.

Nach der Ermordung Karl Liebknechts widmete sie ihm einen Holzschnitt.

Ihrer Meinung nach hat Kunst die Aufgabe, die sozialen Bedingungen darzustellen.

Sie war Mitglied sowohl im Deutschen Künstlerbund

Einer Partei gehörte sie nie an, empfand sich aber als Sozialistin und unterstützte einen Aufruf des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) zu einer Zusammenarbeit von KPD und SPD.

Im Juli 1944 zog sie auf die Moritzburg um.

Hier bewohnte sie im ersten Stock ein Eckzimmer mit Blick auf das Schloss Moritzburg und ein danebenliegendes Zimmer mit Balkon.

Von der Wohnungseinrichtung sind der Nachttisch, ihr Tagebuch und eine Büste von Johann Wolfgang von Goethe erhalten geblieben.

Sie starb am 22. April 1945, wenige Tage vor dem Ende des Krieges und des Naziregimes, in dieser Wohnung.

Das Gebäude ist heute das Käthe-Kollwitz-Haus Moritzburg, eine Gedenkstätte, die an das Leben und Werk der sozial engagierten Künstlerin erinnert.


31 Meissen Altstadt, Gleis 1