Gatow

06.09.2014

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Sehenswertes

1 Kladow

Der Name wird vom slawischen Wort ‚kloda‘ (= Baumstamm) hergeleitet.

Mit rund 14.000 Einwohnern gehört Kladow zu den Teilen Berlins, die ihren dörflichen Charakter erhalten haben.

Im Gebiet Kladows sind archäologisch slawische Siedlungen aus dem 9. bis 12. Jahrhundert und frühmittelalterliche Metallverarbeitung (Kladower Silberfund) nachgewiesen.

Die Erwähnung eines der Kladower Kirche gehörenden Ackers in Alt-Clado im Jahr 1590 lässt vermuten, dass einmal eine ältere Siedlung dieses Namens an anderer Stelle im Gemeindegebiet lag.

Die Ortsform des vorfindlichen Platzdorfs deutet darauf hin, dass die Ende des 12. Jahrhunderts zuziehenden deutschen Siedler eine slawische Siedlung übernahmen

Urkundlich bezeugt wurde der Ort erstmals 1267 als Clodow. Im Landbuch Karls IV. (1375) wird Cladow mit 48 Hufen erwähnt, davon acht Pfarrhufen und drei Schulzenhufen.

Es gab vier Kossäten, aber ausdrücklich keinen Krug (taberna). Sämtliche Rechte am Dorf gehörten den Benediktinerinnen von Spandau, die sie schon vor 1267 durch die Markgrafen erhalten hatten.

Heute zeigt sich Kladow als Dorf in der Millionenstadt. Mit der Einweihung des neuen Einkaufszentrums Cladow-Center an der Kreuzung des Ritterfelddamms mit dem Kladower Damm hat sich das Leben teilweise aus dem Dorfkern heraus verlagert.

Im aktuellen Sozialatlas von Berlin belegt Kladow den neunten Platz (von 96 Ortsteilen), zählt also (ebenso wie Gatow) zu den „guten Gegenden“.


2 Imchen (Aussprache: Ihmchen mit langgezogenem „I“)

ist der Name einer unbewohnten Flussinsel der Havel im Berliner Ortsteil Kladow. Der Name der Insel ist vermutlich vom Begriff „Imme“ für Bienen abgeleitet

Sie ist ca. 2,5 Hektar groß, das Naturschutzgebiet einschließlich der umgebenden Wasser- und Röhrichtflächen umfasst eine Fläche von 4,8 Hektar. Zusammen mit dem vier Kilometer langen Uferstreifen zwischen Gatow und Kladow erwarb die Stadt Berlin 1924 die Insel für 100.000 Mark und ließ sie erhöhen.

Seit dem 9. September 1933 ist die Insel als Naturschutzgebiet deklariert.

Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Schutz der dort lebenden Vögel, wie beispielsweise den Kolonien von Graureihern und Kormoranen. Die Insel ist naturbelassen.

Sie darf von Touristen nicht betreten werden. Gelegentliche landschaftspflegerische Eingriffe dienen vornehmlich dem Erhalt des Röhricht, das als Rückzugsgebiet für kleinere Arten wie Haubentaucher oder Eisvögel wichtig ist.


3 Die evangelische Dorfkirche Kladow

ist eine der über 50 unter Denkmalschutz stehenden Dorfkirchen in Berlin.

Die erste spätgotische Kirche entstand im 14. oder 15. Jahrhundert; sie bestand aus einem kleinen, flachgedeckten Rechtecksaal mit vier Achsen, der ungewöhnlich schmal war.

Das Mauerwerk bestand aus gespaltenen Feldsteinen. Sie waren ungequadert, konnten also nicht in Schichten verlegt werden. Die spätgotische Kirche brannte 1808 ab.

Die kriegsbedingte schlechte wirtschaftliche Situation im Königreich Preußen verhinderte zunächst den Wiederaufbau. Erst 1818-19 entstand ein Neubau. Obwohl die Kirche im Zweiten Weltkrieg keine Schäden erlitten hatte, wurde sie 1952/1953 durch Artur Reck umgestaltet. Bei dem Umbau wurde die neugotische Gestalt und Ausstattung zerstört.

Der Abendmahlkelch aus vergoldetem Silber ist eine Arbeit des 15. Jahrhunderts, der 1520 restauriert wurde.

Die große aus Messing getriebene Taufschüssel stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts.

Die klassizistische Orgel von 1865 ist der einzige erhaltene ältere Teil der Inneneinrichtung. Sie ist schlecht sichtbar, weil die weit in den Raum vorkragende Empore ihren Prospekt verdeckt.


6 Der Groß Glienicker See

ist ein See in Berlin und Brandenburg.

Der Groß Glienicker See ist ein kalkreicher, geschichteter Flachlandsee ohne oberirdischen Abfluss. Er ist fast vollständig grundwassergespeist. Sein Wasserspiegel ist im Verlaufe der letzten Jahre erheblich gesunken. Der Groß-Glienicker See wurde auch zur Trinkwassergewinnung herangezogen.

Durch den gesamten See läuft die Landesgrenze zwischen Brandenburg und Berlin.

Die Grenze zwischen West-Berlin und der DDR verlief in der Mitte des Sees und war durch Bojen gekennzeichnet. Direkt am westlichen bzw. südlichen Seeufer verlief die Berliner Mauer.

Der See konnte von der DDR-Seite aus (Seepromenade Groß Glienicke) weder betreten noch auch nur gesehen werden.

Für West-Berliner war der See ein beliebtes Badegewässer. Man konnte (oder durfte) bis zu den Bojen schwimmen bzw. im Winter über die Eisfläche gehen.

Grenzübertretungen wurden seitens der DDR selten geahndet, es kam jedoch zu einigen Grenzzwischenfällen.

Touristische Infrastruktur

Das Südufer ist mit Badestelle, Bootsanleger, Biergarten und großem Parkplatz für Erholungssuchende erschlossen.

Trivia

Im Jahre 1943 ertrank im See der badende Friedrich August Georg von Sachsen, letzter Kronprinz von Sachsen.

Seit 2005 wird der gesamte See vom Landesanglerverband Brandenburg bewirtschaftet, auf den beiden Seiten gelten jedoch die jeweiligen Landesfischereigesetze.

Im Frühjahr 2010 gründete sich eine Bürgerinitiative „Freies Ufer am Groß Glienicker See“, um den Uferweg am See zu erhalten. Im April 2010 entfernte die Potsdamer Stadtverwaltung Sperranlagen am Westufer, die Anwohner errichtet hatten.


8 Ort

Der Ort Groß Glienicke ist seit 1945 administrativ getrennt.

Der Westteil war eine Gemeinde in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. 2003 wurde er nach Potsdam eingemeindet und bildet nun einen Ortsteil der Stadt.

Der Ostteil kam zum West-Berliner Bezirk Spandau und ist nun eine Ortslage im Spandauer Ortsteil Kladow. Beide Teile des Ortes behielten den ursprünglichen Namen; der auf Berliner Seite jedoch in der abweichenden Schreibweise „Groß-Glienicke“ (mit Bindestrich).

Der Potsdamer Ortsteil hat 4116 Einwohner und der Berliner 3172.

Groß Glienicke im Havelland wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt.

Der Ortsname wurde von dem slawischen Begriff für Lehm und Ton glina abgeleitet.

In der Kirche befinden sich Epitaphien und Grabsteine der vormaligen Gutsherren aus der märkischen Adelsfamilie von Ribbeck, die von 1572 bis 1788 hier residierte.

Ein Gebietsaustausch zwischen der Sowjetischen Besatzungszone und dem Britischen Sektor Berlins (siehe auch Staaken) bewirkte, dass das Gemeindegebiet ab der Mitte des Groß Glienicker Sees 1945 zum West-Berliner Bezirk Spandau kam und nunmehr als Ortslage Groß-Glienicke zum Ortsteil Kladow gehört.

Der brandenburgische Teil bestand als selbstständige Gemeinde weiter und wurde erst am 26. Oktober 2003 nach Potsdam eingemeindet.

Durch den Verlauf der innerdeutschen Grenze wurden der Gutspark und seine Anlagen stark geschädigt. Die Berliner Mauer trennte die zum DDR-Bezirk Potsdam gehörige Gemeinde vom Groß Glienicker See ab.

Der See war für West-Berliner ein beliebtes Freizeitziel, den Bürgern auf der anderen Seite der Mauern war selbst der Blick darauf unmöglich. Lediglich der Straßenname Seepromenade erinnerte sie daran, in der unmittelbaren Nähe eines großen Bade- und Freizeitgewässers zu leben. Die Grenze verlief in der Mitte des Sees, so dass es gelegentlich zu Grenzzwischenfällen kam.


9 Die Döberitzer Heide

ist ein etwa 3.442 ha großes Naturschutzgebiet.

Die militärische Nutzung des Geländes begann 1713 mit ersten Truppenübungen unter Friedrich Wilhelm I. 1753 führte Friedrich II. ein erstes Großmanöver mit rund 44.000 Soldaten durch.

Offiziell begann der Aufbau des Truppenübungsplatzes Döberitz erst 1892 unter Kaiser Wilhelm II.

In den Jahren 1903 bis 1911 wurde die Heerstraße als Verbindung zwischen dem Truppenübungsplatz und dem Berliner Stadtschloss gebaut. 1936 wurde die Döberitzer Heide, während der Olympischen Spiele, zur Durchführung militärischer Wettkämpfe genutzt.

Ein kleiner Teil von etwa 800 Hektar im Süden der Döberitzer Heide wird noch heute als Übungsplatz von in Berlin und Potsdam stationierten Einheiten der Bundeswehr genutzt. Allerdings wird dabei keine scharfe Munition mehr verschossen.

Die Döberitzer Heide besteht aus einer inneren Wildniskernzone und einer äußeren Naturerlebnis-Ringzone.

Das Gebiet wurde bis 1991 über 95 Jahre lang ununterbrochen militärisch genutzt und blieb so weitgehend von einer Bewirtschaftung verschont. Dadurch entstand eine wertvolle Offenlandschaft mit Heiden, Sandflächen und Trockenrasen – der Lebensraum für viele zum Teil sehr seltene Tier- und Pflanzenarten.

Durch die hohe Munitionsbelastung blieb das Gelände aber zunächst noch Sperrgebiet.

Die in der Wildniskernzone ausgesetzte Tiere wie Rothirsche, Wisente und Przewalski-Pferde sollen vom Menschen weitestgehend unbeeinflusst leben. Sie sollen das Gelände vor dem Zuwachsen bewahren und damit für den Erhalt der halboffenen Landschaft sorgen.

Die Naturerlebnis-Ringzone ist 1616 Hektar groß (inkl. Schaugehege) und verläuft um die Wildniskernzone mit einem 22 km langen Rundwanderweg, sowie Rast- und Aussichtsplätzen und -türmen.

Im Nordwesten der Ringzone befindet sich ein Schaugehege mit einer Fläche von etwa 31 ha (davon etwa 21 ha Gehegefläche). Das entspricht etwa einem Prozent der gesamten Wildniskernzone.

Durch die Anlage führt ein 3 km langer Wanderweg. Im Gehege sind Rothirsche, Heidschnucken, Wisente und Przewalski-Pferde zu sehen.


13 Der ehemalige Flugplatz Gatow

wurde zum 30. Juni 1994 eingestellt.

Heute befinden sich auf einem Teil des verbliebenen Areals das Militärhistorische Museum der Bundeswehr – Flugplatz Berlin-Gatow (ehemals: Luftwaffenmuseum der Bundeswehr) sowie einige Dienststellen der Bundeswehr. Bis zur Gebietsreform im Jahr 2003 lag der ehemalige Flugplatz im Ortsteil Gatow. Seit 2003 gehört ein Großteil des Gebietes zum Ortsteil Kladow.

Im Jahr 1935 wurde der Flugplatz im Zuge der Wiederaufrüstung von den Nationalsozialisten erbaut.

So wurden in Gatow und Kladow am westlichen Stadtrand von Berlin nahe dem Truppenübungsplatz Döberitz Kasernenanlagen und der Flugplatz Gatow errichtet.

Der Flugplatz wurde am 2. November 1935 von Adolf Hitler persönlich eingeweiht.

Nach seiner Fertigstellung wurden hier die Luftkriegsschule 2 und die Luftkriegsakademie der Luftwaffe untergebracht.

Diese Ausbildungszentren waren die wichtigsten Ausbildungslager für die Luftwaffe und ersetzten die Ausbildungsstätte in Döberitz.

Hitler nutzte den Flugplatz Gatow für seine Flüge von Berlin nach Berchtesgaden.

Kurz vor dem Kriegsende nutzte Hanna Reitsch am 26. April 1945 den Flugplatz Gatow bei ihrem Flug mit dem Generaloberst Robert Ritter von Greim zum Führer in das bereits vollständig eingeschlossene Berlin und die Pilotin Beate Uhse floh von hier nach Norddeutschland.

Durch einen vor der Übergabe vereinbarten Gebietsaustausch, erhielten die sowjetischen Truppen große Teile von Staaken einschließlich des dortigen Flughafen. Im Gegenzug erhielten die Briten die auf Groß Glienicker Gebiet liegenden Teile des Flugplatzes Gatow und den „Seeburger Zipfel“.

Während der Berlin-Blockade spielte der Militärflugplatz eine wichtige Rolle bei der Versorgung von West-Berlin.

So landete hier am 28. Juni 1948 die erste Militärmaschine der Luftbrücke. Die Umschlagmenge belief sich schon nach kurzer Zeit auf 1000 Tonnen pro Tag.

Nach fast 50 Jahren verließen am 18. Juni 1994 die Alliierten Berlin. Der Flugbetrieb wurde mit Ablauf des 30. Juni 1994 eingestellt.


15 Die evangelische, denkmalgeschützte Schilfdachkapelle

Zum Guten Hirten

Infolge Gebietsaustauschs zwischen der Sowjetischen Besatzungszone und dem Britischen Sektor Berlins wurde das Gemeindegebiet von Groß Glienicke 1945 geteilt.

Der Westteil wurde Gemeinde im Kreis Potsdam. Der Ostteil kam zu West-Berlin und wurde eine Ortslage in Kladow.

Die im Berlin wohnenden Mitglieder der Kirchengemeinde Groß Glienicke durften nicht mehr zum Gottesdienst in die Dorfkirche nach Groß Glienicke gehen.

Die 1954 von Schilling & Lattermann gegossene Eisenhartgussglocke im freistehenden hölzernen Glockenstuhl wiegt 360 kg, hat einen Durchmesser von 99 cm und eine Höhe von 82 cm. Sie klingt auf den Schlagton h′. Ihre Inschrift lautet: O, LAND, LAND, LAND, HÖRE DES HERRN WORT.


17 Schwanenwerder

ist eine Insel im Berliner Ortsteil Nikolassee des Bezirks Steglitz-Zehlendorf.

Die rund 250.000 m² große Insel wurde 1704 als Der Sandtwerder erstmals erwähnt.

Sie war ursprünglich eine sandige, weitgehend kahle, mit wenigen Bäumen und Gebüsch bewachsene Fläche.

Im Jahr 1882 erwarb der Lampenfabrikant Wilhelm Wessel, der durch die Erfindung des Petroleum-Rundbrenners zu Vermögen gekommen war, die Insel für 9.000 Mark (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 61.000 Euro) vom Kladower Gutsbesitzer Kässel,nach anderer Quelle für 27.000 Mark vom Rittergutsbesitzer Hugo von Platen zu Sophienwalde.

Hier wohnten beispielsweise die Warenhausbesitzer Rudolph Karstadt,, der Generaldirektor der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei Walter Sobernheim und der Inhaber der Schokoladenfabrik Trumpf,

In der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu Zwangsverkäufen und -versteigerungen des Eigentums der jüdischen Besitzer zugunsten der nationalsozialistischen Prominenz.

Der bekannteste Inselbewohner jener Zeit war der Propagandaminister Joseph Goebbels.

Hitlers Leibarzt Theo Morell kam 1939 durch „Arisierung“ in den Besitz von Villa und Grundstück.

Das Nachbargrundstück wurde 1939 von der Reichskanzlei erworben und soll für Hitler persönlich reserviert gewesen sein.

Im Zweiten Weltkrieg blieb die Insel von Zerstörungen weitgehend verschont, doch wurde das Areal nach Kriegsende jahrelang vernachlässigt. Ab Ende der 1940er Jahre wurden Häuser und Grundbesitz in sogenannten „Wiedergutmachungsverfahren“ an die rechtmäßigen Besitzer oder ihre Erben zurückgegeben.

Diese trennten sich meist durch Verkauf an das Land Berlin von ihren Grundstücken. Rund 40 Prozent der Insel befanden sich seitdem im Besitz des Landes. In den 1950er bis 1970er Jahren wurden viele Villen abgerissen und Neubaupläne genehmigt. Heute erinnert kaum noch etwas an den einst mit noblen Villen durchsetzten Landschaftspark.

Auf der Insel befinden sich heute ein Jugendfreizeitheim, eine Kindererholungsstätte und ein Gruppenzeltplatz.