Am Faulen See

03.05.2015

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Sehenswertes

2 Der Faule See

ist ein natürlich entstandenes Gewässer im Berliner Bezirk Pankow und Namensgeber für den umliegenden Volkspark sowie das umgebende Naturschutzgebiet.

Dieses Naturschutzgebiet, das 1933 gesichert wurde, hat eine Gesamtfläche von 24,31 Hektar und ist rundherum eingefriedet.

Der namensgebende See nimmt davon etwa fünf Hektar ein, dazu kommen weitere Feuchtwiesen, aber auch Wanderwege und Kinderspielplätze.

Der See selbst ist ein Totenssee ohne einen natürlichen Zulauf.

Heute enden Regenwasserabläufe im Faulen See, die relativ unsauberes Wasser zuführen.

Insgesamt sind bei Beobachtungen in den 1980er Jahren rund 40 Brutvogelarten gezählt worden.


3 Das Haus Lemke

(auch Landhaus Lemke oder Mies van der Rohe Haus) an der Oberseestraße 60 ist das letzte von Ludwig Mies van der Rohe entworfene Wohnhaus in Deutschland vor seiner Emigration 1938 in die USA.

Es entstand im Bauhaus-Stil Anfang der 1930er Jahre unter dem Namen Villa Lemke.

Im Jahr 1932 kaufte das Fabrikantenehepaar Martha und Karl Lemke an der Straße ein Doppelgrundstück mit Zugang zum Obersee.

Die Kosten beliefen sich auf 16.000 Mark (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 59.000 Euro).

Der L-förmige Bau ist verhältnismäßig schlicht und bescheiden, entsprach aber damit auch den Ansprüchen des kinderlosen Ehepaars.

Das Ehepaar Lemke wohnte nur wenige Jahre in ihrer Villa. Im Mai 1945, nach der Einnahme Alt-Hohenschönhausens durch die Rote Armee, wurde die Familie aufgefordert, das Haus schnellstmöglich zu verlassen.

Die umliegende Gegend wurde zum Sperrgebiet erklärt und die Villa Lemke als Garage und Abstelllager benutzt. Später zogen hier und in die umliegenden Villen einige Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) ein.

Diese Behörde erwarb das Haus im Jahr 1962 und nahm einige gravierende Änderungen an Haus und Garten vor. 1977 setzte es der Magistrat von Berlin auf die Bezirksdenkmalliste.

Mies van der Rohe Haus

Oberseestraße 60

13053 Berlin

Tel 030 – 970 006 18

info@miesvanderrohehaus.de

www.miesvanderrohehaus.de

www.kultur-in-lichtenberg.de

Dienstag bis Sonntag

11 bis 17 Uhr

Eintritt frei


4 Der Obersee

Er bildet zusammen mit dem Orankesee den Kern des Hohenschönhauser Villenviertels am Orankesee.

Der Name des künstlich angelegten Gewässers ergibt sich aus der Tatsache, dass der Wasserspiegel des Sees rund 1,50 m höher als der seines Nachbarn liegt.

Der Obersee entstand 1895 als Wasserspeicher und Eislieferant für die an der Berliner Straße befindliche Löwenbrauerei AG.

Um die 164 im Ersten Weltkrieg gefallenen Hohenschönhauser zu ehren, wurden die Pläne umgeändert und ein Heldengedenkstein in einem Ehrenhain hinzugefügt.

Verglichen mit 1920 sind im 21. Jahrhundert wesentliche Unterschiede in der Anlage auszumachen.

Ab Mitte 1945 erklärte die Sowjetische Militäradministration in Berlin das Gelände zum Sperrgebiet, da sie Villen für einige hochrangige sowjetischen Militärs belegt hatten.

Bis Ende der 1950er-Jahre war das Gebiet nicht öffentlich zugängig, dann erhielten die Besatzer anderen Wohnraum.

In dem 5,5 Hektar großen Park ließ die damalige Bezirksverwaltung in den 1970er-Jahren die Kunststeinfigur Die Sonnenanbeterin und eine Bronzeplastik Sommer (auch Die Große Liegende), 1979 aufstellen.

Bei der letzteren handelt es sich um einen Zweitguss dieses Kunstwerks, das Original wurde um 1975 angefertigt und befindet sich im Fennpfuhlpark.


5 Wasserturm

Seit 1900 prägt ein Wasserturm das Gelände des Obersees.

Dieser befindet sich auf dem Lindwerderberg, mit 61 m ü. NN die höchste natürliche Erhebung von Alt-Hohenschönhausen.

Der Wasserturm diente zur Druckerzeugung für die Brauerei und ab den 1920er-Jahren auch die Villenkolonie am Obersee und Orankesee.

Mit dem Groß-Berlin-Gesetz wurde der Ort nach Berlin eingemeindet und an die Wasserversorgung von Lichtenberg angeschlossen.

1922 wurden der Turm und das dazugehörende Wasserwerk deshalb stillgelegt.

Kurze Zeit später wurde die Forderung laut, dass der Turm abgerissen oder zumindest sein Behälterkopf entfernt werden solle, da dieser die Idylle störe.

Der Turmaufsatz wurde letztendlich 1933 entfernt. Im Zweiten Weltkrieg diente der Turm als Flakstellung. Zu Zeiten der DDR wurde er als Funkstation der Gesellschaft für Sport und Technik verwendet.

Im Jahre 2004 fand der seit der Wende leerstehende Turm einen neuen Eigentümer.

Im Wasserturm befinden sich heute eine Wohnung und eine Bar.

Die Bar nimmt die unteren Geschosse ein und hat im Juli 2007 eröffnet. Das Dach der ehemaligen Pumpstation wurde hierbei zu einer Seeterrasse umgebaut.

Nachts wird der Sims an der Spitze des Turms beleuchtet, wobei ein grüner Leuchtring anzeigt, dass die Bar geöffnet ist.


6 Die Löwenbrauerei

aus dem Jahre 1889 als Kommandit-Gesellschaft Brauhaus 1892 gegründet.

Ab 1903 firmierte das Unternehmen in Löwenbrauerei AG Hohenschönhausen um.

Reste des Fassadenschmucks der Löwenbrauerei mit einem liegenden Löwen und symbolisierten Fabrikgebäuden

Bemerkenswert ist das Projekt der Gewinnung von Brauchwasser der Brauerei durch Auffüllung einiger Senken zum heutigen Obersee.

Im Winter wurden aus dem zugefrorenen See auch Eisblöcke für die Transportkühlung gewonnen.

Schließlich trug dieser neu geschaffene See maßgeblich zur Aufwertung des Bezirks und auch zur Gründung des Villenviertels am Orankesee bei.

Eine Spezialität der Löwenbrauerei war das Potsdamer Stangenbier.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion 1945 nicht wieder aufgenommen.

Die DDR legte den Betrieb 1950 still. Das Mälzereigebäude diente ab 1952 als Lagerhaus des VEB Bärensiegel und wurde erst 1991 aufgegeben.

1978 wurden die zuvor von der Löwenbrauerei-Böhmisches Brauhaus durch die Schultheiss-Brauerei übernommenen Betriebsteile in West-Berlin stillgelegt.

Von der gesamten Brauerei ist die Villa in der Konrad-Wolf-Straße 14 vollständig erhalten.

Große Teile des Mälzereigebäudes wurden in den 1990er Jahren durch die Wohnungsbaugesellschaft umfassend saniert, durch einen modernen Neubau erweitert und konnten so an den Caritasverband vermietet werden.

Dieser nutzt das Haus als Seniorenheim St. Albertus für rund 120 Personen.


9 Die Gedenkstätte

besteht aus den Räumlichkeiten der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR, die von 1951 bis 1989 in Weißensee bzw. Hohenschönhausen in Betrieb war.

Dort wurden vor allem politische Gefangene inhaftiert und physisch und psychisch gefoltert.

Heute existiert an gleicher Stelle eine Gedenkstätte als Erinnerungsort für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in Deutschland.

Die Gebäude der ehemaligen Haftanstalt wurden 1992 unter Denkmalschutz gestellt.

Die Gedenkstätte einerseits Dokumentations- und Begegnungszentrum und hat andererseits die Aufgabe, die Geschichte der Haftanstalt Hohenschönhausen in den Jahren 1945 bis 1989 zu erforschen.

Im Mai 1945 richtete das sowjetische NKWD auf dem Gelände der Großküche ein Speziallager ein, die Nr. 3 von zehn Lagern in der Sowjetischen Besatzungszone.

In diesem Lager waren bei einer Durchschnittsbelegung von 1800 Häftlingen (Höchstbelegung: 4000 bis 5000) insgesamt etwa 20.000 politische Häftlinge und andere für die Sowjetunion verdächtige Menschen inhaftiert und wurden von hier auf die anderen Speziallager verteilt.

Inhaftiert waren so genannte „feindliche Elemente“, unter ihnen ehemalige aktive Mitglieder der NSDAP oder Gestapo, Spione, Terroristen, Betreiber von illegalen Funkstationen oder Druckereien, Zeitungs- und Zeitschriftenredakteure und Autoren, die anti-sowjetische Schriften veröffentlicht hatten, sowie Jugendliche unter „Werwolf“-Verdacht. Neben

Deutschen gehörten ehemalige osteuropäische Zwangsarbeiter (wie Russen, Polen, Ukrainer, Esten, Letten, Tschechen) zu den Gefangenen. Das Speziallager Nr. 3 wurde im Oktober 1946 aufgelöst. Die Häftlinge wurden in die Speziallager Sachsenhausen oder Buchenwald verlegt.

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Genslerstr. 66, 13055 Berlin

Telefon: 0 30 – 98 60 82 - 30

Fax: 0 30 – 98 60 82 - 34

Öffentliche Führungen für Einzelpersonen und Kleingruppen bis zu sechs Personen ohne Voranmeldung

Montag bis Freitag 11.00 Uhr, 13.00 Uhr und 15.00 Uhr (März bis Oktober zusätzlich 12.00 Uhr und 14.00 Uhr)

Samstag/Sonntag/Feiertage stündlich zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr

Englischer Rundgang: Täglich 14.30 Uhr

Besichtigung des Haftkrankenhauses jeden Mittwoch 13 Uhr

Besichtigung des "Grotewohl-Express" jeden Donnerstag im Rahmen der 13-Uhr-Führung

An jedem 3. Montag im Monat um 15 Uhr Blindenführungen- Download: Blindenführungen

Schließtage: 1. Januar, 24., 25., 26. und 31. Dezember

Führungsentgelt für Einzelpersonen:

Normaltarif 5,00 Euro

Ermäßigt *) 2,50 Euro

Schüler 1,00 Euro.

*) Studenten, Auszubildende, Senioren, Schwerbehinderte, Sozialhilfeempfänger, Erwerbslose sowie Inhaber des "berlinpass".


12 Das Schloss

(auch: Bürgerschloss Hohenschönhausen) ist ein Gutshaus, das sich im Ortsteil Alt-Hohenschönhausen des Bezirks Lichtenberg von Berlin befindet.

Die erste Bebauung des heutigen Schlossareals fand zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert statt, das Gelände wurde damals vermutlich von einer Schulzenfamilie bewohnt.

Ende des 15. Jahrhunderts errichtete die Adelsfamilie von Röbel darauf einen Gutshof, den der Kaufmann Adam Ebersbach am 2. Juli 1736 erwarb.

1930 gelangte das Schloss in den Besitz der Stadt Berlin und wurde zunächst als Sozialeinrichtung benützt.

Von 1945 bis 1989 war darin eine Geburtsklinik untergebracht.

1998 wurde der Förderverein Schloss Hohenschönhausen gegründet, der im Februar 2008 das Gutshaus mit dem dazugehörigen Grundstück erwarb und sich um die Restaurierung und Revitalisierung des Hauses kümmert.

Von 2003 bis 2006 wurde das Dach saniert, 2009 wurden vier Räume in der oberen Etage rekonstruiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Förderverein führt regelmäßig Veranstaltungen verschiedener Art wie Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Konzerte in den Räumlichkeiten des Schlosses durch.

Tschaikowskistraße 1

13156 Berlin

0331 96 94 200

Öffnungszeiten: November bis März: Samstag, Sonntag und Feiertag 10–17 Uhr, Besichtigung nur mit Führung; April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10–18 Uhr, Dienstag bis Freitag Besichtigung nur mit Führung, Samstag, Sonntag und Feiertag: museale Öffnung, Montag geschlossen

Eintrittspreise: 6,- Euro, ermäßigt 5,- Euro


13 Alt-Hohenschönhausen

ist ein Berliner Ortsteil im Bezirk Lichtenberg.

Bis zur Bezirksreform 2001 war er unter der Bezeichnung Hohenschönhausen der namensgebende Ortsteil des Bezirks Hohenschönhausen, davor bis 1985 ein Ortsteil im Bezirk Weißensee.

Bei der Neubildung des Ortsteils Neu-Hohenschönhausen im Jahr 2002 wurde der Namen in Alt-Hohenschönhausen geändert. Der Ortsteil hat 43.068 Einwohner

Urkundliche Erwähnung Hohenschönhausens in einer Urkunde vom 4. Februar 1356

Die ältesten Siedlungsfunde auf Hohenschönhauser Gebiet stammen aus der Bronzezeit.

Entsprechend der Besiedlung des Berliner Raumes könnten Menschen bis um 10.000 v. Chr. hier gelebt haben.

Das Gebiet war in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung vor allem von Sprewanen und Hevellern besiedelt.

Die Besiedlung des Ortes begann in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Zuge der deutschen Ostexpansion.

Die Kolonisatoren kamen vermutlich aus der Gegend von Schönhausen in der Altmark.

Damit ließe sich der Ortsname erklären, der sich von slawischen Namen der umgebenden Dörfer, wie Malchow oder Marzahn, abgrenzt.

Schön, was auch klar oder hell bedeuten kann, könnte die Hoffnungen der hier ansässigen Siedler ausdrücken, die sie in ihrer neuen Heimat hatten.

Hausen stammt von dem sächsischen Wort Hus und bedeutet Haus.

Im 14. Jahrhundert folgte der Zusatz Hohen (Ho-, Hogen-) um sich vom tiefer gelegenen Niederschönhausen (Nydderen Schonhusen) abzugrenzen.


14 Die Hauptstraße

ist die älteste Straße des Berliner Ortsteils Alt-Hohenschönhausen im Bezirk Lichtenberg.

Die Entstehung der Hauptstraße, damals noch Dorfstraße genannt, vollzog sich zeitgleich mit der von Hohenschönhausen, also um das Jahr 1230.

Bis heute änderte sich kaum etwas an ihrem Verlauf, lediglich die Bebauung änderte sich im Laufe der Jahrhunderte.

Die Bebauung entlang der Hauptstraße ist etwa annähernd identisch mit der des historischen Hohenschönhauser Dorfkerns.

So stehen hier unter anderem die Dorfkirche oder das ehemalige Gutshaus Hohenschönhausen.

Daneben existierten bis in die 1970er Jahre hinein verschiedene Kleinbetriebe wie Schmiede oder Schlachter.

Auch Bauernhöfe gehörten bis dato zum Erscheinungsbild der Straße.

Seit den 1970er und 1980er Jahren prägen allerdings auch einige Neubauten das Bild, so stehen in unmittelbarer Nähe der Kirche zwei Punkthochhäuser, gegenüber vom Gutshaus befindet sich zudem ein Einkaufszentrum.