Köpenick

30.08.2014

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Sehenswertes

1 Köpenick, früher Cöpenick,

Köpenick besitzt – wie auch das am Westrand Berlins gelegene Spandau – eine eigenständige mittelalterliche Stadttradition. Beide Orte gingen aus slawischen Burgwällen hervor, erhielten bereits im Mittelalter das Stadtrecht und verfügen bis heute über gut erhaltene Altstadtkerne und eigene Vororte.

Das Gaunerstück des Schusters Wilhelm Voigt, der als Hauptmann von Köpenick mit seiner Köpenickiade in die Geschichte einging, machte die Stadt mit dem 16. Oktober 1906 überregional bekannt.Durch die Tat des Hauptmanns von Köpenick wurde im Jahr 1906 die damalige Stadt Cöpenick (bei Berlin) weltbekannt.

Die Müggelberge im Südosten Köpenicks sind mit 114,7 Meter über NHN die höchste natürliche Erhebung Berlins.

Der heutige Ortsteil Köpenick orientiert sich am Gebiet der bis 1920 eigenständigen Stadt Köpenick und ist mit fast 35 Quadratkilometern der größte Ortsteil Berlins.

Der Dreißigjährige Krieg führte zu großen Verwüstungen in Köpenick, von den hier vorhandenen Bewohnern (Handwerker, Fischer) blieben nur zwölf am Leben.

Am 1. Oktober 1920 wurde Cöpenick durch die Bildung von Groß-Berlin Teil des 16. Verwaltungsbezirks von Berlin. Seit 1. Januar 1931 wird Köpenick mit „K“ geschrieben. In der Woche vom 21. bis 26. Juni 1933 ereignete sich die Köpenicker Blutwoche, in der 91 Gegner der Nationalsozialisten von der SA verhaftet, misshandelt oder getötet wurden.

Im Jahr 2001 wurde der Bezirk Köpenick im Rahmen der Berliner Verwaltungsbezirksreform mit dem Bezirk Treptow zum neuen Bezirk Treptow-Köpenick zusammengelegt.


3 Das Rathaus Köpenick

.Das aufkommende junge Bürgertum benötigte im 18. Jahrhundert einen neuen Repräsentationsbau für die auf es zukommenden Aufgaben im Gemeinwesen als Ratsstube. In der Amtszeit des Cöpenicker Bürgermeisters Georg Friedrich von Cardinal wurde 1763 an der ehemaligen Schloßstraße der Vorgängerbau des heutigen Rathauses Köpenick errichtet Das zwischen 1927 und 1949 in Abschnitten nochmals erweiterte Bauwerk steht seit 1982 unter Denkmalschutz.

Bronzestatue des Hauptmanns von Köpenick neben dem Eingang

Weltbekannt wurde das neue Köpenicker Rathaus genau ein Jahr nach seiner Einweihung, als der 57-jährige arbeitslose Schuster Friedrich Wilhelm Voigt am 16. Oktober 1906 in einer zuvor erworbenen Hauptmannsuniform des 1. Garde-Regiments mit zehn herbeikommandierten Soldaten Bürgermeister Georg Langerhans verhaftete, um sich der Stadtkasse zu bemächtigen. Der gelungene Streich flog erst nach dem Verschwinden des mehrfach Vorbestraften auf und der zehn Tage später verhaftete Voigt ging als „Hauptmann von Köpenick“ in die Geschichte ein.

Am Rathaus wurde auch eine Berliner Gedenktafel für Voigt angebracht.


4 Die evangelische St.-Laurentius-Stadtkirche

ist die Pfarrkirche des Berliner Ortsteils Köpenick der ehemaligen Stadt Köpenick. Das heutige Kirchengebäude ist das zweite Gotteshaus an dieser Stelle, das erste wurde im 13. Jahrhundert errichtet und 1837 abgerissen. Die Kirche steht seit 1977 unter Denkmalschutz.

Das Kirchengebäude steht auf einer rund 3300 Quadratmeter großen Fläche, begrenzt durch Freiheit (nördlich), Kirchstraße (nordöstlich), Laurenzstraße (südlich) und Alt-Köpenick (nordwestlich).

Dem Engagement des Vereins zur Förderung der Evangelischen St.-Laurentius-Stadtkirchengemeinde in Berlin-Köpenick e. V. ist es unter anderem zu verdanken, dass im Frühjahr 2012 eine Dauerausstellung mit Dokumenten zur Kirchengeschichte eröffnet werden konnte.

Die Gemeinde unterhält einen Kinder- und Jugendchor sowie einen Posaunenchor. Die Kantorei entstand aus einem 1947 gegründeten Singkreis, der seit den 1950er Jahren stetig anwuchs. So konnten in enger Zusammenarbeit mit Musikern vor allem aus dem Berliner Sinfonieorchester Aufführungen von Oratorien in das Programm aufgenommen werden. Diese gehören mittlerweile zu einem festen Bestandteil kirchlichen und kulturellen Lebens in Köpenick. (Förderkreis der St.-Laurentius-Kantorei Köpenick e. V.).


5 Die Dammbrücke

ist ein Nachfolgebau des ersten Spreeüberweges in Berlin-Köpenick, dessen Existenz aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts urkundlich belegt ist. Die heutige Brücke wurde in den Jahren 1984 bis 1985 als Spannbetonbrücke westlich des früheren Brückenbauwerkes errichtet.

Frühzeitig hatten sich Menschen auf dem Gebiet des heutigen Ortsteils Berlin-Köpenick an der Mündung von Dahme und Spree östlich von Berlin angesiedelt. Damit verbunden war auch die Entstehung erster einfacher Brücken, wie eine Urkunde zur Verleihung des Marktrechts an die Stadt Köpenick aus dem Jahr 1424 belegt.

Eine spätere Einkommensquelle von Köpenick war die Erhebung von Brückengeld zu Lande und zu Wasser.

Spezialisten der Wehrmacht sprengten im April 1945 die Dammbrücke und wollten damit den Vormarsch der Sowjetarmee am Ende des Zweiten Weltkrieges stoppen. Im Sommer 1945 errichtete die sowjetische Besatzungsmacht eine Behelfsbrücke.

Nach der Wende ließ die nun zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Brücke für 2,5 Millionen DM ein Jahr lang sanieren, seit dem Frühjahr 1996 kann der Verkehr wieder ungehindert rollen.


6 Die St.-Joseph-Kirche

eine katholische Kirche

St. Joseph ist die älteste Pfarrei an der Oberspree und wurde bereits ab 1719 von den Berliner Dominikanern seelsorgerisch mitversorgt.

Bei Umgestaltungsarbeiten Anfang der 1980er Jahre wurde die Altar-Rückwand durchbrochen und eine Glasrosette von Alfons Bittner mit Motiven aus dem Sonnengesang eingesetzt.

Anfang der 1950er Jahre konnte das Gotteshaus wieder für seine christliche Funktion hergerichtet werden.

Die St.-Joseph-Gemeinde hatte nun bereits wieder 4500 Mitglieder, sie arrangierte sich mit der neuen politischen Situation in der DDR.

Durch den Bau der Berliner Mauer wuchs die Gemeinde enger zusammen, es wurden Familienkreise oder die religiöse Kinderwoche gegründet.

Eine erneute Herausforderung für die Gemeinde bestand zur Zeit der Wende 1989. Die Gemeindemitglieder hatten sich gesellschaftlich, politisch und kirchlich neu zu orientieren. Die Schließung einiger Großbetriebe im Bereich der Gemeinde war ebenfalls nicht einfach.

Eine Belebung der kirchlichen Verbandsstrukturen wie der Bildung der Kolpingsfamilie, der Katholischen Frauengemeinschaft, der Mitgliedschaft in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung im Bund der Deutschen Katholischen Jugend sorgten für eine gewisse Gegensteuerung. Während der Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten an der Kirche von 1992 bis 1994 fanden die Gottesdienste in der evangelischen Stadtkirche Sankt Laurentius in Berlin-Friedrichshagen statt.


9 Der Katzengrabensteg (auch Krusenickbrücke)

ist eine Fußgängerbrücke über die Müggelspree und einen Altarm der Spree im Bereich des Berliner Ortsteils Berlin-Köpenick. Das Bauwerk wurde im Jahr 2001 fertiggestellt und dient Fußgängern und Radfahrern als kurzer Weg von der Altstadt Köpenick über die Baumgarteninsel zum Wohnpark „Am Krusenick“.

Die beauftragte Ingenieurfirma entwarf und baute eine moderne und leichte rund 110 Meter lange einhüftige Schrägseilbrücke mit stählernen Zugbändern und einem Mittelpylon.

Das statische System der Brücke besteht aus einem Durchlaufträger über zwei Felder.

Profilierte Eichenbohlen bilden den Brückenbelag auf dem Überbau, wodurch eine gesonderte Brückenentwässerung überflüssig ist. Diese Bohlen mussten im Herbst 2005 komplett ausgetauscht werden. Die ursprüngliche Brückenbeleuchtung wurde wegen wiederholtem Vandalismus abgebaut und durch Halogenstrahler am Pylon ersetzt. Für Reparatur-, Reinigungs- und Wartungsarbeiten entstanden im Zeitraum 2005 bis Ende 2008 Gesamtkosten von 83.500 Euro.


10 Alexander Owsej Futran

(* 18. August 1879 in Odessa, Russland; † 21. März 1920 in Köpenick bei Berlin) war Ingenieur und ein Kommunalpolitiker der USPD in Berlin, der beim Kapp-Putsch durch Freikorps ermordet wurde.

Futran, Sohn einer russischen Kleinbürgerfamilie, studierte in Berlin, München und Karlsruhe und gründete mit seinem Bruder Simon Futran ein Ingenieurbüro.

Als russischer Jude während des Ersten Weltkriegs zunächst interniert, soll er nach der Novemberrevolution als Ministerialdirektor ins preußische Kultusministerium berufen, jedoch nach kurzer Zeit wieder amtsenthoben worden sein. Er gilt als einer der Gründer und Herausgeber der Arbeiterzeitung Der Volksbote.

Am 20. März wurde Futran zu einer Verhandlung vor das Kriegsgericht der Reichswehr, das im Restaurant „Zu den drei Linden“, Ecke Schönerlinder/Grünauer Straße tagte, vorgeladen. Er und vier weitere Angehörige der Arbeiterwehr wurden am Abend des 20. März 1920 vom Standgericht der Reichswehr zum Tode verurteilt und sofort erschossen.

Als Jude und Sozialist hatte er vor diesem Gericht, das aus von Loebell, Leutnant Kubich, Unteroffizier Hedal und dem Zeitfreiwilligen Jacks bestand, keine Chance zur Verteidigung. Die Mörder schreckten schließlich nicht davor zurück, Futran auszurauben und seiner Ehefrau, Mutter von drei Kindern, unter dem Vorwand, ihr Mann sei ins Gefängnis nach Moabit überführt worden, noch 200 Mark abzugaunern.


14 Die Schlosskirche

Der Bau der Schlosskirche gehörte nicht zur ursprünglichen Planung zum Schloss..

Die Fassade der Schlosskirche bildet den Mittelrisalit zwischen den beiden Seitenrisaliten des eingeschossigen Wirtschaftstraktes. Sie liegt in der Hauptachse der Schlossanlage. Die Eckbauten der symmetrisch angelegten Wirtschaftsgebäude sind auf den Süd- und Nordpavillon des Schlosses ausgerichtet.

Gottesdiensträume reformierter Kirchen sind schlicht, ohne religiöse Darstellungen gestaltet. Die figürlichen Stuckelemente sind der Funktion als Hofkirche geschuldet.

Beim Gottesdienst der Reformierten steht die Predigt und damit die Kanzel im Mittelpunkt. Als Altar dient ein schlichter Tisch. Die pokalförmige, mit Akanthusdekor überzogene und teilvergoldete hölzerne Kanzel steht auf einem achteckigen Fuß.

Das Kirchengestühl wurde 1973/1974 entfernt und durch einfache Stühle ersetzt.


15 Der Kietz

war ursprünglich eine slawische Fischersiedlung südöstlich des Zentrums des Berliner Ortsteils Köpenick. Seine Bevölkerung zählte stadtrechtlich weder zu den Bewohnern der Burg und des späteren Schlosses Köpenick noch zu den Einwohnern der Stadt Köpenick.

Im Stadtbild ist in der gleichnamigen Straße ein im Wesentlichen geschlossenes Gebäudeensemble aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten geblieben, das unter Denkmalschutz steht.

Seit dem 7. Jahrhundert gab es eine slawische Burg an der Stelle des heutigen Schlosses Köpenick.

Um 1240 errichteten die Askanier eine neue Burg. Die Slawen wurden von der Insel umgesiedelt. Ein Teil von ihnen wurde auf dem Ostufer der Dahme angesiedelt, um einen für jene Zeit typischen Kietz als Dienstsiedlung für eine deutsche Burg auf der Schlossinsel zu bilden. Die Einwohner hatten vor allem die neue markgräfliche Burg mit Fischen zu beliefern. Die älteste nachgewiesene urkundliche Erwähnung des Kietzes stammt aus dem Jahr 1355, vermutlich ist er aber bereits im 13. Jahrhundert entstanden. 1375 sind 24 Häuser nachgewiesen

Die Bewohner lebten vor allem von der Fischerei. Das Erbregister von 1589 führte im Kietz 31 Hausstellen auf, die alle die Fischereigerechtigkeit besaßen. Damit auch die Bewohner auf der flussabgewandten Ostseite der Straße die Fischerei betreiben konnten, wurden zu ihren Grundstücken Wassergassen angelegt.

Der Kietz ist heute zwar weitgehend in der Köpenicker Bebauung aufgegangen, vor allem in der Straße Kietz ist aber ein weitgehend geschlossenes Ensemble von Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Das Haus Kietz 27 weist noch eine weitgehende Originalsubstanz aus dem Jahr 1727 auf. Das Haus Kietz 21 stammt aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts.


15a Die Köpenicker Schlossinsel

Sie besitzt eine Fläche von circa 6 Hektar.

Die gesamte Insel umfasst sowohl den Teil, der das heutige Köpenicker Schloss als auch seinen Park beinhaltet. Mittels einer Brücke ist sie mit der nördlich von ihr gelegenen Insel der Köpenicker Altstadt verbunden, auf der sich im Schutze der Burg der Ort Köpenick entwickelte, zusammen mit einer im 13. Jahrhundert erstmals im Landbuch der Mark Brandenburg urkundlich erwähnten slawischen Fischersiedlung (vicus Kytz)

Die Bezeichnung Frauentog (für Frauenzug) des Gewässerteils zwischen Schlossinsel und Kietz bezieht sich auf eine alte Sage, nach der Fischerfrauen in der Notzeit des Dreißigjährigen Krieges dort einen reichen Fischzug machten.

Ihre günstige Lage auf dem Wasserweg machte die Insel frühzeitig zu einem besiedelten Ort, wie Funde aus der Jungsteinzeit belegen. Der slawische Stamm der Sprewanen, der der Stadt mit Copnic (Inselort) den Namen gab, befestigte die Insel mit einer Burg.

Auf der Schlossinsel befinden sich weitere Gebäude, so die 1682 bis 1685 nach Entwürfen des Baumeisters Johann Arnold Nering errichtete barocke Schlosskapelle, die von niedrigen Wirtschaftsgebäuden eingefasst ist. Diese Kapelle dient heutzutage sowohl als Konzertsaal als auch für andere größere Veranstaltungen.


17 Die Köllnische Vorstadt

ist eine Ortslage im Ortsteil Köpenick im Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin.

Die Vorstadt entstand gegenüber dem Schloss Köpenick. Ihren Namen – zuerst Cöllnische Vorstadt geschrieben – verdankt sie der westlich gelegenen Cöllnischen Heide, die nach Cölln, im Mittelalter Teil der Doppelstadt Berlin/Cölln,benannt wurde.

Die Vorstadt entstand Ende des 19. Jahrhunderts mit der zunehmenden Industrialisierung im Berliner Raum.

1873 eröffnete die Großwäscherei Spindler und die Siedlung Spindlersfeld entstand.


19 Das Schloss Köpenick

ist ein Schloss im Zentrum des Berliner Ortsteils Köpenick.

Die spätere Schlossinsel Köpenick wurde schon zu urgeschichtlicher Zeit besiedelt und ist neben Spandau und der Doppelstadt Alt-Berlin/Cölln eine der frühesten Siedlungsgebiete im heutigen Berliner Stadtgebiet. Hier fanden sich später slawische Burgwälle, eine slawische Burg entstand im 8. oder 9. Jahrhundert.

Um 1690 wurde südlich des Schlosses ein kleiner Barockgarten angelegt.

Der sich zuvor in einem guten Zustand befindliche Garten verwilderte nach dem Tod der Herzogin Henriette Marie von Württemberg-Teck (1782) zunehmend. Ab 1804 wurde daher der barocke Schlossgarten unter Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau zu einem Landschaftspark umgestaltet. Nach Schmettaus Tod ging der Park an die Krone zurück und verwilderte erneut.

In den Jahren 1963/1964 fand eine weitere Veränderung des Parks statt. Hierbei wurden historische Gestaltungen jedoch nicht aufgegriffen, sodass der Schlosspark fortan ein ahistorisches Bild vermittelte.


20 Die Lange Brücke

Eine Besiedlung des Gebietes des heutigen Ortsteils Berlin-Köpenick an der Einmündung der Dahme in die Spree fand frühzeitig statt. So entstanden auch erste einfache Brücken, wie eine Urkunde über die Verleihung des Marktrechts an die Stadt Köpenick aus dem Jahr 1424 belegt. Kurfürst Friedrich I. ließ darin unter anderem mitteilen:

„Im Betracht der Armut und der ‚Unfestigkeit’ an Brücken, Gräben usw., darin sich seine treuen Bürger zu Köpenick befänden, wolle er Fürsorge treffen, daß das Städtlein nicht in größere Armut und Baufälligkeit kommen möge.“

So wurde dann auch die Erhebung von Brückengeld zu Lande und zu Wasser zu einer späteren Einkommensquelle von Köpenick

Die Sage von der „Seufzerbrücke“

Nach einer alten Sage soll es auf der Brücke über die Dahme zur Nachtzeit – nach einigen Versionen vor allem zur „Geisterstunde“ – „zuweilen herzzerreißend seufzen“, wonach sie den Namen „Seufzerbrücke“ bekam und für Jahrhunderte beibehielt. Nach verschiedenen Erzählvarianten konnte man gleichzeitig zum „allnächtlichen bangen Seufzen“ von der Brücke her, über dem Wasser zwischen der damaligen Festung (dem späteren Schloss Köpenick) und der Dahmebrücke „einen weißen Schleier schweben sehen“.

Eine geläufige Version dieser Gruselsage, die in ähnlicher Fassung in Albert Burkhardts Sammelwerk Märkische Sagen und Märchen enthalten ist, beschreibt das Geschehen aus der Zeit der Askanier – die um 1245 die Schlossinsel mit der damaligen Burg eroberten – wie folgt:

„Eine hübsche Prinzessin aus dem Geschlecht der Askanier soll einst im Köpenicker Schloss gewohnt haben, die eifrig auf die Jagd ging. Dabei gewann sie einen schmucken Jägersmann lieb, der sie dann auch öfters in der Feste besuchte. Um nicht entdeckt zu werden, nahm er seinen Rückweg durch den Fluß, der Dahme genannt wird, und schwamm bis zur langen Brücke. Dort pflegte er noch kurz zu verweilen und jedesmal winkte ihm der weiße Schleier der Prinzessin noch einen letzten Gruß von der Plattform zu.

Der Schleier aber sollte der heimlichen Liebe zum Verhängnis werden. Denn eines Nachts gewahrte einer der Brüder der Prinzessin das Winken und da wurde furchtbare Rache an den beiden geübt. Die Schwester ließen sie zur Strafe für die zugefügte Schmach im Burgverlies am Flußufer lebendig einmauern, während der Jäger an einem Pfeiler der Brücke aufgehängt wurde.

Seit dieser Zeit hat man lange, lange Zeit allnächtig ein banges Seufzen von der Brücke her vernommen und über dem Wasser zwischen Festung und Brücke konnte man einen weißen Schleier schweben sehen. Daher hat man die lange Brücke, die über die Dahme zur Feste führt, damals nur die ‚Seufzerbrücke‘ genannt. Erst nach langen hundert Jahren sollen die Liebenden ihre Ruhe gefunden haben, so dass auch der Name Seufzerbrücke allmählich wieder verschwand.“


22 Der SV Energie Berlin e.V. (Abt. Rudern)

ist ein 1913 (damals noch unter dem Namen Rudervereinigung von 1887 e.V.) in Berlin-Köpenick gegründeter Ruderverein.

Geschichte

Erstes Bootshaus in der Gutenbergstraße

Im April 1913 schlossen sich die Rudervereine Albatros und Spreestern zur Rudervereinigung von 1887 zusammen. Im Februar 1914 kaufte die Rudervereinigung von 1887 das Wassergrundstück in der Gutenbergstraße 4-5, auf dem am 4. Juli 1915 ein Vereinshaus mit Bootshalle, Umkleiden und Festsaal eingeweiht wurde.

Im Oktober 1953 bezog die Sektion Rudern der Sportvereinigung „Fortschritt“ das Bootshaus Gutenbergstraße 4-5. Danach wechselte der Name des Rudervereins noch einige Male, abhängig vom jeweiligen Trägerbetrieb: 1962 Rudersektion der BSG „Lok Oberspree“, 1969 BSG „Einheit Zentrum“ und 1976 Sektion Rudern der BSG „Energie Berlin“. 1990 erfolgte die Umbenennung in SV Energie Berlin e.V.