Guben

05.05.2018 B

http://4.bp.blogspot.com/-soC24sqwU-w/V73ILNoYm1I/AAAAAAAAsvw/Dsq57gT0og0794GV_qBP8PPbwk7D94LDQCK4B/s1600/Guben.png

Sehenswertes

0 Guben

niedersorbisch und polnisch Gubin; von 1961 bis 1990 Wilhelm-Pieck-Stadt Guben) ist eine Stadt in der brandenburgischen Niederlausitz.

Gemäß dem Potsdamer Abkommen wurde der östlich der Neiße gelegene Teil der Stadt einschließlich des historischen Zentrums 1945 unter polnische Verwaltung gestellt; dieser Stadtteil wurde in Gubin umbenannt.

Erstmals erwähnt wird Guben 1033 als Handels- und Handwerkersiedlung sowie als Marktort an der Kreuzung der Fernstraßen von Leipzig nach Posen und von Görlitz nach Frankfurt (Oder).

Angestrebt wurde, die sorbische Sprache – zur damaligen Zeit die Muttersprache der Bevölkerungsmehrheit – zur Gänze abzuschaffen.

Zu diesem Zweck wurden sorbische Schriften eingezogen und allmählich Schulunterricht in Deutsch eingeführt sowie sorbische Gottesdienste, die es seit der Reformation gegeben hatte, wieder abgeschafft.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war das Sorbische aus dem Alltag verschwunden.

1848 wurde mit der Förderung von Braunkohle begonnen, die in der örtlichen Industrie verwendet wurde.

Zeitweilig bestanden sieben Gruben, deren letzte 1927 geschlossen wurde.

Aus der handwerklichen Tuchmacherei im 16. Jahrhundert entwickelte sich im 19. Jahrhundert eine starke Tuchfabrikation.

Begünstigt durch die Staatszugehörigkeit zu Preußen, die Bildung des Deutschen Zollvereins und die Ersetzung der teuren englischen Steinkohle durch die einheimische Braunkohle erlebte die Stadt einen schnellen Aufschwung.

Die Zahl der Tuchfabriken wuchs bis 1866 auf 17 an, um 1870 waren es zirka 30.

Die Mehrzahl musste aber bald darauf wieder aufgeben.

Später folgten Eisengießereien, der Maschinenbau, die Teppich-, Strumpf- und Schuhfabrikation, Ölmühlen und Großbetriebe entstanden, wie zum Beispiel die Niederlausitzer Mühlenwerke.

1873 wurde auf der Schützeninsel in der Neiße das Gubener Stadttheater erbaut.

In der Pogromnacht 1938 wurde die Synagoge der Jüdischen Gemeinde geschändet, die auf der östlichen Seite der Neiße stand.

Auch der jüdische Friedhof aus dem Jahre 1839 wurde beschädigt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde 1940 mit dem Aufbau eines Werkes der Rheinmetall-Borsig AG Düsseldorf begonnen.

Das Werk wurde ausschließlich zur Rüstungsproduktion – speziell für das Luftwaffenprogramm – errichtet.

Dazu gehörten das Maschinengewehr MG 131 und die Maschinenkanone MK 103.

1944 arbeiteten in dem Werk etwa 4500 Beschäftigte, darunter waren annähernd die Hälfte Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die in einem Barackenlager untergebracht waren.

Außerdem gab es ein Sammellager für 300 ungarisch jüdische Frauen, die bei der Lorenz AG Zwangsarbeit leisten mussten.

Heute versucht die Stadt im Zusammenwirken mit der polnischen Nachbar- und Partnerstadt Gubin die Grenzsituation positiv zu entwickeln.

Zu den größten Arbeitgebern in Guben zählen die Trevira GmbH, der Bäckerei-Großbetrieb Bäcker Dreißig und das Naëmi-Wilke-Stift als örtliches Krankenhaus.


1 Der Bahnhof

1843 erhielt die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (NME) die Konzession zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Breslau.

Zwei Jahre später, am 11. August 1845 erfolgte die Grundsteinlegung für den Gubener Bahnhof.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs nahm die Bedeutung der Strecke von Guben nach Osten deutlich ab, da die Grenze zu Polen nach Westen verschoben wurde und die Provinz Posen zu Polen kam.

Am 18. Februar 1945 wurde der Zugverkehr in Guben auf Grund der heran rückenden Front vollends eingestellt.

Mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die nötigsten Schäden bis Ende Juli 1945 beseitigt.

Der größte Teil der Stadt Guben kam zu Polen.

Auch der Bahnhof Guben wurde am 1. August 1945 den polnischen Staatsbahnen (PKP) unterstellt, da auf polnischer Seite kein geeigneter Übergabebahnhof zur Verfügung stand.

Am 1. Oktober erfolgte die Übergabe an die Reichsbahndirektion Cottbus.

Der Personenverkehr über die Lausitzer Neiße wurde eingestellt; grenzüberschreitender Güterverkehr verblieb auf der Strecke der ehemaligen Märkisch-Posener Bahn.

Dort war auf polnischer Seite der Bahnhof Gubin nördlich der Stadt entstanden.

Im Jahre 1996 kam es zur kurzzeitigen Wiederaufnahme des grenzüberschreitenden Reisezugverkehrs nach Polen, der 2002 wieder endete.

Der Güterverkehr über die Neiße blieb in Betrieb.


2 Plastinarium

Im November 2006 eröffnete der Arzt und Erfinder Gunther von Hagens im brandenburgischen Guben das PLASTINARIUM.

Das PLASTINARIUM ist weltweit einzigartig.

Es vereint erstmals unter einem Dach die Anatomieausstellung KÖRPERWELTEN mit der praktischen Darstellung von Plastinationsschritten.

In einer aufwendig restaurierten ehemaligen Tuchmacherei erhält der Besucher auf 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfassende Einblicke in die Anatomie von Mensch und Tier, die Prozesse der Plastination und die verschiedenen Präparationstechniken.

Hier in Guben entstehen mit modernster Technik Lehrpräparate und anatomische Großplastinate für die Ausbildung von Ärzten und medizinischen Laien.

Im PLASTINARIUM werden die Besucher durch vier Bereiche geführt, die Geschichte der Anatomie, der Konservierungstechniken und die Entwicklung der Plastination; die Lernwerkstatt - mit Stationen zu den einzelnen Körpersystemen, sowie die anatomische Präparation und die Positionierung; der Galeriebereich - ein Ausschnitt aus unserer Ausstellung KÖRPERWELTEN der Tiere; der Schauraum - mit zahlreichen Einzelpräparaten und Ganzkörperplastinaten von Mensch und Tier.

Im Unterschied zu unseren KÖRPERWELTEN-Ausstellungen bekommt man im PLASTINARIUM auch einen Einblick in die praktische Herstellung der Plastinate.

PLASTINARIUM in Guben, Uferstraße 26 03172 Guben

Freitag bis Sonntag 10 - 18 Uhr (letzter Einlass 16:00 Uhr)

Auch das Fotografieren der Präparate (nur für private Zwecke) ist erlaubt.


3 Deutsch-Slawisches Kulturzentrum

Das Gebäude wurde im Jahr 1898 im Stil der Neorenaissance erbaut.

Die Villa gehörte zunächst unter anderem dem Maschinenbauingenieur Heinze, wurde aber 1922 vom jüdischen Fabrikanten Ludwig A. Meyer erworben.

Meyer musste 1938 emigrieren, das Gebäude wurde vom Deutschen Reich eingezogen und fortan vom Standortältesten der Gubener Garnison von Hase genutzt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges diente es als Krankenhaus und Kindereinrichtung.

1992 erwarb die Stadt das Gebäude und sanierte die Weiße Villa, wie sie auch genannt wird.

Die Stadt eröffnete am 24. Februar 1996 dort das Deutsch-Slawische Kulturzentrum Ludwig-A.-Meyer-Haus.

Es dient als kulturelle Begegnungsstätte, um Interesse und Verständnis für polnische Kultur und slawisches Brauchtum zu wecken.

Es finden Vortragsreihen und Podiumsdiskussionen sowie Lesungen und Konzerte statt.

Im Jahr 2012 schrieb die Stadt das Gebäude zum Verkauf aus.

Geplant ist, eine Gedenktafel über die Geschichte der Villa aufzustellen.


4 Die Kirche des Guten Hirten

ist eine evangelisch-lutherische Kirche.

Das Gebäude wurde 1902–1903 errichtet.

Das gesamte Gebäude wurde mit einem hellgelben Mörtelputz versehen, von dem sich Portale, Gesimse, Sockel und Fenstereinfassungen in rotem Magdeburger Sandstein abheben.

Namensgebend für die Kirche ist der Altarbild „Der gute Hirte“.

Es zeigt Jesus Christus mit einem Lamm im Arm.

Die drei farbigen Glasfenster in der ehemaligen Familienloge vor dem Altar zeigen die drei Theologische Tugenden „Glaube, Liebe, Hoffnung“.

Drei Glocken sind in der Kirche angebracht.

Weiterhin findet man ein Gemälde des Stifters, eine Lutherstatue aus Bronze sowie eine Tafel für die gefallenen Gemeindemitglieder des Ersten Weltkriegs.

In den 1980er Jahren wurde die Kirche umfassend renoviert.


5 Der Friedrich-Wilke-Platz

am Dreieck bildet den Knotenpunkt des neuen Gubener Stadtzentrums.

In der Hutfabrik von C.G. Wilke, die 1862 ihre Arbeit begann, wurde bis in die 1990-er Jahre produziert.

Nach dem Aus für die Hutindustrie gab es zunächst keine Verwendung für das Gebäude.

Nach intensiven Umbau- und Renovierungsmaßnahmen beherbergen die ehemaligen Produktionsstätten jetzt das Gubener Rathaus, die Stadtbibliothek, das Stadt- und Industriemuseum und die städtische Musikschule „Johann Crüger“.

Die „Alte Färberei“ auf dem Gelände der ehemaligen Hutfabrik ist mit ihren drei Abzugshauben ein markantes Wahrzeichen der Stadt und dient als Multifunktionssaal, der sich zu einem beliebten Anlaufpunkt für verschiedenste Veranstaltungen entwickelt hat.

Auf dem Platz vor dem Rathaus kann sich jeder Bürger der Stadt mit persönlichen Daten auf einzelnen Klinkersteinen verewigen.

Zusätzlich widmet die Stadt den Neugeborenen ebenfalls einen Stein, als Willkommensgeschenk.

---------------------------------------------------------------------

Friedrich Wilke (* 13. Juli 1829 in Guben; † 21. Oktober 1908 ebenda) war ein deutscher Unternehmer.

Leben: Sein Vater Carl Gottlob Wilke war durch die Entwicklung des durch Dekatieren gegen Feuchtigkeit unempfindlich (und damit wetterfest) gemachten Wollfilzhutes zu einem erfolgreichen Unternehmer geworden.

Friedrich Wilke übernahm 1859 den väterlichen Betrieb der Gubener Hutfabrik C. G. Wilke.

Er stiftete 1887 in Guben zur Erinnerung an seine im Alter von 13 Jahren an Typhus verstorbene Tochter das Kinderkrankenhaus Naëmi-Wilke-Stift.

Als sein jüngster Sohn Karl Emil Friedrich Wilke 1901 bei einem Unfall ums Leben kam, stiftete er den Neubau der Kirche des Guten Hirten.

Nach ihm wurde in Guben der Friedrich-Wilke-Platz benannt.


6 Städtische Musikschule "Johann Crüger"

war der Sohn eines Gastwirts.

Bis 1613 besuchte er die Lateinschule in Guben.

Auf seiner anschließenden Wanderschaft über Sorau und Breslau gelangte er nach Regensburg, wo er eine erste musikalische Ausbildung erhielt.

Auf der weiteren Wanderung kam er 1615 nach Berlin, wo Crüger sich am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster auf das Theologiestudium vorbereitete.

Ab 1620 studierte er Theologie an der Universität Wittenberg und bildete sich im Selbstunterricht musikalisch weiter.

Von 1622 bis zu seinem Tode war er 40 Jahre lang Lehrer am Gymnasium Zum Grauen Kloster und gleichzeitig Kantor der St.-Nicolai-Kirche in Berlin.

Johann Crüger ist der Schöpfer zahlreicher Konzertwerke und musikpädagogischer Schriften.

Im aktuellen Evangelischen Gesangbuch finden sich, je nach Regionalausgabe, mindestens 18 seiner Melodien oder Chorsätze, darunter Wie soll ich dich empfangen, Lobet den Herren alle, die ihn ehren, Fröhlich soll mein Herze springen und Schmücke dich, o liebe Seele.


7 Stadt- Und Industriemuseum

Auf rund 450 Quadratmetern erleben die Besucher in deutscher und polnischer Sprache die Stadt- und Industriegeschichte Gubens „unter“ 14 Hauben, die Assoziationen zum Hut wecken sollen.

Dabei steht den Besuchern eine gelungene Mischung aus verschiedenen Medien zur Verfügung.

Die Besucher können selbst wählen, auf welchem Wege sie die Fakten zur Stadt- und Industriegeschichte erfahren möchten.

Hüte verbreiten sich von Europa, Afrika, Asien oder Amerika aus in der ganzen Welt.

Es gibt revolutionäre, bürgerliche, traditionelle, förmliche, exotische, romantische oder kriegerische Kopfbedeckungen.

Im Schaulager können alte Maschinen, die zur Hutherstellung dienten, besichtigt werden. Besonders schätzen die Besucher des Stadt- und Industriemuseums die „virtuelle“ sowie die „echte Hut-Probier-Station“.

Di-Fr 10-17 Uhr, Sa-So+Ft 14-17 Uhr


8 Fischmännchen-Brunnen

Zum zweiten Mal in 100 Jahren ist der Fischmännchenbrunnen in Guben eingeweiht worden.

Der Fischmännchenbrunnen wurde im September 1913 vor dem damaligen Gubener Stadtmuseum im heutigen Gubin aufgestellt.

Er war ein Geschenk des Tuchfabrikanten Adolf Wolf.

Der Brunnen galt lange als verschollen, bis ein Stadtwächter ihn nun in den USA wieder entdeckte.

Im Service-Center der Stadtverwaltung hat er nun ein neues Zuhause gefunden.

Der Brunnen ist einer von nur vier Abgüssen, die von dieser Figur hergestellt wurden.

Der polnische Botschafter Jerzy Margański (l.) und Unternehmer Peter Dreißig im Gespräch.

Peter Dreißig wünschte sich: „Der Brunnen soll Deutschen und Polen als Symbol ihrer gemeinsamen Geschichte und ihrer gemeinsamen Zukunft dienen.“

Der polnische Botschafter in Deutschland, war kam gern Einweihung des Brunnens.

Er sagte: „Es ist schön zu sehen, dass sich die Gubener und Gubiner ihrer Geschichte gern entsinnen und sie in den Alltag integrieren.“


11 Klosterkirche

evangelische Kirche.

Auf dem heutigen Grundstück der Kirche wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts durch Kaiser Barbarossa ein Benediktinerinnen-Kloster errichtet.

Zur Zeit der Reformation wurde es 1429 – wie auch die Stadt – von Hussiten zerstört.

Einer Sage zufolge rettete sich eine Nonne mit einer Ziege auf das Dach der Stadt- und Hauptkirche.

Die Reste der Klosteranlage wurden bis 1562 als Salzlager genutzt – daher wird in alten Schriften auch vom Salzkloster berichtet.

Im Sommer 1604 war das Gelände Schauplatz einer Hinrichtung: Der Färber Jacob Wunschwitz wurde beschuldigt, die Gubener Bürger gegen den Magistrat aufgewiegelt zu haben.

Nachdem die Reste des Klosters 1860 abgerissen wurden, errichtete man eine neue Kirche, die 1862 eingeweiht wurde.

Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und war über viele Jahre zum Teil nur provisorisch gesichert.

Erst 1990 erhielt das Dach eine neue Verkleidung aus Kupferblech.

Die letzte Restaurierung erfolgte im Jahr 2003.


12 Die Lausitzer Neiße

früher auch Görlitzer Neiße) ist ein 254 km langer linker Nebenfluss der Oder.

Die Lausitzer Neiße ist der längste der Neiße-Flüsse und bildet, als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges, einen Teil der deutsch-polnischen Grenze. Aufgrund ihres Bezuges zu Deutschland wird sie deshalb häufig nur mit Neiße bezeichnet.

Die Lausitzer Neiße entspringt im Isergebirge in Tschechien.

Die Neiße fließt durch Jablonec nad Nisou (Gablonz) und Liberec (Reichenberg) und erreicht bei Hartau in 234 m Höhe die deutsche Grenze.

Bis zum Dreiländereck südlich von Zittau bildet der Fluss auf etwa einem Kilometer die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien.

Die Neiße fließt weiter in Richtung des Fürst-Pückler-Parks bei Bad Muskau.

Hinter dem Dorf Köbeln, das Hermann von Pückler-Muskau im 19. Jahrhundert von der rechten auf die linke Neißeseite verlegen ließ, verlässt die Neiße die Oberlausitz und bildet ab hier auf deutscher Seite die Grenze zu Brandenburg.


13 Wyspa Teatralna Park

Die Theaterinsel befindet sich im polnischen Teil die bis 1945 ein Teil von Guben war.

Sie erstreckt sich auf rund 370 Meter in der Lausitzer Neiße und ist nach einem dort einst gebauten Theater aus dem Jahr 1874 benannt.

Die Insel wurde im 19. Jahrhundert vom Schützenverein der Stadt genutzt.

Sie errichtete auf der Schützeninsel einen Schießplatz sowie ein Schützenhaus.

Von 1873 bis 1874 errichtete man in nur 15 Monaten Bauzeit ein Theater mit einer klassizistischen Fassade, das rund 750 Besuchern Platz bot.

Die Eröffnung fand am 1. Oktober 1874 statt.

Es überstand zwar den Zweiten Weltkrieg, wurde jedoch am 23. September 1945 von Brandstiftern angezündet.

Heute erinnert ein neu aufgebautes Eingangsportal mit originalen Säulenresten an das Bauwerk.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag die Insel in unmittelbarem Grenzbereich zwischen Polen und der DDR und konnte von der Bevölkerung nicht betreten werden.

Erst in den 1990er Jahren wurde sie wieder für den Publikumsverkehr geöffnet und mit dem Beitritt Polens zum Schengener Abkommen im Dezember 2007 durch eine zusätzliche Holzbrücke in Richtung Guben erschlossen.

Der Eröffnung ging ein jahrelanger Streit voraus, der sich an einer fehlenden polnischen Baugenehmigung entzündete.

Die deutsche Bauleitung ging davon aus, dass eine Baugenehmigung aus Polen nicht erforderlich sei.

Die polnische Bauaufsicht sah die 650.000 Euro teure Brücke jedoch als „Schwarzbau“ an und forderte vom Gubener Bürgermeister eine Geldstrafe in Höhe von 60.000 Euro.

Nach Vermittlungsgesprächen zwischen den Landräten der beiden Gemeinden wurde der Bau nachträglich auch von polnischer Seite aus legitimiert.

2010 erfolgte für rund 900.000 Euro eine Sanierung der Insel aus EU-Mitteln.


14 Teatr Miejski (Denkmal)

An der Südspitze befinden sich die Reste eines 1905 errichteten Denkmals für die Schauspielerin und Sängerin Corona Schröter, eine Ehrenbürgerin Gubens.

In der Mitte der bis zu 37 Meter breiten Insel befindet sich eine Skulptur mit dem Titel „Goldschatz“.

Sie zeigt einen aus einem Holzstamm gearbeiteten Fisch, der im Rahmen eines Bildhauerworkshops Insel der Phantasie entstand.

Der Künstler will mit seinem Werk an den Goldschatz von Vettersfelde erinnern.

Dieser Schatzfund aus dem Jahr 1882 besteht unter anderem aus einem Anhänger, einem Halsreif, einer Schwertscheide und einem Fisch.

Teile des Schatzes gehören zu einer skythischen Rüstung, die um 500 v. Chr. datiert sind und sich heute in einem Museum in Berlin befinden.


15 Die Villa Wolf

gilt als das „moderne Erstlingswerk“ des deutsch-US-amerikanischen Architekten Ludwig Mies van der Rohe.

Das Gebäude wurde im Jahr 1925 vom Tuchfabrikanten und Textilhersteller Erich Wolf in Auftrag gegeben.

Er mehrte durch die Heirat mit Elisabeth Wilke, die ihrerseits eine Hutfabrik von ihrer Großmutter geerbt hatte, im Jahr 1922 seinen Wohlstand.

Als Baugrundstück hatte er sich eine Erhebung in Guben ausgesucht, von der man einen Überblick auf die entlang der Lausitzer Neiße verlaufenden Industriebetriebe hatte.

Mit dem Vormarsch der Roten Armee floh die Familie 1945; das Gebäude brannte ab und wurde nicht wieder aufgebaut.

Die verbleibenden Baumaterialien nutzte man für den Wiederaufbau von Gebäuden in Gubin.

In den 1960er Jahren soll das Grundstück eingeebnet worden sein; zum 60. Jahrestag der Oktoberrevolution im Jahr 1977 wurde es begrünt und in den neu angelegten Waszkiewicz-Park integriert.

Von 2001 an grub man auf Initiative der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land die Fundamente aus und ließ sie durch das Museum of Modern Art vermessen.

Heute erinnert ein Bodendenkmal im Park an die Villa.


19 Der Werderturm

ist ein Teil der ehemaligen Stadtmauer.

Er wird teilweise auch als „Ostrower Turm“ oder „Dicker Turm“ bezeichnet.

Überlieferungen zufolge wurde der Turm um 1530 gebaut.

Er war Bestandteil des heute nicht mehr vorhandenen Werder Tores und damit der Stadtmauer, mit dessen Bau 1523 begonnen wurde.

Im Zuge der Stadterweiterung verlor die Befestigung jedoch im Laufe der Zeit ihre Funktion.

Die Mauern wurden abgerissen und das Baumaterial für den Bau von Häusern und Brücken genutzt.

Der Turm blieb erhalten; 1659 wurde eine Uhr angebracht.

Das hölzerne Zifferblatt ist noch erhalten und befindet sich heute in der Gubiner Museumskammer.

Der Turm ist sieben Stockwerke hoch und erreicht eine Gesamthöhe von 28,5 Metern.

Der Fries befindet sich auf einer Höhe von 23 Metern.

Der Umfang des Turms beträgt 24,8 Meter, sein Innendurchmesser rund 3,7 Meter.

Er kann nach Vorankündigung beim Verein der Gubiner Heimatfreunde besichtigt werden.


20 Elektrownia Wodna Gubin (Kraftwerk)

wurde im Jahre 1905. Durch die Installation von vier Turbinensätze mit einer Gesamtleistung von 1000 kW (Francis-Turbinen, Generatoren, Gleichstromspannung von 220 V) gebaut.

In der letzten Phase des Krieges im Jahre 1945.

Die Brücke wurde von der Neiße zerstört, wodurch der Absturz unmittelbar mit, Wehr und die Anlage zu stoppen.

Nach der Rekonstruktion der Brücke und der Sanierung des Wehrs im Jahre 1957 enthalten Anlage in das Team Wasserkraft Dychów.

Eine weitere Modernisierung wurde in den siebziger Jahren durchgeführt.

Seit 1974 Gubin Kraftwerk mit drei Kaplanturbinen, mit einer durchschnittlichen Steigung von 4,5 m verwendet wird.

Das Kraftwerk produziert sie einen Jahresdurchschnitt von 4.600 MWh Strom