Lübben

21.09.2013

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Sehenswertes

0 Lübben

Die Burg Lübben wurde als urbs lubin um 1150 erstmals in einer Bestandsaufnahme der Besitztümer des Klosters Nienburg erwähnt.

Zwischen 1210 und 1220 wurde das Magdeburger Stadtrecht in Lübben eingeführt.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt Lübben und die umliegenden Siedlungen mehrfach Opfer von plündernden und brandschatzenden Truppen verschiedener kämpfender Parteien.

Lübben war seit dem 15. Jahrhundert die Hauptstadt des Markgraftums Niederlausitz.

1815 wurde die Niederlausitz preußisch, das Markgraftum wurde der Provinz Brandenburg angeschlossen und Lübben verlor seine Funktion als Hauptstadt der jahrhundertelang autonom gewesenen Region.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die um die Jahrhundertwende erbaute Synagoge der Jüdischen Gemeinde während der Pogromnacht 1938 geschändet und zerstört.

Ebenso wurde der Jüdische Friedhof zerstört und die Grabsteine für Straßenpflasterungen verwendet.

Im April 1945 wurde im Angesicht der herannahenden Rote Armee Lübben von der SS zur Festung erklärt.

Durch die darauffolgenden heftigen Häuserkämpfe wurde Lübben zu 85 Prozent zerstört.

Über 300 Soldaten beider Seiten und 500 Zivilisten verloren ihr Leben.

Bei Lübben errichtete die DDR einen ihrer größten Rüstungsbetriebe, der bis 1990 Munition für die NVA herstellte.

Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.


1 Der Bahnhof

Der 1999 modernisierte Lübbener Bahnhof wurde 2004 von der Allianz pro Schiene als kundenfreundlichster Kleinstadtbahnhof des Jahres ausgezeichnet.[2]

Der Bahnhof verfügt über drei Bahnsteigkanten mit einer Höhe von jeweils 76 Zentimetern.

Der Bahnsteig an Gleis 1 und 2 ist jeweils 300 Meter lang, die Bahnsteigkante an Gleis 4 misst 140 Meter.

Die schmalspurige Spreewaldbahn bediente den Ostbahnhof und den Anschlussbahnhof in der Nähe des Hauptbahnhofes, wo der Übergang zur normalspurigen Berlin-Görlitzer Eisenbahn möglich war.

Die Niederlausitzer Eisenbahn benutzte den Nord- und den Südbahnhof, die etwa 500 Meter bzw. etwa 1200 Meter südlich des Hauptbahnhofes lagen.

Damit verfügte Lübben zu Beginn des 20. Jahrhunderts über fünf Bahnhöfe.

Die Bahnhöfe der Spreewaldbahn haben ihre Funktion verloren; die Gebäude sind teilweise erhalten.


5 Ein Hain

Das Wort Hain entstand im 14. Jahrhundert aus mittelhochdeutsch hagen für „gehegter Wald“, als eine Variante von Hag (vgl. Hainbuche/Hagebuche) und gilt in dieser Bedeutung heute als veraltet.

Es wird heute primär im Sinne „Wäldchen, Baumgruppe“ verwendet, also für einen kleinen Wald oder ein Gehölz.

Für die Bedeutungsentwicklung und -ausdehnung des Begriffs Hain auf einen „gehegten und gefriedeten Wald, in dem eine Gottheit verehrt wird“ („heiliger Hain“) und auf landwirtschaftliche Flächen („Rebenhain“) waren insbesondere Martin Luther (1483–1546)

Außerdem findet sich Hain in der Bedeutung von „Lustwald“ und „Park“, sowie als Wortbestandteil in „Friedenshain“ und „Totenhain“, gemeint ist ein Waldfriedhof.

Luther verwendete Hain in seiner Bibelübersetzung ins Deutsche.

Bei den Griechen wählte man ein Waldstück aus und weihte es einer Gottheit, der man darin bald auch Altäre, Tempel und Statuen errichtete.

Ähnlich begegnet man bei den Germanen die Verehrung geheiligter Waldungen (sowie auch geheiligter Bäume – vgl. Baumkult).


7 Die Sankt-Trinitatis-Kirche

Vor dem Bau der Kirche wurden die wenigen katholischen Gläubigen der Region seelsorgerisch durch das Kloster Neuzelle und nach dessen Auflösung im Jahr 1817 durch Neuzeller Pfarrer betreut.

Zwei bis viermal im Jahr fanden katholische Gottesdienste in Lübben statt.

Mit der wachsenden Zahl von Katholiken in Lübben entstand der Plan für den Bau einer eigenen Kirche.

Im Laufe der Zeit erhielten mehrere Ort der Umgebung, die zunächst auch zur Lübbener Kirche gehört hatten, eigene Kirchen und werden kirchlich selbständig.

1956 erhielt die Kirche eine von einen Cottbuser Künstler ,eine geschnitzte Marienfigur sowie 1958 die Figuren der Weihnachtskrippe.

1964 wurde das Innere der Kirche nach den Vorgaben des Konzils umgestaltet und renoviert.


9 Paul Gerhardt

(* 12. März 1607 in Gräfenhainichen; † 27. Mai 1676 in Lübben) war ein evangelisch-lutherischer Theologe und gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Kirchenlieddichter.

Paul Gerhardt wurde als zweites von vier Kindern in eine Gastwirtsfamilie geboren.

Obwohl Paul Gerhardt einer geistigen und dichterischen Zeit angehört, die bereits vierhundert Jahre zurückliegt, lebt er heute noch unmittelbar im Bewusstsein seiner Werke fort.

Seine Lieder sind tief religiösen Charakters und typischer Ausdruck jener religiös geprägten Periode.

Gerhardt wird auch das Verdienst zuerkannt, die Entwicklung vom Bekenntnislied zum Andachtslied und das zuversichtliche Preis- und Dankgebet gefördert zu haben.

Paul Gerhardts Lieder wurden schon bald nach ihrem Erscheinen auch in andere Gesangbücher übernommen.

In der Zeit der Aufklärung schätzte man ihn hingegen wenig, seine Lieder wurden stattdessen häufig umgedichtet.

Gerhardts Dichtungen haben nicht nur die Zeiten überdauert, sondern sind grenzübergreifend zwischen konfessionellen und sprachlichen Schranken geworden.

Sie wurden in die holländische, französische, englische, spanische, aber auch in afrikanische, asiatische und in andere Sprachen übersetzt und fanden Eingang in viele katholische oder reformierte Gesangbücher.


10 Die Paul-Gerhardt-Kirche

Er verfügt über einen Turmumgang, der über 115 Stufen erreichbar ist.

Zwei Glocken mussten im Ersten Weltkrieg zur Herstellung für Kriegsmaterial abgeliefert werden.

Nachdem diese in den 1920er Jahren erneuert werden konnten, hatte die Kirchgemeinde im Zweiten Weltkrieg wiederum zwei Glocken abzugeben.

Erst im Jahr 1963 wurde das Geläut wieder komplettiert.

Doch nach dem ersten Läuten stellten Fachleute fest, dass der Turm durch die Schwingungen Risse bekommen hatte – zunächst wurde das Läuten daraufhin untersagt.

Schließlich wurde sogar erwogen, den Turm komplett abzutragen.

Doch ein Bausachverständiger aus Dresden entwarf eine Konstruktion zur Stabilisierung des Turmes.

Der Turm des Kirchengebäudes weist eine Wohnung für eine Türmerfamilie auf.

Bis in das 18. Jahrhundert kann die Tradition des Türmers nachgewiesen werden.

Im Jahr 1994 wurde auf der südlichen Seite des Turmraumes eine Gedenkstätte für die Opfer von Kriegen, Gewalt und Terror eingerichtet.

Uwe Burkhardt fertigte den Entwurf für das Denkmal, das eine stählerne offene Weltkugel zeigt, in der eine Kerze dauerhaft brennt.

Das Schriftkreuz trägt den Namen von Orten, in denen sich Lager befanden, in denen Menschen umkamen bzw. in Kriegen Schlachten geführt.


11 Das Amtsgericht

ist eines von 24 Amtsgerichten in Brandenburg.

Das Gericht hat seinen Sitz in der Stadt Lübben (Spreewald) im Landkreis Dahme-Spreewald.

Es verhandelt, wie alle Amtsgerichte in Deutschland, Rechtsangelegenheiten in erster Instanz.

In den Zuständigkeitsbereich fallen Zivilprozesssachen, Straf- und Bußgeldsachen, Familiensachen, Betreuungs- und Nachlasssachen, Grundbuch- und Hinterlegungsverfahren, Zwangsvollstreckungen und Zwangsversteigerungen.

Das Amtsgericht Cottbus übernimmt Insolvenzverfahren und führt das Handels- und Vereinsregister.

Das Amtsgericht Wedding bearbeitet die Mahnsachen.

Das entworfene zweigeschossige Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Es wurde an der Stelle des alten Amtsgerichtsgebäudes und eines Torwächterhäuschens errichtet und am 29. April 1930 eingeweiht.

Auf den Fluren des Amtsgerichts befindet sich seit 2009 eine Dauerausstellung zur Lübbener Rechtsgeschichte.


17 Der Spreewald

(niedersorbisch Błota, „die Sümpfe“)

Hauptmerkmal ist die natürliche Flusslaufverzweigung der Spree, die durch angelegte Kanäle deutlich erweitert wurde.

Als Auen- und Moorlandschaft besitzt sie für den Naturschutz überregionale Bedeutung und ist als Biosphärenreservat geschützt

Der Spreewald als Kulturlandschaft wurde entscheidend durch die Sorben geprägt.

Die Landschaft wurde, wie ganz Brandenburg, im Eiszeitalter geformt.

Während die sich südlich anschließenden Höhen des Lausitzer Grenzwalles durch die Eisvorstöße während der vorletzten, der Saaleeiszeit, geformt wurden, entstanden der Spreewald und die sich nördlich anschließenden Gebiete in der Weichseleiszeit.

Die vergleichsweise kleine Spree durchfließt heute die ausgedehnten Niederungen, die nicht von ihr, sondern von den vielfach größeren Schmelzwässern des Urstromes geschaffen wurden.

Ihr Gefälle ist daher extrem gering.

In der Nacheiszeit floss die Spree zunächst als mäandrierender ( Flussschlinge ) und nicht als verzweigter Fluss durch das heutige Spreewaldgebiet.

Begleitend kam es zu ausgedehnten Vermoorungen und der Bildung des Klocks, wie im Spreewald der Auelehm genannt wird.

Die genaue Ursache und das Alter der Flusslaufverzweigung im Spreewald sind allerdings immer noch nicht hinreichend geklärt.

Fast alle Moorflächen im Spreewald zeigen auf Grund der Grundwasserabsenkung Vererdungserscheinungen.


18 Die Spree

(sorbisch Sprjewja/Sprewja, tschechisch Spréva),

Die Länge der Spree beträgt rund 400 Kilometer (andere Quellen geben 382, 398 bzw. 403 Kilometer an), davon sind etwa 182 Kilometer schiffbar.

Die Spree wird als ein Nebenfluss der Havel geführt.

Sie ist jedoch länger als diese, und an ihrer Mündung führt sie mehr als doppelt so viel Wasser .

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Spree findet sich 965 als Sprewa.

Der Fluss entspringt im Oberlausitzer Bergland nahe der Grenze zu Tschechien aus drei Quellen.

Über die Entstehung der drei Spreequellen hat sich im Oberlausitzer Sagenschatz folgende Legende erhaltenl:

Der Riese Sprejnik, dem in grauer Vorzeit das Land zwischen Bautzen und Oberlausitzer Bergland untertan war, schnitzte einst einen großen und starken Bogen, damit er sein Reich und seine Bewohner besser schützen konnte.

Um zu erproben, wie weit seine Pfeile flögen, schoss er einige nach Südosten.

Als seine Untertanen danach suchten, fanden sie die Pfeile weit oben im Bergland in einem Tal.

Mit den Händen ließen sie sich nicht aus dem Boden ziehen, sondern mussten ausgegraben werden.

Aus den Löchern begann frisches Wasser zu quellen.

Die drei Spreequellen am Kottmar, in Neugersdorf und Ebersbach waren geboren.

Dadurch entstand ein Fluss, der noch heute durch die Lausitz fließt.

Unsere Altvordern nannten ihn zu Ehren des gütigen Riesen Sprejnik "Spree"


19 Die Slawenburg

(auch Burglehn genannt) ist der Burgstall eines slawischen Burgwalls.

Es handelte sich um die bedeutendste mittelalterliche Burg am nördlichen Spreewaldpass.

Auf dem Gebiet der ehemaligen Burganlage befindet sich heute das Gasthaus Haus Burglehn.

Im 11. bis 12. Jahrhundert entstand südlich des heutigen Lübben, vermutlich auf Wallresten aus dem 9. und 10. Jahrhundert, ein Rundwall.

Errichtet wurde die Anlage von dem slawischen Stamm der Lusici.

Die Anlage wird als slawische Königsburg angesehen.

Die Wallmauer bestand aus in Blockbauweise aufgeschichteten Holzstämmen.

Der so errichtete Holzrost war mit Erde verfüllt.

Die von einem Wassergraben umgebene Wallmauer erreichte eine Höhe von 4 m.

Der Durchmesser der Wallkrone betrug 150 m.

Das Innere der Burg war nur über einen flachen Damm, vermutlich von der Nordseite, zugänglich. Reste eines solchen Dammes sind in den Wiesen quer zur heutigen Zufahrt noch zu erkennen.

Die Anlage war möglicherweise dann Sitz der seit 1208 urkundlich belegten Burggrafen von Lübben, die jedoch im 14. Jahrhundert das Schloss Lübben errichteten und dort ihren Sitz nahmen.

Die Wallburg brannte ab und versank in Teilen im Moor.

Die Wallkrone wurde später planiert.


21 Das Asklepios Fachklinikum

ist ein Fachkrankenhaus für Neurologie.

Das Krankenhaus hat 200 Betten im stationären Bereich, 37 Plätze für die Tageskliniken und 34 Plätze im Fachbereich für sozialpsychiatrische Rehabilitation.

Das Krankenhaus verfügt über die Abteilungen Neurologie (40 Betten), Psychiatrie und Psychotherapie (100 Betten) und Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (60 Betten).

Behandelt werden etwa 1400 Menschen im Jahr.

Mit 350 Beschäftigten zählt das Haus zu den größeren Arbeitgebern im Landkreis Dahme-Spreewald.

Das Haus wurde in den Jahren 1872 bis 1875 als Landarmen- und Korrigendenanstalt erbaut.

Ab 1891/1893 wurde das Haus in eine Heil- und Pflegeanstalt umgewandelt.

Im Dritten Reich kam es zu Zwangssterilisierung und Euthanasie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus durch sowjetisches Militär genutzt.

1962 wurde das Haus als „Nervenklinik für den Bezirk Cottbus“ neu eröffnet.

1977 erfolgte die Umbenennung in „Bezirksfachkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie“.

Das Objekt ist denkmalgeschützt.