Bad Wilsnack

06.04.2019 B Groß Lübben

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Sehenswertes

0 Bad Wilsnack

ist eine Kurstadt und ein ehemaliger Wallfahrtsort.

1384 wurde Wilsnack, dessen frühe Geschichte durch seine Lage im wendisch-sächsischen Grenzgebiet bestimmt wurde, zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Anlass war die Zerstörung der Kirche, als der Ritter Heinrich von Bülow gen. Grotekop am 15. August 1383 den Ort und sie niederbrennen ließ. In der Ruine wurden auf dem Altar Blutwunderhostien gefunden.

Nach 1384 baute man die Kirche wieder auf. Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts war Wilsnack ein Wallfahrtsort für Gläubige aus vielen Ländern.

Die Wallfahrten endeten mit der Verbrennung der Hostien durch einen evangelischen Geistlichen im Jahre 1552.

1899 sandte der Stadtförster Friedrich Wilhelm Gustav Zimmermann (1841-1914) Moorproben in einer Heringsdose nach Berlin, um diese auf ihre Heilwirkung hin untersuchen lassen.

Dabei wurde ein recht hoher Gehalt an Eisenoxid (über 28 Prozent) und Huminsäuren festgestellt.

Wilsnack entwickelte sich daraufhin zum Kurort: Am 1. Mai 1907 konnte die Moorbadeanstalt als städtische Kureinrichtung eingeweiht werden, in welcher vor allem rheumatische Leiden sowie Unterleibserkrankungen, chronische Gallenblasen-, Blinddarm-, Venen- und Krampfaderentzündungen behandelt wurden.

Im September 1929 wurde der Stadt nach der Eröffnung eines Genesungsheims für Sozialversicherte (heute Seniorenresidenz „Haus Goethe“) vom preußischen Staatsministerium offiziell der Titel „Bad“ verliehen.

In der Folgezeit entwickelte sich Bad Wilsnack mit rund 3000 Besuchern pro Jahr zu einem der größten Moorbäder der DDR.

1997 wurde schließlich das tief unter der Stadt befindliche Solevorkommen angebohrt, um dieses ebenfalls für den Kurbetrieb zu nutzen.

Seit 2003 ist Bad Wilsnack als Thermalsole- und Moorbad staatlich anerkannt.

Zur Zeit der Wende 1989/1990 versammelten sich ab Oktober 1989 jeweils montags etwa tausend Menschen zunächst in der Wunderblutkirche zum Friedensgebet.

Der folgende Kerzenumzug folgte dem Vorbild der Montagsdemonstrationen in größeren Städten der DDR.


1 1846 wurde die Eisenbahnlinie Hamburg–Berlin

fertiggestellt, welche auch einen Haltepunkt in Bad Wilsnack besaß.

Von nun an war die beschauliche Stadt für erholungssuchende Großstädter gut erreichbar und es begann ein bescheidener wirtschaftlicher Aufschwung.


2 Vor dem über 100 Jahre alten KMG Kurmittelhaus

befindet sich ein Gedenkstein für den „Stadtförster Zimmermann“, dem Entdecker des Bad Wilsnacker Moores.

Im KMG Kurmittelhaus befindet sich eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Moorbades.

Im Eingangsbereich erhalten Sie Informationen und Prospekte zur Stadt, zu Wanderungen und dem Klinik- und Kurbereich.


3 Bad Wilsnack

Seit 1436 weist ein Pilgerkreuz in Lübeck den Weg in den einstigen Wallfahrtsort Bad Wilsnack.

Es ist das letzte verbliebene Original seiner Art in Deutschland. Sowohl die Hansestadt als auch die Kurstadt wollen, dass es erhalten bleibt. Die Restaurierung würde rund 4000 Euro kosten.

Die Wilsnacker Stadtverordneten diskutierten jüngst darüber, dass man sich finanziell an der Sanierung beteiligen könnte.

Obwohl die Kassen sowohl in Bad Wilsnack als auch in Lübeck knapp sind und es hinsichtlich der Etats viele Begehrlichkeiten gibt, will man die Sache 2011 angehen. "Bei uns würde sich auch eine Stiftung finanziell einbringen", sagt der Sprecher der Hansestadt, auf Nachfrage des "Prignitzers".

"Ich betrachte das auch als gute Werbemöglichkeit für uns, zumal das Pilgern an Bedeutung zunimmt".

Eine Nachbildung des Kreuzes befindet sich übrigens in Bad Wilsnack am Restaurant "Deutscher Hof".


6 Kurklinik, dem Haus Goethe

welches seit 1995 als Seniorenresidenz ausgebaut wurde.


9 Der erst 2009 neu angelegten Kurpark

bietet auf einer Gesamtfläche von 10 ha

Der Park ist in drei Bereiche unterteilt.

Naturgarten . Entdecken Sie im naturnahen „Wasserlabyrinth“ die versteckten Inseln der Ruhe und Meditation.

Vom 16 Meter hohen Aussichtsturm haben sie einen fantastischen Blick über die gesamte Parkanlage.


11 Dort, wo sich jetzt der Sitz der Firma Cleo Schreibgeräte GmbH

befindet, gab es bis 1963 eine betriebsfähige über 400 Jahre alte Wassermühle .


13 Die Kneipp-Medizin oder Kneipp-Therapie

ist ein nach dem Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897) benanntes Behandlungsverfahren, das Wasseranwendungen, Pflanzenwirkstoffe, Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen beinhaltet.

Kneipps Ansatz gründet auf fünf „Säulen“:

Die Hydrotherapie wendet Wasser an. Die bekanntesten Anwendungen sind Kneippgüsse und Wassertreten.

Die Ernährungstherapie stellt vielseitige Vollwertkost in den Vordergrund.

Bei der Bewegungstherapie soll auf einengende Kleidung verzichtet werden.

Als intensive Form der Bewegung und einfache Abhärtungsmethode hat Kneipp das Barfußlaufen empfohlen.

Die Phytotherapie nutzt die Möglichkeiten der Heilpflanzen.

Mit der Ordnungstherapie hat Kneipp einen Weg zu einer bewussten, die Gesundheit erhaltenden Lebensführung vorgeschlagen.

Die Kneipp-Medizin soll auf dem Wirkprinzip einer „Reizreaktion“ beruhen, das heißt, dass diejenigen natürlichen Reaktionen des Körpers therapeutisch genutzt werden, die mit den oben erwähnten Methoden gereizt werden können.

Die Kneippkur ist eine medizinische Maßnahme, die in der Regel über eine Zeitdauer von drei bis vier Wochen an einem anerkannten Kneippkurort durchgeführt wird.

Sie beinhaltet die Elemente der nach Sebastian Kneipp benannten Kneipp-Medizin, vertreten durch den Kneippärztebund, und wird zur Vorbeugung oder Behandlung bestehender Erkrankungen eingesetzt.

Indikationen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, orthopädische Erkrankungen, Abwehrschwäche und vegetative Störungen.


17 Die Wunderblutkirche St. Nikolai

war bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts ein bedeutendes Wallfahrtsziel.

Grund war die Entdeckung dreier unversehrter Hostien nach einem Brand am 16. August 1383. Mehr als 170 Jahre lang wanderten hunderttausende Pilger auf mehreren Wallfahrtswegen nach Wilsnack, um das Heilige Blut zu besuchen.

Je eine Meile Weg zur Wallfahrtskirche gab einen Tag Ablass; eine Umrundung gab 42 Tage Ablass.

Die Pilgerbewegung fand im Jahre 1552 ein jähes Ende, als der erste evangelische Pfarrer von Wilsnack, Joachim Ellefeld, die Überreste der Wunderbluthostien verbrannte.

Die Wunderblutkirche wurde zum Wahrzeichen des Kurortes Bad Wilsnack in der Prignitz.

Sie ist als „Offene Kirche“ täglich geöffnet. Ein Förderverein setzt sich für den Erhalt der Kirche als kultur- und kirchengeschichtliches Denkmal ein und organisiert unter anderem Wanderungen auf dem alten Pilgerweg von Berlin nach Bad Wilsnack.

In der Hansestadt Lübeck (Schleswig-Holstein) erinnert das Kleverschusskreuz, ein Wegekreuz aus dem Jahr 1436, bis heute an die Pilger, die sich von dort auf den Weg nach Wilsnack machten.

Wilsnack wurde zum zentralen Wallfahrtsort in Nordeuropa und zum fünftbedeutenden Wallfahrtsziel des christlichen Abendlandes.

1396 kamen die ersten in Havelberg gegossenen Pilgerzeichen in Wilsnack auf den Markt.

1403 wandte sich Jan Hus gegen die Verehrung des Wunderblutes.

Das Mitglied der Magdeburger Synode, begutachtete 1443 die Bluthostien.

Er stellte fest, dass nur noch ein Gemisch von Krümeln und Spinnweben vorhanden war.

Die Wunderblutkapelle birgt das bedeutendste Kunstwerk von Bad Wilsnack, den Wunderblutschrein.

Er stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Die Türen des hölzernen Schreins sind bemalt. Sie zeigen außen die Gregorsmesse mit der Vision von Papst Gregor I. (590-604) beim Feiern der Messe.

Auf der Innenseite der linken Tür ist die Trinität dargestellt, als Zeichen der Verehrungswürdigkeit des Wunderbluts.

Die rechte Tür trägt außen die Verspottung Jesu.

Der Lendenbereich des Gekreuzigten ist gestrichelt - die Darstellung des Geschlechtlichen wurde zu dieser Zeit bereits als unangemessen empfunden.


18 Rathaus

Dieses imposante Gebäude entstand bereits 1865 im Stil der Gründerzeit.

Die Fassade wurde 1920 neu gestaltet. Auf der linken Seite, direkt auf der Grünfläche, welche die Hauptverkehrsstraße und die Lindenstraße trennt, befindet sich im alten Rathaus die Stadtinformation


20 Das Geburtshaus von Dr. Harnisch

befindet sich in der Lindenstraße Nr. 9.

Er war einer der bedeutendsten Tafel erinnert an ihn. Pädagogen in der Zeit des 18.Jahrhunderts.


21 Sie kommen vorbei am ältesten Haus der Stadt,

welches 1692 erbaut wurde und in dem sich heute die Filiale der Sparkasse Prignitz befindet.


22 Gleich daneben steht das imposante Gebäude der alten Apotheke

welches wahrscheinlich nach den großen Bränden 1826 bis 1828 entstand und bis 1996 die Stadtapotheke von Bad Wilsnack war.


23 Gedenkstein

der an die Völkerschlacht bei Leipzig erinnert und einem Denkmal für den bekannten Kunstmaler Professor Otto Bertl, der in den 50er Jahren in Bad Wilsnack als Lehrer für Kunsterziehung tätig war.


25 der Bildungsstätte der BG Holz und Metall,

das Haus der Arbeitsicherheit , welches 1995 eröffnet wurde. Direkt in Höhe der Schranke steht das Denkmal der „Kleinen Dott“, ein Wahrzeichen der Prignitz, welches von dem in Havelberg geborenen Künstler Bernd Streiter geschaffen wurde.


27 Kriegerdenkmal der Stadt,

welches an die Gefallenen der napoleonischen Befreiungskriege von 1866 bis 1870 erinnert.


28 Kurz vorm Bahnhofsvorplatz sieht man links das alte Postgebäude

und rechts die Ruine der ehemaligen Molkerei von Bad Wilsnack.

Direkt vorm Bahnhof linkerseits steht ein Gedenkstein für Gottfried Hansen , der nach einem sehr bewegten Leben, unter anderen als Söldner im spanischen Bürgerkrieg, als erster Bahnhofsvorsteher der Stadt Wilsnack tätig war.

Als Abschluss der Wanderung schauen Sie sich unbedingt die von dem Maler Wolfgang Mock gestaltete Fassade des Bahnhofsgebäudes mit Motiven aus der Geschichte der Stadt an.