Lübbenau

03.07.2010

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Sehenswertes

0 Lübbenau/Spreeald

niedersorbisch Lubnjow/Błota,

Lübbenau wurde erstmals im Jahre 1315 in einer Verkaufsurkunde erwähnt, ist jedoch viel älter, was Funde aus dem 8./9. Jahrhundert unterhalb des Schlosses zeigen.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Ende 2009 wurde Lübbenau als Siegerstadt des bundesweiten Städtewettbewerbs Mission Olympic ausgezeichnet.

Durch die starke Industrialisierung der Region nach dem Zweiten Weltkrieg, die insbesondere durch das Braunkohlekraftwerk Lübbenau als größter Arbeitgeber, stiegen die Zahlen der Einwohner bis zur Mitte der 1970er Jahre stetig an.

Die Holzkähne, aber auch die seit Anfang der 1970er Jahre gebauten Aluminiumkähne,

Am ersten Juliwochenende findet das alljährliche Spreewald- und Schützenfest statt.

Anfang August jedes Jahres ist die Hansewoche ein beliebter Veranstaltungshöhepunkt.

Diese zieht mit dem Hafenfest, den Spreewälder Filmnächten und den Spreewälder Lichtnächten zahlreiche Besucher an. Kulinarisches rund um den Fisch ist Thema der Spreewälder Fischwochen im November.

Im Jahr 2012 fand an zwei Tagen der 13. Brandenburg-Tag in Lübbenau statt. Jährlich am 1. Mai finden auf der Sandbahn von Lübbenau Motorrad-Sandbahnrennen statt.


4 Die kursächsische Postmeilensäule

die im Auftrag des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen durch den Land- und Grenzkommissar in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts im Kurfürstentum Sachsen errichtet worden sind.

Die Säule aus Elbsandstein wurde nach 1740 vermutlich am jetzigen Standort errichtet und dürfte aus den Steinmetzwerkstätten in Dresden, wie fast alle Niederlausitzer kursächsischen Postmeilensäulen, stammen.

1976 wurde die Säule durch den ortsansässigen Steinmetzmeister Zahl restauriert und vor die Nicolaikirche in die Altstadt, anstelle des Kriegerdenkmales, umgesetzt.

2003 von einem Berliner Unternehmen nochmals restauriert, erfolgte nach einer Volksabstimmung die Rückversetzung zum ältesten bekannten Originalstandort.

Die Distanzsäule besteht aus sieben Teilen. Sockel, Postament und Postamentbekrönung bilden den Unterbau.

Der Oberbau besteht aus Zwischenplatte, Schaft, Wappenstück und Spitze.


5 Das Spreewaldmuseum

befindet sich im sogenannten Torhaus oder Torbogenhaus widmet sich in Ausstellungen der Geschichte der Spreewaldregion.

Themen sind die slawische Besiedlung der Gegend, die Gründung der Städte, die Entwicklung der sorbischen Sprache, das mittelalterliche Innungswesen, die Geschichte des Spreewaldtourismus, das Schul- und Kirchenwesen, die Entwicklung in der Zeit der DDR und die regionale Kunst.

Die Gründung des Museums erfolgte 1899 .

Das Torhaus entstand 1850 als dreigeschossiger Backsteinbau am Westende der Altstadt.

Auch heute noch ist der im Gebäude befindliche Torbogen der einzige westliche Zugang zur Altstadt Lübbenaus.

Bis 1843 hatte sich an der Stelle noch ein innerstädtischer Fließ befunden, wie er damals für Lübbenau typisch war und heute noch den Spreewald ausmacht. Zunächst wurde das Gebäude als Rathaus genutzt.

Ab 1910 befand sich dann das Königliche Amtsgericht Lübbenau im Gebäude.

Es wurde auch als Gefängnis genutzt.

Seit 1999 beherbergt es das Museum.

Im Torbogen hängt der linke Unterkieferknochen eines Grönlandwals.

Der Knochen stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist ein Geschenk des Hamburger Kaufmanns Morzan-Schimkönig an seine Geburtsstadt Lübbenau.


7 Die Sankt-Nikolai-Kirche

Bereits in den 1970er und 1980er Jahren, besonders stark jedoch seit 1996 traten verstärkt Risse im Mauerwerk auf.

Am stärksten betroffen waren die Nordseite und der Turm.

Durch den Braunkohlentagebau westlich von Lübbenau war es zu erheblichen Grundwasserabsenkungen gekommen.

Die nach mehreren hundert Jahren nun außerhalb des Grundwasser gelegenen, als Fundament dienenden Erlenpfähle begannen zu faulen, so dass sich das Bauwerk absenkte. Das Kirchengebäude erhielt, um ein weiteres Absinken zu verhindern, im Jahr 2000 ein Betonfundament.

Für jedes Lübbenauer Opfer des Zweiten Weltkrieges hatte sich die Gemeinde entschlossen, jeweils einen Kranz mit weißer Schleife aufzuhängen.

Zum Kriegsende wurden aus Platzgründen nur noch die Schleifen befestigt.

1942 musste Sankt Nikolai die Stundenglocke zu Rüstungszwecken abliefern. Stattdessen wurde ein Eisenbahnwagenpuffer aufgehängt.

Mit dem Bau der Lübbenauer Neustadt im Zuge des Kraftwerkbaus begann ab 1958 dort der Aufbau einer eigenen Gemeinde.

In der Zeit der DDR wurden die Telefone der Pfarrer durch die Staatssicherheit abgehört.

1968 gab es in Lübbenau Proteste gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings, mit denen sich die Pfarrer solidarisch erklärten.


8 Das Schloss

Lübbenau (1817–1839) ist ein klassizistisches Bauwerk in Lübbenau/Spreewald im Spreewald. Es wird heute als Hotel genutzt.

Der frühere standesherrschaftliche Schlossbereich ist der älteste Teil von Lübbenau.

Im Parkeingang steht ein schmiedeeisernes Tor mit einem Turm und einer kronengeschmückten Schlange.

Das weist auf die letzten Besitzer der Standesherrschaft Lübbenau hin, die Familie der Grafen zu Lynar.

An der Stelle des heutige Bauwerks befand sich eine mittelalterliche Wasserburg.

Etwa um 1600 erfolgte dann ein Umbau zum Schloss im Stil der Renaissance.

Am 17. Oktober 1928 wurde der bis dahin selbständige Gutsbezirk Schloss Lübbenau in die Stadt Lübbenau eingemeindet.

Wilhelm Graf zu Lynar war Offizier und persönlicher Adjutant von Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben.

Er war beteiligt an den Vorbereitungen des Putsches gegen Hitler.

Im Schloss trafen sich die Verschwörer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg.

Nach dem gescheiterten Anschlag wurde Lynar am 29. September 1944 in Plötzensee hingerichtet.

Die Nazis enteigneten den Besitz der Familie.

Schloss Lübbenau wurde nach 1945 zunächst als Behelfskrankenhaus, dann als Kinderkurheim genutzt.

Im Schlosspark entstand in der Zeit der DDR ein Neubau für einen Kindergarten.

Um den Ententeich wurde ein Tiergehege angelegt.

Nach der politischen Wende des Jahres 1989 wurde das Schloss als Hotel genutzt.

Im Zuge der Wiedervereinigung wurde das Gebäude im November 1991 der Familie Lynar zurückübereignet, da die Enteignung nicht durch nicht angreifbare Entscheidungen der Besatzungsmächte sondern bereits während des Nationalsozialismus erfolgt war.

Sie renovierte das Schloss ab 1992 für zehn Millionen DM und gestaltete es zu einem Vier-Sterne-Hotel um.


9 Orangerie

Die Orangerie entstand etwa um 1820

Ursprünglich diente das Gebäude als Winterquartier für die teilweise frostempfindlichen Pflanzen des Landschaftsparks. Im südlichen Kopfbau wohnte der Gärtner.

In der Zeit der DDR diente die Orangerie zeitweise, neben der Kanzlei, als Museum. Die große Fensterfront war zugemauert worden und wurde im Zuge der Sanierung des Jahres 2004 wieder in alter Form hergestellt.

An der Südseite steht die ehemalige Justiz- oder Gerichtskanzlei, die in den Jahren 1745 bis 1748 im Stil des Barock erbaut wurde.

Die Kanzlei war Sitz des gräflichen Hofrichters, später diente sie als Archiv der Familie Lynar.

Von 1951 bis 1999 befand sich hier das Spreewaldmuseum. Das alte Archivgut war in der Nachkriegszeit auf eine Müllhalde gefahren worden, wurde dort jedoch von einem Bürger gesichert und später im Landeshauptarchiv Potsdam gelagert, wo es sich noch heute befindet.

Restaurierungen des Gebäudes fanden 1960 bis 1962 und 2004 statt. Prägend ist die zur Parkseite führende Freitreppe. In der südwestlichen Ecke der Kanzlei gibt es einen Raum mit Stichkappentonne.


11 Lehde,

niedersorbisch Lědy,, heute zur Stadt Lübbenau/Spreewald gehörendes Dorf.

Während im Jahr 1929 Lehde noch 298 Einwohner zählte, leben hier nur noch ungefähr 130 bis 150 Menschen (Stand: 2010).

Der Ort ist ein Inseldorf, bestehend aus vielen Kaupen.

Über Jahrhunderte war Lehde ausschließlich auf dem Wasserweg zu erreichen.

Noch heute verfügen praktisch alle Grundstücke über einen eigenen Zugang zu einem der vielen zwischen 0,8 und 1 Meter tiefen Fließe, die weitgehend die Funktion von Straßen haben.

Postanlieferung und Müllabfuhr finden auch heute noch auf dem Wasserweg statt.

In den Wintermonaten erfolgt die Postzustellung jedoch an Briefkästen, die die Anwohner an der Landseite aufgestellt haben, per Postfahrrad oder Auto.

Durch die ungewöhnliche Lage Lehdes und einige erhaltene historische Spreewaldhäuser ist das komplett unter Denkmalschutz gestellt.

Die erste urkundliche Erwähnung Lehdes erfolgte 1315 in einer Verkaufsurkunde für Lübbenau.

Der Name dürfte sich vom sorbischen ledo ableiten und bedeutet wüster oder unbebauter Fleck. Ursprünglich war Lehde ausschließlich von Wenden bewohnt.

Zunächst wichtigster Erwerbszweig und vermutlich Anlass der Ansiedlung war der Fischfang in den fischreichen, das Ortsgebiet durchziehenden Armen der Spree.

Zurückgehender Fischreichtum führte später zu einer stärkeren Hinwendung zum Gemüseanbau, für den der Spreewald auch überregional bekannt wurde. Vor allem Gurken, aber auch Zwiebeln, Meerrettich, Kürbisse, Rüben und Kartoffeln wurden auf den kleinen künstlich erhöhten Horstäckern angebaut. Ein weiterer Erwerbszweig war der Anbau von Leinen und das Weben mit Webstühlen sowie das Flechten von Körben.

In den Jahren 1832 und 1849 brach die Cholera aus. In Lehde starben 20 % der Bevölkerung. Als ständiges Problem in der Geschichte Lehdes erwiesen sich die wechselnden Wasserstände der Spree. Sowohl extreme Hochwasser als auch das Austrocknen von Fließen führten zu existenziellen Krisen.

Theodor Fontane besuchte im August 1859 Lehde und erwähnt es in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Fontane vergleicht Lehde dort mit einem Venedig im Kleinen.

Ursprünglich sprachen alle Bewohner Lehdes Sorbisch.


12 Zum fröhlichen Hecht

bis 1929 nur auf dem Wasserwege zu erreichen.

In mehreren großen Aquarien werden im Spreewald heimische Fischarten gezeigt.

Die Schenke war ein Halbkossäthengut und bestand aus einem einfachen Blockhaus, der in Lehde üblichen Bebauung. In dem Haus befand sich sowohl Wirtswohnung als auch Gaststube.

Es entstanden später diverse Anbauten, so auch der aus Bohlen errichtete Altwendische Saal und ein Eiskeller. 1897 wurde als Logierhaus das sogenannte Sommerhaus, ebenfalls als Bohlwerkbau errichtet.

Überregionale Bekanntheit erlangte der Fröhliche Hecht mit dem Aufkommen des organisierten Spreewaldtourismus

Der damalige Wirt August Richter zeigte sich Kunst und Künstlern gegenüber sehr aufgeschlossen. Bekannte Maler gehörten zu den Gästen des Hauses und lebten und arbeiteten hier zum Teil über Monate.

Seit 1886 trägt das Gasthaus, auf Vorschlag von Woite, den Namen Zum fröhlichen Hecht. Woite begründete seine Idee mit den "vorzügliche[n] junge[n] Hechte[n]" und der fröhlichen Stimmung im Hause.

1975, in der Zeit der DDR, wurde das alte romantische Gasthaus abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Die Grundsteinlegung für den Neubau fand am 26. März 1976 statt.

Der altwendische Saal und das Sommerhaus blieben jedoch erhalten.


14 Das Spreewaldmuseum

Lehde ist ein Freilichtmuseum das dem Leben im Spreewald des 19. Jahrhunderts gewidmet ist.

Die Eröffnung des Museums fand am 26. Juli 1957 statt.

Seit 1955 hatte man ein verfallenes und unbewohntes Haus gegenüber dem Gasthaus Zum fröhlichen Hecht aus- und aufgebaut.

Die Einrichtung stammte aus dem im Spreewaldmuseum vorhandenen Spreewaldzimmer.

Das Museum gliedert sich in drei für die Region typische Hofanlagen.

Hof Lehde – nach 1957 wurde ein sogenannter Haufenhof aus Lehde als komplette museale Haus- und Wirtschaftsanlage fertiggestellt.

Hof Burg – aus der Burger Gegend. Zu ihm gehören das Doppelstubenhaus, ein Stallgaleriebau, eine Mägde- und Futterkammer sowie ein typischer Kahnschuppen.

Hof Randgebiet – aus dem Spreerandgebiet. Zu ihm gehören ein großes Wohnhaus, ein kleines Auszugshaus, eine Stallanlage

In einem Gebäude wird die Geschichte der Spreewaldgurken und deren Erzeugung den Besuchern vermittelt.

Weitere Themen und Exponate sind Handwerksgeräte, Korbflechterei, Rohrdachdeckerei, Töpfereierzeugnisse, Blaudruck, Porzellan, Volkskunst, Spreewaldfischerei und Heilpflanzen- und Kräutergarten.


16 Die Spree

(sorbisch Sprjewja/Sprewja, tschechisch Spréva), in Abschnitten Große Spree genannt, ist ein knapp 400 Kilometer langer linker Nebenfluss der Havel im Osten Deutschlands.

Die Länge der Spree beträgt rund 400 Kilometer davon sind etwa 182 Kilometer schiffbar.

Die Spree ist der längste deutsche Fluss dritter Ordnung.

Die Spree wird als ein Nebenfluss der Havel geführt. Sie ist jedoch länger als diese, und an ihrer Mündung führt sie mehr als doppelt so viel Wasser (36 Kubikmeter pro Sekunde, Pegel Sophienwerder) wie ihr nomineller Hauptfluss (15 Kubikmeter pro Sekunde, Pegel Spandau-Schleuse).

„Die Teutschen heissen den Fluß die Spree, die Wenden Sprowa, und die Böhmen Spro. […] Wannenhero wahrscheinlicher zu glauben, daß der Nahme Spree aus der Teutschen Sprache herstamme, und von Spreuen, oder Spröen, spargere, wie man sagt: es spreuet, oder es spröet, seine Ankufft habe, weil die Haupt-Quelle nicht wie andere starck bobert, oder auffsprudelt, wie etwan der Bober, […] sondern die wie ein stiller, und sanffter Regen ihr klares Wasser sachte, und unvermerckt von sich flösset.“

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Spree findet sich 965 als Sprewa in einer Urkunde Ottos I., die in den Monumenta Germaniae Historica erhalten ist.

Nach dem Brandenburgischen Namenbuch stammt der Name aus der germanischen Grundform spreu̯- = stieben, säen, sprengen, sprühen. Der germanische Name Sprēw- wurde als Sprěva oder Sprěv’a in das Slawische übernommen, worauf wiederum die deutsche Form Spree zurückgeht. In der Regel wird der Name als die Sprühende gedeutet

Die Spree fließt durch die Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Berlin.