Fürstenberg

07.07.2012

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Sehenswertes

0 Fürstenberg/Havel

Seit dem 19. Juli 2013 führt die Stadt die Bezeichnung „Wasserstadt“ vor ihrem Namen.

Das Zentrum der Stadt wird von Baalensee, Röblinsee und Schwedtsee umschlossen und von der Havel in vier (früher drei) Läufen durchflossen.

Das Zentrum der heutigen Stadt Fürstenberg war bereits vor rund 3000 Jahren besiedelt; dies zeigen Keramikscherben, die im Jahre 2008 bei archäologischen Grabungen im Bereich der Burg gefunden wurden.

Slawische Funde im Stadtgebiet sowie südöstlich der Stadt auf dem Siggelkamp verweisen auf eine vordeutsche, slawische Besiedlung dieses siedlungstopographisch günstigen Geländes.

Fürstenberg selbst wurde erstmals 1287 in Zusammenhang mit einer Stiftung für die Kirche und 1318 als Stadt erwähnt.

Die askanischen Markgrafen von Brandenburg nahmen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Fürstenberger Gebiet in Besitz.

Sie ließen eine Burg, die 1333 zum ersten Mal erwähnt wurde, als vorgeschobenen Stützpunkt errichten.

In deren Schutz entstand eine deutsche Ansiedlung, die 1305 den Namen „Vorstenberge“ und 1318 „Vorstenberch“ erhielt.

Die mittelniederdeutsche Form „vörste“/„vürste“ bedeutet nicht nur „Fürst“ im heutigen Sinne, sondern allgemein „Herrscher“, aber auch „vorderste“.

Insofern ist der vorgeschobene Stützpunkt die „vorderste Burg“.

Die Stadtbefestigung umschließt und zieht mit einem kreisförmigen Grundriss von etwa 400 Metern Durchmesser.

Die Lage der im 19. Jahrhundert beräumten Stadtmauer ist noch in den Flurbezeichnungen „In den Wällen“, „Wallstraße“ und „Wallgasse“ bezeugt.

Im Dreißigjährigen Krieg fanden um Fürstenberg Kämpfe unter Beteiligung schwedischer Truppen statt.

Bei 2008 im Umfeld der Burg Fürstenberg vorgenommenen archäologischen Grabungen wurde ein auf das Jahr 1638 datierter, aus Münzen und Schmuck bestehender Goldschatz gefunden.

Aufgrund der landschaftlich reizvollen Lage und in Verbindung mit dem zunehmenden Fremdenverkehr entwickelte sich die Stadt zum Luftkurort.


6 Der Baalensee

ist ein kleiner natürlicher See.

Er ist circa 600 Meter lang und 400 Meter breit und hat eine Fläche von circa 19 Hektar.

Der See wurde bereits 1299 erstmals urkundlich genannt (stagnum Balam).

Er gehörte neben 38 anderen namentlich genannten Seen zur Erstausstattung des Klosters Himmelpfort.

Das Kloster hatte das alleinige Nutzungsrecht auf diesem See.

Der Name kann als slawischer Gewässername interpretiert werden, in der erschlossenen Bedeutung „feuchte Niederung“.


7 Historische Eisenbahnfähre

Der Fährbetrieb wurde 1934 aufgenommen und erst 1993 eingestellt.

Seit 1993 steht diese Fähre unter Denkmalschutz.

Offiziell gebaut werden sollte die Fähre für die Faserstoff GmbH in Fürstenberg/Havel.

Diese Firma war jedoch 1926 in Konkurs gegangen und wurde 1929 vom Heereswaffenamt erworben.

Der Name Faserstoff GmbH wurde beibehalten, um die laut Versailler Vertrag verbotene Lagerung und Produktion von Waffen in den ehemaligen Hallen der Faserstoff GmbH zu verbergen..

1934 begann dann die Produktion von Geschosshülsen, hauptsächlich für die 8,8-cm-FlaK 18/36/37 der deutschen Wehrmacht.

Diese Geschosshülsen mussten dann in die Lufthauptmunitionsanstalt Strelitz bei Neustrelitz gebracht werden.

Dazu wurde die Eisenbahnfähre benötigt, da gegen den Bau einer Brücke vom Wasserbauamt Einspruch erhoben wurde.

Die Gleisanlage der Fähre wurde 1936 mit Anschluss an die Strecke Britz–Fürstenberg fertiggestellt.

Im Zweiten Weltkrieg wurden mit der Eisenbahnfähre zeitweilig auch Häftlinge des KZ Ravensbrück transportiert.

Diese wurden in den Munitionsfabriken benötigt.

Ab 1945 wurde die Fähre von der Roten Armee genutzt, um Militärgüter und Brennstoffe zu transportieren.

Die Faserstoff-Werke waren jetzt eine Reparaturstelle für Panzer und Lkw.


10 Das Schloss Fürstenberg

Es befindet sich auf einer Insel nördlich des Altstadtkerns mit dem Flurnamen Mühlenkamp.

Erbaut wurde es zwischen 1741 und 1752 als Witwensitz der mecklenburgischen Herzogin Dorothea Sophie.

Die Seitenflügel der hufeisenförmigen Anlage umschließen einen etwa 20 Meter langen und breiten Ehrenhof.

Die auf der Insel vorhandenen Mühlen wurden 1741 abgetragen und an der Havelbrücke – in der heutigen Bahnhofstraße – wieder errichtet.

Das Schloss wurde bis 1750 größtenteils vollendet.

1910 erwarb die Stadt Fürstenberg das Schloss.

Nach dem Umbau zu einem Sanatorium 1913 verpachtete die Stadt das Schloss an das Reichsversicherungsamt.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde ein Lazarett eingerichtet.

Nach Kriegsende diente es als Sanatorium für Patienten mit Nerven- und inneren Krankheiten.

Ab Juli 1940 wurde das Schloss als ein Erholungsheim genutzt und später im Rahmen des Zweiten Weltkrieges abermals als Lazarett.

Nach dem Krieg wurde in dem Schloss eine Schule für die Offizierskinder der sowjetischen Garnison der Stadt eingerichtet.

1953 kam das Schloss zurück in deutsche Verwaltung und wurde zu einem Krankenhaus mit Poliklinik umgebaut.

Von 1992 bis 2004 diente es als Pflegeheim.

Im Jahr 2006 verkaufte die Stadt Fürstenberg die Anlage an einen privaten Investor, der dort ein Wellnesshotel einzurichten plant und mit ersten Restaurierungsarbeiten begonnen hat.


16 Mahn- Und Gedenkstätte Ravensbrück

war von 1938/1939 bis April 1945 ein deutsches Konzentrationslager.

Es gilt als das größte Konzentrationslager der SS für weibliche KZ-Häftlinge im Deutschen Reich (unter dem NS-Regime).

Insgesamt waren etwa 132.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche aus 40 Nationen und Volksgruppen im KZ und dem Jugendschutzhaftlager interniert.

Man geht davon aus, dass 28.000 Häftlinge in Ravensbrück ums Leben gekommen sind.

Auch weibliche Häftlinge mussten ab dem 11. November 1938, nach der ersten Zugangsliste, das Frauen-KZ aufbauen.

Im April 1941 kam ein kleines Männerlager für zunächst 350 Häftlinge hinzu.

Bis Juni 1942 wurde in unmittelbarer Nähe das Jugendschutzlager Uckermark für zunächst 400 Mädchen fertiggestellt und zusätzlich in Betrieb genommen.

Das KZ Ravensbrück umfasste 1945 eine Fläche von etwa 170 Hektar und hatte 45 Außenlager im Reichsgebiet sowie in den besetzten Gebieten, in denen Häftlinge Zwangsarbeit hauptsächlich für die Kriegswirtschaft verrichten mussten.

Das Arbeitshaus in Moringen kann als Vorläufer des KZ Ravensbrück angesehen werden.

Das ehemalige Provinzial-Werkhaus Moringen wurde Anfang April 1933 zum KZ für etwa 330 männliche „Schutzhäftlinge“ unter SS-Bewachung umfunktioniert.

Am 18. Mai wurden die ersten knapp 900 weiblichen Häftlinge aus dem KZ Lichtenburg in das neue KZ-Ravensbrück verlegt.

Bereits Ende Juni wurden erstmals 440 Roma und Sinti mit ihren Kindern aus dem österreichischen Burgenland hierher deportiert.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges kamen zunächst auch Frauen aus dem besetzten Polen, später auch aus den anderen von Nazi-Deutschland besetzten Ländern hinzu.

Im Januar inspizierte Himmler das KZ und erließ die offizielle Anordnung, die die Prügelstrafe für weibliche Häftlinge einführte.

Im Zuge der totalen Umstellung auf die Kriegswirtschaft wurde am 21. Juni der SS-Betrieb Gesellschaft für Textil- und Lederverwertung mbH in Ravensbrück gegründet.

Im KZ wurde ein sogenannter Industriehof mit Produktionsstätten eingerichtet, in dem die Häftlinge „frauentypische“ Arbeiten verrichten mussten.

Im Dezember waren bereits 4200 weibliche Gefangene in Ravensbrück registriert, die in 16 KZ-Baracken untergebracht waren.


18 Schwedtsee

Er besitzt eine Fläche von etwa 750.000 Quadratmeter und ist bis zu 3,50 Meter tief, seine maximale Ausdehnung beträgt 1,2 x 0,6 Kilometer.

Der See wurde bereits 1299 erstmals urkundlich genannt (stagnum Zwett).

Er gehörte neben 38 anderen namentlich genannten Seen zur Erstausstattung des Klosters Himmelpfort.

Das Kloster hatte das alleinige Nutzungsrecht auf diesem See.

Der Name wird von einer altpolabischen Grundform *Svět zu *svět = Licht abgeleitet; die Grundform kommt öfters in slawischen Gewässernamen vor[.

1719 wird er als Schwed See bezeichnet, um 1800 findet sich die Schreibweise Schwedt.

Der See wird von der Seenfischerei Krempig bewirtschaftet.