Cottbus

16.04.2011

http://4.bp.blogspot.com/-bK1Nxxv7WOs/V7rQFkidIBI/AAAAAAAAscg/X8U936FZRyAGo6g8LBdj_AOWVwl3qtx1ACK4B/s1600/Cottbus.png

Sehenswertes

0 Cottbus (niedersorbisch Chóśebuz

Nach dessen Landeshauptstadt Potsdam ist sie die zweitgrößte Stadt.

Obwohl in Cottbus selbst nur eine kleine sorbische Minderheit wohnt, gilt sie als das politische und kulturelle Zentrum der Sorben.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Schreibweise des Stadtnamens strittig.

Während bei Berliner Straßennamen die modernere Schreibweise mit K angewandt wurde und auch noch teilweise wird („Kottbusser Tor“), hielt man vor Ort am traditionellen C fest.

Weil die amtliche Eigenbezeichnung der Stadt schon den vor 1996 geltenden Regeln widersprach, bleibt sie nach der dringenden Empfehlung des Ständigen Ausschusses für Geographische Namen für die Anwendung der Rechtschreibreform auf geografische Namen weiterhin die gültige Schreibweise.

In dem Zusammenhang sei erwähnt, dass sowohl die Schreibweise Cottbuser(in) als auch Cottbusser(in), also mit einem oder zwei s, zulässig ist.

Cottbus ist die größte Stadt in der Niederlausitz.

Die Stadt dehnt sich in Ost-West-Richtung 15,6 km aus, in Nord-Süd-Richtung 19,2 km.

Die Gesamtfläche der Stadt beträgt 164,2 km², davon sind 35,2 km² Waldfläche, weitere drei km² Wasserfläche.

Die nächstgelegenen Großstädte sind Dresden, ca. 90 km südwestlich, Zielona Góra in Polen, ca. 100 km nordöstlich, und Berlin, ca. 100 km nordwestlich von Cottbus.

Die Cottbuser Siedlungsgeschichte im heutigen Altstadtgebiet kann fast 2000 Jahre zurückverfolgt werden.

Im 3. und 4. Jahrhundert siedelten sich im Altstadtbereich germanische Siedler an.

Seit dem 6. Jahrhundert wanderten aus dem Südosten slawische Stämme in das Gebiet zwischen Elbe/Saale und Oder ein.

Im 8. Jahrhundert folgten die Lusitzi, ein westslawischer Stamm.

Sie erbauten auf einer Talsandinsel am Westufer der Spree einen mittelslawischen Burgwall.

Im Schutze der slawischen Burg legten die Wenden eine Vorburgsiedlung an, die sich im 11. und 12. Jahrhundert zu einer frühstädtischen Siedlung entwickelte.


1 Der Bahnhof Cottbus

Inoffiziell wird er auch als Cottbus Hauptbahnhof bezeichnet, bahnamtlich trägt er diesen Namen jedoch nicht.

Der Bahnhof Cottbus ging am 13. September 1866 mit der Eröffnung der Bahnstrecke aus Berlin in Betrieb.

1867 wurde diese bis Görlitz verlängert.

1899 baute die Spreewaldbahn ihren Endbahnhof mit Anschluss an den Staatsbahnhof nördlich der Anlagen. Die letzten Reste dieses Betriebes wurden 1983 abgebaut; das Empfangsgebäude blieb erhalten.

Im Februar 1945 wurden das Empfangsgebäude und weitere Teile des Bahnhofes bei einem Luftangriff zerstört.

Nach dem Krieg mussten deswegen anstelle der zerstörten Gebäude Baracken für die Reisendenabfertigung gebaut werden.

Dieses Provisorium hielt sich eine lange Zeit, erwies sich jedoch mehr und mehr als ungenügend.

Ende der 1960er Jahre gab es deswegen erneute Planungen für den Bau eines Empfangsgebäude auf der Südseite.

1970 begannen die ersten Bauvorbereitungen.

Da Cottbus insbesondere für den Güterverkehr nicht zuletzt wegen des umfangreichen Braunkohleabbaus in der Region ein wichtiger Eisenbahnknoten war, mussten vor dem Bau umfangreiche Vorbereitungen getroffen werden.

1995 fand die Bundesgartenschau in Cottbus statt.

Aus diesem Anlass wurde das Empfangsgebäude umfassend saniert und ausgebaut.

Ende November 2010 ging ein neues Elektronisches Stellwerk in Betrieb. Dieses ersetzte 13 alte Stellwerke und steuert alle Signale, Weichen und Bahnübergänge im Bereich des Cottbuser Bahnhofes von der Betriebszentrale in Berlin-Pankow aus.


6 Das Max-Steenbeck-Gymnasium

Benannt ist es nach dem Physiker Max Steenbeck.

Das Max-Steenbeck-Gymnasium wurde am 1. September 1989 als Spezialschule mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Richtung „Max Steenbeck“ gegründet.

Mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 und der damit verbundenen Änderung des Bildungssystems wurde aus der ehemaligen Spezialschule das heutige Gymnasium.

Infolge dieser und weiterer Änderungen wurde auch die Eintrittsklassenstufe von der damals 9. auf die 7. und schließlich auf die 5. Klasse gesenkt.

Die 36 Schüler des ersten und einzigen Jahrganges am Steenbeck als Spezialschule wurden in einem extra dafür entwickeltem Auswahlverfahren, bestehend aus mehrtägigen schriftlichen und mündlichen Prüfungen und persönlichen Gesprächen, aus über 100 Bewerbern ausgewählt.

Mit dem Wechsel der Schulform zum Gymnasium wurde dieses Auswahlverfahren abgeschafft und durch ein neues, transparentes Kontakt- und Beratungsverfahren ersetzt.

In der Schule gibt es seit 2007 die Klassen 5/6.

Die Kandidaten müssen einen speziellen Test belegen, wonach die besten 25 ausgesucht und in die Leistungs- und Begabungsklasse (LuBK) 5 eingeladen werden.

Es gibt drei so genannte Briefarten.

Die bekommt man nach dem Test.

A-Brief (hat gute Chancen in die Schule zu kommen)

B-Brief (Einladung zum Gespräch)

C-Brief (schlechte Chancen; mit Gespräch, wenn Hauptfächer gut absolviert sind)

Das Max-Steenbeck-Gymnasium Cottbus zeichnet sich durch Erfolge auch bei internationalen Wettbewerben aus, insbesondere in den Bereichen Physik, Chemie, und Informatik. Preise konnten außerdem in zahlreichen Landes- und Bundeswettbewerben errungen werden, ebenso wie bei Jugend forscht.


7 Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU Cottbus)

wurde 1991 in Cottbus als einzige Technische Universität des Landes Brandenburg gegründet.

Sie beherbergte zuletzt (2012/13) 119 Professoren, 594 wissenschaftliche Mitarbeiter und knapp 7.000 Studenten, davon rund 1050 ausländischer Herkunft aus 89 Nationen.

Nach Beschluss des Brandenburgischen Landtags fusionierte die Brandenburgische Technische Universität Cottbus und die Hochschule Lausitz zum 1. Juli 2013 zur Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.

Bereits seit dem Jahr 1948 gab es eine Landeshochbauschule.

1954 kam es zur Gründung der Hochschule für Bauwesen, neben Leipzig und Dresden stellte dies die dritte Bau-Hochschule der DDR dar.

Am 15. Mai 1991 beschloss der brandenburgische Landtag mit der Verabschiedung des Brandenburgischen Hochschulgesetzes die Errichtung der Technischen Universität Cottbus (TU Cottbus).

Zum zehnjährigen Bestehen der BTU im Juli 2001 besuchte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder die Universität.

Zuvor gab es mehrere Urabstimmungen, in denen die Studierenden selbst über die Einführung des Semestertickets entscheiden konnten.

Im Zuge des bundesweiten Bildungsstreiks gab es auch in Cottbus Diskussionen und Proteste zur Verbesserung der Studienbedingungen.

Mit dem Beginn des Wintersemesters 2010/2011 erreichte die Studierendenzahl einen neuen Höchststand mit über 6600 eingeschriebenen Studenten, welche im Wintersemester 2011/2012 nochmals überboten wurde.

Seit dem 1. Oktober 2006 beziehungsweise dem Wintersemester 2006/07 gab es ein Semesterticket für damals 94 Euro, das für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin und Brandenburg (VBB) und den RE18 Cottbus – Dresden galt.

Das Semesterticket 2011 , welches mit 101,25 Euro einen Großteil der Semesterbeitrags ausmachte, erlaubte den Studierenden die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin und Brandenburg (VBB-Gesamtnetz) sowie die Nutzung der Bahnlinie RE18 nach Dresden Hauptbahnhof.

Auch die freigegebenen IC/EC-Fernverkehrszüge konnten innerhalb von Berlin-Brandenburg mit dem Semesterticket genutzt werden.


8 Informations-, Kommunikations- Und Medienzentrum Der Btu Cottbus (Bibliothek)

ist eine Einrichtung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.

Sie dient als Bibliothek, Multimedia-, Rechenzentrum und unterstützt die interne Datenverarbeitung der Universität.

In der Universitätsbibliothek stehen über 900.000 Medien, über 750 laufenden Zeitschriften sowie über 22.000 elektronische Zeitschriften und ca. 10.000 E-Books zur Verfügung.

Zudem beherbergt das IKMZ auf einem unterirdischen und sieben oberirdischen Geschossen rund 600 Arbeitsplätze für Besucher der Bibliothek.


9 Die Augusta-Schule (das heutige Konservatorium)

Sie wurde 1873 als Lehranstalt für Mädchen gegründet und ist nach Kaiserin Augusta benannt.

Architekturgeschichtlich zählt die Schule zu herausragenden Vertretern des Kommunalbaus um 1910 in der Niederlausitz.

1884 kam die Schule in die Verwaltung der Stadt. .

1906 erfolgten Planungen zum Neubau.

Bis zum Jahr 1982 diente das Haus als Schule, dann wurde es vom Konservatorium Cottbus übernommen.

Durch die unterschiedlichen Bauzeiten hat der dreigeschossige Schulbau mit hohem Sockelgeschoss eine asymmetrische Gestalt.

Die Straßenansicht ist geprägt durch eng gereihte, kleingesprosste, mehrteilige Fenster mit differenziert geschmückten Sturzzonen.

Zudem trennt ein kräftiges, von Klötzchenfries begleitetes Gesims das Erdgeschoss von den beiden Obergeschossen.

Der östliche Bauteil unter dem Walmdach reicht bis zum überkuppelten Treppenhaus mit Rundbogenportal.

Dieses ist gerahmt von Pilastern mit Puttenreliefs.

Der Türsturz ist geschwungen und von Rankenwerk bekrönt.

Der westliche Gebäudeteil setzt sich aus einem sechsachsigen, traufständigen Flügel und einem vorspringenden, ebenfalls sechsachsigen Giebelbau zusammen.

Unter ornamentalem Fries im großen Giebelfeld befindet sich ein vierteiliges Fensterband.

Drei Relieffiguren sind zwischen den Fenstern angebracht.

Sie stellen Musikantinnen in klassischen Gewändern dar.

Über diesem Fensterband steht der Schriftzug „Augusta-Schule“, das Stadtwappen und die Jahreszahl „AD 1911“.


13 Oberkirche Sankt Nikolai Zu Cottbus

ist eine spätgotische Backsteinkirche.

Die sogenannte Oberkirche ist die größte mittelalterliche Kirche in der Niederlausitz.

Im Jahre 1156 wird die Oberkirche erstmals erwähnt.

Von einem kleineren Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert wurden bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1910 Reste gefunden.

Die heutige Kirche entstand ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, die Bauzeit ging bis in das 16. Jahrhundert hinein.

Vermutlich wurde die Kirche in drei Abschnitten errichtet.

Zuerst entstanden die Langhausaußenwände.

Auf Grund des Brandes im Jahre 1468 wurde wahrscheinlich der Bauplan umgeändert und mit dem Bau neu begonnen.

Im dritten Bauabschnitt kamen die Kapellen an der Nord- und Südseite hinzu.

Während des Zweiten Weltkrieges ist die Kirche im Jahr 1945 ausgebrannt.

1946 stürzten weitere Teile der Kirche ein.

Die Kirche wurde dann wieder aufgebaut, um das Jahr 1960 war das Dach fertig.

1965 wurde das letzte Fenster eingebaut.


14 Handwerkskammer Cottbus

ist eine von 53 Handwerkskammern in der Bundesrepublik Deutschland und eine von drei Handwerkskammern im Bundesland Brandenburg.

Die Cottbuser Kammer wurde im Jahre 1953 vom Gesetzgeber als öffentlich-rechtliche Körperschaft zur Durchführung von Selbstverwaltungsaufgaben im Bereich Handwerkswirtschaft errichtet.

Im Einzugsgebiet der Handwerkskammer Cottbus sind über 10.300 Handwerksunternehmen aktiv.

Die Handwerkskammer Cottbus hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Interessen ihrer Mitgliedsbetriebe gegenüber der Politik, der Wirtschaft und der Öffentlichkeit konsequent zu vertreten.

Als Dienstleister ist sie der erste Ansprechpartner für die südbrandenburgischen Handwerksbetriebe.

Neben den hoheitlichen Aufgaben, die ihr als Körperschaft des öffentlichen Rechts vom Staat übertragen wurden, zum Beispiel Abnahme von Prüfungen, Regelung der Berufsausbildung,, Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen, usw.

Ihren Sitz hat die Handwerkskammer am Altmarkt in Cottbus, der einst ein wichtiger Handelsplatz war.


15 Klosterkirche

ist die im gotischen Stil errichtete Kirche eines ehemaligen Franziskanerklosters und der älteste Sakralbau der Stadt.

Das genaue Gründungsjahr ist, wie bei vielen Franziskanerklöstern, nicht überliefert.

Heute wird meist die Zeit um 1290/1300 angenommen.

Die Etablierung eines neuen Konvents erfolgte in Nord- und Ostdeutschland oft im Zusammenwirken des Ordens mit der Landesherrschaft.

Auf diese Weise entstand während des Landesausbaus ein systematisches Netz von Klöstern.

Im Zuge der planmäßigen Erweiterung stellte der Konvent der Stadt vermutlich das Klosterareal zur Verfügung.

Die Franziskaner waren auf Grund ihres Armutsideals auf solche Zuwendungen angewiesen.

Kaum etwas ist über das innere Leben des Konvents überliefert.

Die Kirche ist ein 55,22 Meter langer längsrechteckiger Backsteinbau.

Das äußere Erscheinungsbild der Kirche ist das Ergebnis mehrfacher Erweiterungen bis zum Ende des Mittelalters, danach wurden vor allem im Inneren Änderungen vorgenommen.

Den Zweiten Weltkrieg überstand die Kirche ohne größere Schäden.

In den 1950er Jahren wurden Teile der Dächer neu gedeckt und eine Luftheizung eingebaut.

Der Altar kam 1750 in die Klosterkirche.

Er besteht vollständig aus Holz.

Das hölzerne Kruzifix von 1320 ist in seiner eindrücklichen Bescheidenheit ein Kunstwerk der Spätgotik.

Dieses überlebensgroße Schnitzwerk, ca. 2,5 Meter hoch, gehört zu den qualitätvollsten seiner Art im Land Brandenburg.

Trotz Darstellung der Leiden (plastisch herausgearbeitete Blutstropfen) ist das Kruzifix im Ausdruck verhalten.


17 Der Altmarkt (niedersorbisch: Stare wiki)

im Zentrum der Stadt entstand im Zusammenhang mit der Bebauung im 13. Jahrhundert als Kreuzungspunkt dreier alter Handelsrouten.

Die großen Stadtbrände von 1600 und der wohl größte von 1671, bei dem auch das Cottbuser Stadtarchiv völlig ausbrannte, vernichteten alle Unterlagen, welche das Aussehen und die Beschaffenheit des Altmarktes im Mittelalter hätten dokumentieren können.

Der Marktplatz wurde zum zentralen Verkehrs- und Handelsknotenpunkt.

Aufgrund von dendrochronologischen Untersuchungen eines Teils des Altmarktes konnte man die älteste Befestigung des Marktplatzes in Form eines Knüppeldammes aus Kiefernholzstämmen auf das Jahr 1264 datieren.

Andere Ausgrabungen erbrachten Hinweise darauf, dass die ersten Häuser in Fachwerkbauweise errichtet wurden.

Unmittelbar an und um den Markt befanden sich seit Jahrhunderten bedeutende Ausspannhöfe und Handelshäuser, er wurde deshalb auch Lebensader und Mittelpunkt der Stadt.

Im Verlauf der Zeit wandelte der Altmarkt häufig sowohl sein Aussehen als auch seinen Platzraum.

Es ist überliefert, dass im Jahre 1720 drei Brunnen existierten, nach 1766 Straßenbeleuchtung auf Holzpfählen aufgestellt wurde, im ausgehenden '18. Jahrhundert ein Lesepflasterbelag verlegt wurde und seit 1861 ein Kandelaber den Platz beleuchtete.

Im Wesentlichen entstand der heutige Altmarkt in mehreren großen Bauphasen.

Die erste große Erneuerung erfolgte nach dem Stadtbrand von 1600 und nach dem verheerenden Stadtbrand von 1671.


18 Denkmalgeschützte Löwen-Apotheke,

seit 1573 als richtige Apotheke geführt und erst später in ein Museum umgewandelt.


19 Wendisches Museum

Trachten, Volkskunst und Liedgut der Sorben und Wenden.

Das Wendische Museum (niedersorbisch: Serbski muzej) ist ein Volkskundemuseum.

In der heutigen Form besteht die kommunale kulturhistorische Sammlung seit 1994, geht aber auf eine 1908 eingerichtete Wendische Bauernstube zurück, die bis in die NS-Zeit existierte.

Das dort vorhandene Ausstellungsgut ging nach dem Zweiten Weltkrieg verloren.

Zu Zeiten des DDR-Regimes wurde 1980 ein Museum für niedersorbisches Schrifttum im Schloss Branitz zunächst als ständige Exposition, dann als Wanderausstellung eingerichtet. Kurze Zeit darauf wurde diese Sammlung aber magaziniert.

Nach 1985 wurde dann aus dem Grundbestand im Magazin eine neue ständige Ausstellung konzipiert.

Ziel war es, eine sorbische museale Ausstellung zu schaffen, in der neben Schrifttum auch Musik, Volkstum und Bildende Kunst gezeigt werden sollten.

Eine Zeitungs- und Buchsammlung sollte zur Recherche für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, um dieser das sorbische Brauchtum näher zu bringen.

Vielfältige Bemühungen in den 1980er Jahren und nach der Wiedervereinigung führten schließlich am 3. Juni 1994 zur Eröffnung des heutigen Museums.

Alle Ausstellungen werden zweisprachig deutsch-sorbisch (wendisch) gestaltet.

Im Museum befindet sich die größte niedersorbische Trachtensammlung, auch bekannt als Spreewaldtracht.


20 Das denkmalgeschützte Mietwohn- und Geschäftshaus (barock)

wurde in zwei Bauabschnitten an der Nordseite des Schloßkirchplatzes und Ecke Spremberger Straße errichtet.

Als der Erweiterungsbau 1910 begann, wurde im selben Atemzug das Mietwohnhaus von 1878/79 mittels Balkone und Umbau der Erdgeschosszone aufgewertet.

1993/94 wurde das Gebäude modernisiert und die Fassade restauriert.

Das Bauwerk ist ein viergeschossiges, elfachsiges Mietwohnhaus, dass auf einem L-förmigen Grundriss steht und von einer prächtigen dekorativen Fassade geprägt ist.

Entlang des Katharinengässchens hat das Bauwerk weitere vier Achsen.

Das Mietwohnhaus von 1878/79 gehört wegen seiner üppigen Schmuckformen und imposanten Größe zu einem Meilenstein historischer Baukunst.

Der Erweiterungsbau von 1900 zeugt durch die sogenannte „Reformarchitektur“ vom hohen Repräsentationsanspruch seines Besitzers.


22 Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus

Gemessen an der über 200-jährigen Geschichte ist diese Kunstsammlung ein sehr junges Museum, aber sich zu einer der wichtigsten Adressen des kulturellen Lebens der Stadt entwickelte.

Das Museum wurde 1977 als Abteilung eines Bezirksmuseum gegründet.

Die Kunstsammlungen waren die dritte Neugründung eines Kunstmuseums in der DDR.

Nach der Wende wurde es zum Landesmuseum und es erfolgte 1991 die Umbenennung in "Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus".

Mitte 2004 wurde das Museum, neben dem Staatstheater Cottbus, Teil der Brandenburgischen Kulturstiftung Brandenburg.

Der letzte Namenswechsel fand im April 2006 in Vorwegnahme des zukünftigen Standortes in "Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus" statt.

Der neue Museumsstandort, das alte Dieselkraftwerk, ist ein von seinem bauhistorischen Wert her im Land Brandenburg einzigartiges Industriedenkmal.

Die Fassaden sind mit 4,6 cm flachen Eisenklinkern verkleidet.

Der Umbau zum Kunstmuseum fand von 2004 bis 2008 statt und schuf insgesamt 1.250 m² Ausstellungsfläche.

Diese Fläche teilt sich auf in sechs Ausstellungsräume.

Die Gesamtkosten des Umnutzungs-Projektes lagen bei 8 Millionen Euro.

Das Dieselkraftwerk wurde als Umspannwerk und Spitzenlastkraftwerk 1927 gebaut und ging am 1. April 1928 in Betrieb.

Die elektrische Ausrüstung stammte von der AEG.

Das Kraftwerk wurde 1959 außer Betrieb genommen, da nach damaliger Ansicht eine dezentrale Energieversorgung als nicht mehr zeitgemäß betrachtet wurde.


24 Frühlingsgarten

Entlang des Mühlengrabens befand sich ursprünglich nur eine Kastanienallee.

Zur ersten Bezirksgartenschau wurde im Jahre 1954 der Frühlingsgarten angelegt.

Seine Gestaltung erfolgte mit Frühjahrsblühern und exotischen Baumarten wie Stechpalme, Ginkgo, Esskastanie, Tulpenbaum, Japanischer Zierquitte und dem ersten Cottbuser Urwald-Mammutbaum.

Der Frühlingsgarten gilt aufgrund der schönen Natursteinverwendung, der Gräser- und Staudenpflanzungen, Skulpturen, Pergolen, den seltenen exotischen Bäumen und der optischen Einbeziehung der Spree als besonderes Gartendenkmal.

Im und am Mühlengraben sind auch Nutrias heimisch geworden.


25 Raumflugplanetarium „Juri Gagarin“

Das Raumflugplanetarium − benannt nach Juri Alexejewitsch Gagarin (1934–1968), dem ersten Menschen im Weltraum − wurde am 26. April 1974 nach knapp zweijähriger Bauzeit eröffnet.

Seine Kuppel mit einem Durchmesser von 12,5 m bietet 91 Besuchern Platz.

Die Planetariumstechnik erlaubt die Darstellung eines realitätsgetreuen Sternhimmels unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit, der geografischen Position oder des Wetters.

Es ist jedoch auch möglich, die Erde zu verlassen und praktisch an jeden Ort des bisher bekannten Universums zu gelangen.

Regelmäßig finden Planetariumsshows, aber auch Vorträge, Konzerte oder Theateraufführungen statt.

Die Planetariumskuppel stellt die Sonne dar und die Stelen mit den Planeten sind angeordnet, wie die Planetenkonstellation in der Silvesternacht 1999/2000 war.

Noch bis Ende 2012 befand sich der originale Sternprojektor Spacemaster – Raumflugplanetarium von Carl Zeiss aus Jena im Einsatz.

Von Januar bis Mitte Juni 2013 wurde das Planetarium von innen und außen modernisiert und der alte Projektor durch ein neues Hybrid-Projektionssystem ersetzt.

Die Modernisierungskosten in Höhe von rund einer Million Euro wurden zu 85 % durch der Europäischen Union getragen.


26 Tuchfabrik Carl Samuel Elias (Business Park)

Carl Samuel Elias, dessen Vater Johann Samuel Elias 1800 die Tuchmacherdynastie gründete, hatte bereits seit 1831 eine Fabrik geführt, die er schon 1869 mit einem Dampfwerk betrieb.

Im Jahr 1870 wurde, die erste Bauerlaubnis für ein Fabrikgebäude zur Aufstellung von Spinn-, Web- und Zwirnmaschinen, ein Maschinen- und Kesselhaus und Remisen- und Lagergebäude erteilt.

Im Jahr 1874 gehörte das zu einem Vollbetrieb mit Färberei, Spinnerei, Walkerei, Appretur und 141 Beschäftigten ausgebaute Unternehmen zu den drei größten Cottbuser Tuchfabriken.

Die Tuchfabrik existierte bis in die 1930er-Jahre.

Von 1942–45 produzierten die Focke-Wulf-Werke Bremen hier Flugzeugteile.

Nach dem Krieg war die Fabrik vorübergehend wieder ein Tuchproduktionsstandort - als die VEB Wollwarenfabrik Werk 3.

Ab Mitte der 1950er-Jahre war hier unter anderem eine Zweigstelle der VEB Geräte- und Reglerwerks Teltow untergebracht.


28 Obenkino

Das sogenannte Bürger-Kasino ist ein denkmalgeschütztes Gebäude.

Heute beherbergt das Gebäude das Jugendfreizeitzentrum „Glad-House”.

Außerdem befindet sich an der Fassade des Gebäudes eine Gedenktafel der Freien Deutschen Jugend.

Das Bauwerk wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im spätklassizistischen Baustil als Saalbau, Gastronomiegebäude und Vereinsheim der bürgerlichen Casino-Gesellschaft errichtet.

Von 1915 bis 1919 diente der Bau als Reservelazarett II.

Da das Gebäude neuzeitlichen baulichen Anforderungen nicht mehr genügte, erfolgte 2010/2011 eine energetische Sanierung von Fassade,

Weitere Nutzungen der medienpädagogischen Angebote wurden dadurch ermöglicht.

Beispiele dafür sind Konzerte und Events, Ausstellungen, Wettbewerbe von Künstlern, Workshops, Szene-Partys, Filmvorführungen sowie Theater und mehr.