Berlin Park Nr. 07

01.08.2020 Tiergarten

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Sehenswertes

2 Pariser Platz

Von 1945 bis zur deutschen Wiedervereinigung lag der Pariser Platz in unmittelbarer Nähe der Sektorengrenze zwischen Ost- und West-Berlin und war seit dem Mauerbau im Jahr 1961 Teil des Todesstreifens.

Seit der Wende 1989 ist der ehemals gesperrte Platz wieder für Fußgänger frei zugänglich.

Die Berliner bezeichnen den Platz auch als die „Gute Stube Berlins“.

Der Pariser Platz wurde zwischen 1732 und 1734 bei der zweiten barocken Stadterweiterung (auch der angrenzenden Friedrichstadt) unter Friedrich Wilhelm I. angelegt.

Er war anfangs nur mit Adelspalais bebaut.

Der ursprüngliche Name des Platzes war – gemäß seiner Form – Viereck oder – nach dem Französischen – Quarree.

Im Jahr 1814 erhielt er anlässlich der Eroberung von Paris durch preußische Truppen in den Befreiungskriegen seinen Namen.

Ab etwa 1850 wurde die Bebauung des Platzes in klassizistischem Stil vereinheitlicht.

Im Jahr 1880 gestaltete der Gartenbaudirektor den Platz neu, dabei entstanden an den Seiten des Platzes zwei rechteckige Schmuckbeete.

In deren Mitte befand sich je ein rundes Brunnenbecken mit einer aus einer bronzenen Akanthusblätterkrone entspringenden Fontäne.

Der Pariser Platz erlitt im Zweiten Weltkrieg starke Zerstörungen, speziell 1945 (Schlacht um Berlin).

Nach dem Fall der Mauer wurde ab 1993 über den Wiederaufbau des Platzes kontrovers diskutiert.

Kernpunkte waren die Berliner Traufhöhe von 22 Metern sowie die Auflage, für die neuen Gebäude ausschließlich stehende Fenster zu verwenden und maximal 50 Prozent der Fassadenfläche in Glas auszuführen:

Historische Elemente und moderne Bauweise sollten eine Einheit ergeben, um an die „goldenen Zeiten“ des Platzes anzuknüpfen.


3 Brandenburger Tor

Mit dem Bau der Zollmauer der Stadt Berlin wurde 1734 ein Vorgängerbau des heutigen Brandenburger Tores als Stadttor an der Straße nach Brandenburg an der Havel errichtet.

Die Toranlage bestand aus Pylonen und beigeordneten Wachhäusern.

Im Zuge des Ausbaus der Mauer und ihrer Tore ließ Friedrich Wilhelm II. ab 1788 das Brandenburger Tor neu gestalten, das dem Andenken an den Krieg des kurz zuvor verstorbenen Friedrich II. diente, von dessen Verdiensten auch etwas Glanz auf den Neffen und Nachfolger fallen sollte.

Der Architekt orientierte sich an dem „Stadttor von Athen“.

Die 1793 gefertigte Quadriga auf dem Brandenburger Tor stellte ursprünglich nach der wohl überwiegend vertretenen Auffassung eine geflügelte Friedensbringerin dar.

Das Brandenburger Tor erhielt den Namen Friedenstor, diesen Namen zeigte auch eine Inschrift aus Bronzelettern am Tor.

Die Friedensgöttin Eirene steht auf der äußersten Kante eines Triumphwagens.

Mit der Rechten stützt sie sich auf den mit einer Lorbeergirlande geschmückten Rand des Wagens.

In der einen Hand hält sie einen Palmenzweig, in der anderen einen Lorbeerkranz. Ihr Wagen wird von vier Eroten gezogen.

Weiter rechts auf dem Attikarelief kann man Nike mit Flügeln und Tropaion erkennen.

Im Jahr 1806 wurde die Quadriga nach der für Preußen verlorenen Schlacht bei Jena und Auerstedt auf Weisung des französischen Kaisers Napoleon nach Paris gebracht.

Nach dem alliierten Sieg über Napoleon wurde die Quadriga 1814 von den Truppen Blüchers in Paris noch in Kisten verpackt gefunden und nach Berlin zurückgebracht.

Für die Berliner war die Quadriga nach ihrer Rückführung im Volksmund die „Retourkutsche“.

Mit dem Abriss der Zollmauer in den 1860er Jahren wurden auch fast alle Stadttore abgerissen, nur das Brandenburger Tor steht heute noch.

Am 30. Januar 1933 feierten die Nationalsozialisten mit einem Fackelzug der SA durch das Brandenburger Tor ihre „Machtergreifung“.

Im Rahmen der Umgestaltung Berlins zur sogenannten „Welthauptstadt Germania“ befand sich das Tor auf der Ost-West-Achse.

Ein sieben Kilometer langer Abschnitt zwischen Brandenburger Tor und Adolf-Hitler-Platz (heute: Theodor-Heuss-Platz) wurde ausgebaut und 1939 in Betrieb genommen.

Beim weiteren Ausbau der Ost-West-Achse, zu dem es nicht mehr gekommen ist, sollten unter anderem die seitlichen Säulenhallen vom Brandenburger Tor abgerückt werden.

Der Verkehr wäre dann nicht mehr nur durch, sondern auch um das Tor herumgeführt worden.

Bei den Kämpfen um Berlin wurde die Quadriga mehrfach stark beschädigt.

Lediglich ein Pferdekopf blieb vom Schadow'schen Original erhalten, der heute im Berliner Märkischen Museum ausgestellt ist.


4 Der Große Tiergarten

Mit 210 Hektar ist er der größte Berliner Park und die zweitgrößte innerstädtische Parkanlage Deutschlands

Tiergarten ist ein Ortsteil im Bezirk Mitte von Berlin.

Er entstand bei der Verwaltungsreform 2001 durch Teilung des ehemaligen Bezirks Tiergarten, der zusätzlich noch das Hansaviertel und Moabit umfasste.

Im heutigen Sprachgebrauch steht „Tiergarten“ häufig sowohl für den Ortsteil Tiergarten, den ehemaligen Bezirk Tiergarten oder für den Stadtpark Großer Tiergarten.

Die außerhalb der Berliner Zollmauer gelegenen Flächen zwischen dem Großen Tiergarten und der Spree wurden 1861 nach Berlin eingemeindet.

Seit 1884 wurde dieses Gebiet amtlich als neuer Stadtteil Tiergarten ausgewiesen.

Der westliche Teil bestand ursprünglich aus den „Schöneberger Wiesen“, auf denen seit 1877 das Hansaviertel entstand.

Auf dem weiter östlich gelegenen Spreebogen befand sich ursprünglich ein großer Exerzierplatz.

Dort entstand der repräsentative Königsplatz (der heutige Platz der Republik) mit der Siegessäule, dem Reichstag und der Krolloper.


5 Der Rufer

Ich gehe durch die Welt und rufe 'Friede, Friede, Friede'.“

Dieses Zitat eines italienischen Dichters ergänzt die Plastik „Der Rufer“, die auf der Straße des 17. Juni steht.

Der Bildhauer und Grafiker Marckshat die drei Meter hohe Bronze 1966 geschaffen.

Marcks gilt als einer der wichtigsten deutschen Bildhauer des 20. Jahrhunderts.

Im Mai 1989, wenige Monate vor der Öffnung der Mauer erwarb eine private Stiftung einen Abguss des Kunstwerks für die Aufstellung an der Straße des 17. Juni in West-Berlin.

Weitere Abgüsse des „Rufers“ sind an verschiedenen Orten der Welt aufgestellt.

Die Botschaft seiner Figur hat Marcks nicht festgelegt.

Während sie für Berlin den Frieden anmahnt, soll der Abguss im australischen Perth an Folteropfer erinnern.

Das Original ist für Radio Bremen entstanden.


7 Das Goethe-Denkmal

Die Figurengruppe aus Carrara-Marmor wurde 1880 eingeweiht, gegen Ende des 20. Jahrhunderts zum Schutz vor schädlichen Witterungseinflüssen vorübergehend durch eine Kopie aus Betonguss ersetzt und 130 Jahre nach ihrer Einweihung an der ursprünglichen Stelle wieder aufgestellt.

Nach einem offiziellen Wettbewerb wurden im Mai 1872 fünfzig Entwürfe öffentlich vorgestellt und begutachtet.

Der Bildhauer hatte zunächst einen jugendlichen Goethe modelliert, in der Endfassung zeigte er ihn in fortgeschrittenem Alter von etwa 40 Jahren.

Am 2. Juni 1880 wurde die Enthüllung des Denkmals gefeiert.

Es erreicht eine Höhe von insgesamt sechs Metern, das Standbild des Dichters auf rundem Sockel ist 2,72 Meter hoch.

Auf dem abgestuften Unterbau sind drei allegorische Figurengruppen angeordnet: Für die lyrische Dichtkunst eine Muse mit Leier und der Figur des Eros; für die dramatische Dichtkunst eine sitzende Frauengestalt mit Schreibwerkzeug, neben ihr ein Genius mit der abwärts gewandten Fackel des Todes; für die Forschung eine lesende weibliche Gestalt.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Denkmal einige Schäden, aber keine schwerwiegenden Zerstörungen. 1959/60 wurde es erstmals restauriert.

Eine Reihe von Schussspuren an Statuen und Sockel blieben sichtbar und erinnern an die Kriegsschäden.


8 Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

von dem dänisch-norwegischen Künstlerduoentworfene Denkmal ist ein 3,60 Meter hoher und 1,90 Meter breiter Betonquader.

Bei dem Werk handelt es sich um das dritte vollplastische Mahnmal dieser Art in Deutschland nach dem Frankfurter Engel (1994) und dem Kölner Rosa Winkel (1995).

Am Denkmal befindet sich eine Gedenktafel in deutscher und englischer Sprache, die auch an das Fortdauern der Verfolgungen in der Bundesrepublik und der DDR erinnert (siehe Paragraph 175).

Der in Endlosschleife vorgeführte Film soll alle zwei Jahre gewechselt werden.

Die homosexuellen Verfolgten des Nationalsozialismus blieben aus dem öffentlichen Gedenken in Deutschland lange Zeit ausgespart.

Ein Umdenken in der Erinnerungspolitik setzte erst 1985 mit der Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes ein, in der erstmals auch die bislang verschwiegenen Verfolgtengruppen in das Gedenken einbezogen wurden.

2002 erfolgte die gesetzliche Rehabilitierung der Opfer des Homosexuellen-Paragraphen 175 aus der NS-Zeit durch die Regelungen des NS-Unrechtsaufhebungsgesetzes.

Die Einweihung des Denkmals am 27. Mai 2008, der unter anderem der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit.

Das Denkmal soll gemäß Bundestagsbeschluss die verfolgten und ermordeten Opfer ehren, die Erinnerung an das Unrecht wach halten und ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben setzen.

Knapp drei Monate nach der Einweihungszeremonie wurde das Denkmal erstmals mutwillig beschädigt.

Unbekannte zerschlugen am 17. August das Sichtfenster, durch das die Kuss-Szene zu erkennen war.

Politiker verschiedener Parteien sehen darin einen Beleg für die steigende Gewaltbereitschaft gegen Homosexuelle.

Am darauffolgenden Tag fand vor dem Denkmal eine Protestkundgebung mit 250 Teilnehmern und einer Ansprache des Regierenden Bürgermeisters statt.

Ein weiterer Anschlag wurde in der Nacht zum 16. Dezember 2008 verübt.

Erneut wurde das Sichtfenster eingeschlagen, durch das die Videosequenz zu sehen ist.

Im Frühjahr 2009, am 5. April, wurde das Mahnmal zum dritten Mal innerhalb von neun Monaten beschädigt.

Die Sichtscheibe ist dieses Mal zerkratzt worden.


9 Global Stone

.ist ein als Friedensprojekt zu verstehendes Kunstwerk.

Die geschliffenen Reflexionsflächen der Steine sollen so ausgerichtet werden, dass sie alljährlich zur Sommersonnenwende am 21. Juni durch die Sonnenstrahlen eine Verbindung entstehen lassen zwischen den Steinen in den Kontinenten und ihren Schwestersteinen in Berlin sowie auch zwischen den fünf Berliner Steinen.

Dies soll die Verbundenheit der Menschen in aller Welt symbolisieren.

Zurzeit befinden sich bereits Steine aus Russland, Venezuela, Australien und Afrika im Berliner Tiergarten.

Die Namen sind:

Europa – Erwachen

Afrika – Hoffnung

Asien – Vergebung

Amerika – Liebe

Australien – Frieden

Das gesamte Projekt ist privat finanziert.

Der am 24. Februar 1999 installierte Stein der Liebe stammt aus dem Naturreservat der Gran Sabana in Venezuela aus dem Gebiet der Pemón-Indianer, von wo er Ende 1998 abtransportiert wurde.

Der Stein sorgt seit kurz nach der Ankunft in Deutschland für Diskussionen.

Einige der Pemón-Indianer bezeichnen ihn als einen von zwei „Heiligen Steinen“, der ohne ihr Einverständnis entfernt worden sei.

Seit dem Jahr 2011 beschäftigt der Fall sogar die venezolanische Regierung, die am 25. April 2012 rechtliche Schritte wegen des Steines eingeleitet hat.


10 Gotthold Ephraim Lessing

ist insgesamt sieben Meter hoch.

Lessing.ist der erste deutsche Dramatiker, dessen Werk bis heute ununterbrochen in den Theatern aufgeführt wird.

Lessing war das zweite Kind und der zweitälteste Sohn .

Neun Geschwister folgten im Laufe der Jahre, jedoch überlebten nur sieben seiner Geschwister ihren ersten Lebenstag, sodass Gotthold letztendlich der älteste Sohn war.

Der Vater unterrichtete den Sohn zunächst selbst, um ihn auf Schule und Universität vorzubereiten.

Bereits im Alter von fünf Jahren war Lessing in der Lage, die Bibel zu lesen.

Als der Unterricht der Lateinschule nicht mehr den intellektuellen Fähigkeiten des Schülers genügte, reichte Lessings Vater 1737 beim Kurfürsten ein Gesuch ein, den Sohn in der Fürstenschule aufzunehmen.

Ab 1751 konzentrierte sich Lessing weiter auf sein Studium in Wittenberg.


11 Der Rolandbrunnen

war eine monumentale Brunnenanlage auf dem Kemperplatz.

Das 1902 eingeweihte Geschenk Kaiser Wilhelms II. an seine Residenzstadt bildete den südlichen Abschluss der Siegesallee.

Die Brunnenfigur sollte den Roland, ein altes Symbol städtischer Gerichtsbarkeit.

Den alten Berliner Roland hatte der Sage nach ein Vorgänger Kaiser Wilhelms, Kurfürst Friedrich II. (Der Eiserne), in der Spree versenken lassen.

Eine Kopie des Brandenburger Rolands wurde schließlich 1905 vor dem Märkischen Museum aufgestellt.

Im Zentrum des Beckens stand auf dem als Sockel ausgeprägten Brunnenstock die 3,75 Meter hohe Rolandstatue aus norwegischem Granit.

Die Gesamthöhe des Brunnens betrug 10,75 Meter.

Zu Beginn der 1920er Jahre erforderte der zunehmende Verkehr eine Umgestaltung des Kemperplatzes.

Der Rolandbrunnen wurde zur Dekoration der Verkehrsinsel degradiert, prägte den Platz aber weiterhin.

Im Zweiten Weltkrieg beschädigten Kampfhandlungen den Brunnen erheblich.

Nachkriegsaufnahmen zeigen ein zur Hälfte gesprengtes Hauptbecken mit dem Sockel, auf dem noch die Füße der zerstörten Rolandstatue stehen.

Die Überreste wurden um 1950 abgeräumt.

Über den ehemaligen Standort des Rolandbrunnens braust heute der Verkehr.


12 Die Siegesallee

war ein von Kaiser 1895 in Auftrag gegebener und finanzierter Prachtboulevard im Tiergarten in Berlin, der 1901 vollendet wurde.

32 Denkmäler aus Marmor stellten sämtliche Markgrafen, Kurfürsten und Könige Brandenburgs und Preußens zwischen 1165 und 1888 dar.

Den Hauptfiguren standen je zwei Büsten von Personen zur Seite, die im Leben oder in der Zeit der jeweiligen Herrscher eine wichtige Rolle spielten.

Die 750 Meter lange Allee verlief vom früheren Königsplatz (heute: Platz der Republik), dem damaligen Standort der Siegessäule, als Sichtachse bis zum Kemperplatz mit dem Rolandbrunnen.

Als Parkallee war sie im Herbst 1873 – unmittelbar vor Einweihung der Siegessäule – angelegt worden.

Seit dem Zweiten Weltkrieg und der anschließenden Einebnung der Allee sind viele Figuren beschädigt und ein Teil ist verschollen.

Einige wurden an neuen Plätzen aufgestellt.

Die restlichen Figuren werden seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau restauriert und dort ab 2015 als Teil der neuen Dauerausstellung Enthüllt – Berlin und seine Denkmäler präsentiert.

Im Berliner Volksmund wurde die Siegesallee als „Puppenallee“ verspottet.

Daraus resultiert das in Darstellungen zur Berliner Stadtgeschichte häufiger nachzuweisende Missverständnis, auch die noch heute gebräuchliche Redewendung „bis in die Puppen“ gehe auf die Siegesallee zurück.

Die Redewendung ist jedoch älter und bezog sich ursprünglich auf die weite Wegstrecke zu den als ‚Puppen‘ bezeichneten Sandsteinstatuen antiker Götter, die bis Anfang des 19. Jahrhunderts am Großen Stern standen.

Auch Namen wie „Marmorameer“ und „Nippes-Avenue“ machten in Bezug auf die Siegesallee die Runde.

Nachdem die Figuren gelegentlich durch vandalistische Angriffe beschädigt worden waren, kreierten die Berliner in Anlehnung an die Invalidenstraße den Begriff „Neue Invalidenstraße“ für den Prachtboulevard.


14 Das Beethoven-Haydn-Mozart-Denkmal

10 m hohe Denkmal.

An seinen drei Seiten befindet sich jeweils eine Halbfigur der Komponisten.

Das Monument besteht aus griechischem und Tiroler Marmor und ist mit einem Kuppeldach versehen, auf dessen vergoldeter Spitze drei Putten einen Lorbeerkranz in die Höhe halten.

Auf dem Dach und an den schmalen Streifen zwischen den drei Schauseiten sind weitere vergoldete Bronze- und Kupfergalvanoplastiken angebracht.

Auch die Marmorreliefs, die unterhalb der Statuen das Werk der Musiker symbolisch illustrieren, waren einst teilweise vergoldet.

Die äußere Form des Denkmals erinnert an das Aussehen der zimmerhohen, reich verzierten Kachelöfen, mit denen gutbürgerliche Berliner Wohnungen um 1900 häufig ausgestattet waren.

Vor diesem Hintergrund sind so genannte volkstümliche Bezeichnungen wie „Musiker-Ofen“ oder „Drei-Männer-Ofen“ zu verstehen, die gelegentlich in Texten über das Denkmal wiedergegeben werden.

Bei Kampfhandlungen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erlitt das Denkmal deutliche Schäden, mehrere Teile verschwanden.

Viele der etwa 145 Einzelteile des zerlegten Denkmals waren durch Einschüsse bei Kriegsende und spätere mutwillige Zerstörungen beschädigt, Marmorelemente von Rissen durchzogen und durch Kupfersalze grünlich verfärbt.

Kriegs- und Nachkriegsspuren sollten jedoch auch erkennbar bleiben.

Nachdem der Tiergartentunnel fertiggestellt und das jahrzehntelange Provisorium der Entlastungsstraße beseitigt und überpflanzt worden war, konnte mit dem Wiederaufbau des Denkmals begonnen werden.

Im Sommer 2007 waren die letzten Arbeiten am Sockel abgeschlossen.


15 Königin Luise

Im Jahr 1808 beschlossen Bürger Berlins, Königin Luise, in dem sie gern spazieren ging, ein Denkmal zu setzen.

Nachdem Friedrich Wilhelm III. und Luise aus dem Exil in Ostpreußen nach Berlin zurückgekehrt waren, wurde am 24. Dezember 1809 eine einem Altar ähnelnde Stele mit aufsitzender Marmorschale auf einer kleinen Insel eingeweiht.

Seit dieser Zeit trägt die Insel den Namen Luiseninsel.

Am 10. März 1880 wurde ein Marmorstandbild der Königin, geschaffen, in Blickrichtung zum Denkmal König Friedrich Wilhelms III., der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Rekonstruktion der Anlage mit den Denkmälern wurde nach einem überlieferten Plan aus dem Jahr 1880,Grabungen vorgenommen.

Ihr heutiges Aussehen erhielt das Gesamtensemble 1987, als die Anlage anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins restauriert wurde.

Das Original der wettergeschädigten Königin-Statue wurde ersetzt und ins Lapidarium am Landwehrkanal gebracht.


16 Das Richard-Wagner-Denkmal

1901 bis 1903 geschaffenes monumentales Sitzdenkmal.

Der Stifter des Denkmals war der Kosmetikproduzent.

Der ehemalige Sänger war reich geworden durch die innovativen Produkte seiner Poudre- und Schminkenfabrik.

Für die erste bleifreie Bühnenschminke erhielt er Auszeichnungen an der Berliner Gewerbeausstellung 1879 und an der Pariser Weltausstellung.

Die 2,7 Meter hohe Figur Richard Wagners thront auf einem Sessel, wohl im Augenblick der Inspiration den Blick in unbestimmte Fernen gerichtet.

Vorne am Sockel aus der Oper Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg mit der Lyra in der Linken.

Der Lorbeerkranz und der Eichenzweig zu seinem rechten Fuß verweisen auf ewigen Ruhm.

Der Eichenzweig kann auch als Verweis auf den „deutschen Nationalbaum“ Eiche und damit als nationales Symbol gesehen werden.

An der Ostseite ist Tannhäuser aus der gleichnamigen Oper im Pilgergewand niedergesunken und an der gegenüberliegenden Westseite klagt Brünnhilde um den tot vor ihr liegenden Siegfried, beides Figuren aus Wagners Operntetralogie Der Ring des Nibelungen.

Ebenfalls zu diesem Opernzyklus gehören an der Rückseite des Denkmals, der mit seinen Armen den Nibelungenhort umspannt, und eine der Rheintöchter, die neckisch in den Bart von Alberich greift.

Die Enthüllung des Denkmals am 1. September 1903.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Denkmal ohne größere Schäden.

Witterungseinflüsse und Vandalismus erforderten jedoch zu Beginn der 1980er Jahre Maßnahmen zur Rettung des Denkmals.

1987 erhielt das Denkmal deshalb ein Schutzdach, eine Stahlkonstruktion in Form eines plexiglasüberdeckten Tonnengewölbes.


17 Die Rousseau-Insel

.ist eine künstlich angelegte, kleine runde Insel.

Sie trägt ihren Namen zu Ehren des französisch-schweizerischen Philosophen, Schriftstellers und Pädagogen Jean-Jacques Rousseau.

Der Königliche Planteur gestaltete 1792 den ersten Abschnitt des barocken Waldparks als Neue Partie im englischen Landschaftsstil.

Dort wurde ein zur Entwässerung dienender Graben zu einem langgezogenen See mit gewundener Uferlinie und einer kleinen Insel ausgeformt.

Ein künstlicher Hügel bot einen guten Überblick auf das Gelände.

Die Insel widmete man um 1797 Jean-Jacques Rousseau, der eine „Rückkehr zur Natur“ propagiert hatte.

Auf der Rousseau-Insel errichtete man hingegen, wie zuvor bereits im Wörlitzer Park, ein symbolisches Grabpostament mit Schmuckurne, zunächst vermutlich aus Holz gestaltet.

Statt Pappeln standen hier Erlen.

Der See entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum beliebten winterlichen Eislaufrevier der Berliner.

Das ursprüngliche Rousseau-Denkmal ging im Laufe der Zeit verloren.

Bei der Neugestaltung des Parks nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs widmete in den 1950er Jahren der Leiter der Tiergartenverwaltung, den Spazierwegen in der Umgebung der Rousseau-Insel besondere Aufmerksamkeit.

Hier pflanzte man sehr viele jener Rhododendren an, die zum Markenzeichen des Wiederentstehens des Parks.

In Blicknähe der Rousseau-Insel steht seit 1951 auch ein Denkmal, mit dem Berlin sich bei jenen Städten bedankt, deren Baumspenden die Wiederbepflanzung des Tiergarten in dieser Zeit ermöglichten.

Im Jahr 1987 wurde auf der Insel eine neue Rousseau-Säule als Ersatz für den im 19. Jahrhundert verlorenen Gedenkstein mit Schmuckurne errichtet.


18 Gustav Albert Lortzing

(* 23. Oktober 1801 in Berlin; † 21. Januar 1851 ebenda) war ein deutscher Komponist, Librettist, Schauspieler, Sänger und Dirigent.

Er gilt als Hauptrepräsentant der deutschen Spieloper, einer deutschsprachigen Variante der Opéra comique.

Die Eltern gründeten die Berliner Theatergesellschaft Urania und machten ihr Hobby zum Beruf.

Sie gaben das Geschäft auf und zogen als Schauspieler („Gaukler“) durch fast alle deutschen Provinzen.

1811 zog die Familie nach Breslau an das dortige Theater.

Der erste Bühnenauftritt des Sohnes war im Kornhaus am Freiburger Münster, wo der 12-Jährige in den Pausen „unter lebhaftem Beifall“ das Publikum mit komischen Gedichten entzückte.

Der junge Lortzing wurde zum Publikumsliebling in den Rollenfächern Naturbursche, jugendlicher Liebhaber und Bonvivant, aber auch als Sänger (Tenor) engagiert.

Am 30. Januar 1824 heirateten Lortzing und die Schauspielerin Rosina Regina Ahles.

Das Ehepaar hatte elf Kinder.

Im Leipziger Ensemble war Lortzing überaus beliebt, glänzte vor allem in Nestroy-Komödien.

Seine Neigung zum Improvisieren, zum Abweichen vom genehmigten Rollentext, machte ihn allerdings zum Problemfall für die Theaterpolizei.

1844 wurde Lortzing Kapellmeister am Stadttheater Leipzig.

1848 verlor er sein Engagement und musste, um mit der großen Familie zu überleben, noch einmal Engagements als Schauspieler antreten .

1850 wurde er in Berlin Kapellmeister am neu eröffneten Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater.

Am Morgen des 21. Januar 1851 starb Albert Lortzing, überarbeitet und hochverschuldet.


19 Der Rosengarten

wurde 1909 vom Rosenzüchter Peter Lambert angelegt.

Wie viele andere Denkmäler im Großen Tiergarten, fiel auch der Rosengarten den schweren Kämpfen in Berlin während des Zweiten Weltkriegs zum Opfer.

Er wurde 1974 in verkleinerter Form wiederhergestellt und erlebte in den folgenden Jahrzehnten einen „Dornröschenschlaf“.

Von 2003 bis 2005 wurde die Anlage umfassend für 250.000 Euro restauriert und wiederhergestellt.


21 Die Bellevueallee

Sie beginnt gegenüber vom Schloss Bellevue und führt bis zum Kemperplatz.

Die Bellevueallee war bis vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs auch mit Fahrzeugen befahrbar.

Im Zuge der Neuplanung des Großen Tiergartens wurde aus der Straße eine Fußgängerpromenade, der Name wurde beibehalten.

Wo die Bellevueallee auf die Straße des 17. Juni trifft, wird als Kleiner Stern bezeichnet.

Sie traf bis 1945 auf die Siegesallee am Kemperplatz, ehe diese zerstört wurde.


24 Grossfürstenplatz (Park

wurde 1776 angelegt auf Betreiben von Prinz Ferdinand von Preußen, einem Bruder von König Friedrich II.

Hier wurde im ein Volksfest anlässlich der Verlobung des russischen Thronfolgers Großfürst Paul mit Sophie Dorothee von Württemberg gefeiert.

Nach diesem Ereignis trug der Platz ab 1832 im offiziellen Straßenverzeichnis Berlins den Namen „Großfürstenplatz“.

1839 wurde hier die 1746 entstandene Skulptur Herkules mit Lyra aufgestellt.

Sie hatte zuvor am Platz vor dem Brandenburger Tor gestanden, war aber aufgrund der Nacktheit des Herkules im 19. Jahrhundert als anstößig empfunden und daher an einen weniger auffälligen Ort gebracht worden.

Anlässlich der Umgestaltung des Großfürstenplatzes wurde die Statue um 1880 erneut versetzt, und zwar in die Nähe der ebenfalls im Tiergarten gelegenen Rousseau-Insel.

Ein Betonabguss des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Herkules mit Lyra steht heute wieder am Platz des 18. März vor dem Brandenburger Tor.

1880 wurde der Großfürstenplatz neu gestaltet.

Die allegorischen Darstellungen, mit Sockel etwa 4 Meter hoch, (Die Weichsel), (Die Oder und Der Rhein) (Die Elbe).

Im Jahr 1888 wurde zudem in der Mitte des Großfürstenplatzes ein Tritonbrunnen errichtet.

In einem Sandsteinbassin von 4 Metern Durchmessern kniet auf einem Felssockel die altgriechische Meeresgottheit, einen großen Fisch hochhaltend.

Die Brunnenfontäne tritt aus dem Fischmaul heraus.

Die Brunnenfigur steht unter Denkmalschutz.

Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, boten Sandsteinskulpturen und Brunnen über Jahrzehnte hinweg ein verwahrlostes Bild.

Bei den stark verwitterten Skulpturen fehlten Köpfe und Gliedmaßen, die Sockel zeigen noch heute Einschusslöcher und Schmierereien.

Die bis auf die Sockel inzwischen abgebauten Skulpturen sind zwischengelagert.

Auf eine Anfrage im Abgeordnetenhaus von Berlin antwortete Senatsbaudirektor im Juli 2002, eine Wiederherstellung der Skulpturen könne vorläufig nicht durchgeführt werden, da der Stadt Berlin das Geld für eine Erneuerung von Sockeln und Fundamenten fehle.

Eine Wiederherstellung der Sockel bzw. Neuerrichtung der Skulpturen ist bisher nicht erfolgt.


25 Die John-Foster-Dulles-Allee

Sie ist nach dem ehemaligen US-amerikanischen Außenminister John Foster Dulles benannt.

„In den Zelten“ war ein beliebter Ausflugsort mit vielen Bierzelten und Veranstaltungen, vor allem am Zeltenplatz.

Der heutige Verlauf ist nur zur Hälfte erhalten, die John-Foster-Dulles Allee endet auf der Westseite des Sowjetischen Ehrenmals.

Die Zeltenallee ist überbaut worden auf der Höhe, an der sie die Siegesallee kreuzte.

Im Jahr 1959 erfolgte die Umbenennung in John-Foster-Dulles-Allee.

Zusätzlich wurde auch der Teil des ehemaligen Schlieffenufers (vom Spreeweg bis zum Kurfürstenplatz) umbenannt.

Bekanntestes Bauwerk an der Allee ist die Kongresshalle mit dem Haus der Kulturen der Welt.


26 Gedenkstätte Für Den Gefreiten Will (Gedenkstätte)

Am 14. August 1889 wurde an dieser Stelle der Gefreite Will aus der 1. Schwadron des 2. Garde-Ulanen-Regiments, in Ausübung seines königlichen Dienstes vom Blitz erschlagen.

Der etwa 50 cm hohe Gedenkstein wurde auf Veranlassung seines obersten Dienstherren errichtet.


27 Magnus-Hirschfeld-Gedenktafel

war ein deutscher Arzt, Sexualforscher und Mitbegründer der ersten Homosexuellen-Bewegung.

Als einer der maßgeblichen Pioniere der am Ende des 19. Jahrhunderts in Europa und Nordamerika entstehenden Sexualwissenschaft skizzierte Hirschfeld bereits in seiner ersten sexologischen Veröffentlichung Sappho und Sokrates oder Wie erklärt sich die Liebe der Männer und Frauen zu Personen des eigenen Geschlechts? (1896) seinen wichtigsten Beitrag zur neuen Wissenschaft: Die Lehre von den sexuellen Zwischenstufen.

Sie bedeutete eine Transformation der allseits akzeptierten binären Geschlechterordnung hin zu einer radikal individualisierten Sicht: Alle Männer und Frauen sind demnach einzigartige unwiederholbare Mischungen männlicher und weiblicher Eigenschaften.

Diese Zwischenstufenlehre diente Hirschfeld als Grundlage seiner Sexualpolitik, die die Emanzipation der sexuellen Minderheiten von staatlicher Verfolgung und gesellschaftlicher Ächtung, „die volle Verwirklichung der sexuellen Menschenrechte“ weltweit zum Ziel hatte.

Magnus Hirschfeld stammte aus einer jüdischen Familie.

Von 1888 bis 1892 studierte er zunächst in Breslau Sprachwissenschaften dann in Straßburg, München, Heidelberg und Berlin, wo er zum Doktor der Medizin promoviert wurde.

Danach eröffnete er in Magdeburg zunächst eine naturheilkundliche und allgemeinmedizinische Arztpraxis; zwei Jahre später zog er nach dem damals noch eigenständigen Charlottenburg bei Berlin.

Am 15. Mai 1897 gründete er in seiner Charlottenburger Wohnung in der Berliner Straße 104 (heute Otto-Suhr-Allee) das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK).

Das Komitee war die weltweit erste Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, sexuelle Handlungen zwischen Männern zu entkriminalisieren.

Eine Petition an den Reichstag, den berüchtigten Paragraphen 175 aus dem Strafgesetzbuch zu streichen, wurde zwar dort verhandelt, scheiterte aber.

Von 1899 bis 1923 gab Hirschfeld 23 Jahrgänge der Zeitschrift Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen heraus.

Für seine Untersuchungen führte er ab 1903/04 bei Studenten und Metallarbeitern statistische Befragungen zur sexuellen Orientierung durch.

Er kam dabei zu dem Ergebnis, dass der Anteil Homosexueller 2,3 % und der Bisexueller 3,4 % an der Bevölkerung sei.

Wegen der Befragungsaktion bei den Studenten wurde er von einigen dieser angezeigt und am 7. Mai 1904 wegen Beleidigung verurteilt.

1920 wurde Hirschfeld nach einem Vortrag in München durch „völkische Rowdys“ schwer verletzt; Zeitungen meldeten sogar schon seinen Tod, und er konnte seine eigenen Nachrufe lesen.

Er blieb auch später das Ziel nazistischer Hetzkampagnen, besonders im Stürmer, und seine Vorträge wurden zunehmend von Schlägertrupps gestört.

1926 reiste er auf Einladung der Regierung der UdSSR nach Moskau und Leningrad.

Er blieb ein besonderes Feindbild für die Nationalsozialisten, obwohl sogar einige seine Patienten waren, und konnte sich schon 1930 seines Lebens nicht mehr sicher fühlen.

So nahm er 1931 eine Einladung zu Vorträgen in die Vereinigten Staaten an und reiste anschließend hochgeehrt durch Nordamerika, Asien und den

Auf Grund von Warnungen betrat er nie mehr deutschen Boden.


28 Haus Der Kulturen Der Welt (Theater)

dient für den Dialog mit den Kulturen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.

Das Haus der Kulturen der Welt wurde 1989 in Berlin gegründet.

Die Kongresshalle wurde 1956/1957 auf Initiative der damaligen Berlin-Verantwortlichen des amerikanischen Außenministeriums, als Beitrag der USA zur Internationalen Bauausstellung Interbau errichtet und am 26. April 1958 als Geschenk an Berlin übergeben.

Das Gebäude wurde seinerzeit auch als „Leuchtturm der Freiheit“ bezeichnet und sollte die Werte des Westens nach Osten hin ausstrahlen.

Deswegen wurde die Kongresshalle auf einen künstlichen Hügel gesetzt, sodass ihre Konturen auch aus dem Ostteil Berlins sichtbar waren.

Am 21. Mai 1980 stürzte die Dachkonstruktion während einer Konferenz des Rings Deutscher Makler teilweise ein, wobei ein Wirtschaftsredakteur des Senders Freies Berlin, tödlich verletzt wurde.

Da an diesem Tag eine Sitzung des Bundestages im Reichstagsgebäude stattfand, um die (umstrittene) Zugehörigkeit Berlins zum Bund zu demonstrieren, wogegen die Sowjetunion und die DDR üblicherweise protestierten, flogen den ganzen Tag über sowjetische Düsenjäger über West-Berlin und lösten absichtlich Überschallknall aus.

Die westlichen Medien führten noch am selben Abend und am nächsten Tag einhellig den Einsturz auf diese heftigen Schallwellen zurück.

Ein technisches Gutachten kam aber später zu einem anderen Schluss:

Die technische Ursache lag nicht in einem Statikfehler, sondern in einer fehlerhaften Konstruktion, und zwar in erster Linie in Ausführungsmängeln.

Nach aufwendigen Renovierungsmaßnahmen wurde die Kongresshalle am 21. August 2007 – zum inzwischen dritten Mal in ihrer Geschichte – eröffnet.

Vorwiegend von Touristenführern und Journalisten wird die Kongresshalle aufgrund ihres muschelschalenähnlichen Aussehens auch mit ihrem Berliner Spitznamen als Schwangere Auster bezeichnet.


29 Large Divided Oval: Butterfly (Kunstobjekt)

Noch ehe der Besucher das Haus der Kulturen der Welt betritt, wird er vom majestätischem „Schmetterling“ empfangen.

Die über acht Tonnen schwere und doch wie schwerelos über dem Spiegelteich schwebende Skulptur wurde 1987 zur Wiedereröffnung des Hauses im Zuge der 750-Jahr-Feier Berlins aufgestellt.

Nur ein Jahr zuvor hatte Henry Moore, einer der größten Bildhauer seiner Generation, die Arbeit an „Large Divided Oval: Butterfly“ begonnen.

Es sollte sein letztes Werk werden.

Als Moore wenig später starb, befand sich die Skulptur noch in der Bildgießerei.

Einen Brief mit der Bitte, seine Arbeit Berlin zu stiften, hatte Moore nicht mehr beantworten können.

So erwarb die Stadt schließlich die Bronze zum Preis von 3,5 Millionen DM – einer der teuersten Ankäufe von Kunst im öffentlichen Raum, die Berlin jemals getätigt hat.


30 Das Berliner Carillon

ist das größte Glockenspiel seiner Art in Europa und das viertgrößte weltweit.

Am 27. Oktober 1987 wurde es anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins eingeweiht.

Mit dem Turmglockenspiel sollte der historischen Carillons in der Parochialkirche und der Potsdamer Garnisonkirche gedacht werden, die beide im Zweiten Weltkrieg zerstört worden sind

Mit 68 Glocken wird ein Tonumfang von fünfeinhalb Oktaven abgedeckt.

Die größte Glocke wiegt 7,8 Tonnen.

Zweimal täglich - um 12 und 18 Uhr - kann man dem Glockenspiel, das computergesteuert in Betrieb gesetzt wird, für jeweils fünf Minuten lauschen.

Wenn das Glockenspiel bei Konzerten von Hand gespielt wird, sitzt der Carillonneur in seiner Spielkabine und betätigt mit Füßen und geballten Fäusten den Stockspieltisch.

Erst durch die manuelle Bedienung ist es möglich, die Glocken sowohl laut als auch leise und mit Abstufungen anzuschlagen.

Theoretisches Wissen erfährt man in einer geführten Turmbesteigung, bei der der Carillonneur persönlich die Spieltechnik erläutert und spannende Geschichten rund um das Carillon erzählt.

(030) 8 51 28 28

Email: campanax@carillon-berlin.de

Internet: www.carillon-berlin.de

Mai bis September So 15 Uhr Konzert und 16 Uhr Turmführung. Oktober bis April nur Fei (Adventssonntage, Ostern, Pfingsten etc.) 14 Uhr Konzert und 14.45 Uhr Turmführung. Erw.: 6.00 €

Kind (6 - 12 J.): 3.00 €


31 Tipi Am Kanzleramt

Der historische Straßenname In den Zelten im Berliner Tiergarten geht auf Leinenzelte zurück, die sich hier in der Mitte des 18. Jahrhunderts befanden.

1745 erhielten die hugenottischen Refugiés von König Friedrich II. als Erste die Genehmigung, in diesem Bereich des Tiergartens Erfrischungen anzubieten.

Diese Erlaubnis war mit der Auflage verbunden, dass die Lokale nur Zelte sein durften und im Winter abgebaut werden mussten.

Erst nach 1786 erhielten die mittlerweile zahlreichen Wirte die allgemeine Genehmigung, feste Bauten zu errichten, die sie ganzjährig bewirtschaften durften.

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts siedelten sich an dem Ort Ausflugslokale an.


33 Das Bundeskanzleramt

hat die Aufgabe, die für die Arbeit des Bundeskanzlers erforderlichen Informationen zu beschaffen und bereitzuhalten.

Zum Leitungsbereich des Kanzleramtes, dem auch der Stab Politische Planung; Grundsatzanfragen; Sonderaufgaben zugeordnet ist, gehören der Bundeskanzler, der Chef des Bundeskanzleramtes sowie die im Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Kanzleramtschefs angesiedelten Staatssekretäre und Staatsminister.

Als erstes Bundeskanzleramt dienten 1949 zunächst einige Räume des Museum Koenig.

Am 3. November 1949 übergab das belgische Militär das Palais Schaumburg in Bonn an die Bundesregierung.

Von 1976 bis 1999 befand sich der Sitz des Bundeskanzleramtes in einem Neubau, der von der Planungsgruppe Stieldorf geplant worden war.

Seit Mai 2001 ist das Palais Schaumburg zweiter Dienstsitz des Bundeskanzleramts.

2013 wurde der Bonner Dienstsitz aufgrund einer Sanierung des Palais übergangsweise in das Gebäude des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung verlegt.

Von 1999 bis zum Einzug in ein neues Gebäude saß das Bundeskanzleramt übergangsweise in dem ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR am Berliner Schloßplatz . S

eit 2001 dient ein von Axel Schultes entworfener Neubau im Berliner Spreebogen, durch den Platz der Republik vom Reichstagsgebäude getrennt, als Behördensitz.

Das Gebäude öffnet sich zu einem zentralen Platz gegenüber dem Paul-Löbe-Haus, der als Bürgerforum gestaltet werden soll.

Das Bundeskanzleramt in Berlin ist seit 2001 Sitz des Bundeskanzleramtes der Bundesrepublik Deutschland.


34 Zum ›Band des Bundes

das zweimal die Spree kreuzt, Bundeskanzleramt, woran sich im Westen Kanzlerbrücke und Kanzlerpark anschließen.

Das gigantisch dimensionierte Kanzleramt ist der größte Regierungsdomizil der Welt.

Das Band des Bundes ist eine Anordnung von Gebäuden, die im Regierungsviertel von Berlin nördlich des Reichstagsgebäudes quer über den Spreebogen am Rand des Spreebogenparks verläuft und das städtebauliche Leitkonzept der Neuordnung des Regierungsviertels darstellt.

Das rund 900 Meter lange Band umfasst (von West nach Ost) den Kanzlerpark am rechten Spreeufer, das ihm gegenüberliegende Bundeskanzleramt am linken Spreeufer, das Paul-Löbe-Haus, das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (wieder auf dem rechten Spreeufer) und darüber hinaus das nicht realisierte Bürgerforum zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus, wo sich jetzt eine Freifläche befindet.

Die Bauarbeiten begannen im Februar 1997 mit dem ersten Spatenstich für das Bundeskanzleramt und fanden ihr vorläufiges Ende mit der Fertigstellung des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses im Oktober 2003.

Das Band kann als symbolischer Brückenschlag zwischen den ehemals getrennten Stadthälften verstanden werden, da die Berliner Mauer genau entlang des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses verlief.

Weitere Symbolträchtigkeit sollte auch dadurch erreicht werden, dass das Kanzleramt als Regierungszentrale nicht in eine architektonische Konkurrenz zum Parlamentsgebäude tritt, sondern sich in das Band der Bundesbauten eingliedert, und das Band somit die Regierung (repräsentiert durch das Kanzleramt), die Legislative (das Parlament, repräsentiert durch die Bürogebäude des Bundestags) und den Souverän (das Volk, repräsentiert durch das Bürgerforum) symbolisch zusammenführt.


35 Die Große Halle

(auch Ruhmeshalle oder Halle des Volkes) war ein Architekturprojekt in der von Adolf Hitler und dem Generalbauinspektor Albert Speer geplanten deutschen Nachkriegshauptstadt „Germania“.

Der Innenraum der Halle war als „Kultraum“ und Kongresshalle gedacht und sollte zwischen 150.000 und 180.000 Besuchern Platz bieten.

In ihm sollten verschiedenste Veranstaltungen stattfinden.

Darüber hinaus sollte die Halle die Macht des Großdeutschen Reichs für alle anderen Nationen sichtbar darstellen.


36 Die Schweizerische Botschaft

ist der Sitz der diplomatischen Vertretung der Schweizerischen Eidgenossenschaft in Deutschland.

Der heutige Sitz der Schweizerischen Botschaft wurde durch in den Jahren 1870/71 als privates Stadtpalais im sogenannten Alsenviertel errichtet.

1907 wurde das Haus verkauft, 1910 an einen Chemie-Fabrikanten.

Die Schweizerische Eidgenossenschaft erwarb 1919 das Gebäude.

Nach Umbauten diente es ab 1920 als Kanzlei der Schweizer Gesandtschaft sowie als Residenz des Gesandten.

Die Abrissarbeiten für die Welthauptstadt Germania und den Zweiten Weltkrieg überstand die Botschaft als einziges Bauwerk im Spreebogen ohne gravierende Schäden.

In der Schlussphase des Kampfes um Berlin Ende April 1945 wurde die Botschaft vorübergehend von sowjetischen Truppen okkupiert und diente als Stützpunkt bei der Eroberung des Reichstags.

In den ersten Nachkriegsjahren war das Gebäude Sitz der Heimschaffungsdelegation, die sich mit der Heimführung schweizerischer Staatsangehöriger aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten befasste.

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 wurde aus der Heimschaffungsdelegation eine Schweizerische Delegation.

1973 wurde die Delegation in ein Generalkonsulat umgewandelt.

Noch vor dem Abschluss der letzten Arbeiten im Frühjahr 2001 bezog die Schweizerische Botschaft im Jahr 2000 das Gebäude.

Einer der bekanntesten Botschafter der letzten Jahre in Berlin war Thomas Borer, welcher wegen einer von einer Frau frei erfundenen Affäre im Jahr 2002 von seinem Posten abberufen wurde.


37 Reichstag

Der Bau wurde von 1884 bis 1894 im Stil der Neorenaissance errichtet.

Er beherbergte sowohl den Reichstag des Deutschen Kaiserreiches als auch den Reichstag der Weimarer Republik.

Durch den Reichstagsbrand von 1933 und durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, wurde das Gebäude in den 1960er Jahren in modernisierter Form wiederhergestellt und von 1991 bis 1999 noch einmal grundlegend umgestaltet.

Erster Sitz eines Reichstages in Berlin war das Preußische Herrenhaus in der Leipziger Straße 3.( Bundesrat)

Hier tagte ab 1867 der Reichstag des von Preußen dominierten Norddeutschen Bundes.

Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 kamen die Abgeordneten der süddeutschen Staaten hinzu, sodass ein größerer Tagungsort benötigt wurde.

Diesen fand man zunächst im Preußischen Abgeordnetenhaus in der Leipziger Straße 75. (Museum für Komunikation)

Sehr bald wurde deutlich, dass auch hier der Platz nicht ausreichte.

Der Reichstag verabschiedete am 19. April 1871 einen Antrag, in dem es hieß: „Die Errichtung eines den Aufgaben des deutschen Reichstags entsprechenden und der Vertretung des deutschen Volkes würdigen Parlamentshauses ist ein dringendes Bedürfnis.“

Die Probleme begannen mit der Wahl eines passenden Grundstücks für den Neubau.

Nach kurzer Suche bestimmte die Kommission einen Bauplatz auf der Ostseite des damaligen Königsplatzes (heute: Platz der Republik).

Schließlich konnte am 9. Juni 1884 der Grundstein gelegt werden.

Viel Militär und nur wenige Parlamentarier nahmen an der verregneten Zeremonie teil.

10 Jahre später am 5. Dezember 1894 wurde der Schlussstein gelegt.

In seiner Thronrede zur Reichstagseröffnung sagte der Kaiser:

„Möge Gottes Segen auf dem Hause ruhen, möge die Größe und Wohlfahrt des Reiches das Ziel sein, das alle zur Arbeit in seinen Räumen Berufenen in selbstverleugnender Treue anstreben!“

Die Baukosten betrugen 24 Millionen Mark (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 157 Millionen Euro).

Sie wurden aus den Reparationen beglichen, die Frankreich nach dem verlorenen Krieg von 1870/1871 zu zahlen hatte.


38 Der Platz der Republik

entstand um 1730 mit der nach Westen verlegten Berliner Zoll- und Akzisemauer und diente bereits unter König Friedrich Wilhelm I. als Exerzierplatz für die preußischen Soldaten; man nannte ihn Exerzierplatz vor dem Brandenburger Tor.

Er wurde nach 1860 als Stadtplatz gestaltet und am 18. Dezember 1864 in Königsplatz umbenannt.

Die neue Namensgebung geht darauf zurück, dass auf diesem Platz „früher hier verschiedene Könige ihre Paraden abhielten“, wie in einem Berliner Adressbuch erläutert.

Im Jahr 1873 ließ der Berliner Magistrat in der Mitte des Platzes zur Erinnerung an drei siegreiche Feldzüge die Siegessäule errichten.

Vor dem Reichstagsgebäude wurde 1901 das Bismarck-Nationaldenkmal aufgestellt.

Der Königsplatz erhielt aus diesem Anlass ein Mosaikpflaster und ein Rasenrondell mit mehreren Wegen zur im Zentrum platzierten Siegessäule.

Ein Denkmal für den Kriegsminister Albrecht von Roon, ergänzte 1904 den Nordrand des Platzes.

Dazu kam 1906 am Westrand des Platzes und damit auch vor dem Generalstabsgebäude ein weiteres, marmornes Denkmal, das den Generalfeldmarschall Moltke ehrte.

Alle drei Denkmäler wurden 1938 an den nördlichen Rand des Großen Sterns versetzt, wo sie noch heute stehen – allerdings auf anderen Sockeln.

Während der Weimarer Republik – von 1926 bis 1933 – trug der Platz schon einmal seinen heutigen Namen, um die Abschaffung der Monarchie auch an diesem prominenten Ort zu dokumentieren.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er in Königsplatz zurückbenannt.

Nachdem die Zeit des Nationalsozialismus beendet war, bekam er 1948 wieder den republikanischen Namen.

In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1990 um Mitternacht wurde anlässlich der Deutschen Wiedervereinigung auf dem Platz der Republik die Fahne der Einheit gehisst, die bis heute Tag und Nacht weht (nachts wird sie angestrahlt) und mit sechs mal zehn Metern wahrscheinlich die größte Bundesflagge ist.


39 Reichstagskuppel

.Rund 23 Meter hoch und 40 Meter breit - mit dem Regierungsumzug im Jahr 1999 erhielt das Reichstagsgebäude wieder eine Kuppel.

Der Architekt Sir Norman Foster hat die Konstruktion aus Stahl und Glas zusammen mit Fachingenieuren entworfen und sich damit erfolgreich gegen andere Entwürfe durchgesetzt:

Der Ältestenrat des Deutschen Bundestages entschied sich im Frühjahr 1995 für diese, moderne Version einer Kuppel.

Wer einen noch attraktiveren Rundblick über Berlin genießen will, gelangt zu Fuß zur 200 Quadratmeter großen Aussichtsplattform im oberen Teil der Kuppel.

Sie liegt in einer Höhe von 40 Metern.

Im Kuppelinneren befindet sich ein trichterförmiges Lichtumlenkelement (Konus) mit Spiegeln, das diffuses Tageslicht in den zehn Meter tiefer gelegenen Plenarsaal führt.

Das Licht wird über 30 Spiegelreihen mit jeweils 12 Spiegeln umgelenkt, so dass insgesamt 360 Einzelspiegel das Sonnenlicht reflektieren.

Zusätzlich sorgt das Lichtumlenkelement für die Abführung verbrauchter Luft aus dem Plenarsaal.

Es nutzt den thermischen Auftrieb aus und leitet die Luft über eine Abluftdüse nach oben.

Diese entweicht dann durch eine 10 Meter breite zentrale Öffnung am Kuppelscheitel.

Rund 3000 Quadratmeter Glas sind in der Kuppel verarbeitet.

Die Verglasung besteht aus 17 übereinander liegenden Reihen von 24 Millimeter dicken Glasscheiben mit jeweils 24 Scheiben (5,10 x 1,70 m).

Zur besseren Durchlüftung der Kuppel bleiben die unteren vier Reihen unverglast.


41 Der Berlin-Pavillon

ist ein vis-à-vis des Reichstags in Berlin am 20. Juli 2006 eröffneter Glas-Flachbau.

Er enthält Geschäfte, Informationsschalter, ein Bistro (100 Sitzplätze innen; 300 im Biergarten außen) sowie 25 Toiletten.

Der ursprüngliche, rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 vorgesehene, Eröffnungstermin konnte nicht eingehalten werden.

Sowohl der Zeit- als auch der Kostenplan wurden deutlich überschritten, da während der Bauarbeiten an der Scheidemannstraße nicht verzeichnete unterirdische Leitungen gefunden wurden.

Gekostet hat das Gebäude 2,5 Millionen Euro statt der geplanten 2 Millionen.


42 Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

Sie soll an den Porajmos erinnern, den nationalsozialistischen Völkermord an den als „Zigeuner“ verfolgten europäischen Roma.

Das Denkmal wurde am 24. Oktober 2012eingeweiht.

Der israelische Künstler entwarf ein kreisrundes Wasserbecken („Brunnen“) mit schwarzem – „endlos tiefem“ – Grund.

In die Beckenmitte platzierte der Künstler eine dreieckige steinerne Stele, die in der Aufsicht an den Winkel auf der Kleidung der KZ-Häftlinge erinnert.

Auf ihr liegt eine Blume.

Hat sie ihre Frische verloren, wird sie durch eine neue ersetzt.

Die Blume soll „gleichzeitig Symbol des Lebens, der Trauer und Erinnerung“ sein.

Es gehe den „Zigeunern“ um Wiedergutmachung, die unangebracht sei, da sie gar nicht Opfer des NS-Rassismus gewesen seien.

Die Bundesregierung hatte „Zigeuner“ für den Denkmaltext vorgesehen, was der Zentralrat als unwürdig und unzumutbar ablehnte.

Mit dem Eintritt des im Zuge der Mahnmaldiskussion 2006 gegründeten Jenischen Bunds in Deutschland und Europa e. V. entstand zusätzlicher Konfliktstoff durch dessen Forderung nach Anerkennung eines „Holocaust am jenischen Volk“.

Man sei ebenfalls als „Zigeuner“ verfolgt worden.