Finsterwalde

28.08.2010

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Sehenswertes

0 Finsterwalde

(niedersorbisch Grabin) einwohnerreichste Ort im Landkreis Elbe-Elster.

Der Schlager des späten 19. Jahrhunderts „Wir sind die Sänger von Finsterwalde“ und das nach diesem Titel benannte Finsterwalder Sängerfest machten die Stadt auch überregional bekannt.

Im amtlichen Schriftverkehr darf daher seit 2009 auch die Zusatzbezeichnung „Sängerstadt“ verwendet werden.

Seit dem 16. Mai 2013 führt die Stadt mit Genehmigung des Innenministeriums Brandenburg diese Zusatzbezeichnung offiziell, auch auf den Ortseingangsschildern.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1282 unter dem Namen Vynsterwalde.

Im Jahre 1301 wird erstmals durch eine Urkunde von einer Stadt oder wenigstens einer Ansiedlung in der unmittelbaren Umgebung der befestigten Anlage gesprochen (oppidum et castrum).

Oppidum bedeutet aber hier wahrscheinlich nur Marktflecken.

Die eindeutige Bezeichnung von Finsterwalde als Stadt bietet erst ein Dokument aus dem Jahre 1336.

In diesem Jahr bekam die Stadt auch ihr Marktrecht(Stadtrecht).

Die Bewohner der Stadt waren ursprünglich in erster Linie Ackerbürger.

Die Lage der Stadt an bedeutenden Handelswegen von Leipzig über Torgau und Spremberg nach Breslau (Niedere Straße) .

Seit dem Spätmittelalter entwickelten sich verschiedene Gewerbe in der Stadt.

Die gewerbliche Tuchherstellung wurde zum wichtigsten Wirtschaftszweig.

1555 war Finsterwalder Tuch erstmals auf der Leipziger Messe vertreten.

Im Jahre 1599 forderte die Pest 400 Tote.

1642 plünderten marodierende Truppen in der Spätphase des Dreißigjährigen Krieges Stadt und Schloss.

Das städtische Gewerbe und Gemeinwesen lag nun für Jahrzehnte danieder.

Der allgemeine industrielle Aufschwung im 19. Jahrhundert lässt sich in Finsterwalde nahezu exemplarisch nachvollziehen.

Es war wiederum die Tuchproduktion, die die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt nachhaltig beeinflusste.

Die Einwohnerzahl Finsterwaldes stieg von 1.600 im Jahre 1800 auf 10.726 im Jahre 1900.

Zu DDR-Zeiten war Finsterwalde als Fahrradfahrer-Stadt bekannt.


8 Das Finsterwalder Schloss

Das Gebäude gliedert sich in zwei Teile, das Vorder- und das Hinterschloss, mit je einem sehenswerten Innenhof.

Der Übergang vom Vorder- zum Hinterschloss führt über eine Brücke und durch den Schlossturm hindurch, welcher von einem Pyramidendach mit Laterne bekrönt wird.

In den Mauern des Hinterschlosses ist zum Teil noch Bausubstanz des Vorgängerbaus, einer mittelalterlichen Burganlage, erhalten.

Als erster urkundlich nachweisbarer Schloss- bzw. Burgherr taucht in einem Dokument aus dem Jahr 1282 ein „Dominus Heinemanus de Vynsterwalde“ auf.

Im 14. und frühen 15. Jahrhundert soll die Burg Sitz eines Raubritters gewesen sein, der von hier aus die Handelswege der Umgebung überfiel.

Die umfangreichen Umbauten und Erweiterungen, die in dieser Zeit stattgefunden haben, sind noch heute prägend für die Gestalt insbesondere des Hinterschlosses, aber auch für Teile des Vorderschlosses.

Besonders dem baufreudigen Adelsgeschlecht von Dieskau, welche das Schloss 1533 in Besitz nahmen, wird die Vollendung des Bauwerks zugeschrieben, wie es zum größten Teil bis in unsere heutige Zeit erhalten geblieben ist.

Im 19. Jahrhundert war das Vorderschloss Standort von zwei Tuchfabriken, während das Hinterschloss den Fabrikantenfamilien als Wohnhaus diente.

Seit dem Jahr 1885 ist zunächst das Vorderschloss Sitz der Finsterwalder Stadtverwaltung.

Im Jahr 1919 wurde auch das Hinterschloss von der Stadt erworben.

1925 wurde anstelle einer der Tuchfabriken im Bereich des Vorderschlosses ein neues Feuerwehrdepot errichtet, das heute als Feuerwehrmuseum dient.

Während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung ist es möglich, die Innenräume sowie die Hofanlagen zu besichtigen.

Letztere sind auch in den Tagesstunden des Wochenendes zugänglich und laden ebenso wie der Schlosspark zu Spaziergängen ein.


9 Das Feuerwehrmuseum

Seit Januar 2013 befindet es sich in der Remise einer einstigen Fabrikantenvilla.

Die sogenannte Habermann´sche Villa gehört zu einer aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gebäudegruppe und ist in der Denkmallistezu finden.

Das Museum, das sich mit der regionalen Geschichte des Feuerlöschwesens befasst, besitzt etwa 350 Quadratmeter Ausstellungsfläche.

Zuvor befand sich die Feuerwehrausstellung in Räumlichkeiten des Finsterwalder Schlosses, die einst von einer hier ansässigen Tuchfabriken genutzt und 1925 zu einem Feuerwehrdepot umgebaut wurden.

Anlässlich des einhundertvierzigjährigen Jubiläums der Finsterwalder Feuerwehr wurden die für das Museum vorgesehenen Gebäude am 16. Juni 2012 übergeben.

Der Umbau der denkmalgeschützten Gebäude kostete etwa eine halbe Milion Euro, die zu zwei Dritteln von Bund und Land übernommen wurden.

Zu den Ausstellungsstücken gehören verschiedene Feuerwehrfahrzeuge, wie ein Tanklöschfahrzeug (Baujahr 1956), ein Schlauchkraftwagen (Baujahr 1959) und ein aus dem Jahr 1986 stammendem Ausrückedienstfahrzeug Wartburg 353.

Weitere hier zu findende Zeugnisse aus den verschiedenen Epochen der Finsterwalder Feuerwehrgeschichte sind unter anderem wasserführende Armaturen, Funk- und Alarmierungstechnik, Atemschutz- und Kleingeräte, Leitern, ein zweirädriges Wasserfass sowie Steiger- und Angriffswagen.


11 Das Gebäude des ehemaligen Janusz-Korczak-Gymnasiums

ist der größte Schulbau in der Stadt Finsterwalde.

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Die Grundsteinlegung wurde am 12. August 1912 vorgenommen.

1913 wurde der Bau als konfessionelle Knabenschule eingeweiht.

Die Geschichte der Vorarbeiten, Münzen, Zeitungen und eine Urkunde wurden beim Bau, an dem sich viele Baufirmen der Stadt beteiligten, mit eingemauert.

Im Zweiten Weltkrieg war in der Schule, wie in dem Kinderheim auch, vorübergehend ein Lazarett eingerichtet.

Nach dem Krieg beherbergte der Schulbau nacheinander eine Berufsschule, eine Hilfsschule, die Oberschule „Johann Wolfgang von Goethe“ und die Musikschule.

1978 erhielt die Schule den Namen von Janusz Korczak.

Mit dem Schuljahr 2006/2007 wurde das Janusz-Koczak-Gymnasium mit dem Sängerstadt-Gymnasium zusammengelegt.

Das nun einzige Gymnasium in Finsterwalde ist das Sängerstadt-Gymnasium, das hier hauptsächlich die Sekundarstufe I unterrichtet.

Künftig soll dieses Gebäude und das bis dahin sanierte Gebäude der „Inneren“ (Station des Krankenhauses) alle Schüler des Gymnasiums beherbergen.