Q* Ludwigslust

18.05.2024 Q* Ludwigslust 

01 Ludwigslust ... Aus Liebe zur Jagd wählte Herzog  Ludwig II. dieses Fleckchen Erde zu seinem bevorzugten Aufenthaltsort. Ihm ist auch unsere Namensgebung zu verdanken,. Im Jahr 1756 gelangt Herzog Friedrich, genannt Friedrich der Fromme an die Regierung und beginnt, seinen Regierungssitz nach Ludwigslust zu verlegen. Dieses Jahr markiert auch den Beginn des systematischen Aufbaus der Residenz.  Ludwigslust wächst zusehends, die Verlegung der Hofhaltung zog immer mehr Menschen in den Ort.. Einen Marktplatz jedoch hat Ludwigslust bis heute nicht.  Die Innenstadt ist als barockes Flächendenkmal anerkannt.


02 Grotte ... ist eine künstliche Ruine. Schon in vergangenen Zeiten diente sie als Kulisse für eindrucksvolle Hoffeste. Heute bildet sie jährlich im August zum „Kleinen Fest im Großen Park“ eine der zahlreichen Bühnen, auf denen Künstler aus verschiedenen Nationen ihr Publikum verzaubern. Übrigens: Unter dem Hügel der Grotte befand sich früher ein Eiskeller, wo auf natürliche Weise das Eis für die herrschaftliche Tafel gelagert wurde. An der Grotte · Weymouth-Kiefer (Pinus strobus) Die ersten im Schlosspark gepflanzten fremdländischen Gehölze waren Weymout-Kiefern. Nur wenige der 1808 gepflanzten Bäume stehen noch.


03 Hofdamenallee ... ist ein mit Linden bepflanzter breiter Weg. Die Allee ist Gestaltungselement und Promenade zugleich. Zu höfischen Glanzzeiten diente sie ebenfalls als Fahrweg vom Ludwigsluster zum Schweriner Schloss.


04 Louisen-Mausoleum ... Erbaut wurde das Mausoleum  1806 für die Großfürstin Helene Paulowna Romanowa .  Sie schenkte ihrem Gemahl zwei Kinder bevor sie 19 Jahre alt wurde verstarb sie an einem früher zugezogenen Lungenleiden. Links neben der Freitreppe am Fuße einer stattlichen Eiche sehen sie eine Grabstätte mit einem überdachtem Kreuz aus Eichenholz.  Direkt hinter dem Helenen-Paulownen-Mausoleum befindet sich das Grab des Major Puschkin. Er war Offizier im Isumschen Reiterregiment und fiel 1813 im Kampf gegen die napoleonischen Truppen bei Lüneburg. Seinen letzten Wunsch, bei einer russischen Kapelle beigesetzt zu werden.


05 St. Helena und Andreas ... Die 1809 fertiggestellte Kirche ist heute die zweitälteste katholische Kirche Mecklenburgs. Die Besonderheit des frühen neugotischen Backsteingebäudes liegt in dem eigenwilligen, von achteckigen Säulen gegliederten dreischiffigen Innenraum mit einem hölzernen Sterngewölbe. Von kunstgeschichtlicher Besonderheit sind auch die Glasmalereien mit den Bildnissen der 11 Apostel und Maria sowie den Ornamenten in den vom Hamburger Dom stammenden Außenfenstern aus dem 15. Jahrhundert.. 2008 erfuhr die Katholische Kirche eine Generalsanierung. 


06 Mönch ... Der 28 km lange Ludwigsluster Kanal gehört zu den ältesten Bauten des Schlossparks. Er wurde 1756 – 1760 erbaut und leitet Wasser unter der Steinernen Brücke zum „Mönch“, einer einzelnen Fontäne, dann weiter zu 23 kleinen Springbrunnen, den „Nonnen“ am Zirkelbassin. Bekannt ist die gesamte Anlage unter der Bezeichnung „24 Wassersprünge“. Auf dem Weg dahin erfreuen Sie sich an kleinen Wasserfällen und Stauen, an Einengungen und Ausweitungen, die die Fließgeschwindigkeit des Wassers beständig verändern. Derartige Wasserspiele durften im barocken Parkbild nicht fehlen, sie waren Ausdruck des Zeitgefühls.


07 Schloss ... Das Ludwigsluster Schloss,  1776  war jahrelanger Sitz der mecklenburgischen Herzöge und ist heute als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.  Auf der Attika des Schlosses fallen schon von weitem die 40 allegorischen Figuren auf; sie versinnbildlichen die Künste und die Wissenschaften. Das Schloss zeigt sich als klassizistischer Bau mit Stilelementen des ausgehenden Barock. Große Fenster, Spiegel und Kristalllüster lassen den sich über zwei Etagen erstreckenden Festsaal in höfischem Glanz erstrahlen. Die vergoldeten Dekorationen des Schlosses sind Produkte der herzoglichen Pappmaché  Fabrik zu Ludwigslust.


08 Sanddornwiege ... Die Sanddornplantagen sind das älteste und mit 110 ha mittlerweile größte Anbaugebiet Europas. Sanddorn, ein wahres Vitamin-C-Wunder. .In einem alten Apfelkeller befindet sich die Ausstellung zum Thema Sanddorn. Dort erfahren Sie Wissenswertes und Unterhaltsames über die Finessen des Anbaus, der Ernte und der Verarbeitung der Sanddornbeere! Ausstellung und Plantagen können gerne besichtigt werden. Die Ausstellung lädt aber auch dazu ein, alleine erkundet zu werden – sie ist immer geöffnet.


09 Braumanufaktur ... Brauereiführung und Bierverkostung, sechs verschiedene Sorten – die Braumeister tüfteln jedoch an immer neuen Ideen. Auch als Veranstaltungszentrum empfiehlt sich die Braumanufaktur.


10 Natureum ... Das als Fontänenhaus errichtete Gebäude wurde wohl um 1750 erbaut und ist somit das älteste Gebäude der Stadt. Errichtet wurde es, um die hinter dem ehemaligen Jagdschloss liegenden Springbrunnen mit Wasser zu versorgen. Die Natur und Naturgeschichte Mecklenburgs und heimische Pflanzen und Tiere werden vorgestellt und ökologische Zusammenhänge erklärt. Das Museum dokumentiert die Flora und Fauna des Schlossparks und gewährt einen Blick in die erdgeschichtliche Vergangenheit mit Gesteinen, die während der Eiszeit zu uns gelangten.


11 Alte Wache... Weiter sehen wir nun einen fast quadratischen Bau mit einer Säulenhalle im Eingangsbereich. Diese sogenannte „Alte Wache“ wurde nach Plänen von Ludwig Wachenhusen 1853 als Wach- und Arrestlokal erbaut. Hier befand sich das Quartier für die Wachmannschaften des Großherzoglich Mecklenburgischen Dragonerregiments Nr. 17. Im Obergeschoss waren außerdem Arrestzellen untergebracht. Vor dem Gebäude sind die Sandsteine mit den Kerbungen für die Gewehrhalterungen der damaligen Wachsoldaten noch erhalten.


12 Schloßplatz .... Den großzügig gestalteten Schlossplatz dominieren die 1785 geschaffenen Kaskaden des Bassins, mit Flussgöttern der Rögnitz und der Stör. Der Ludwigsluster Kanal wurde 1760 angelegt, er verbindet diese beiden Flüsse miteinander und ermöglicht die barocken Wasserspiele.. Die Wasserspiele sind nicht nur im Sommer sehenswert, an kalten Wintertagen werden die Wasserläufe zu eisigen Kunstwerken. 2018 fertiggestellt wurde die Sanierung des Areals am Bassin. Bäume wurden neu gepflanzt und historische Wegebeziehungen wieder aufgenommen. 


13 Kaskaden... Nachdem 1760 der 28km lange Ludwigsluster Kanal fertiggestellt wurde, errichtete man noch im selben Jahr die ersten Kaskaden vor dem Schloss. Als Baumaterial verwendete man damals, wie auch für die Schlossbrücke, Holz. Doch diese Wahl erwies sich nicht als sehr glücklich.. Dargestellt sind die Flussgötter der Rögnitz und der Stör. Diese beiden Flüsse wurden durch den Kanal miteinander verbunden. Das Reh und der Fisch stehen für den Wildreichtum der Umgebung. 2008 erfuhren die Flussgötter eine umfangreiche Sanierung und strahlen nun wieder in neuem Glanz.


14 Am Bassin 6 ... Am Bassin 6 und 7 Joachim Busch errichteten Häuserzeilen am Bassin. Hier lebten einst Bedienstete des Hofes. Entsprechend ihres Ranges lebten sie in zwei- oder nur eingeschossigen Häusern Zahlrieche Mitglieder der Hofkapelle fanden hier ihr Zuhause. Im Haus Nr. 7 hatten die Kapellmeister hier ihren Wohnsitz. 2007 wurde hier eine Rosetti-Stube eingerichtet, in der Sie sich über das Leben und Wirken der Musiker informieren können. 2018 fertiggestellt ist die Sanierung des Areals am Bassin. Bäume wurden neu gepflanzt und historische Wegebeziehungen wieder aufgenommen. Auch die Uferbegrenzung des Bassins wurde neu gestaltet. 


15 Ehterfriedhof  ...  200 Opfer des Außenlagers Wöbbelin des KZ Neuengamme wurden hier am 7. Mai 1945 auf Anordnung der amerikanischen Militärbehörden ehrenvoll in Einzelgräbern bestattet.. Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt die Gedenkstätte im Jahr 2000 anlässlich des 55. Jahrestages der Befreiung des KZ Außenlagers. Auf Initiative des ehemaligen Angehörigen der 82. Luftlandedivision, wurden 200 Grabplatten in den Boden eingelassen, von denen 51 mit dem Davidstern und 149 mit einem Kreuz versehen wurden. Zwei Tafeln in englischer und deutscher Sprache informieren über die Entstehungsgeschichte der Anlage.


16 Stadtkirche ... Noch bevor das Schloss erbaut war, wurde eine ungewöhnliche „tempelartige“ Stadtkirche errichtet. Weithin sichtbar ist das Wahrzeichen der Kirche: das Christogramm, ebenso die vier überlebensgroßen Sandsteinstatuen.. Das 30 Jahre später vollendete riesige 6 KIRCHEN Altarbild dominiert das Innere der Kirche. Der monumentale Eindruck des Kircheninnenraums wird verstärkt durch die je acht Säulen entlang der Längswände des Kirchenraumes. Viele dekorative Elemente, gerade an der Fürstenloge, sind auch hier einfach aus Pappmaché gefertigt.


17 Schloßstraße ... .  Um nicht in Konkurrenz zum Schloss zu treten,wurden die Häuser durchweg zweigeschossig. Dabei legte er Wert auf eine einheitliche traufständige Bebauung, die jeweils vier Einzelhäuser zusammenfasste. Diese Blöcke wiederum sind durch einen freien Raum, sogenannte „Tüschen“, als Hofeinfahrten voneinander getrennt. Das Straßenbild wird geprägt durch kräftig rote, unverputzte Backsteinbauten mit holländischen Stilelementen. Der barocke Straßenraum mit dem gepflasterten Fahrdamm und den beidseitigen Reit- und Fußwegen wurde erhalten.


18 Schloßstraße 1 ... Ende des 18. Jahrhunderts bis 1828 wurde in diesem Haus die erste Poststelle untergebracht, auch der Hofpostmeister Ehrhardt lebte hier. An dieser Stelle befand sich die im 13. Jahrhundert erbaute alte Klenower Kirche mit Kirchhof, die 1765 abgebrochen wurde.


19 Schloßstraße 4 ... gründete man 1774 in Ludwigslust eine Lateinschule, um den Kindern der höher gestellten Hofbediensteten eine angemessene Bildung zukommen zu lassen. Die Schule bestand aus drei kleinen Schulstuben für 140 Schüler. Der bedeutende mecklenburgische Schulpolitiker Christoph Meyer wurde 1818 Konrektor und 1821 Rektor der Lateinschule.


20 Landhotel de Weimar ... Etwas in der Straßenflucht zurückgesetzt, befindet sich das 1773 von Hofbaumeister Johann Joachim Busch errichtete Hotel. Bei Hofe sprach man damals französisch und so erhielt dieses Haus den klangvollen Namen „Hotel de Weimar“. Weithin sichtbar ist die erst vor einigen Jahren restaurierte Uhr im Giebel. Das Ziffernblatt dieser Uhr entstammt noch dem ehemaligen Klenower Jagdschlosses.


21 Schloßstraße 27... war jahrelang das erste Gerichtshaus des Ortes.. Nach Verlegung des Gerichts in das heutige Rathaus wurde das Haus als Wohnhaus genutzt, später als Garnisonsverwaltung. Das Haus ist in seiner Bauweise nahezu identisch mit der gegenüberliegenden Bäckerei. Hier in der Schloßstraße 24 befand sich der erste im Ort zugelassene Handwerksbetrieb, die Bäckerei Breuel. Seit 1802 führte er die Bezeichnung Hofbäckerei. Um 1760 gab es in Ludwigslust keine privaten Bäcker, Schlachter oder Kaufleute. So musste man täglich mit einer Eselskarawane in das benachbarte Grabow ziehen und von dort die Lebensmittel und Waren für die Ludwigsluster heranschaffen. 


22 Rathaus ... . Errichtet wurde es im Jahre 1780 und diente zunächst als Gerichtshaus, dessen Obergeschoss die Carton-Fabrique beherbergte. Bis etwa 1817 wurde Pappmaché hergestellt, aus dem Kunstgegenstände und Schmuckelemente für das Schloss gefertigt wurden. In jener Zeit war das damalige Gerichtshaus auch das Gefangenenhaus, in dessen Erdgeschoss sowohl der Gerichtsrat als auch der Gefangenenwärter wohnten.. Bis 1935 war die Sparkasse Hauptnutzer des Gebäudes.. Auch die städtische Bibliothek ist seitdem hier untergebracht.


23 Würstchen-Eck ... Ketwurst...  Zur Zubereitung wird eine darmlose Bockwurst im Backofen erhitzt. Ein spezielles, längliches und weiches Brötchen wird auf einen heißen Metallzylinder gespießt, um einen Hohlraum zu schaffen und das Brötchen zu erwärmen. Dann wird die Wurst in eine Ketchupsauce getunkt und in das Brötchen gesteckt. Erfunden wurde die Ketwurst – wie die Grilletta – von Mitarbeitern des Rationalisierungs- und Forschungszentrums Gaststätten in Berlin 1977. Mit ihrer Hilfe sollten die Besuchermengen am Alexanderplatz, für die die Kapazität der umliegenden Gaststätten nicht ausreichte, besser versorgt werden. Angeboten wurde sie zum ersten Mal 1979.


24 Alexandrinenplatz ...  Seit dem Herbst 2003 wird der Platz durch die „Reitende Alexandrine“ geschmückt. Diese Bronzeplastik stellt die ehemalige preußische Prinzessin und spätere Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin dar. Alexandrine heiratete 1822 in Berlin den Erbgroßherzog von Mecklenburg-Schwerin, Paul Friedrich, Enkel des regierenden Großherzogs Friedrich Franz I. Die Zeit zwischen ihrer Hochzeit und der Thronbesteigung ihres Mannes war die Ludwigsluster Zeit in ihrem Leben. Auf ihrem Reitsteg finden Sie ein Zitat Heinrich Heines, das der Poet der Alexandrine gewidmet hat.


25 Palais Bülow ... in der Kanalstraße 28 ist neben Schloss und Stadtkirche das kulturhistorisch bedeutendste Gebäude. Herzog Friedrich Franz ließ es 1830 für seinen Vertrauten Vollrath von Bülow bauen. Heute ist es in Privatbesitz. Die Eigentümer restaurierten die historischen Räume und den Garten und laden Besucher zum Rundgang ein. Im Palais wird die Tradition des Ludwigsluster Papiermachés wiederbelebt. Die Gäste können sich darin ausprobieren, sowie im Shop Souvenirs aus der hauseigenen Manufaktur erwerben.


26 Stift Bethlehem ... Gründerin des Stifts Bethlehem war Helene von Bülow. Sofort nach ihrer Rückkehr aus Berlin erwarb Helene von Bülow im Juni 1847 die kleine Büdnerei Nr. 18 um ein Kinderhospital einzurichten. 1847 wurde das erste Kind aufgenommen.  Den Großteil der entstehenden Kosten für Unterbringung, Verpflegung und Kleidung übernahm Helene von Bülow aus ihrem Privatvermögen. Ab 1830 erhielt sie eine Hebung aus dem Kloster Dobbertin, die sich bis 1852 zu einer vollen Geldhebung anhob. Diese regelmäßigen Einkünfte, wie auch das Erbe ihrer Eltern, hatte Helene von Bülow ganz in ihr Lebenswerk investiert. 


27 Stiftskirche ... 1938 wurde die Kirche vom damals sehr geschätzten Maler Rudolf Schäfer neu ausgestattet und mit zwei großen Bethlehemsdarstellungen versehen. Neben den Sonntagsgottesdiensten werden hier in der Woche regelmäßig Andachten gehalten, die auch in die Patientenzimmer des Krankenhauses übertragen werden. Besuchen Sie auch die Paramentenwerkstatt auf dem Gelände des Stift Bethlehem. Die Paramenten- und Textilwerkstatt ist eine Besonderheit der Stiftsarbeit, die einzige in Mecklenburg-Vorpommern. Dort werden in aufwendiger Handarbeit aus Naturmaterialien Textilien für Kirchenräume gefertigt. Die der Paramenten- und Textilwerkstatt angeschlossene Oblatenbäckerei liefert jährlich ca. 650.000 Abendmahlsoblaten an Kirchengemeinden.