Bad Belzig

01.04.2017 B

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Sehenswertes

0 Bad Belzig

bis 2010 Belzig, ist die Kreisstadt.

Seit dem 5. Dezember 2009 darf Bad Belzig sich offiziell staatlich anerkanntes Thermal-Soleheilbad nennen.

Zum 1. März 2010 wurde die Änderung des Namens von Belzig in Bad Belzig rechtswirksam.

Nördlich von Bad Belzig bei Verlorenwasser war der geographische Mittelpunkt der DDR.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Belzig im Jahr 997.

Martin Luther predigte im Jahr 1530 in der Marienkirche.

Von Ihm soll auch die Lutherlinde stammen, welche sich in Belzig an der Friedhofsmauer des Gertraudenfriedhofes befand.

Die Stadt wurde während des Schmalkaldischen Krieges 1547 von spanischen Truppen erneut teilweise zerstört.

Etwa hundert Jahre später (1636) wurde die Stadt unter der Burg im Dreißigjährigen Krieg erneut von Kriegswirren heimgesucht und von schwedischen Söldnern fast gänzlich zerstört.

Am 6. Juni 1665 wurde Hedwig Rösemann als Hexe zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und hingerichtet.

Im Jahr 1702 erhielt Belzig die vollen Stadtrechte.

Während der Befreiungskriege im Jahr 1813 findet bei Belzig die Schlacht bei Hagelberg statt.

Die Lungenheilstätte (heute Reha-Klinik) wurde 1900 fertiggestellt.

Im Jahre 1934 wurde die Munitionsfabrik Roederhof errichtet.

Dazu kam mit Kriegsbeginn südlich der Lübnitzer Straße ein Zwangsarbeitslager für 1500 Frauen und Männer vorwiegend aus Osteuropa.

Seit 1943 fungierte ein neu errichtetes KZ-Außenlager des KZ Ravensbrück mit 750 weiblichen Häftlingen als zusätzliches Produktionspotential.

Kranke wurden zur Vernichtung nach Ravensbrück zurückgebracht.

Von 1939 bis 1945 wird die Stadt Sitz der größten deutschen Funkstation für drahtlose Nachrichtenübertragung.

Seit dem Jahr 1995 ist Belzig staatlich anerkannter Luftkurort und wurde mit der 2002 eröffneten SteinTherme (2009 rekonstruiert) ein Thermal-Solebad.


2 Im „Schweizerhaus“

wurde am 6. Juni 2009 das Roger Loewig Haus……………..., ein Museum mit Gedenkstätte, eröffnet.

Die hier gezeigte Dauerausstellung vermittelt einen Überblick über das Leben und Werk des Malers, Zeichners und Dichters Roger Loewig (1930-1997).

In einem Zeitraum von fast fünf Jahrzehnten schuf der Künstler über 2.600 Gemälde und Zeichnungen, um die 250 Lithografien und ca. 40 Radierungen umfasst.

Außerdem entstand in allen Schaffensperioden eine große Anzahl von Gedichten und Prosatexten.

Sie beginnt mit den starkfarbigen Aquarellen und Gemälden der fünfziger und frühen sechziger Jahre.

Es folgen Bilder und Texte aus der Zeit nach 1972, nachdem der Künstler die DDR verlassen und sich in West-Berlin niedergelassen hatte.

Den Abschluss bilden Blätter aus der Zeit nach der Wiedervereinigung.

Das Museum befindet sich im Wohnhaus von Freunden in Belzig, in dem sich der Künstler von 1964 bis 1972 und erneut nach der Maueröffnung bis zu seinem Tod regelmäßig aufhielt.

Obwohl er seinen eigentlichen Wohnsitz in Berlin hatte, zog es ihn immer wieder aufs Land.

Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Roger-Loewig-Museum (Museum)

Flämingweg 6 14806, Bad Belzig, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Deutschland

Öffnungszeiten:

Geöffnet vom 15. März bis 19. Oktober

samstags und sonntags von 14-17 Uhr

sowie nach Vereinbarung (auch im Winter) und bei Veranstaltungen.

Eintritt frei. Wir bitten um Spenden.


3 Kursächsische Postmeilensäule

Die 1725 aufgestellte kursächsische Säule zeugt von der sächsischen Vergangenheit der Region.

Sie trägt die Initialen von August dem Starken (1670 – 1733).

Die Säule wurde 1725 an ihrem jetzigen Standort aufgestellt.

Hier kam es zu mehreren Verkehrsunfällen.

Die Distanzsäule wurde 1926 durch ein Pferdefuhrwerk und 1933 durch einen Lastwagen umgefahren.

1967 erfolgte eine komplette Restaurierung der Säule.

Das Wappenstück ist eine Nachbildung, da das Original nach 1815 verschwand.

Der Originalschriftblock (Schaft) und das Originalpostament stehen im Museum in der Burg Eisenhardt.

Die Distanzsäule besteht aus sieben Teilen. Sockel, Postament und Postamentbekrönung bilden den Unterbau.

Der Oberbau besteht aus Zwischenplatte, Schaft, Wappenstück und Spitze.


4 Bricciuskirche

Nach der Legende ein Waisenkind, das von Martin von Tours gerettet worden war, wurde Brictius in Martins Kloster aufgezogen.

Er erwies sich als begabter und ehrgeiziger Student, war aber eher weltlich ausgerichtet, temperamentvoll, scharfzüngig und um einiges kritischer gegenüber dem allseits verehrten Martin, als dessen Umgebung für richtig hielt.

Eine Anekdote berichtet, er sei von einem Armen nach Martin gefragt worden und habe geantwortet: „Geh in die Kirche, und wenn du einen siehst, der ständig wie ein Verrückter oder Verzückter zum Himmel schaut, der ist es.“

In einem anderen Fall habe er zu Martin selbst gesagt, ein Barbar aus der Wildnis von Ungarn könne ihm, der am Ufer der Loire geboren sei, nicht erklären, wie er sich zu benehmen habe.

Er, der anständig erzogen worden sei, solle sich von einem ungebildeten alten Legionär Vorschriften machen lassen?

Martin ließ sich dadurch nicht provozieren und blieb geduldig und Brictius bat ihn jeweils um Vergebung – bis zum nächsten Temperamentsausbruch.

Er nutzte die Zeit für eine Reise ad limina nach Rom, für die er sieben Jahre brauchte, und wurde vom Papst vollständig freigesprochen.

Während seiner Abwesenheit waren verschiedene andere Bischöfe in Tours eingesetzt worden; als er jedoch zurückkam, wurde der letzte von diesen gerade tot aus der Stadt getragen und Brictius nahm sein Amt wieder auf.

Sieben Jahre später „entschlief er seliglich“, wie einer seiner Biographen aufzeichnete.


5 Stadtbibliothek

Heimatmuseum und Bibliothek auf Burg Eisenhardt

Hier sind drei Jahrtausende Heimatgeschichte aufbereitet.

Ein Highlight ist das "Hagelbergzimmer", in dem ein großes Zinnfiguren-Diorama die Landwehrschlacht bei Hagelberg (1813) nachgestellt.

Die unterschiedlichsten Medien, von Buch bis DVD, können dort entliehen werden.

Die Bibliothek arbeitet mit institutionellen sowie privaten Partnern zusammen.

Öffnungszeiten:

Mo + Di geschlossen

Mi – Fr 13 – 17 Uhr

Sa, So, Feiertag 10 – 17 Uhr


6 Burg Eisenhardt

Bad Belzigs markantes historisches Wahrzeichen liegt über der Stadt.

Der 24 Meter hohe, von weitem sichtbare Bergfried, auch „Butterturm“ genannt, bietet einen spektakulären Ausblick über Stadt und Umland.

Im alten Torhaus befindet sich heute das Heimatmuseum, im ehemaligen Salzmagazin ein Hotel mit öffentlicher Gaststätte.

Zum sorgfältig sanierten historischen Ensemble gehören eine rekonstruierte Zisterne, ein Brunnen, die kleine Briccius-Kapelle sowie nicht zuletzt ein Festsaal, der gern für Trauungen genutzt wird.

Eine geschlossene Ringmauer mit begehbaren Wehrtürmen schließt die Burganlage.

Belzig wurde erstmals 997 als Burgward urkundlich erwähnt.

In der Gegend der Burg soll es eine Höhensiedlung der späten Bronze- beziehungsweise der Eisenzeit gegeben haben.

Nördlich dieser Höhensiedlung wird der slawische Burgwall burgwardium belizi aus dem 9. bis 11. Jahrhundert, welcher vermutlich das Zentrum des slawischen Gaues Ploni war und zum Siedlungsgebiet der Heveller gehörte, vermutet.

Da es jedoch bereits 983 zu einem Aufstand der Slawen gekommen war, bei dem die meisten Gebiete östlich der Elbe die Hände heidnischer Slawen zurückfiel, wurde keine Herrschaft über die Gebiete im Osten an und somit auch nicht über Belzig und Umgebung ausgeübt.

Im 18. Jahrhundert fanden größere Umbauten vor allem im Inneren der Burg statt.

Nach den Befreiungskriegen und anschließenden dem Wiener Kongress kam es für Preußen zu ausgedehnten Zugewinnen ehemaliger sächsischer Gebiete.

Während der Zeit der DDR waren eine Berufsschule, eine Sonderschule und eine Schulküche untergebracht.

Daneben wurden Räumlichkeiten als Jugendherberge und Musikschule genutzt.

Weitere Einrichtungen waren ein Jugendclub, das Standesamt der Stadt Belzig, ein Heimatmuseum und eine Station Junger Naturforscher und Techniker.

Heute beherbergt die Burg neben anderem ein Heimatmuseum, eine Außenstelle des Standesamts der Stadt Bad Belzig, eine Bibliothek mit Schwerpunkt auf die Burggeschichte sowie ein Hotel.

Seit 1998 spielt die Band Keimzeit regelmäßig im Sommer auf dem Innenhof der Burg Open-air-Konzerte.


7 Internationaler Kunstwanderweg

Eine 38 km lange Route wurde für Wanderer und Kunstfreunde zwischen den Bahnhöfen Bad Belzig und Wiesenburg/Mark angelegt.

In die Landschaft eingebettet, warten 28 ganz verschiedene Kunstwerke auf interessierte Betrachter.

Das Projekt „Kunstwanderweg“ ist Ergebnis zweier Wettbewerbe aus den Jahren 2007 und 2010, an denen sich gegenständlich arbeitende Künstler aus Deutschland und Flandern beteiligten.

Dass Flandern dabei ist, hat einen historischen Grund: Die erste systematische Besiedlung der Region erfolgte vor rund 850 Jahren durch ins Land geholte Flamen.

Der Name „Hoher Fläming“ erinnert daran.

Die ausgewählten Skulpturen und Objekte zeigen in Material und Formgebung große künstlerische Vielfalt.

Die 38 Kilometer lassen sich auch abschnittsweise bewältigen.

Und wen zwischendurch doch einmal die Kraft verlässt, der ist nicht gestrandet.

Ein Anruf, und es kommt der Bürgerbus und holt den müden Wanderer zurück in die Stadt (Bürgerbus verkehrt nur am Wochenende, nicht an Feiertagen/ Tel. 0163-9894310)


8 Rathaus

im Jahre 1671 erbaut.

Der stattliche Renaissancebau brannte 1972 aus und musste vollständig abgetragen werden.

Der in deutlicher Anlehnung an die historischen Vorgaben umgesetzte Wiederaufbau erfolgte 1988 – 1991.

Der historische Stadtkern ist der siedlungsgeschichtlich älteste Teil und zeichnet sich durch sehr dichte Bebauungsstrukturen, meistens durch verwinkelte Gassen und historische Bauten, wie Fachwerkhäuser, aus.

Auf Karten ist der historische Stadtkern oft daran erkennbar, dass er von Straßen oder Orten umgeben ist, die auf die Existenz einer Stadtmauer oder Befestigungsanlagen hindeuten (Straßen mit Tor, Mauer oder Wall im Namen).

Diese Merkmale entstanden aus den mittelalterlichen Städten, die von Befestigungen wie Wällen und Mauern umgeben waren.

Der Rest der Stadt ist dann in der Regel um den eingefriedeten Stadtkern herumgewachsen.

Der Begriff Altstadt dient innerhalb historischer Stadtkerne zur Abgrenzung von Stadterweiterungen (die dann oft Neustadt heißen) zu einem zum Zeitpunkt der Erweiterung bereits vorhandenen Stadtgebiet.

Auch als offizieller Name von Verwaltungseinheiten oder Stadtvierteln wird der Begriff verwendet.


9 Stadtkirche St. Marien

Bad Belzigs bedeutendster Sakralbau befindet sich etwas abseits vom Marktplatz.

Der im Kern romanische Bau entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Der Schlussstein über dem Westeingang der Kirche weist darauf hin, dass hier Martin Luther am 14. Januar des Jahres 1530 eine Predigt hielt.

Zur Ausstattung des Gotteshauses gehört eine wertvolle Papenius-Orgel aus dem Jahr 1747.


10 Reißigerhaus

Das 1728 mit Lehrer- und Kantorenwohnung errichtete Schulhaus steht am Kirchplatz.

In diesem Fachwerkgebäude wurde am 31. Januar des Jahres 1798 der Musiker und Komponist Carl Gottlieb Reißiger als zweiter Sohn des Belziger Kantors Christian Gottlieb Reißiger geboren.

Carl Gottlieb (1798 – 1859) schrieb später am Dresdner Hof Musikgeschichte und hinterließ ein umfangreiches Kompositionswerk.


12 Das Fläming-Gymnasium

(kurz: Gymbel) beherbergt 585 Schüler und 41 Lehrer.

Das Gymnasium bietet ein Ganztagsschulkonzept (mit Nachmittagsbetreuung).

Die Schule wurde in den letzten ca. 150 Jahren ständig ausgebaut, erweitert und dem technischen Stand angepasst.

Das Fläming-Gymnasium ist denkmalgeschützt .

Die Schule wurde im Jahr 1868 als Bürgerschule und zweites Schulhaus im Ort gegründet.

Sie war der Kirche unterstellt.

Die Stadt Belzig übernahm die Schule im Jahr 1904 und so nun eine Grund-, Volks- beziehungsweise Bürgerschule, wobei sie nun in der Hand der Stadt und nicht mehr der Kirche war.

Im Jahr 1908 kam das zweite Schulgebäude hinzu.

Über die weiteren Jahre ist nur wenig bekannt, nur dass weiterhin Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet wurden.

Die Schule selbst war zu diesem Zeitpunkt auch noch kein Gymnasium sondern weiterhin eine Volks- und Bürgerschule.

Am 1. September 1979 wurde erstmals der Wehrunterricht eingeführt und vom 26. bis 29. Februar 1980 der „Tag der Wehrbereitschaft“ erstmals begangen.

Am 13. September 1995 brannten die 1973 errichteten Fachräume für Chemie-, Biologie- und Physikunterricht, ebenso die Bibliothek und die Sprachräume an der Puschkinstraße.

Das Feuer brach im Physikraum aus und machte ein komplettes Schulgebäude des Fläming-Gymnasiums unbrauchbar.

Aufgrund von Missverständnissen beim Melden des Feuers erschien die Feuerwehr zunächst an der Burg Eisenhardt.

Wegen dieser Verzögerung musste die Feuerwehr mit Hilfe der Nachbarfeuerwehren von der Nacht bis in den Vormittag hinein gegen die Flammen ankämpfen.

Obwohl vier andere Brände im selben Jahr in Belzig gemeldet wurden und kein konkreter Zusammenhang bestand, wurde kurze Zeit später eine Sonderkommission der Polizei gegründet.

Im Jahr 2001 startete das Schnellläuferklassenprojekt am Gymnasium.

Die Schüler kamen mit der fünften Klasse auf die Schule und konnten durch Überspringen der achten Klasse ihr Abitur schon nach 12 anstatt nach 13 Jahren ablegen.


15 Kurpark

Ein Thermalbad auch kurz Therme genannt, ist eine Badeanlage, in der natürliches, meist mineralisiertes Grundwasser mit einer Quellaustrittstemperatur von über 20 °C zum Einsatz kommt.

Diese Thermalwässer können aus einer natürlichen Quelle stammen] oder durch eine Tiefbohrung erschlossen worden sein.

Die Grundwässer mit einer Austrittstemperatur von über 20 °C werden nach den Begriffsbestimmungen des Deutschen Heilbäderverbandes als Thermalwasser bezeichnet.

Der überwiegende Teil der Thermalwässer enthält zahlreiche, gelöste Salze, oft auch Kohlensäure und in manchen Fällen radioaktive Bestandteile.

Kohlensäurehaltige Thermalwässer werden Thermalsäuerlinge genannt, wenn sie mindestens 1000 mg/l freies gelöstes Kohlendioxid enthalten.

In Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung der Thermalwässer werden die mineralisierten Wässer als Mineral-Thermalwässer bezeichnet, wobei bei der Namensgebung eine Differenzierung in Haupt- und Nebenbestandteile erfolgt.

Die therapeutische Wirksamkeit des Thermalwassers beruht vor allem auf der Hydrostase, das heißt auf dem allseitig wirkenden hydrostatischem Druck im Wasser und der Temperatur des Wassers.

Zu den physiologischen Wirkungen des hydrostatischen Drucks zählen u.a.Verbesserung der Venenfunktion, Gewebeentwässerung, Aktivierung des Stoffwechsels und der Niere.

Die positive Wirkung des warmen Wassers bewirkt beispielsweise eine Muskelentspannung, die Gelenkentlastung, eine Ödemreduktion, Suppression von Stresshormonen und Durchblutungszunahme.

Damit können eine Reihe von Indikationen, wie Arthrosen, Ödeme, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Hypertonie und psychosomatische Störungen positiv beeinflusst werden.

Der größte Thermalkurort der Welt ist die ungarische Hauptstadt Budapest mit über 120 verschiedenen Quellen und mehr als 21 öffentlichen, teils bis zu 450 Jahre alten Bädern .