Leipzig Süd

23.04.2016 S

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Sehenswertes

1 Thonberg

ist ein Stadtteil von Leipzig südöstlich des Zentrums und gehört seit seiner 1890 Eingemeindung

Der Name Thonberg weist auf die einst hier existierenden Tongruben hin.

Seit 1452 befanden sich die Tongruben im Besitz der Leipziger Patrizierfamilie Preußer, die die Besiedlung durch Errichtung eines Vorwerks (1524/1542) – gelegen etwa im Bereich der Messehalle 7 des alten Messegeländes – förderten.

Während der Völkerschlacht bei Leipzig beobachtete Napoléon Bonaparte am 18. Oktober 1813 von hier aus die Kämpfe und gab den Befehl zum Rückzug. Thonberg erlitt schwere Schäden. 1857 wurde an der Stelle des napoleonischen Befehlsstandes ein Denkmal, der Napoleonstein, errichtet.

1839 eröffnete Eduard Wilhelm Güntz auf Thonberger Flur eine private Heilanstalt mit Park für Geisteskranke der oberen Gesellschaftsschichten,. Jährlich wurden dort circa 70 bis 80 Patienten unter Verzicht auf mechanische Zwangsmittel behandelt. 1888 wurde die Anstalt Eigentum des Johannnishospitals, das sie bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1920 betrieb. Der Güntz-Park erinnert noch an die Einrichtung.

1884 schloss die Leipziger Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft Wohngebiete Thonberg und Neureudnitz an ihr Pferdebahnnetz an. Die „grüne“ (nach ihrem Kennzeichen) Linie endete zunächst an der Johannisalle. 1885 wurde die Mühlstraße erreicht, 1890 der Südfriedhof. Die Elektrifizierung der Strecke erfolgte 1896.

1915 eröffnete im nordwestlichen Teil von Thonberg in der Karl-Siegismund-Straße das neue Schulgebäude der Taubstummenanstalt (heute Sächsische Landesschule für Hörgeschädigte Leipzig, Förderzentrum Samuel Heinicke).


2 Der Güntz-Park

ist eine Parkanlage. Ein weiterer Name ist Thonberg-Park.

Eduard Wilhelm Güntz erbaute 1839 im damals noch selbständigen Thonberg vor den Toren Leipzigs auf freiem Feld eine private „Irren-Hilfs- und Pflege-Anstalt“. Da die Einrichtung für die bessergestellten Kreise der Gesellschaft bestimmt war, umgab er sie mit einem Park.

In diesem fanden sich neben Spazierwegen mit Ruheplätzen zwischen Laub- und Nadelgehölzen auch zwei kleine Teiche, ein Rehgehege und ein Hügel mit einer guten Rundumsicht über die Leipziger Gegend. Schaukel, Kegelbahn, Turnplatz und ein Schießstand zum Vogel- und Scheibenschießen vervollständigten die Anlage, die gegen Fluchtversuche von einer fast drei Meter hohen Planke umgeben war.

An einem Turm, auch Güntz-Turm genannt, der über einem der eigenen Wasserversorgung der Anstalt dienenden Brunnen errichtet worden war, befindet sich ein Relief, das den Gründer der Anstalt mit seiner Gattin zeigt.

Eduard Wilhelm Güntz war Mitglied der Leopoldina und der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig.[1] 1872 wurde er zum Königlich-Sächsischen Geheimen Medizinalrat ernannt.


7 Das Völkerschlachtdenkmal

im Südosten Leipzigs wurde in Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig ,errichtet und am 18. Oktober 1913 eingeweiht.

Mit 91 Metern Höhe zählt es zu den größten Denkmälern Europas und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Leipzigs.

Vom 16. bis 19. Oktober 1813 fand vor den Toren der Stadt Leipzig die sogenannte Völkerschlacht statt. Sie führte im Rahmen der Befreiungskriege zu einer Niederlage Napoleons gegen die Truppen Österreichs, Preußens, Russlands und Schwedens.

In der Schlacht, die bis zum Ersten Weltkrieg als die größte der Geschichte galt, kämpften Deutsche auf beiden Seiten

Da Sachsen in der Schlacht auf Seiten Napoleons stand und dafür erhebliche territoriale Einbußen hinnehmen musste, war der Wille, dieser eigenen Niederlage ein Denkmal in Leipzig zu setzen,..

Hauptgast der Einweihungszeremonie war Kaiser Wilhelm II.; alle Bundesfürsten des Deutschen Reiches sowie zahlreiche weitere Honoratioren kamen ebenfalls. Sie fuhren in einem Autokorso vom Hauptbahnhof zum Denkmal am Stadtrand; tausende Menschen säumten den Weg.

Das Völkerschlachtdenkmal ist 91 Meter hoch und steht an einem Brennpunkt des damaligen Kampfgeschehens.

Vom Fuß des Sockels bis zur Aussichtsplattform auf der Spitze sind es 500 Stufen, die größtenteils in engen Wendeln nach oben gehen.

Später wurden zwei Personenaufzüge ergänzt, die bis zur mittleren Aussichtsplattform in 57 Metern Höhe führen.

In der Kuppeldecke der Ruhmeshalle sind 324 fast lebensgroße Reiter abgebildet.

Die vier 9,5 Meter hohen Statuen der Totenwächter in der Ruhmeshalle stellen Personifikationen der Tugenden des deutschen Volkes in den Befreiungskriegen (Tapferkeit, Glaubensstärke, Volkskraft, Opferbereitschaft) dar.

Die Krypta nimmt das gesamte Mittelrund der Halle ein und stellt das symbolische Grab der über 120.000 in der Völkerschlacht Gefallenen dar.

Die Figur außen an der Basis stellt den Erzengel Michael dar, der bei vielen anderen deutschen Schlachten als Beistand (Schutzpatron der Soldaten) galt. Über der gigantischen Skulptur, die von Christian Behrens entworfen wurde, steht die Inschrift „GOTT MIT UNS“.

Das Völkerschlachtdenkmal besitzt einen eigenen Chor, der regelmäßig Konzerte im Denkmal gibt. Die Akustik des Denkmals, das im Besonderen die Obertöne reflektiert und verstärkt, ist einzigartig. Der Nachhall kann bis zu 10 Sekunden betragen.


9 Der Napoleonstein

Das Denkmal befindet sich an der Stelle, von der aus Napoleon am 18. Oktober die Kämpfe der Völkerschlacht, insbesondere jene um Probstheida, beobachtete und leitete. Napoleon soll hier am Nachmittag den Befehl zum Rückzug gegeben haben, danach auf einem Feldstuhl eingeschlafen sein und dann in der Dunkelheit den Hügel in Richtung Leipzig verlassen haben.

Auf alten Abbildungen erkennt man noch die freie Sicht von der Anlage auf das ehemalige Schlachtfeld und die Stadt sowie in der Nähe eine kleine Hütte, die 1862 errichtet wurde[2] und die dem Aufseher des Denkmals diente. Inzwischen schließen die umgebenden Parkbäume das Denkmal ein. Der Napoleonstein hat wegen seines großen Nachbarn, dem etwa 450 Meter entfernten Völkerschlachtdenkmal, an Anziehungskraft verloren.


10 Der Südfriedhof

st mit 82 Hektar der größte Friedhof Leipzigs. Der Südfriedhof zählt neben dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf und dem Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin zu den größten parkähnlichen Friedhöfen Deutschlands.

Besuchern des benachbarten Völkerschlachtdenkmals fällt als erstes die 1910 eröffnete Kapellenanlage mit ihrem 60 Meter hohen Glockenturm auf.

Das neoromanische Gebäudeensemble, das unter der Leitung des Leipziger Baudirektors Otto Wilhelm Scharenberg errichtet wurde, hatte die romanische Klosteranlage Maria Laach in der Eifel zum Vorbild und gilt als das größte Friedhofsbauwerk in Deutschland.

Die Einäscherungsanlage wurde 1998/99 erneuert. Anstelle der ehemals drei Öfen wurden im historischen Gebäude zwei neue Einäscherungsöfen samt drei Rauchgaskanälen errichtet.

Der dritte Rauchgaskanal befindet sich derzeitig nicht in Nutzung, er ist für eine mögliche Erweiterung mit einem dritten Ofen vorgesehen.

Auf dem Gelände des Friedhofs kann man etwa 10.000 Rhododendronbüsche finden, die bis zu vier Meter hoch sind. Weitere baumkundliche Besonderheiten sind Amberbaum, Mahonie, Zierkirsche, Urweltmammutbaum, Traueresche, Geweihbaum, Ginkgo und verschiedene Arten der Linde.

Auf dem Friedhof sind 60 brütende Vogelarten verzeichnet. Es gibt viele Eichhörnchen und in den ruhigen Morgen- und Abendstunden kann man Kaninchen oder Füchse beobachten.


11 Funkenburg

war der Name mehrerer Gebäude in Leipzig.

Der erste Bau mit diesem Namen war ein in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts südöstlich des alten Leipzig errichtetes Vorwerk, das um 1600 näher an die Stadt, Hier führte es den Namen Große Funkenburg.

Der Leipziger Münzmeister Andreas Funke ließ sich zwischen 1479 und 1494 westlich der Marienquelle, etwa zwischen Grimm- und Bechsteinweg im heutigen Leipziger Ortsteil Marienbrunn, ein Gut errichten.

Allein und weit außerhalb der Stadt gelegen, mag es wohl gut gesichert gewesen sein, so dass sich der Name Funkenburg einbürgerte.

Zur Funkenburg gehörten die Wasserrechte an der Marienquelle, deren halbe Nutzung ein Nachfolger Funkes 1502 an den Rat der Stadt Leipzig zur Trinkwasserversorgung über eine hölzerne Röhrenleitung verkaufte.

Das Gut soll 1547 nach der erfolglosen Belagerung Leipzigs im Schmalkaldischen Krieg von den Truppen Kurfürst Johann Friedrichs zerstört, aber bald danach wieder aufgebaut worden sein.

Die bisherige Funkenburg wurde deshalb abgerissen und unter Verwendung des alten Baumaterials um 1600 .

Im Laufe des 18. Jahrhunderts entstanden ein großer Saal und ein weitläufiger Vergnügungsgarten.

Damit wurde die Große Funkenburg zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der Leipziger.

Im großen Garten mit der Teichanlage konnten sich über 500 Personen bei Bier, Gose, gutem Essen, Feuerwerk, Fischerstechen, Seiltanz und Vogelschießen amüsieren

Die Große Funkenburg wurde 1897 abgerissen.


12 Der 190 Meter hohe DVB-T-Sendeturm Leipzig

ist ein Sendeturm.

Der ursprünglich 170 Meter hohe Turm gehörte bis 1996 als Schornstein zum Heizkraftwerk Süd der Leipziger Stadtwerke.

Von Juli bis September 2005 wurde er zum Antennenträger umgebaut und bekam am 1. Oktober durch einen Schwerlasthubschrauber einen 20 Meter hohen Antennenmast aufgesetzt.

Im Unterschied zu anderen antennentragenden Schornsteinen ist durch den Umbau eine weitere Nutzung als Kamin ausgeschlossen.

In Leipzig und Umgebung kann die Rundstrahlantenne rund zwei Millionen potenzielle Nutzer mit digitalem Antennenfernsehen versorgen.

Vom DVB-T-Sendeturm Leipzig wird auch der DAB+-Multiplex Digitalradio Deutschland sowie der Multiplex Sachsen6C (jeweils mit 10 kW) ausgestrahlt


14 Das Pantheon Leipzig

(mitunter auch Volkspalast)

Der unter Denkmalschutz stehende Bau wurde als „Betonhalle“ für die IBA 1913 konstruier.

Er ist der einzige Bau auf dem Ausstellungsgelände, der von der IBA noch erhalten ist.

Er sollte die Leistungsfähigkeit der jungen Stahlbetonbautechnik demonstrieren.

Der 120 Meter lange Baukörper wird von einer Kuppel mit 30 Meter Durchmesser beherrscht, die eine 28 Meter hohe Halle überdeckt und die zusammen mit der Frontgestaltung an das römische Pantheon erinnert.

In einer Bauzeit von nur sechs Monaten über den Winter 1912/1913 wurden 24.000 Tonnen Beton und 400 Tonnen Stahl verbaut.

Durch die Gestaltungselemente der Halle aus steinmetzmäßig bearbeitetem Vorsatzbeton sollte die „Architekturfähigkeit“ des Stahlbetons demonstriert werden.

Zur IBA fanden hier die Präsentationen der Betonindustrie, der Stadt Leipzig, des preußischen Staats und die wissenschaftliche Abteilung der Ausstellung ihren Platz.

Im Jahre 1914 diente sie der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (BUGRA), bevor sie ab dem Jahre 1920 fester Bestandteil des Technischen Messegeländes wurde.

Seit dem 29. März 2006 wird das Gebäude nach einem Umbau zusammen mit weiteren Bereichen als eigenständiges Veranstaltungszentrum genutzt, zunächst unter dem Namen Volkspalast, seit 2010 als Pantheon Leipzig.

Eine moderne technische Ausstattung in Kombination mit zahlreichen Bestuhlungsvarianten ermöglicht die Nutzung der Halle für unterschiedliche Veranstaltungen.

Auf den rund 780 m2 finden bis zu 2.000 Personen Platz. Die Location bietet den Rahmen für außergewöhnliche Licht- und Laserinszenierungen. Da der Gebäudekörper nicht brennbar ist, ist auch der Einsatz von Pyrotechnik möglich.

Seit Februar 2012 wird das Zentrum unter dem Namen "Eventpalast" geführt.


16 Die Internationale Baufach-Ausstellung 1913

(IBA) in Leipzig (genauer Titel Internationale Welt-Spezialausstellung für Bauen und Wohnen) war eine Leistungsschau des Bauwesens zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Sie war bis dahin die weltweit größte Ausstellung dieser Art.

Die Ausstellung sollte die technischen Möglichkeiten zur Bewältigung des Städte- und Wohnungsbaus aufzeigen, der durch die Industrialisierung um die Jahrhundertwende sowie die katastrophalen sozialen und hygienischen Zustände in den Großstädten möglich und notwendig geworden war.

Die Präsentation neuer Baustoffe und Bauweisen, neuer Erkenntnisse der Bauphysik sowie neuer Erzeugnisse der Gebäudeausrüstung („Wohnungshygiene“) sollten in umfassender Weise erfolgen, so dass nicht nur die Fachwelt, sondern ein breites allgemeines Publikum angesprochen wurde.

Die Ausstellung wurde am Samstag, den 3. Mai 1913 in Anwesenheit des Königs von Sachsen eröffnet.

Ein besonderer Aspekt war die Konkurrenz des Stahlbaus und des Stahlbetonbaus.

Für ersteren stand das Monument des Eisens, eine von Bruno Taut und Franz Hoffmann entworfene vierstufige, achteckige, 30 Meter hohe Pyramide aus Stahlprofilteilen mit einer vergoldeten Zinkblechkugel von neun Meter Durchmesser als Krönung.

Das Gegenstück war die Betonhalle, in der 24.000 Tonnen Beton und 400 Tonnen Stahl verbaut waren.

Der 120 Meter lange Baukörper besaß eine zentrale Kuppel von 28 Meter Höhe und 30 Meter Durchmesser.

Die bildenden Künstler steuerten die „Leipziger Jahresausstellung“ bei, die einen Überblick über das künstlerische Schaffen der letzte 30 Jahre bot, nebst einem Pavillon mit einer Karikaturenausstellung.

Als die Ausstellung im Oktober 1913 zu Ende ging, hatten sie vier Millionen Besucher gesehen.

Das Ziel, die Ausstellung zu einem Volksfest zu machen, wurde damit offenbar erreicht. Dennoch blieb am Ende ein Schuldenbetrag von mehr als einer halben Million Mark

Ersten Weltkriegs wurde das Gelände Lagerplatz für Kriegsmaterial. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Idee der Internationalen Bauausstellungen wieder aufgegriffen,


18 Mit Alte Messe

wird in Leipzig jenes etwa 50 Hektar große Gelände bezeichnet, auf dem von 1920 bis 1991 die Ausstellungen der Technischen Messe im Rahmen der Leipziger Messe stattfanden und das seitdem als Einkaufs- und Gewerbegebiet umgenutzt wird.

1930 stellte die Internationale Pelzfach-Ausstellung einen weiteren Höhepunkt dar. Während des Zweiten Weltkrieges fand in einigen Hallen Rüstungsproduktion in Form von Flugzeugbau und wartung statt.

In den Folgejahren erfolgten laufend Erweiterungen sowie Neu- und Umbauten, darunter der 1950 aus dem ehemaligen Achilleion entstandene „Sowjetische Pavillon“.

Seit 1996 wird das Gelände in ein Gewerbegebiet umgenutzt.

Als Vorbereitung wurden alle Provisorien beseitigt und einige Hallen abgerissen oder umgebaut.

Die Messehalle 7 mit 8700 m² wird als Fußballhalle genutzt und bietet zehn Spielfelder. Die benachbarte Halle 6 ist als Eisstadion eingerichtet. Sie ist die Spielstätte der Icefighters Leipzig und hat Platz für 2200 Zuschauer.

In der ehemaligen Messehalle 16, welche die einzige aus dem Jahre 1913 noch existierende Halle ist und damals Betonhalle genannt wurde, wurde im Jahr 2006 die Diskothek Volkspalast eröffnet. In der Kuppelhalle mit 32 Meter Durchmesser finden bis zu 2000 Personen Platz.

In den Sommermonaten wird auf dem Südteil des Geländes ein Autokino betrieben.

Außerdem befindet sich seit Januar 2009 in der Halle 10.13 ein Soziales Möbelkaufhaus des Bürgervereins Probstheida e. V.; dort können Bedürftige, deren Einkommen unter der Pfändungsfreigrenze liegt, kostengünstig oder auf Bezugsschein Möbel und diverse Haushaltsgegenstände erwerben.

Die Stiftung Deutsches Holocaust-Museum plant, in der Halle 12 (ehemaliger Sowjetischer Pavillon) ein Deutsches Holocaust-Museum einzurichten.

19 Das Achilleion Leipzig

ist eine 1923/24 erbaute, Umbau als Sowjetischer Pavillon (Messehalle 12) bekannt.

Das Achilleion entstand auf dem damaligen Messegelände 1923/24 als Ausstellungshalle für Werkzeugmaschinen.

Auch in Leipzig wünschte man sich eine Halle, insbesondere für Radrennen, jedoch konnte die Stadt kein Geld dafür aufbringen.

Schließlich erklärte sich der Verband der Werkzeugmaschinenfabrikanten bereit, seine Messehalle in den Wintermonaten zur Verfügung zu stellen, und der Verein Sportplatz Leipzig übernahm die Kosten für die Umgestaltung des Innenraums.

Am 8. Oktober 1927 wurde die Sporthalle für 8000 Zuschauer unter dem Namen „Achilleion“ eröffnet.

Der Sportpalast in der Messehalle war als vorläufige Lösung gedacht, blieb aber lange Leipzigs einzige Großsporthalle.

Das Konzept der Kombi-Halle mit Ausstellungen und Sportveranstaltungen erwies sich als erfolgreich und wurde auch 50 Jahre später beim Bau der Messehalle 7 übernommen.

In den Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs wurde das Achilleion stark zerstört.

Im Mai 1946 fand die erste Leipziger Messe nach dem Krieg statt, und das alte Messegelände wurde Schritt für Schritt wieder nutzbar gemacht.

Bis zum Ende der DDR diente es als Startpunkt für die Messerundgänge der Staats- und Parteiführung.

Der Portikus des sowjetischen Pavillons steht heute, wie drei andere Objekte auf dem alten Messegelände, unter Denkmalschutz.

Die Stiftung Deutsches Holocaust-Museum plant, in der Halle des sowjetischen Pavillons ein Deutsches Holocaust-Museum zu errichten.


20 Das Max-Planck-Institut

für evolutionäre Anthropologie Das Institut betreibt Grundlagenforschung zur Evolutionsgeschichte der Menschheit.

Das Institut hat sich zum Ziel gesetzt, die biologische und kulturelle Evolution der Menschheit mithilfe vergleichender Analysen der Verschiedenheit von Genen, Kulturen, kognitiven Fähigkeiten, Sprachen und sozialen Systemen vergangener und gegenwärtiger menschlicher Populationen sowie Gruppen dem Menschen nahe verwandter Primaten zu untersuchen.

Die Zusammenführung dieser Forschungsrichtungen an einem Institut soll zu neuen Einsichten in die Geschichte, die Vielfalt, die Anpassungen und die Fähigkeiten der Art des Menschen (Homo sapiens) führen.

Die Abteilung Evolutionäre Genetik beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die DNA von Menschen, Neandertalern und Menschenaffen entwickelt und diversifiziert hat.

Dazu wird sowohl die DNA von lebenden Menschen und Affen untersucht, als auch Methoden entwickelt, wie DNA aus archäologischen Funden gewonnen und analysiert werden kann.

In der Abteilung Humanevolution werden fossile Funde untersucht, um Erkenntnisse über das Leben prähistorischer Menschen zu gewinnen.

Zu diesem Zweck werden unter anderem 3D-Animationen eingesetzt. Von besonderem Interesse sind die Entwicklung der Gehirngröße und Ernährungsgewohnheiten.

Die Abteilung Linguistik sucht man nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den menschlichen Sprachen, etwa durch den Weltatlas der Sprachstrukturen.

Unter anderem wird ein Stammbaum der Sprachen entwickelt, und mit Abstammungsbäumen verglichen, die zum Beispiel auf genetischen Untersuchungen beruhen.

Die Abteilung Primatologie beschäftigt sich mit der Beobachtung von frei lebenden Menschenaffen.

Es werden vor allem die Entwicklung und Erhaltung sozialer Systeme, die Lernfähigkeit und die Fortpflanzungsstrategien von Menschenaffen im Vergleich zu Menschen untersucht.

Eine Forschungsgruppe hat sogar schon Ansätze von „Kultur“ bei Schimpansen festgestellt, das heißt Verhaltensmuster, die nicht genetisch bedingt und nicht von der Umwelt beeinflusst, sondern durch Nachahmen weitergegeben werden.

Die Abteilung Vergleichende und Entwicklungspsychologie beobachtet Menschenaffen im Wolfgang-Köhler-Primaten-Forschungszentrum und untersucht die kognitiven und sozialen Fähigkeiten von Menschenaffen. Ein zweiter Schwerpunkt besteht darin zu untersuchen, wie Kinder Sprache erlernen.


21 Der Kohlrabizirkus,

früher Großmarkthalle, ist ein Kuppelbau

Ihre ausgeführten zwei von ursprünglich drei geplanten Kuppelschalen waren zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung mit einer Spannweite von 75 Meter bei einer Gesamtgebäudehöhe von 29 Metern die größten Massivkuppeln der Welt.

Die elliptisch geformten Schalen aus Stahlbeton haben eine Dicke von neun Zentimetern. Sie werden von jeweils acht schräggestellten Säulen getragen.

Aufgrund ihrer Form und früheren Funktion wird sie in Leipzig u. a. „Kohlrabizirkus“ genannt, diese Bezeichnung wird mittlerweile auch von den Betreibern der Halle verwendet.

Im Herbst 2013 werden die Kuppeln der ehemaligen Großmarkthalle von der Bundesingenieurkammer als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet.

Die Hallen sind seit dem 31. Oktober 1995 nicht mehr als Großmarkt in Betrieb.

Die Nordhalle wird für Konzerte, Flohmärkte u. ä. genutzt und bietet bis zu 2500 Personen Platz.

Die Gesamtfläche beträgt 5300 m².

Die Südhalle wurde in den Jahren 2000 bis 2012 im Winter als Eisdom genutzt und bot mit 2200 m² die größte Indoor-Eislauffläche Deutschlands, der Betrieb ist jedoch seit 2012 an einen neuen Standort umgezogen.

Seit Mai 2014 befindet sich in dem Keller der nördlichen Kuppel der Techno-Club Institut


22 Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum

ist das weltweit älteste Fachmuseum seiner Art und wurde 1884 als Deutsches Buchgewerbe-Museum gegründet.

Das Museum sammelt, bewahrt und erschließt wertvolle Zeugnisse der Buch-, Schrift- und Papierkultur.

Das Museum verfügt über rund 150.000 Archivalien, die seit 1844 vom Buchhandelsarchiv des Leipziger Börsenvereins zusammengetragen wurden.

Außerdem hat es mit 400.000 Exemplaren die weltweit größte erschlossene Sammlung von Wasserzeichen.

Am 29. Oktober 1884 erfolgte die Gründung als Deutsches Buchgewerbe-Museum, es handelt sich damit um das älteste Buchmuseum der Welt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Museum durch einen schweren Luftangriff in der Nacht zum 4. Dezember 1943 so sehr beschädigt, dass Dreiviertel des Buchbestandes zerstört wurden.

Einige der wertvollsten Stücke, darunter eine Gutenberg-Bibel, waren zuvor nach Schloss Rauenstein ins Erzgebirge ausgelagert worden. Dort wurden sie im September 1945 von der Roten Armee beschlagnahmt und nach Moskau gebracht, wo sie sich bis heute in der Russischen Staatsbibliothek befinden.

Seit 1950 gehört das Museum als eine Abteilung zur damaligen Deutschen Bücherei Leipzig und ab 2006 zur Deutschen Nationalbibliothek.

2007 war der Baubeginn für einen Erweiterungsbau, der im Mai 2011 eröffnet wurde.

Die neue Dauerausstellung „Zeichen Bücher Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode“ wurde am 13. März 2012 eröffnet.

Unter dem gleichen Titel wurde am 18. Mai 2014 die erste virtuelle Ausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums veröffentlicht.

Sie ist zweisprachig frei zugänglich und bietet in elf Themenmodulen - darunter Handschriftenkultur, Buchdruck, Zensur und Lesewelten - vielfältige Einblicke in die Geschichte der Medien.


23 Die Deutsche Bücherei

war eine Vorgängereinrichtung der Deutschen Nationalbibliothek.

Das starke Wachstum der deutschen Buchproduktion Anfang des 20. Jahrhunderts auf 33.000 Druckwerke im Jahr 1911 ließ die Errichtung einer Zentralbibliothek der deutschen Literatur, einschließlich bibliographischer Verzeichnung des erschienen Schrifttums, .

Als Archiv des deutschsprachigen Schrifttums sollte die gesamte seit 1913 in Deutschland erschienene deutschsprachige und fremdsprachige Literatur sowie die ausländische Literatur in deutscher Sprache gesammelt,

in einer Nationalbibliografie verzeichnet und als Präsenzbibliothek für Jedermann zur freien Verfügung gestellt werden. Die Publikationen waren daher nach formalen und nicht nach inhaltlichen Kriterien zu sammeln.

Rund 44 % der Mitarbeiter waren in der NSDAP und ihren angeschlossenen Verbänden organisiert, unter den wissenschaftlichen Bibliothekaren waren es 50 Prozent.

1933 wurde zur Säuberung des öffentlichen Lebens von „falschem Gedankengut“ an der Be- und Erarbeitung sogenannter schwarzen Listen für Sexualliteratur, Schöne Literatur, Politische Literatur und Jugendschriften mitgearbeitet.

1936 wurde in der Bücherei eine Abteilung der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS-Schrifttums eingerichtet.

Während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgte die Deutsche Bücherei aber weiterhin das Ziel der Vollständigkeit des gesamtem deutschsprachigen Schrifttums.

Auf Anweisung der Abteilung Volksbildung der Sowjetischen Militäradministration erstellte und veröffentlichte die Deutsche Bücherei Anfang 1946 eine „Liste der auszusondernden Literatur“, die später 38.700 Bücher und Zeitschriften mit „faschistischem oder militaristischem“ Inhalt umfasste und als Grundlage zur Säuberung von Bibliotheken diente.

Ab dem 1. September 1955 regelte eine Durchführungsbestimmung, die im Juli 1960 durch eine neue Anordnung ersetzt wurde, die Ablieferung von Pflichtexemplaren aus der DDR-Verlagsproduktion an die Deutsche Bücherei.

Mit Hilfe einer Sondereinfuhrgenehmigung durfte sie Druckerzeugnisse, Schallplatten, andere Tonträger, Filme und Dias ohne Wertung des Inhalts in die DDR einführen beziehungsweise erhalten. 1982 besaß die Bücherei einen Gesamtbestand von 4,3 Millionen Bänden.

Ende 1989 waren 8,8 Millionen Medieneinheiten vorhanden.

Mit dem Inkrafttreten eines neuen Gesetzes über die Zuständigkeit und Organisation der deutschen Nationalbibliothek zum 29. Juni 2006 wurde die Institution in Deutsche Nationalbibliothek umbenannt.

Mit einem Bestand von 16,23 Millionen Medien (Stand: 2010) ist die Deutsche Bücherei, die inzwischen offiziell als Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig bezeichnet wird, die größte Bibliothek Deutschlands und der größere Standort der Deutschen Nationalbibliothek.

Nach der Fertigstellung hat der Gesamtkomplex 62.022 Quadratmeter Hauptnutzfläche, davon sind 48.482 Quadratmeter Magazinfläche. Insgesamt 535 Lesesaalplätze sind vorhanden.


24 Das Translationszentrum für Regenerative Medizin

Das Zentrum hat sich zum Ziel gesetzt, durch eine strenge Translationsorientierung die Übertragung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis zu beschleunigen.

Das TRM Leipzig unterstützt produktive, anwendungsorientierte und interdisziplinäre Forschungsvorhaben in vier Bereichen:

Tissue Engineering und Materialwissenschaften (TEMAT),

Zelltherapien für Reparatur und Ersatz (CELLT),

Regulatorische Moleküle und Delivery-Systeme (REMOD) sowie

Bildgebende Verfahren, Modellierung und Überwachung von Regeneration (IMONIT).

Das TRM Leipzig gibt jungen Nachwuchswissenschaftlern einen Forschungsraum, in dem sie eigene anwendungsorientierte Forschungsideen umsetzen können

An seinem Standort in den Gebäuden der ehemaligen Universitätsfrauenklinik in der Philipp-Rosenthal-Straße 55–57 verfügt das TRM Leipzig seit April 2008 über eigene Labore für präklinische, molekularbiologische, gentechnische und zellbiologische Forschung auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern, welche Ende 2010 um weitere 2.800 Quadratmeter erweitert wurde.

Im TRM gibt es einen der wenigen Kleintier-Computertomographen in Deutschland.


25 Die St.-Alexi-Gedächtniskirche

zur Russischen Ehre (Gedächtniskirche des heiligen Metropoliten Alexi von Moskau) ist eine russisch-orthodoxe Kirche.

Die Kirche ist eine freie Nachbildung der 1530–1532 erbauten Auferstehungskirche in Moskau-Kolomenskoje (seit 1994 Weltkulturerbe) mit dem dort erstmals verwirklichten Typus einer russischen Zeltdachkirche und als verputzter Ziegelbau und der Turmhelm als Eisenbetonskelettbau ausgeführt.

Nach 10-monatiger Bauzeit fand genau 100 Jahre nach der Völkerschlacht am 17. Oktober 1913, am Tage vor der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals, die Konsekration und am 18. Oktober 1913 die Kirchenweihe statt.

Die Baukosten betrugen 1 Mio. Goldmark bzw. 250.000 Rubel, von denen mehr als die Hälfte aus Spenden finanziert wurde.

Der 55 Meter hohe Turm mit seiner vergoldeten Zwiebelkuppel nach altrussischem Vorbild ist weit über Leipzig zu sehen.

Im Gebäude befinden sich außerdem eine kleine Gemeindebibliothek und ein Kirchenmuseum.

Am linken und rechten Eingang zur Winterkirche befinden sich zwei Kriegsgedächtnistafeln, die in deutscher und russischer Sprache an die Völkerschlacht erinnern: Dem Gedenken der 22000 russischen Krieger, gefallen für die Befreiung Deutschlands 1813 bei Leipzig.

An der Völkerschlacht zu Leipzig vom 16-19 Oktober 1813 nahmen teil: Russen 127.000 Oesterreicher 89.000 Preußen 72.000 Schweden 18.000 In diesen Schlachten fielen:

22.000 Russen 16.000 Preußen 12.000 Oesterreicher 300 Schweden.


27 Der Friedenspark

ist eine etwa 20 Hektar große Grünanlage mit eindrucksvollem Baumbestand

Der Park wurde nach der Säkularisierung des Neuen Johannisfriedhofs und einer grundlegenden Umgestaltung 1983 eröffnet.

Ursprünglich befand sich auf dem Gelände des Friedensparks der Neue Johannisfriedhof.

Er wurde 1846 als zweiter städtischer Friedhof eröffnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg galt der Friedhof der sozialistischen Stadtverwaltung als Beerdigungsstätte der bürgerlichen Elite Leipzigs.

Ungeachtet der kunst- und kulturhistorisch wertvollen, teilweise großangelegten Grabstätten, fehlte dem kommunistischen System daher aus ideologischen Gründen jegliches Interesse an seiner Erhaltung.

Am 31. Dezember 1950 wurde der Neue Johannisfriedhof für weitere Bestattungen gesperrt.

Nach Ablauf der Totenruhe wurde mit dem Abriss des Friedhofs begonnen.

Für die Öffentlichkeit war er noch bis zum 31. Dezember 1970 zugänglich.

Von 1973 bis 1975 wurde der Friedhof säkularisiert: Gruftanlagen wurden verfüllt, die Gräber beräumt und eingeebnet.

Aus den Trümmern der Grabsteine entstand ein großer Hügel, der, mit Erde bedeckt und mit Gesträuch bepflanzt, heute Teil des Parks ist.

Etwa 120 Einzelobjekte mit stadt- und kunstgeschichtlicher Bedeutung wurden auf dem Alten Johannisfriedhof unter freiem Himmel gelagert.


28 Der Botanische Garten

auf einer Fläche von 3,5 Hektar etwa 10.000 verschiedene Pflanzen aus mehr als 600 verschiedenen Arten.

Er ist der älteste Botanische Garten Deutschlands und gehört zu den ältesten weltweit.

Im Zuge der maßgeblich vorangetriebenen Reform der Universität Leipzig ab 1539 entstand das Vorhaben, einen Medizinalpflanzengarten (hortus medicus) einzurichten.

Den entscheidenden Impuls für die Umsetzung dieser Idee gab letztlich die Schenkung des Dominikanerklosters St. Pauli durch Herzog Moritz von Sachsen (1521–1553) an die Universität Leipzig.

Nachdem die Universität im Januar 1648 das unmittelbar an die Paulinerkirche grenzende Fürstenhaus erworben hatte, richtete sie 1653 im dazugehörigen Garten einen neuen Botanischen Garten ein. Dieser war auch der Öffentlichkeit zugänglich und bestand über 150 Jahre.

Beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde das im nördlichen Teil des Gartens gelegene Gebäude des Botanischen Instituts der Universität völlig zerstört.

Ein weiterer Luftangriff mit Sprengbomben im Februar 1945 verwüstete den Gewächshauskomplex und hinterließ auf dem Gelände 15 Bombentrichter.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Ruine des Botanischen Instituts abgetragen und dessen Kellergewölbe mit Trümmerschutt verfüllt.

Bis 1954 konnten sämtliche Schauhäuser wiederhergestellt werden.

Das Pflanzenmaterial stammte zu einem Großteil aus anderen, nicht zerstörten Botanischen Gärten der DDR.

In der Spätphase der DDR wurden dringend erforderliche Reparatur- und Erneuerungsarbeiten unterlassen. Dies hatte in den 1980er Jahren die Schließung einiger Gewächshäuser zur Folge.

Von 1992 bis 2004 wurde der Botanische Garten umfassend saniert. Am 25. Juli 1996 wurde ein Schmetterlingshaus eröffnet.


31 Das Universitätsklinikum Leipzig

ist eine der traditionsreichsten Universitätskliniken Deutschlands und mit 1.350 Betten und rund 4.300 Mitarbeitern (inklusive der Medizinischen Fakultät) in 26 Kliniken und Polikliniken, sieben Instituten und elf Abteilungen das größte Krankenhaus Leipzigs

Die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig wurde 1415 gegründet.

Wie an allen europäischen Universitäten wurde das medizinische Wissen zunächst rein theoretisch verbreitet.

Der erste Schritt zur modernen wissenschaftlich fundierten Medizin wurde 1704 mit der Einrichtung des ersten anatomischen Theaters (Theatrum anatomicum) vollzogen.

1799 wurde das „Institut für den klinischen Unterricht“ im Jakobshospital gegründet, in dem erstmals auch Patientenuntersuchungen, chirurgische Demonstrationen und Sezierübungen stattfanden.

Johann Christian August Heinroth wurde 1811 auf den weltweit ersten Lehrstuhl für „psychische Therapie“ (Psychiatrie) berufen.

1897 wurde mit dem „Roten Haus“ das Wahrzeichen des medizinischen Viertels eingeweiht.

In der Zeit von ca. 1880 bis zum Zweiten Weltkrieg erlebte die Medizin an der Universität Leipzig ihre größte Blüte.

Leipzig gehörte in jener Zeit mit Forschern zu den ersten wissenschaftlichen Lehr- und Arbeitsstätten der Welt.

1953 ging das Krankenhaus St. Jakob an die Universität über.

Die 1953 gegründete Abteilung für stationäre Psychotherapie und Psychosomatik war eine der ersten in Deutschland.

Das Klinikum, das 1961 die erste Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie in Europa gründete, besitzt jedoch keine eigene Herzchirurgie mehr, da entsprechend einem Vertrag zwischen Freistaat und der Rhön-Klinikum AG seit 1994 das private Herzzentrum Leipzig im Stadtteil Probstheida als Universitätsklinikum fungiert.

Es handelt sich um ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Es verfügt über 1.350 vollstationäre und 101 teilstationäre Betten. 2008 wurden ca. 326.000 Patienten ambulant, 49.000 vollstationär und 2.300 teilstationär behandelt.

Der Nutzungsgrad der vollstationären Betten lag bei 88 Prozent. 2012 Die stationäre Behandlung dauerte im Schnitt 7,41 Tage.

Die größte sächsische Stroke Unit (12 Betten)], ein Darmkrebszentrum und eines der ersten Hautkrebszentren Deutschlands

Die Blutbank als größte universitäre Einrichtung für Transfusionsmedizin in Deutschland sammelt jährlich 55.000 Vollblutspenden, 12.000 Plasmaspenden und 5.400 Thrombozytenspenden.