Lüneburg

01.10.2016 S

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Sehenswertes

0 Die Hansestadt Lüneburg

(niederdeutsch Lümborg ist eine Große Mittelstadt von Niedersachsen.

Die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises hat mit ihren rund 73.000 Einwohnern .

Südlich erstreckt sich die Lüneburger Heide, eine etwa 7400 km² große Fläche, die durch den Einschlag großer Mengen von Holz, durch Waldbrände und Beweidung entstand.

Die vielfach zitierte Aussage, die Heide sei durch Holzeinschlag für den Betrieb der Saline Lüneburg entstanden, ist historisch nicht gesichert.

Die Lüneburger Altstadt liegt zudem über einem Salzstock, der den Reichtum der Stadt begründete und dessen Kappe aus Gips, der Kalkberg, zugleich einen hervorragenden Bauplatz für die Fluchtburg darstellte, welche Lüneburg ihren Namen gab.

Eine Besonderheit stellt das historische Viertel zwischen der Lüneburger Saline (heute Deutsches Salzmuseum) und dem Kalkberg dar.

Die Häuser jenes Bereiches stehen über dem Salzstock, der durch die Saline abgebaut wurde und bis knapp unter die Erdoberfläche reicht.

Durch den vermehrten Salzabtrag mittels verbesserter technischer Geräte, etwa ab 1830, begann sich die Oberfläche um mehrere Meter abzusenken.

Es entstand das so genannte Senkungsgebiet.

Die dortigen Häuser und eine Kirche (die Lambertikirche) verloren dadurch ihre Stabilität und mussten abgerissen werden.

Die Senkung und die Unrentabilität des Salzabbaus waren Gründe für die Schließung der Saline 1980.

Heute werden nur noch geringe Mengen Sole für den Kurbetrieb in der Salztherme Lüneburg (SaLü) gefördert.

An etwa 240 Messpunkten werden die Senkungen seit 1946 in einem zweijährigen Turnus überwacht.

Die Senkungen sind noch nicht komplett zum Stillstand gekommen, das Gelände wurde neu bebaut und einige historische Gebäude, die gerettet werden konnten, sind inzwischen restauriert.

Die Absenkungen sind bis auf den heutigen Tag gut zu erkennen.

Die ersten Zeugnisse menschlicher Anwesenheit im Raum Lüneburg werden in die Zeit der Neandertaler datiert.

Es handelt sich um 58 Faustkeile, gefunden zu Beginn der 1990er Jahre beim Bau der Autobahn zwischen Ochtmissen und Bardowick.

Sie sind etwa 150.000 Jahre alt.

Der Sage nach wurde das Salz vor mehr als 1000 Jahren von einem Jäger entdeckt, der eine weiße Wildsau geschossen hatte.

Salzkristalle im Fell des toten Tieres sollen ihn auf die Saline aufmerksam gemacht haben.

Durch seine lange Monopolstellung als Salzlieferant im norddeutschen Raum, die erst spät durch Salzimporte aus Frankreich geschwächt wurde, war Lüneburg ein frühes Mitglied der Hanse.

Am 5. Oktober 2007 erfolgte eine Namensänderung von Stadt Lüneburg zu Hansestadt Lüneburg und damit neben Stade als einzige Hansestadt in Niedersachsen.

Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.


1 Der Bahnhof

Der Ostbahnhof liegt an der Hauptstrecke von Hannover nach Hamburg und wird sowohl von Zügen der Deutschen Bahn AG als auch der der Metronom Eisenbahngesellschaft angefahren.

Der Bahnhof besteht eigentlich aus zwei Bahnhöfen mit je einem eigenen Empfangsgebäude, die sich durch die Bahnhofstraße getrennt gegenüberliegen Westbahnhof, heute als Spielbank genutzt

Der Bahnhofsteil Lüneburg West ist an der Strecke Bahnstrecke Wittenberge–Buchholz.

Der Bahnhofsteil Lüneburg Ost hat ein etwas einfacheres Gebäude, das auch heute noch als Empfangsgebäude genutzt wird. Außer dem Hausbahnsteig sind noch drei Bahnsteige mit je zwei Gleisen vorhanden, wovon der östlichste nicht mehr genutzt wird.

Ebenso befand sich wenige Meter südlich der Bahnhof Lüneburg Süd.

Dieser wurde nahezu komplett zurückgebaut und lässt sich nur noch erahnen.

Merians Stadtansicht von Lüneburg, die als Vorlage für das Wandbild diente

Der Bardowicker Maler Hugo Friedrich Hartmann (1870–1960) malte 1939 zwei große Wandbilder in der Wartehalle des Ostbahnhofs.

Ein Bild zeigt eine Heidelandschaft, das andere eine Lüneburger Stadtansicht nach einem Kupferstich aus der Topographia Germaniae von Matthäus Merian dem Älteren.


4 Der Alte Kran

ist ein historischer Hafenkran am ehemaligen Ilmenau-Hafen in Lüneburg.

Der 1797 erbaute Kran, der damals zu den leistungsfähigsten in ganz Norddeutschland gehörte, prägt bis heute das Bild des Wasserviertels und gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt.

Der Kran ist aus tragendem Holzfachwerk gebaut, welches als Wetterschutz mit einer Bretterverkleidung versehen wurde.

Vier Sandsteinblöcke von je etwa 200 kg dienen als Gegengewicht zur Last.

Die Kettenwinde im Oberteil wird angetrieben über eine 9 m hohe Königswelle, diese wiederum durch ein doppeltes Tretrad mit 5 m Durchmesser im Unterteil.

Ein Kran am Standort des heutigen Kranes am Lüneburger Hafen wird erstmals 1330 urkundlich erwähnt.

Er diente neben dem Heben anderer Waren vor allem dem Betrieb der Lüneburger Saline, nämlich einerseits zum Verschiffen des dort produzierten Salzes (insbesondere über den Stecknitzkanal nach Lübeck, aber auch in andere Städte) und andererseits zum Anlanden des Brennholzes, welches für den Betrieb der Sudhäuser benötigt wurde.

Am 13. August 1840 hob der Kran seine schwerste Last an Land: eine Dampflokomotive für die Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn, die in England gebaut und auf dem Wasserweg nach Deutschland transportiert worden war.

Das Gewicht der Lok wurde auf bis zu 60 Schiffspfund (ca. 9,3 Tonnen) geschätzt.

Zum Drehen des Tretrades wurde dabei die Kraft von 38 Menschen benötigt.

Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Hamburg-Hannover, die 1847 Lüneburg erreichte, verlagerte sich der Warentransport von und nach Lüneburg binnen kurzer Zeit vom Binnenwasserweg auf die Schiene.

In der Folge verlor der Hafen und somit auch der Kran rapide an Bedeutung.

Im Jahre 1860 stellte der Kran aus wirtschaftlichen Gründen seinen Betrieb ein (obwohl er technisch weiterhin intakt war.


9 Der Bremer Hof

Das Haus hat eine auf das Jahr 1889 zurückgehende Tradition und eine bis ins 15. Jahrhundert reichende Vorgeschichte als Gasthaus und Brauerei.

Am 1. August 1889 pachtete Wilhelm Vornekahl in Lüneburg ein Haus in der Lüner Straße Nr. 13 und nannte es Vornekahl’s Gasthaus. I

Im Jahr 1891 heiratete er Marie Otto, ihre Tochter Mathilde führte später mit ihrem Ehemann Albert Brakel die Gastwirtschaft weiter.

Bis zu seinem Tod im Jahr 1909 bewirtschaftete Vornekahl nicht nur die Gastwirtschaft, sondern betrieb nebenher auch Landwirtschaft und braut sein eigenes Bier.

Der Name der Gastwirtschaft ändert sich in Stadt Bremen.

Das Hotel wurde um das Nachbarhaus erweitert, das aufwendig restauriert und zum Hotel umgebaut wurde.

Zum hundertjährigen Jubiläum im Jahr 1989 wurde das „Kaufmannshaus“ eingeweiht.


10 Die Kirche St. Nicolai

ist die jüngste und kleinste der drei Hauptkirchen der Stadt.

Sie wurde von 1407 bis 1440 im Stil der Backsteingotik errichtet wie andere Kirchen von Hansestädten im Ostseeraum.

Seit der Einführung der Reformation in Lüneburg 1530 werden in der Kirche evangelische Gottesdienste gehalten.

Bereits 1420 beschloss der Rat der Stadt, die Kapelle zu einer Kirche zu erweitern, die um 1440 fertiggestellt war.

Der erst 20 Jahre später begonnene Turmbau blieb aus finanziellen Gründen unvollendet und wies bald Schäden auf.

Erst 1587 erhielt der gedrungene Turm einen Helm. 1831 musste der Turm wegen Baufälligkeit abgerissen werden.

Die Kirche ist eine der letzten Backsteinbasiliken. Besonders beeindruckend ist das etwa 7,20 Meter breite und 28,70 Meter hohe gotische Mittelschiff mit dem in Norddeutschland einmaligen achtzackigen Sternengewölbe und mit seinem mittelalterlichen Gepräge.

Auffällig ist der im Stil der Neugotik erbaute, 92,7 Meter hohe Backsteinturm, der erst 1895 neu errichtet wurde und zu den höchsten Kirchtürmen Niedersachsens gehört.

Die Nicolaikirche birgt einige Schätze an gotischer Malerei und Schnitzkünsten.


11 Das Landgericht

ist eines von sechs Landgerichten im Bezirk des Oberlandesgerichts Celle.

Das Gericht hat seinen Sitz in Lüneburg und ist seit 1925 im ehemaligen Lüneburger Schloss untergebracht, einem 1696–1698 entstandenen massigen Barockbau, der sich an der Nordseite des Marktplatzes in Lüneburg befindet.

Das Gebäude wurde unter Nutzung von drei mittelalterlichen Vorgängerbauten errichtet.

Die Fassade zum Marktplatz zeigt einen dreigeschossigen symmetrisch angelegten Bau mit erhöhtem Erdgeschoss (über einem Souterrain-Geschoss) und prächtigem zentralen Portal, zu dem eine Treppe hinaufführt.

Das Gericht hat 148 Mitarbeiter, davon 41 Richter. Für das Jahr 2008 wurden 13 Straf- und elf Zivilkammern gebildet.


12 Das Lüneburger Rathaus

ist ein Beispiel mittelalterlicher und frühneuzeitlicher profaner Architektur in Norddeutschland.

Es entstand um 1230, wurde über Jahrhunderte hinweg immer wieder erweitert und ist noch heute Hauptsitz von Rat und Verwaltung der Hansestadt Lüneburg.

Das Lüneburger Rathaus gilt als größtes mittelalterliches Rathaus Norddeutschlands.

Im Rahmen von Führungen können die historisch wertvollsten Teile (Gerichtslaube, Fürstensaal, Bürgermeisterkörkammer, Altes Archiv und Kanzlei, Große Ratsstube) besichtigt werden.

Im Turm befindet sich ein Glockenspiel aus Meißener Porzellan, das in regelmäßigen Abständen Lieder des Lüneburger Komponisten Johann Abraham Peter Schulz erklingen lässt.

An der Marktseite befand sich das Niedergericht. Abgesehen vom Schutz der Fassadenarkaden liegt es frei, sodass die künstlerische Ausgestaltung der Wände frei betrachtet werden kann.

Das Lüneburger Rathaus hat keine Kriegsschäden erleiden müssen, sodass es bis heute mit prächtigen Kunstschätzen ausgestattet ist.

Die Gerichtslaube zeichnet sich durch Decken- und Wandmalereien aus, aus denen ein Wandgemälde des Meisters des Jüngsten Gerichts aus dem späten 15. Jahrhundert herausragt.

Der Boden dieses Saals ist noch im Originalzustand des 14. Jahrhunderts.

Auch die spätgotischen Fenstergläser sind erhalten.

Die Große Ratsstube ist mit reichen Eichenholzschnitzarbeiten ausgestattet.

Der Saal gilt als Meisterwerk der Renaissance und ist ein Beispiel dafür, wie die Lüneburger Bürger der Mode folgten ohne das Alte zu zerstören, indem sie immer wieder Anbauten dem Rathaus anfügten.

Der ummauerte Rathausgarten liegt zur Waagestraße und kann tagsüber begangen werden.

Bis 1874 befand sich im Rathaus das Lüneburger Ratssilber, der größte erhaltene Silberschatz einer deutschen Stadt.

Es wird heute in Berlin im Kunstgewerbemuseum ausgestellt.

Im Lüneburger Rathaus sind heute Galvanokopien der Stücke zu sehen.


13 Das Amtsgericht

Lüneburg ist eines von sechs Amtsgerichten im Landgerichtsbezirk Lüneburg.

Das Amtsgericht hatte 2004 insgesamt 146 Mitarbeiter, darunter 16 Richter und 25 Rechtspfleger.

Das Amtsgericht Lüneburg hat somit etwa 176.000 Gerichtseingesessene.

Übergeordnetes Gericht ist das Landgericht Lüneburg.


19 St. Michaelis

ist eine der Hauptkirchen in Lüneburg.

Die älteste Urkunde, die von der Kirche und dem Kloster St. Michaelis in Lüneburg zeugt, stellt zugleich den ältesten Beleg für die Existenz der Stadt dar.

Otto I. (der Große) gesteht im Jahre 956 dem Michaeliskloster die Zolleinnahmen aus den Verkäufen der Saline zu.

Das Michaeliskloster stand in der Burg der Billunger auf dem Lüneburger Kalkberg, der einzigen größeren Erhebung der Umgebung.

Es war das Hauskloster der Billunger, und die Kirche wurde für die fürstlichen Begräbnisse benutzt.

Das „weiße Gold“ sorgte aber auch für ein steigendes Selbstbewusstsein der Stadtherren im Konflikt mit dem Landesherrn.

Die Konkurrenz nahm bis zum Jahr 1371 zu: Die Städter stürmten die Burg und zerstörten sie.

Das Kloster St. Michaelis wurde auf dem Kalkberg aufgelöst und in unmittelbarer Nähe, allerdings nun innerhalb der Stadtmauern, neu aufgebaut.

Das Kloster wurde anlässlich der Reformation nicht aufgehoben und bestand als einziges Männerkloster im Fürstentum Lüneburg weiter.

Von der alten Pracht ist nicht mehr viel übrig.

Das Denkmal der Fürstengruft, wie es heute genannt wird, war als Monument in Form eines Nischensarkophags zur Abdeckung der sich im westlichen Teil des Kirchenschiffs befindlichen Fürstengruft angefertigt worden.

Er wurde 1432 erstellt und zeigt auf den beiden Stirnseiten Wappen und auf den Seitenseiten je sieben Figuren.


20 Die Psychiatrische Klinik

ist eine gemeinnützige GmbH und sowohl Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik als auch Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Georg-August-Universität Göttingen.

Die Psychiatrische Klinik Lüneburg wurde bereits am 29. Juni 1901 als Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg mit 800 Betten feierlich eröffnet und blickt damit auf eine mehr als 110-jährige Geschichte zurück.

Über 300 psychisch kranke und körperbehinderte Kinder wurden zwischen 1941 und 1945 mittels todbringender Luminal- und Morphingaben umgebracht und somit Opfer der Kinder-Euthanasie in Lüneburg.

Seit dem 25. November 2004 beherbergt die Psychiatrische Klinik Lüneburg auf ihrem Gelände im früheren Badehaus am Wasserturm, dem von Weitem sichtbaren Wahrzeichen der Klinik, die Bildungs- und Gedenkstätte Opfer der NS-Psychiatrie in Lüneburg.

1968 erreichte die Patientenzahl mit mehr als 1.600 ihren Höchststand.

2007 wurde das Niedersächsische Landeskrankenhaus Lüneburg an die Psychiatrische Klinik Lüneburg gGmbH verkauft. Hundertprozentige Gesellschafterin ist die Stadt Lüneburg. Gegen die Privatisierung der Klinik gab es erheblichen Widerstand.


21 Die Bildungs- und Gedenkstätte „Opfer der NS-Psychiatrie“.

ist eine am 25. November 2004 eröffnete Dauerausstellung im historischen Wasserturmgebäude im Zentrum des Geländes der Psychiatrischen Klinik Lüneburg.

Der Turm ist Teil der 1901 eröffneten Anstalt Lüneburg.

Die „Kinderfachabteilung“ Lüneburg gehörte zu über 30 derartigen Einrichtungen.

Die heute noch bestehenden Häuser 23 und 25 auf dem Anstaltsgelände waren im Zweiten Weltkrieg Stätten zur Tötung von 300 bis 400 Kindern. .

Wie andere Anstalten auch war Lüneburg von mehreren Tötungsaktionen im Zweiten Weltkrieg betroffen: „Kinderaktion“, Aktion T4, Deportation jüdischer und ausländischer Patienten.

Die Arbeit der Gedenkstätte richtet sich vor allem an Schüler und Jugendliche, an das Personal von Krankenhäusern, Interessierte aus der Region Lüneburg, Forscher und Bildungseinrichtungen aller Art.

Politisch-historische Bildung ist ein Beitrag zur Aufklärung über Verbrechen des Nationalsozialismus an Patienten in der Psychiatrie.


25 Der Kalkberg

ist ein Gipshut.

Er besteht aus Gips (Calciumsulfat) und ging aus Sedimenten hervor, die vor etwa 250 Millionen Jahren vom Zechsteinmeer hier abgelagert wurden.

Kleinere Störungen in jüngeren erdgeschichtlichen Epochen ließen die leichteren Zechsteinsalze zusammenfließen und aus großer Tiefe in das jüngere Deckgebirge und damit in die Nähe der heutigen Tagesoberfläche aufsteigen.

Dabei wurden die an die aufsteigenden Salzmassen grenzenden jüngeren geologischen Schichten verformt, zerbrochen und aufgerichtet.

Der Kalkberg hat noch eine Höhe von 56,3 m über NN, ursprünglich waren es etwa 80 m.

Der überwiegende Teil des Kalkbergs wurde über Jahrhunderte hinweg abgebaut, um den Gips als Baustoff zu verwenden.

Durch die Erschöpfung der Lagerstätte und den zunehmenden Anhydritgehalt des Gipses ist der Abbau 1923 eingestellt worden.

Bis Februar 1371 stand eine Burg auf dem Kalkberg, von der aus das Fürstentum Lüneburg-Braunschweig regiert wurde.

Im Rahmen des Lüneburger Erbfolgekriegs wurde die landesherrliche Burg auf dem Kalkberg ebenso zerstört wie das nahe Benediktinerkloster St. Michael, das daraufhin in die Stadt umzog.

Der Obelisk auf halber Höhe erinnert an die Garnisonskirche, die 1663 für die herzoglichen Truppen auf dem Kalkberg errichtet und wegen Baufälligkeit 1783 abgerissen wurde.

Die Kanone auf dem Gipfel ist neueren Ursprungs und wurde nur abgefeuert, wenn Sträflinge aus dem benachbarten Zuchthaus entflohen waren.

Naturschutz

Der Lüneburger Baurat Eduard Schlöbcke setzte durch, dass der Rest des Kalkbergs 1932 eines der ersten Naturschutzgebiete Deutschlands wurde.

Der ehemalige Steinbruch ist noch an schroffen Steilwänden erkennbar.


26 Das Naturmuseum

zeigte nicht nur anschaulich gestaltete Ausstellungen, es verstand sich auch als eine ökologisch ausgerichtete Bildungsstätte von regionaler Bedeutung.

Die biologisch-ökologischen Ausstellungen zu den Lebensräumen Wald, Moor, Heide und Stadt – typische Ökosysteme der heimischen Landschaft – waren mit ihren Tieren und Pflanzen so dargestellt, dass die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur verständlich wurde.

Deshalb gab es auch Ausstellungsteile, die Einblicke in die kulturgeschichtlichen Epochen der Steinzeit und Bronzezeit gab.

Die Bedeutung des Wassers als unverzichtbares Lebenselement wurde in seinen historischen, geologischen und technischen Aspekten präsentiert.

Ferner erfuhr der Besucher Wissenswertes über Geologie, Mineralogie und die Lebenswelt früherer erdgeschichtlicher Epochen.

Der Bogen spannte sich von der Entstehung der niedersächsischen Salzstöcke bis zu den letzten Eiszeiten, die unsere Landschaft geprägt haben.

Besondere Berücksichtigung fanden die Auswirkungen der Lüneburger Salzgewinnung, die zu erheblichen Senkungsschäden in der Altstadt geführt haben.

Der Museumsbau selbst war ein anschauliches Beispiel dafür, denn die Abbruchkante des Senkungsgebietes führt durch das Haus, weshalb einer der Ausstellungsräume einen schrägen Boden hatte, an dem die Senkung augenfällig zu erkennen war.


27 Das Deutsche Salzmuseum / Industriedenkmal Saline

entstand am Ort der alten Produktionsstätten der Lüneburger Saline nach deren Stilllegung im Jahre 1980

Das im 1924 erbauten Siedehaus residierende Industriedenkmal zählt zu den ersten seiner Art.

Erzählt wird die Geschichte des ältesten und einstmals größten Industriebetriebs Mitteleuropas.

In einem nachgebauten Teil einer mittelalterlichen Siedehütte finden im Sommer auf Anfrage Vorführungen statt.

Mitarbeiter des Salzmuseum zeigen in historischer Kleidung den Salzsiedeprozess an mit Holz befeuerten bleiernen Salzsiedepfannen.


28 Das Theater

ist ein Dreispartentheater in Lüneburg mit eigenen Ensembles für Schauspiel, Musiktheater und Ballett.

Das Theater Lüneburg wurde als Lüneburger Bühne 1946 gegründet.

Spielstätte war die 525 Sitzplätze umfassende Turnhalle des Turnvereins MTV Treubund; die erste Spielzeit war am 29. September 1946 mit einer Matineeaufführung.

In den ersten Jahrzehnten war der Spielplan des Stadttheaters Lüneburg von Sprechtheater, Operetten (bzw. Musicals) und Märchenspielen geprägt.

Insgesamt hatten die Vorstellungen damals 101.626 Besucher.

Die kurze Spielzeit von damals 9 Monaten wurde zunehmend zu einem Problem, da die Ensemblemitglieder jedes Jahr in die Arbeitslosigkeit geschickt werden mussten.

Durch das 1988 begründete Festival Theatersommer konnte das Schauspielensemble dann erstmals ganzjährig beschäftigt werden.

Das Theater Lüneburg hat einen Etat von 7 Millionen Euro, von denen etwa 20–25 % selbst einspielt werden.

Der Fehlbetrag wird je zur Hälfte bereitgestellt durch das Land Niedersachsen und die Theater Lüneburg GmbH, die wiederum von der Stadt und dem Landkreis Lüneburg getragen wird.

Die Vereine Freundeskreis Theater Lüneburg e.V. sowie Volksbühne Lüneburg e.V. fördern das Lüneburg Theater und den vielseitigen Spielbetrieb ebenfalls durch finanzielle und ideelle Unterstützung.


30 Die Kirche Sankt Marien

Am 1. Januar 1850 wurde in Lüneburg eine katholische Missionsstation gegründet, ihre Gottesdienste fanden zunächst im Betsaal der „Kettenstrafanstalt“ statt.

Schon im Frühjahr 1850 wurde die katholische Pfarrgemeinde Lüneburg gegründet, ihr zunächst riesiges Einzugsgebiet umfasste auch Städte wie Hamburg-Harburg, Lüchow, Soltau und Uelzen.

In Folge des Zweiten Weltkriegs vergrößerte sich die Zahl der Katholiken in Lüneburg stark durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches, so daß die Kirche zu klein geworden war und 1968 abgerissen wurde.

1958 wurde dafür ein ehemaliges Fabrikgrundstück angekauft.

Am 30. April 1961 begann der Bau mit dem ersten Spatenstich, am 12. November des gleichen Jahres folgte die Grundsteinlegung.

Bereits ab Karfreitag 1963 fanden alle Gottesdienste in der neuen Kirche statt, und am 5. Mai 1963 erfolgte ihre Konsekration.

Wie die Vorgängerkirche wurde auch das neue Gotteshaus der „ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ geweiht.


32 Das Ostpreußische Landesmuseum

erinnert an die Geschichte, Kunst und Kultur, aber auch an Landschaft und Tierwelt Ostpreußens.

In seinem umfassenden geographischen und historischen Anspruch ist es weltweit einzigartig.

Da das historische Ostpreußen heute zu Litauen, Polen und Russland gehört und die Deutschbalten auf dem Gebieten der heutigen Republiken Estland und Lettland lebten, pflegt das Museum zu Kultureinrichtungen dieser Länder einen intensiven Austausch.

Die grenzüberschreitende Kulturarbeit ist für das Ostpreußische Landesmuseum von zentraler Bedeutung.

Jedes Jahr werden mehrere Ausstellungen des Ostpreußischen Landesmuseums in Museen in Polen, Russland und Litauen präsentiert.

Daneben werden jährlich weitere grenzüberschreitende Projekte, wie Studienreisen oder internationale Schulprojekte, durchgeführt.

Gemeinsame Veranstaltungen sollen die gegenseitigen Vorurteile abbauen und damit zu einem besseren Verständnis zwischen den Deutschen und ihren östlichen Nachbarn beitragen.

Ziel ist es, einen wesentlichen Beitrag zu einem weiter zusammenwachsenden, friedlichen Europa zu leisten.

Niedersachsen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptansiedlungsgebiet von Millionen Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten jenseits von Oder und Neiße.

In dieser Region waren Anfang der 1950er Jahre so viele Ostpreußen ansässig, dass man hier zeitweilig vom "Klein-Ostpreußen“ in der Heide sprach.

Im Rahmen von Neuanfang und Integration bemühten sich die Vertriebenen um die Bewahrung ihrer kulturellen Identität.

Das Ostpreußische Landesmuseum war das erste dieser Art.


33 Der Regierungsbezirk

Die Geschichte des Regierungsbezirks geht bis auf das Jahr 1885 zurück, als das 1866 preußisch gewordene ehemalige Königreich Hannover als nunmehr preußische Provinz Hannover in Regierungsbezirke eingeteilt wurde.

Vorbild waren die bereits in anderen preußischen Provinzen 1815/16 errichteten Regierungsbezirke.

Der Regierungsbezirk Lüneburg wurde aus der seit 1823 bestehenden Landdrostei Lüneburg gebildet.

Mit dem nationalsozialistischen Groß-Hamburg-Gesetz 1937 verlor der Regierungsbezirk seine weitaus größte Stadt, das damalige Harburg-Wilhelmsburg, an Hamburg.

Die Regierungsbezirke des Landes Niedersachsen bestanden bis zum 31. Dezember 2004.

Seit dem 1. Januar 2005 sind alle Regierungsbezirke in Niedersachsen aufgehoben und deren Behörden, die Bezirksregierungen, aufgelöst.

In Lüneburg wurde das frühere Gebäude der Bezirksregierung in „Behördenzentrum Auf der Hude“ umbenannt, in dem seit dem 1. Januar 2005 16 Behörden untergebracht sind, darunter u. a. die Niedersächsische Landesschulbehörde, die Polizeidirektion Lüneburg, das Landesamt für Bezüge und Versorgung und das Landesamt für Soziales.

Anstelle der 2005 eingerichteten Regierungsvertretung wurden 2014 Regionalbeauftragte für das Gebiet des früheren Regierungsbezirkes Lüneburg in den Grenzen von 1978 bis 2004 berufen.

Im Rahmen der Strukturfonds-Programme der Europäischen Union ist der Regierungsbezirk Lüneburg als „Phasing out“-Gebiet eingestuft worden.

Als einziges westdeutsches Gebiet gehört die Region Lüneburg zur höchsten EU-Förderkategorie (Ziel 1-Gebiet), für die in der Strukturfondsförderphase 2007 – 2013 Mittel aus den EFRE- und den ESF-Förderprogrammen bereitgestellt werden.

Zu diesem Zweck erhält das Land Niedersachsen in diesem Zeitraum 800 Millionen €.


34 Die Orgeln von St. Johannis

sind die große historische Hauptorgel in Lüneburg.

Das große Instrument hat seine heutige Gestalt im Wesentlichen im Jahr 1553 und durch die barocken Erweiterungen erhalten und verfügt heute über drei Manuale und 51 Register.

1551 erteilte die Kirche den Auftrag zum Bau einer großen Orgel, die in ’s-Hertogenbosch gebaut und dann über Amsterdam und Hamburg nach Lüneburg überführt werden sollte.

Verschiedene Pfeifen im Prospekt sind mit filigranen goldenen Masken versehen, während einige Diskantfelder Spiegelpfeifen mit zusammengelöteten Füßen aufweisen.

Während seiner Diensttätigkeit lernte der junge Johann Sebastian Bach, der von 1700 bis 1702 an der Lüneburger Michaelisschule war, die weithin bekannte Orgel kennen, die damals noch ihren Renaissancecharakter aufwies.


35 Der Lüneburger Wasserturm

Der ehemalige Wasserturm dient heute als Aussichtsturm.

Das Bauwerk steht heute zwischen einem Wohnkomplex auf dem Gelände der ehemaligen Nordlandhalle und dem als Hauptschule dienenden alten Johanneum.

Der insgesamt 55 Meter hohe Turm, der heute das höchste nicht-kirchliche Bauwerk in der Innenstadt ist, besteht aus einem 18 Meter hohen Sockel mit quadratischem Grundriss und einem zylindrischen Aufbau.

Der mit 16 Strebepfeilern gegliederte Turmschaft trägt den ummauerten Hochbehälter mit einem Volumen von 500 m³.

Die Speicherkapazität des Behälters erwies sich recht bald als zu knapp bemessen, bereits 1913 reichte dieser Vorrat lediglich für einen Vormittag aus.

Der Turm wurde mindestens einmal aufgestockt.

Die mit einem hohen Zinnenkranz eingefasste Dachfläche des Sockelbaus war von Anfang an als Aussichtsplattform gedacht.

Im Sommer 1986 wurde das Bauwerk außer Dienst gestellt und die darin enthaltene Technik mit Ausnahme des eigentlichen Wasserbehälters verschrottet.

Ein zunächst geplanter Abriss scheiterte an den Kosten, später wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.

Dies war innerhalb der Bevölkerung ob der immensen Größe – bereits der Sockel überragt die angrenzende Schule – nicht unumstritten.

Ab 1997 wurde der Turm im Zuge der Expo 2000 saniert und steht seit Juni 2000 auf voller Höhe als Aussichtsturm zur Verfügung.

Er wird von einem Trägerverein unterhalten, der sich aus den Eintrittsgeldern und durch Vermietung von Veranstaltungsräumen finanziert.

Die oberen Stockwerke des Turms sind teils museal eingerichtet.

Auch das Standesamt der Stadt hat hier eine Nebenstelle, so dass Hochzeiten im Wasserturm stattfinden können.

Ein Fahrstuhl befördert Gäste bis zur Ebene 6 des Turms.

Von dieser sind es dann weitere 20 Stufen einer Wendeltreppe bis zur Aussichtterrasse.