Berlin Park Nr 08

Fritz Schloß Park / Hauptbahnhof

http://3.bp.blogspot.com/-xB_SArdB4Zc/XK3TfFxbfPI/AAAAAAABDZs/eHjXVkAmZnkgTQIJ0QKJ8iL0HDbM8p4dwCK4BGAYYCw/s1600/Park%2B08.jpg

Sehenswertes mp3 epub

1 Berlin Hauptbahnhof

Am 15. Mai 1882 wurde die Berliner Stadtbahn eröffnet.

Sie sollte Charlottenburg, den Lehrter- und den Schlesischen Kopfbahnhof sowie die Innenstadt erschließen.

Die Zunahme des Schienenverkehrs am Lehrter Bahnhof machte Umbauten der Gleisanlagen erforderlich.

Ab 1. Dezember 1930 wurde mit der Umstellung des Stadtbahnbetriebs auf die S-Bahn auch der Lehrter Stadtbahnhof zum S-Bahnhof.

Nach 1951 verlor der S-Bahnhof stark an Bedeutung, da der Umstieg zum alten Lehrter Bahnhof entfiel.

Auf der Stadtbahnstrecke war der Lehrter Stadtbahnhof nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 in Richtung Osten der letzte Bahnhof im Westteil Berlins, der folgende Bahnhof Berlin Friedrichstraße lag bereits im sowjetischen Sektor.

Am 9. Januar 1984 wurde der Bahnhof durch die Übergabe der S-Bahn West an die BVG auch zu einer Grenzstation der Bahngesellschaften.

Die Verwaltung durch die BVG umfasste nicht die stark gesicherten Bahnanlagen des Grenzbereichs auf DDR-Territorium, daher übernahm hier DR-Fahrpersonal aus dem Ostteil die BVG-Züge für die Weiterfahrt bis zum Bahnhof Friedrichstraße.

Dieser Personalwechsel erfolgte stets problemlos und wurde von den Fahrgästen kaum wahrgenommen.

Der denkmalgeschützte Lehrter Stadtbahnhof, weitgehend im Ursprungszustand erhalten, wurde 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins für rund zehn Millionen Mark saniert (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 8.561.000 Euro), im Sommer 2002 jedoch im Zuge der Bauarbeiten für den neuen Berliner Hauptbahnhof abgerissen.


2 Der Washingtonplatz

seine Fläche beträgt ca. 18.000 m².

Bereits 1932 wurde der Bahnhofsvorplatz des Lehrter Bahnhofs nach George Washington benannt.

Direkt unter ihm verlaufen der neu geschaffene Tunnel Tiergarten Spreebogen der Bundesstraße 96, der Tunnel Nord-Süd-Fernbahn der Eisenbahn, sowie der Tunnel für die U-Bahn-Linie U5.

Nachdem die Oberfläche des Platzes zur Bahnhofseröffnung im Mai 2006 mittels Asphalt provisorisch hergestellt wurde, begann im November 2010 der endgültige Ausbau.

Basis war das Ergebnis eines freiraumplanerischen Wettbewerbs aus dem Jahre 1999.

Vor dem Eingangsbereich des Bahnhofs befindet sich eine erhöhte Plattform aus unterschiedlich langen rechteckigen Granitplatten.

Die Freifläche wurde in Anlehnung an traditionelle Berliner Gehwege mit Kleinsteinpflaster und Platten in verschiedenen Abmessungen aus schlesischem Granit sowie mit Bänken aus Naturstein gestaltet.

An der Ella-Trebe-Straße wurde ein Baumhain bestehend aus drei Grüninseln angelegt, der nördliche Teil ist mit elf japanischen Schnurbäumen bepflanzt.

Die Arbeiten konnten im April 2012 beendet werden, die Kosten beliefen sich auf ca. 2,8 Millionen Euro.

Seit Anfang 2015 können Berliner und Berlin-Besucher einen interaktiven Buddy Bären auf dem Washingtonplatz bestaunen.

Er leuchtet und wechselt die Farbe, sobald man ihn umarmt.


3 Die Humboldthafenbrücke

Das Bauwerk ist die längste Brückenkonstruktion der Berliner Stadtbahntrasse.

Der Brückenzug war 1880 fertiggestellt und wurde 1882 mit der Eröffnung der Berliner Stadtbahn in Betrieb genommen.

Jedes Gleis der viergleisigen Verbindungsstrecke, die Berlin in Ost-West-Richtung durchquerte, besaß einen eigenen Überbau.

Der bestand aus genieteten, eisernen Fachwerkträgern mit obenliegender Fahrbahn und überspannte mit fünf Öffnungen von jeweils 30,2 m Spannweite sowie 3,5 m Höhe den Hafen.

Schon 1907 mussten aufgrund wachsender Zugmassen die Brückenträger ersetzt werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg querte die Humboldthafenbrücke die Sektorengrenze zwischen dem britischen und sowjetischen Sektor und lag nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 im Grenzgebiet.

Sie diente jetzt vor allem dem grenzüberschreitenden Zugverkehr.

Instandsetzungsmaßnahmen wurden 1987 durch die Deutsche Reichsbahn durchgeführt.

Im Rahmen des Hauptbahnhof-Neubaus und der Verlegung der Stadtbahntrasse wurde die alte unter Denkmalschutz stehende Brückenkonstruktion durch einen südlich gelegenen, neuen Brückenzug ersetzt.

Im Sommer 2002 wurden die Fern- und S-Bahn-Gleise auf die neue Stadtbahntrasse verschwenkt.

Anschließend folgte im November die Demontage der Überbauten der Humboldthafenbrücke von 1907 mit Schiffkränen und der Rückbau der Pfeiler und Widerlager, was 2005 beendet war.

Die Humboldthafenbrücke wurde in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken unter 20 Bewerbungen mit dem Deutschen Brückenbaupreis 2008 ausgezeichnet.


4 Europaplatz

ist der Name des neu geschaffenen Platzes nördlich des Berliner Hauptbahnhofs.

Er liegt im Berliner Stadtteil Moabit.

Er wird durch die Invalidenstraße geteilt und liegt im städtebaulichen Entwicklungsgebiet Europacity.

In der Nähe befinden sich das Sozialgericht Berlin, das Museum für Gegenwart im alten Hamburger Bahnhof, das Naturkundemuseum, der neue Geschichtspark am ehemaligen Zellengefängnis Lehrter Straße,

Polizeibehörden sowie vorläufig (2010) noch die Justizvollzugsanstalt Lehrter Straße.

Nicht zu verwechseln ist der Europaplatz mit dem Breitscheidplatz, an dem das Europa-Center liegt.


5 Der Hohe Weinberg

Dort befindet sich heute der Humboldthafen.

Der Hohe Weinberg lag nordwestlich des alten Berlin in der sogenannten Jungfernheide.

Wein wurde im Mittelalter auch im Norden Deutschlands angebaut.

Die Transportwege in andere Länder waren schlecht, und der Wein wurde mit vielerlei Gewürzen geschmacklich verbessert.

In Preußen wurde der Weinanbau über siebenhundert Jahre betrieben und erlangte zeitweise beträchtliche Bedeutung im Wirtschaftsleben.

Im Umland von Berlin gab es neben dem Hohen Weinberg noch weitere Weinberge.

Heute erinnern Straßenbezeichnungen an den früheren Weinanbau (wie die Weinmeisterstraße).

Im 16. Jahrhundert besaß der Generalsuperintendent Agricola Eisleben, ein Mitarbeiter Martin Luthers, den Hohen Weinberg und gestaltete ihn zu einem ertragreichen Besitztum um.

Im 17. Jahrhundert erwarb der Große Kurfürst den Hohen Weinberg.

Der Hohe Weinberg war ein beliebtes Ausflugsziel für die Berliner.

Auf dem Gipfel des Berges befand sich deshalb auch ein Ausflugslokal.

Von dort hatte man eine weite Aussicht über die Jungfernheide und über die nahe gelegene Pulverfabrik hinweg nach den „Zelten“ im Tiergarten.

Am Fuß des Berges befand sich ein weiteres Gasthaus, der „Sandkrug“, dessen Garten zum Verweilen einlud.

Im Zuge der Anlage des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals entstand ab 1847 der Berliner Humboldthafen.

Für die Anlage des Hafens wurde der Hohe Weinberg 1848 abgetragen


6 Der zwölf Kilometer lange Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal

verbindet die Flüsse Spree und Havel.

Die damals Spandauer Canal genannte Wasserstraße wurde zwischen 1848 und 1859 nach Planungen von Peter Joseph Lenné angelegt.

Der Verkehr zwischen Berlin und den östlichen Landesteilen Preußens in Richtung Finowkanal sollte erleichtert werden.

Die nun vorhandene direkte Kanalverbindung verkürzte den Weg um etwa sechs Kilometer, da sie den stark gewundenen Unterlauf der Spree umgeht.

Beim Bau des Großschiffahrtweges Berlin–Stettin für größere Schiffsabmessungen in den Jahren 1906 bis 1914 wurde die Havelhaltung miteinbezogen.

Mit der Eröffnung am 17. Juni 1914 änderten sich auch die Bezeichnungen.

Weil der gesamte Kanal zu drei Viertel auf dem Gebiet der damals noch selbstständigen Stadt Spandau lag, hieß er bis 1914 Spandauer Schiffahrtkanal.

Von 1945 bis 1990 verlief entlang des Kanals zwischen der Sandkrugbrücke und der Kieler Straße die Sektorengrenze.

Somit wurde das östliche Ufer durch den Bau der Berliner Mauer zum Sperrgebiet ausgebaut.

Große Teile des Invalidenfriedhofs mussten dabei den Grenzanlagen weichen.

Schon die Pläne von Peter Joseph Lenné sahen entlang des Kanals eine uferbegleitende Promenade vor, aber erst 150 Jahre später wurde sie verwirklicht.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde 1994 mit dem Bau einer Promenade begonnen.


7 Der Gasthof Sandkrug

war im 18. und 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel vor den Toren der preußischen Haupt- und Residenzstadt Berlin.

Heute liegt an dieser Stelle ein unbebautes Gelände nördlich des Humboldthafens auf der westlichen Seite der Sandkrugbrücke.

Der Sandkrug gehörte der Kämmerei (Finanzverwaltung) von Berlin.

Der Gasthof verfügte über einen Garten, in dem die Kunden die Bewirtung im Freien genießen konnten.

Vom Sandkrug aus konnte eine Wanderung auf den benachbarten Hohen Weinberg unternommen werden, von dessen Gipfel aus sich dem Spaziergänger ein weiter Rundblick über die gesamte Umgebung eröffnete.

Über die Spree hinweg war vor allem der Tiergarten und das Stadtbild der Residenzstadt Berlin gut zu sehen.

Das weibliche Bedienungspersonal regte manchen Besucher zu poetischen Gedanken und sogar literarischen Werken an.

Der preußische König Friedrich I. hatte den Schönhauser Graben (Fertigstellung 1713) anlegen lassen, um mit dem Schiff von seinem Schloss in Schönhausen zum Schloss Charlottenburg fahren zu können.

Am Sandkrug führte die steinerne Sandkrugbrücke über den Kanal.

Jugendliche konnten im Sommer im Wasser des Schönhauser Grabens ein Bad nehmen.


8 Die Sandkrugbrücke

Eine erste Gewässerüberquerung bestand an dieser Stelle bereits im 18. Jahrhundert.

Der Name der Brücke leitet sich von dem Gasthof „Sandkrug“ her.

Bevor der Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal im 19. Jahrhundert durch Begradigung und Ausbaggerung aus dem Schönhauser Graben entstand, befand sich an der heutigen Stelle bereits eine als Steinerne Brücke bezeichnete Konstruktion.

Sie hatte eine Spannweite von rund 7 Metern.

Eine erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1780.

Bei der Verbreiterung des Grabens um 1875 wurden die bis dahin vorhandenen vier Brücken allesamt abgerissen und durch Neubauten ersetzt.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Konstruktion schwer beschädigt und Anfang der 1950er Jahre notdürftig instand gesetzt.

Dieses reparierte Brückenbauwerk diente bis vor dem Mauerbau 1961 dem Straßenverkehr.

Danach wurde es kaum noch belastet, da sich auf der Ostseite der Brücke zwischen 1961 und 1990 die Grenzübergangsstelle Invalidenstraße befand, die nur für West-Berliner oder in der DDR akkreditierte Diplomaten sowie das Wachpersonal vom Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten benutzbar war.

Die Brücke wurde baulich nicht gewartet, war am Ende des Jahres 1989 bei der Wiedereröffnung der Invalidenstraße als Durchgangsstraße dringend erneuerungsbedürftig und musste Ende 1990 sogar vollständig gesperrt werden.

Der nun zuständige Berliner Senat ließ wenige Meter südlich vor der Sandkrugbrücke eine provisorische Brücke für Fußgänger und Autofahrer errichten.

Die alte Sandkrugbrücke wurde abgerissen und in einem Wettbewerb neu ausgeschrieben.

Von der alten Brücke wurden die Postamente auf beiden Uferseiten in den Brückenverlauf integriert.

Ein weißes Betonband im nordwestlichen Postament markiert den originalen Verlauf der früheren Mauer.

Gedenktafel für Günter Litfin, das erste Todesopfer an der „Berliner Mauer“, aufgestellt am südwestlichen Ende der Sandkrugbrücke.


9 Hamburger Bahnhof

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird das Bahnhofsgebäude als Museum genutzt.

Dort ist das zur Berliner Nationalgalerie gehörende Museum für Gegenwart untergebracht, das mit über 246.000 Besuchern (Stand: 2007) zu den erfolgreichsten Häusern für zeitgenössische Kunst gehört.

Neben den Ausstellungsräumen befinden sich eine Buchhandlung sowie ein Restaurant in dem Gebäude.

Das ehemalige Empfangsgebäude ist das einzige erhaltene der großen Berliner Kopfbahnhöfe.

Es stammt aus den 1840er Jahren und ist damit eines der ältesten Bahnhofsgebäude Deutschlands.

Berlin und Hamburg beschlossen 1841 per Staatsvertrag den Bau einer Eisenbahnlinie zwischen beiden Städten.

Fünf Jahre später, am 15. Oktober 1846, fand die Jungfernfahrt nach Hamburg statt.

Beim Bau des Bahnhofs mussten der moorige Baugrund durch Sand aufgeschüttet und der Spreekanal nach Norden verlegt werden.

Die Fertigstellung des Bahnhofs konnte 1847 gefeiert werden.

Im Jahr 1884 wurde der Bahnhof für den Personenverkehr geschlossen und der Verkehr auf den benachbarten Lehrter Bahnhof verlagert.

Heute gehört das Gebäude der CA Immo Deutschland (früher: Vivico).

Der Hamburger Bahnhof besaß anfangs bis 1870 für die Lokomotiven, die auf einer Drehscheibe vor dem Gebäude umgesetzt wurden, zwei hohe Rundbogentore als Durchfahrten.

1870 wurde die auf Straßenebene verkehrende Verbindungsbahn abgerissen, da sie zum Verkehrshindernis geworden war.

Anstelle der abgerissenen Bahnhofshalle wurde zur Museumseröffnung 1906 die neue, heute noch vorhandene Ausstellungshalle errichtet.

Am 14. Oktober 1884 erlebte der Bahnhof nach nur 37 Jahren Betriebszeit seine Stilllegung, da der nahegelegene Lehrter Bahnhof nun auch den Reiseverkehr in Richtung Hamburg übernahm.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude 1944 starke Schäden, große Teile der Sammlung blieben jedoch erhalten.

Nach dem Krieg wurde es als Bahnbetriebsanlage der Deutschen Reichsbahn übertragen.

Von 1990 bis 1996 erfolgte der bisher letzte Umbau für das Museum für Gegenwart.


10 Der Tour Total Berlin

Das von 2010 bis 2012 gebaute Gebäude ist im Besitz der Immobiliengesellschaft CA Immo und wurde vom Mineralölunternehmen Total als Deutschlandzentrale gemietet.

Es ist das erste Gebäude der Europacity, die um das Gebiet des Berliner Hauptbahnhofs entsteht.

CA Immo investierte 50 Millionen Euro in das Gebäude.

Das Gebäude hat mit seiner Fertigstellung eine Höhe von 69 Metern mit 16 Bürogeschossen und einem Technikgeschoss, unterkellert ist es mit einer Tiefgarage mit drei Tiefgeschossen.

Der zweigeschossige Sockel ist mit Kolonnaden an der Nordfassade und vor dem im Süden gelegenen Haupteingang ausgestattet.

CA Immo plante das Gebäude als ökologisch nachhaltiges Gebäude („Green Building“) und strebt eine Silber-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an.

Der Baubeginn erfolgte im Juni 2010 und am 23. Februar 2011 wurde der Grundstein durch Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit gelegt.

Die Fertigstellung und Eröffnung des Gebäudes erfolgte am 12. Oktober 2012.

Das Gebäude erhielt 2014 den Architekturpreis Beton.


11 Ehemaliges Zellengefängnis Moabit

wurde in den Jahren 1957/58 bis auf einige wenige Gefängnismauern sowie sieben im nördlichen Bereich des heutigen Parks stehende Beamtenwohnhäuser abgerissen.

Ein Teil des Friedhofs, auf dem Gefangene begraben waren, wurde entwidmet und als Kleingartenanlage genutzt.

Erhalten blieb bis heute nur der Beamtenfriedhof.

Sieben Jahre später wurde erneut ein Bebauungsplan aufgestellt.

Zwei Jahre später stellte der Senat von Berlin die erhaltenen Teile der rund fünf Meter hohen Gefängnismauer, den Beamtenfriedhof sowie drei der Beamtenwohnhäuser unter Denkmalschutz.

Der 28.000 m² große Park wird im Norden, Süden und Osten von der noch erhaltenen Gefängnismauer begrenzt.

Das Gelände ist in zwei Hälften unterteilt: Im westlichen Teil wurde eine „romantische Landschaft als Reminiszenz ,die andere Hälfte als „strengen Jardin à la française“.

Diese Kombination wird in Fachkreisen als „schwierige Gratwanderung zwischen Gedächtnis und Gedenkstättenkitsch, Erholung und Geschwätz“ gelobt.



11 Mit dem Sternenlabyrinth

wollen die Künstler daran erinnern, dass die Gefangenen nachts nur einen freien Blick auf die Sterne hatten.

Der Park kann von drei Zugängen betreten werden, die unterschiedlich gestaltet wurden.

Die Eingangstüren zeigen dabei im geschlossenen Zustand an den Schlosskästen den Gefängnisgrundriss.

Nutzt man den Eingang an der Invalidenstraße bzw. an der Bundesstraße 96, so wird der sternförmige Grundriss des ehemaligen Gefängnisses sichtbar: Die Zellenflügel scheinen durch ansteigende oder abgesenkte Rasenflächen auf, die mit Randsteinen eingefasst sind.

Ein weiterer Gebäudeflügel ist durch Blutbuchenhecken angedeutet. Eine dieser ehemaligen Zellen ist mit Hilfe von Ortbeton nachempfunden.

Betritt man sie, so ertönt die Klanginstallation Klopfzeichen.

Westlich dieses Quaders ist die Lage des ehemaligen Verwaltungsgebäudes mit Hilfe von Blutbuchen abgebildet.

Neben diesen Gebäuden befanden sich im Gefängnis kreisförmige Spazierhöfe, in denen die Gefangenen ihren Hofgang absolvieren konnten.

Drei dieser Höfe sind im östlichen Teil des Parks nachgebildet: mit Trittsteinen auf den Grundrisslinien und je einem Wacholder, um einen noch aus der Zeit des Gefängnisses stammenden Walnussbaum sowie als dreieckförmiges Sichtbetonwerk.


12 Klanginstallation Klopfzeichen

Eine dieser ehemaligen Zellen ist mit Hilfe von Ortbeton nachempfunden.

Betritt man sie, so ertönt die Klanginstallation Klopfzeichen von Christiane Keppler.

Sie zitiert Ausschnitte aus dem Moabiter Sonett von Albrecht Haushofer, der hier im Winter 1944/1945 inhaftiert war.

Ein weiterer Auszug aus seinem Gedicht „In Fesseln“ ist in großen, weißen Lettern an der östlichen Gefängniswand aufgetragen: „Von allem Leid, das diesen Bau erfüllt, ist unter Mauerwerk und Eisengittern ein Hauch lebendig, ein geheimes Zittern …"

Südlich dieser Zelle befindet sich ein offener Quader aus Sichtbeton, der das einstige Panopticon der Haftanstalt symbolisiert.

Um die Struktur und Farbe der alten Kalkmörtelfugen zu erreichen, wurden dem C35-Beton 2 % Pigmentton beigemischt.

Anschließend wurden die Oberflächen sandgestrahlt, um so die gewünschten Unregelmäßigkeiten zu erzeugen.


13 Der Beamtenfriedhof

eigentlich. Anstaltsfriedhof des Preußischen Mustergefängnis Moabit

diente als Begräbnisstätte für die Vollzugsbeamten des angrenzenden Zellengefängnisses.

Ihm nahezu quadratisch gespiegelt, lag der Gefangenenfriedhof auf dem sogenannten Anstaltsgartenland, dessen Reste heute unter einer Kleingartenkolonie liegen.

Auf dem heute fast unbebauten Gelände wurde das Zellengefängnis zwischen 1842 bis 1849 errichtet.

Vorausgegangen war eine Gefängnisreform Friedrich Wilhelm IV. kurz nach seiner Thronbesteigung.

Bekannte Gefangene waren unter anderen Wilhelm Voigt von 1866 bis 1869, Max Hödel, der 1878 wegen eines Attentats auf Kaiser Wilhelm I. hingerichtet wurde, Georg Ledebour und Karl Radek wegen ihrer Teilnahme am Spartakusaufstand sowie Klaus Bonhoeffer.

Die letzte Hinrichtung fand offiziell erst 1949 statt (Berthold Wehmeyer).

Nach den Abrissarbeiten des Zellengefängnisses in den Jahren 1957/58 waren nur noch Teile der Ringmauer, drei Beamtenwohnhäuser und der Anstaltsfriedhof erhalten, der daraufhin entwidmet wurde.

Eine Differenzierung zwischen Beamten und Gefangenen hatte sogar noch im damaligen West-Berlin eine Rolle gespielt:

Während der Begräbnisplatz für die Gefangenen den Kleingärten zugeordnet und damit eingeebnet wurde, blieb der Teil für die Vollzugsbeamten innerhalb der Kleingärten als eingezäunter Bereich erhalten.

Nichts erinnert mehr an die Verstorbenen.

Ein älterer Baumbestand aus Ahornbäumen, Eschen und Linden ist auf dem Friedhofsareal frei angeordnet, die mit Efeu bewachsenen Grabfelder weisen nur noch wenige Grabsteine auf.


15 Botschaft Der Republik Indonesien

Die offiziellen Beziehungen zwischen Deutschland und Indonesien reichen bis in das Jahr 1952 zurück

Zunächst wurden im selben Jahr eine ständige Vertretung in Bonn und ein Konsulat eröffnet.

1954 wurde die Botschaft der Republik Indonesien in Bonn eingerichtet.

Die ständige Vertretung für die Deutsche Demokratische Republik wurde im Jahr 1973 in Ost-Berlin eröffnet.

1976 erhielt sie den Status einer Botschaft.

Indonesien war einer der ersten Staaten, welche 1990 die deutsche Wiedervereinigung ohne Vorbehalte unterstützten.

Als Folge davon wurden beide indonesische Botschaften an diese Entwicklung angepasst.

Darüber hinaus erhielt das Konsulat in West-Berlin am 24. August 1991 den Status der Botschaft der Republik Indonesien für die Bundesrepublik Deutschland.

Darüber hinaus bietet die Botschaft in großem Umfang Dienstleistungen für deutsche Staatsangehörige an.

Die Botschaft bietet Dienstleistungen für Indonesier an, die nach Deutschland reisen oder hier leben, etwa Reisepassverlängerungen, Legalisierung von Dokumenten oder andere konsularische Belange.


16 Lehrter Straße

Im 19. Jahrhundert erstreckten sich entlang der Lehrter Straße auf der westlichen Seite Kasernen, Wohnhäuser für Offiziere und ein Exerzierplatz.

Auf der östlichen Seite verliefen hinter oder über Gefängnisgelände und Militärbauten die Bahnanlagen der Lehrter Bahn.

Dienstwohnungen für Eisenbahnangestellte waren vorhanden und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden auch Wohn-Mietshäuser errichtet.

Nach der deutschen Wiedervereinigung rückte die Lehrter Straße aus ihrer Randlage in die Mitte der Stadt.

Im Jahr 2010 wurden zwei Hotels gebaut, außerdem an der Ecke zur Seydlitzstraße Reihenhäuser mit kleinen Gärten.

Die Berliner Stadtmission errichtete ein Büro- und Kongresszentrum (Lehrter Straße 68).

Außerdem betreibt sie hier im Keller ein Sammeldepot für gespendete Kleidung.


17 Der Sport Park Poststadion

ist ein circa 12 Hektar großes Gelände im Ortsteil Moabit.

Er gliedert sich in zwei Bereiche: einerseits das in den 1920er Jahren errichtete Sportgelände mit dem denkmalgeschützten Poststadion als Herzstück und andererseits das Parkgelände des Fritz-Schloß-Parks.

Das Sportgelände umfasst heute neben dem Drittliga-Stadion verschiedene Klein- und Großspielfelder, eine Turn- und Ruderhalle, eine Sporthalle, Tennisplätze, eine Rollsport-Anlage sowie das Hallenbad.

In privater Trägerschaft ist nahe dem Stadion eine Spa- und Wellness-Landschaft und eine Kletterhalle.

Nachdem das Stadionfeld, die unteren Tribünenränge und der östliche Teil des denkmalgeschützten Tribünengebäudes saniert worden war, erfolgte mit Stadtumbau­mitteln die umfassende Sanierung der expressiven Fassade,.

Die hellgrüne Jugendstil-Fassade mit der Verglasung entspricht heute wieder dem Originalzustand von 1928.

Den westlichen Teil des 1. Obergeschosses belegt seit Oktober 2010 das Institut für Sportwissenschaften der Humboldt-Universität.

Die Räume wurden von der Universität nach historischem Vorbild umgebaut und erweitert.

In den Räumen des ehemaligen Casinos im Erdgeschoss und auf dem südlichen Vorplatz sollen sich nach Möglichkeit in Zukunft gastronomische Angebote etablieren.


18 Der SC Union 06 Berlin

ist der Nachfolgeverein des am 17.Juni 1906 gegründeten F.C. Olympia Oberschöneweide,

Schüler und Lehrlinge gründeten am 17. Juni 1906 im Lokal Großkopf in der Oberschöneweider den F.C. Olympia.

Zur damaligen Zeit war Oberschöneweide ein Vorort von Berlin mit sehr rasch anwachsender Bevölkerung.

Ursache dafür war die Ende des 19. Jahrhunderts beginnende Ansiedelung großer Industriebetriebe (AEG, N.A.G.)

Bis zur Eingemeindung nach "Groß-Berlin" im Oktober 1920 gehörte der Ort zum Landkreis Niederbarnim.

Die Olympianer traten zunächst nicht als eigenständiger Verein auf, sondern schlossen sich als (Jugend-)Abteilung an.

Am Ende der Saison 1949/50 wurde Union nach zwei Entscheidungsspielen gegen den Berliner SV 92 (4:3, 4:1) Zweiter in der Berliner Stadtliga und qualifizierte sich dadurch erneut für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft.

Jedoch wurde dem Team aus dem (Süd-)Ost-Berliner Stadtteil Köpenick von der sowjetischen Besatzungsmacht die Ausreise zum Endrundenspiel ins (nord-)westdeutsche Kiel gegen den Hamburger SV untersagt.

Die Spieler erhielten keine Interzonenpässe ausgehändigt.

Bezahlter Fußball passte nicht in das ideologische Konzept der DDR-Sportführung vom Aufbau einer „wahrhaft demokratischen Volkssportbewegung“.

Nach und nach sollten sich auch die Vereine aus Ostberlin den Betriebssportgemeinschaften (BSG) der volkseigenen Betriebe anschließen.

Nur so ließ sich auch für die vom Betrieb bezahlten, aber für den Sport freigestellten besten Fußballer ein verdeckter Amateurstatus aufrecht erhalten.

Unabhängige Sportgemeinschaften galten dagegen als „bürgerlich unterwandert“ und wurden in ihrer Entwicklung behindert.


19 Café Kulturfabrik (Kneipe) Lehrter Strasse 35

Das 1911 von Ernst Scharnke für den Wertheim-Konzern erbaute sogenannte Wertheim-Haus in der Lehrter Straße 35 war Heeresfleischerei,

Keksfabrik, Heimat für Steinmetzarbeiten und Konservendosen.

Zwischen 1976 und 1991 wurde es still um die ehemalige Fabrik. Fenster und Türen waren im Erdgeschoss zugemauert, das Haus dämmerte vor sich hin.

1991 schließlich wurde das Gebäude nach Verhandlungen mit dem Berliner Senat wieder eröffnet; die Kulturfabrik Moabit war geboren.

Künstler, Anwohner und Studenten organisierten sich in den Vereinen.

Was 1991 als einfache Idee begann, hat sich inzwischen aus komplett eigener Kraft und ganz ohne institutionelle Förderung zu Moabits einzigem soziokulturellen Kulturhaus mit Theater, Kino, Konzerten, Café und pädagogischer Betreuung für ansässige Kinder und Jugendliche entwickelt.

Ein regelmäßiges Film- und Theaterprogramm, Konzert- und Partytermine, die Lange Nacht des Tauchens sowie Kneipengolf-Turniere gehören zu den Standardangeboten der Kulturfabrik Moabit.

Im September 2011 fand das Favourites Film Festival Berlin zum ersten Mal in den Räumen der Kulturfabrik statt und hat sich seitdem als jährliche Veranstaltungsreihe etabliert.

Umsonst & Draußen Mai bis Sept. Kino frei Fr - Sa


20 Trinkwassernotbrunnen Tiefbrunnen

Ein Trinkwassernotbrunnen, auch Straßenbrunnen, ist eine Einrichtung des Bundes in Deutschland um sicherzustellen, dass die Bevölkerung in Großstädten und Ballungszentren im Notfall (Reduzierung oder Totalausfall der öffentlichen Wasserversorgung) mit ausreichend Trinkwasser versorgt werden kann.

Hierzu unterhält der Bund auf Basis des Gesetzes über die Sicherstellung von Leistungen auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft für Zwecke der Verteidigung (WasSiG) seit 1970 rund 5000 Trinkwassernotbrunnen[2] im gesamten Bundesgebiet, davon allein 912 der insgesamt 2107 Straßenbrunnen Berlins[3].

Das WasSiG sieht dabei nicht nur die Sicherstellung des Trinkwassers vor, sondern bezieht auch die Nutzung als Betrieb- („im unentbehrlichen Umfang“) und Löschwasser mit ein.

Diese Brunnen sind grundsätzlich für den Verteidigungsfall geplant, können jedoch auch in jeder anderen Gefahrensituation eingesetzt werden.

Trinkwassernotbrunnen sind unabhängig vom öffentlichen Wassernetz und erhalten ihr Wasser aus einem eigenen Brunnen oder gefassten Quellen.

Die Förderung des Wassers kann im Handbetrieb oder durch eine elektrische Pumpe erfolgen.


21 Botschaft Der Republik Usbekistan

In Usbekistan sind Zeugen der Vergangenheit noch heute lebendig.

Sehr gut erhaltene Bauwerke erzählen aus einer Zeit, als diese Gegend nicht nur bedeutendes Handelszentrum, sondern auch Mittelpunkt von Lehre und Kultur war: Samarkand, Buchara, Chiwa, Shakhrisabz und Taschkent gelten als Inbegriff von orientalischer Schönheit und Mystik.

Die antiken Städte Usbekistans lagen auf der alten Seidenstraße, der Handelsstraße zwischen China und dem Abendland.

Der Name stammt von der zu Römischer Zeit in Europa am meisten begehrten Handelsware: Seide.

Einige der einflussreichsten und unbarmherzigsten Eroberer kamen und regierten die Gegend.

Alexander der Große gründete mindestens 8 Städte in Zentralasien., noch bevor China seine Grenzen für den Handel öffnete und die ersten Karawanen auf der Seidenstraße zogen.

Zwischen 484 und 1150 n. Chr. kamen die Hunnen und Turkvölker von Westen und brachten die neue Religion des Islam.

Viele Moscheen und Medresen ( Koranschule) in Städten

Die meisten dieser Städte wurden während der Invasion von Dschingis Khan im Jahre 1220 zerstört.

Sein Nachfahre Timur, auch unter dem Namen Tamerlan bekannt, restaurierte einst berühmte Städte mit Hilfe von Sklaven und Künstlern, die er auf seinen zahlreichen Eroberungsfeldzügen gefangen nahm.


22 Bereitschaftspolizei Kruppstrasse 2

Der Begriff wird auch in der Gesamtheit aller Bereitschaftspolizeiverbände verwendet.

Einzig die Polizei beim Deutschen Bundestag unterhält keine Bepo.

Es stehen rund 16.000 Polizisten zur Verfügung.

Hauptaufgabe der Bepo ist die Unterstützung der Landespolizei bei Großlagen sowie Wahrnehmung von Schwerpunktaufgaben (z. B. Unfallschwerpunkte und der Kriminalitätsbekämpfung).

Damit auf besondere Lagen schnell reagiert werden kann, sind diese Polizeieinheiten in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht und werden für diese Einsätze ausgebildet.

Neben Einsätzen im eigenen Bundesland können die Einheiten aus besonderem Anlass auch in anderen Bundesländern eingesetzt werden.

Die Einrichtung der Bereitschaftspolizeien in den Bundesländern ist auf ein Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern 1950 über die Errichtung von Länderbereitschaftspolizeien zurückzuführen.

Die Führungs- und Einsatzmittel werden vom Bund beschafft und sind einheitlich.

Die Bereitschaftspolizei besteht aus Beamten des mittleren, gehobenen und höheren Dienstes in Führungspositionen z. B. Ausbildungsbeamten, Klassenleitern, Gruppen-, Trupp-, Hundertschaftsführer o. ä.

Der Begriff Bereitschaftspolizei wurde in Deutschland für eine Polizeitruppe zum ersten Mal offiziell 1926 verwandt, als die „kasernierte Schutzpolizei“ im Freien Volksstaat Württemberg im Zuge einer Polizeireform in Bereitschaftspolizei umbenannt wurde.

Dieser Begriff wurde dann sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der DDR weitergeführt.

Der Begriff „Polizeibereitschaft“ war in den 1920er Jahren bereits bei verschiedenen Polizeien der Länder in Gebrauch, z. B. bei der Ordnungspolizei.

In der Regel bezeichnete man damit eine Einheit zur Ausbildung, die notfalls zur Unterstützung des Einzeldienstes eingesetzt werden konnte.

Auch der Begriff „Polizei-Einzeldienst“ wurde offiziell 1926 als Unterscheidung zur Bereitschaftspolizei eingeführt.


23 Iwkz Moschee, Feldzeugmeisterstrasse 1

Al Falah als Moschee aus dem Jahr vor mehr als 20 Jahren.

Es ist nicht nur ein Ort der Anbetung nur durchführen Ritual.

Schon seit seiner Gründung, hat sich das Zentrum der sozialen Aktivitäten, Bildung und Propaganda für die muslimische Gemeinschaft von Indonesien in Berlin und Umgebung.

Wir versuchen auf andere Muslime anderswo mit allen Seiten zu zeigen, wie Al Falah Moschee und die Gemeinde unsere Religion, Islam, in der westlichen Kultur zuwendet.


24 Der Fritz Schloß Park

Mit rund zwölf Hektar Fläche ist der Fritz-Schloß-Park die größte Grünanlage .

Das Militärgelände wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Trümmerhalde verwendet und auf diesem Schuttberg 1955 der Fritz-Schloß-Park gestaltet.

Er ist nach Fritz Schloß (1895–1954) benannt, dem ersten nach dem Zweiten Weltkrieg gewählten Bürgermeister des damaligen Bezirks Tiergarten.

Den Trümmerfrauen zu Ehren befindet sich im Park ein Relief von Alfred Frenkel mit der Aufschrift: „Den Notstandsarbeitern zum Dank“.

Durch den Park verläuft seit 2009 ein – mit rotem Belag von den restlichen Wegen abgesetzter – 1,1 Kilometer langer Rundweg mit Fitnessgeräten.

Nach jeweils 50 Metern sind Entfernungspunkte installiert, an denen sich Sportler orientieren können.

Leichte Niveauunterschiede müssen beim Laufen überwunden werden.

Am Fritz-Schloß-Park ist ein U-Bahnhof der Linie U5 geplant, die vom Hauptbahnhof über Turmstraße (Linie U9) und Jungfernheide (Linie U7) zum Flughafen Tegel verlängert werden soll.

Die Realisierung der Verlängerungspläne ist angesichts der Haushaltslage Berlins ungewiss.


25 Fritz Schloss Gedenkstätte

Fritz Schloß (* 23. Mai 1895 in Berlin; † 19. Dezember 1954 in Berlin) war ein deutscher Sozialdemokrat.

Auf der höchsten Erhebung im Park befindet sich ein Gedenkstein für Fritz Schloß

Fritz Schloss war 1923 Gründungsmitglied und Vorsitzender der Jusos von Groß-Berlin.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1946 in der Nachfolge von Fritz Bachmann zum Bezirksbürgermeister des damaligen Bezirks Tiergarten.

Aus gesundheitlichen Gründen gab er das Amt 1952 ab und verstarb 1954.

Er erhielt mit Beschluss des Berliner Senats 1965 ein Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Zehlendorf.


26 Notstandarbeiter Gedenkstätte

Notstandsarbeit - Bezeichnung für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mit Hilfe subventionierter Beschäftigung (aus Mitteln eingesparter Arbeitslosenunterstützungsbeiträge) in Ländern.

Diese spezifische Form der produktiven Arbeitslosenhilfe wird primär ortsgebundenen Arbeitslosen gewährt, die in Gebieten mit geringem Arbeitsangebot ansässig sind.

Staatliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nach dem Ersten Weltkrieg, besonders ab 1923, um arbeitslose Jugendliche und Kriegsveteranen (wieder) in die Gesellschaft einzugliedern.

Ein Verweigern der unentgeltlich bzw. zu geringem Lohn auszuführenden (gemeinnützigen) Tätigkeiten führte zur Streichung der staatlichen Fürsorgeleistungen. „Freiwilliger Arbeitsdienst (FAD)“ und "produktive Erwerbslosenfürsorge" lauteten die Bezeichnungen für den Pflichtarbeitsdienst.

1933 führten die Nationalsozialisten den Freiwilligen Arbeitsdienst fort.

Es waren stets rund die Hälfte der dort Beschäftigten jünger als 21 Jahre; die Beschäftigungsdauer lag für die meisten der geförderten Personen unter 10 Wochen.

Trotz aller Anlaufschwierigkeiten hatte sich der FAD zum weitaus größten der öffentlich geförderten Beschäftigungsprogramme entwickelt.

Im Dezember 1932 erfuhren rund 415.000 arbeitslose Personen eine Förderung - davon etwa 52.000 in Notstandsarbeiten, 46.000 als Fürsorgearbeiter, knapp 75.000 als Pflichtarbeiter und mehr als 241.000 als Arbeitsdienstwillige im FAD.

Nicht einmal ein Viertel all dieser Personen war in ihrer rechtlichen Stellung jedoch dem freien Lohnarbeitsverhältnis vergleichbar;.

Mehr als 75 Prozent hingegen waren von sämtlichen Normen des Arbeits-, Sozial- und Tarifrechts ausgenommen - sie waren Arbeiter ohne Rechte.


27 Sauna

Das Vabali Spa entführt Sie auf eine Reise nach Fernost.

Als Banja bezeichnet man ein russisches Dampfbad oder ein traditionelles russisches Badehaus. Genießen Sie das wunderbare Aroma unserer Birkenblätter, welche eine reinigende und heilende Wirkung auf Haut und Körper haben.

Über zwei Etagen erstreckt sich die Saunalandschaft des vabali spa aus hochwertigen organischen Materialien.

In elf verschiedenen Saunen und Dampfbädern kommen Sie in den Genuss die alle Sinne gezielt ansprechen.

Spüren Sie wahre Tiefenentspannung in geräumigen Kräuter-, Bio-, Aufguss- und Gartensaunen, dem Dampfbad und Laconium oder der traditionellen Banjasauna, einer Damensauna, oder in der Panoramasauna für ein Saunaerlebnis mit paradiesischem Ausblick.

Zentrum des textilfreien Saunabereichs ist der 1,35m tiefe und 50 Quadratmeter große Pool im Innenbereich.

Die verbauten Fliesen lassen das 30 Grad warme Wasser in einem satten Türkiston erstrahlen, warme Töne, Holz, Säulen, Buddhafiguren und die Frangipani-Blüte bestimmen das Bild.

Erholung finden Sie in einem der zahlreichen Ruheräume, die mit Wasserbetten ausgestattet sind, im Kaminzimmer oder in der großen Aufgusssauna, die bis zu 70 Gästen Platz bietet.

Mittelpunkt des Außenbereichs bildet ein 1,35m tiefer und 200 Quadratmeter großer Pool, um den sich das kleine Saunadorf gruppiert.

Zudem finden sich ein 36 Grad-Warmwasserpool und ein Tauchbecken. Entspannung und Ruhe sind die zentralen Themen im vabali spa.

Montags bis Freitags:

Eintritt 2 Stunden 18,50 €

Eintritt 4 Stunden 24,50 €

Tageskarte 31 €


28 Stadtbad Tiergarten Turmstraße 85 A

Der Bau begann am 29. 6. 1891 und am 1. 11. 1892 öffnete diese Berliner Volksbadeanstalt.

Der östliche Flügel der Anstalt war Frauen, der westliche Männern vorbehalten.

Neben dem Schwimmbecken von 18 m Länge und 9 m Breite befanden sich hier auch Wannen- und Brausebäder, da die meisten Wohnungen zu dieser Zeit über kein Bad verfügten.

Im II. Weltkrieg teilweise zerstört, wurden die Trümmer des Vorgebäudes 1947/48 abgeräumt.

In den fünfziger Jahren renovierte man die Schwimmhalle und errichtete ein neues Vorgebäude, in das das Gesundheitsamt Tiergarten einzog.

Im Oktober 1985, fünfzehn Monate nach Eröffnung des neuen Stadtbades in der Seydlitzstraße 7, erfolgte der Abriß.


30 Stadtmission

die sich aus etwa 800 haupt- und 1.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern zusammensetzt, leistet mit 42 diakonischen Einrichtungen an über 70 Standorten missionarische und diakonische Großstadtarbeit.

Sie finanziert sich überwiegend aus öffentlichen Zuschüssen und Spenden.

Ende 2005 wurde zusätzlich eine Stiftung, die Förderstiftung Berliner Stadtmission, gegründet.

Die Gründer der Berliner Stadtmission wählten im Jahre 1877 aus der Bibel den Vers Jeremia 29,7 aus dem Alten Testament als Leitwort: „Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn.“

Am 9. März 1877 gründete der Hof- und Domprediger Adolf Stoecker den Verein für Berliner Stadtmission.

Er wurde als Verein alter Ordnung durch kaiserliche Kabinettsorder genehmigt und ist von jeher gemeinnützig.

In vielen deutschen Städten gründeten sich in dieser Zeit Stadtmissionen mit der Aufgabe der „Inneren Mission“.

Die Entfremdung der Bevölkerung Berlins von Glauben und Kirche war in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts weit vorangeschritten.

Die Berliner Stadtmission konzentrierte sich anfänglich auf die Sonntagsschulen, um über die Kinder auch die Eltern zu erreichen.

Durch die starke Zuwanderung verschlechterten sich jedoch die sozialen Bedingungen in der Reichshauptstadt.

Die Massen lebten elend in riesigen Mietskasernen, staatliche soziale Einrichtungen gab es noch nicht.

Schon bald wurden die Arbeitsbereiche der Berliner Stadtmission vielfältiger.

Über die Sonntagsschulen hinaus gab es Männer- und Frauenvereine, Besuchsdienste bei Familien, Kranken und Gefangenen, Armenpflege, Straffälligenhilfe und Asyle.


31 Universum Landes Ausstellungs Park

Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts war das Gebiet unbesiedeltes, unfruchtbares Heidegelände vor den Toren der Stadt.

Ab 1717 siedelten sich hugenottische Familien, die Gartenbau und Seidenraupenzucht betrieben, an.

Hier liegt der Beginn der zivilen Nutzung des Moabiter Landes.

In der Nähe wurde der Lehrter Bahnhof mit Stadtbahn-Anschluss errichtet.

Dies begünstigte die Errichtung eines Ausstellungsgeländes.

1882 wurde der Stadtbahn-Viadukt eröffnet, der das Gelände durchschneidet.

Nach einem Brand am 12. Mai 1882 entstand 1883 ein Ausstellungspalast aus Glas und Stahl, der mit der „Deutschen Hygieneausstellung“ eröffnet wurde.

Bis zum Bau des Messegeländes am Funkturm im Jahr 1925 fanden hier Ausstellungen statt.

1919 wurden auf dem Gelände ermordete Spartakisten aus dem Zellengefängnis Lehrter Straße, den Moabiter Kasernen und dem Kriminalgericht verscharrt.

1927 fand man bei Elektrifizierungsarbeiten der Stadtbahn 126 Leichen.

Ab 1936 wurde auf dem Gelände die Deutsche Luftfahrtsammlung Berlin mit dem größten Verkehrsflugboot der Welt, der Dornier Do X, gezeigt.

Reste dieses Flugzeugs befanden sich noch in den 1960er Jahren auf dem ULAP-Gelände.

Heute ist nur noch die riesige Freitreppe (9,60 m × 20 m) übrig.

Südwestlich des Geländes zur Spree hin, begrenzt durch die S-Bahn-Trasse und die Straße Alt-Moabit, entsteht seit 2010 der Neubau des Bundesinnenministeriums.