Burg (Spreewald)

27.08.2016 B

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Sehenswertes

1 Burg (Spreewald),

niedersorbisch Bórkowy (Błota), ist eine Gemeinde im Osten von Brandenburg, etwa 20 km nordwestlich von Cottbus.

Sie ist seit 2005 ein staatlich anerkannter Ort mit Heilquellenkurbetrieb.

In der intakten Spreewaldlandschaft gibt es 300 Wasserläufe, die Fließe genannt werden. Der etwa 1000 km² große Hochwald wurde als landschaftlich einzigartiges Gebiet von der UNESCO zur Schutzzone 1 (höchste Schutzklasse) erklärt.

Die Gehöfte sind auf Grund der Relief- und Wasserverhältnisse auf Kaupen angelegt, räumlich weitflächig verteilt und von Feldern, Wiesen und Waldflächen umgeben, so dass eher der Eindruck einer Parklandschaft als einer geschlossenen Ortschaft entsteht.

Die ältesten Anzeichen einer Besiedlung in der Jungsteinzeit und Bronzezeit finden sich auf dem Schlossberg (62 m) nördlich von Burg-Dorf. Nach den germanischen Semnonen siedelten sich um das Jahr 600 Sorben, auch Wenden genannt, hier an.

Bei den damaligen harten Lebensbedingungen war die Urbarmachung des Niedermoorbereiches im Gebiet von Burg sehr schwierig, da fast alles mit den Kähnen bewerkstelligt werden musste.

Ihre Häuser wurden aus Holzbohlen gebaut und Reet bedeckt, wovon es noch viele bis zu 300 Jahre alte Holzbohlenhäuser gibt.


4 Der Alte Bahnhof Burg

Derzeit besteht im unter Denkmalschutz stehenden

Der Bahnhof entstand 1898 im Zuge des Baus der Spreewaldbahn, einer Schmalspurbahn die von Lübben über Burg nach Cottbus führte. Die Einweihung des Bahnhofs fand am 29. Juni 1898 statt.

Über 70 Jahre diente das Gebäude als Bahnhof für Burg. Mit der Stilllegung der Spreewaldbahn am 3. Januar 1970 ging diese Funktion verloren.

Es fand jedoch eine Umnutzung zur Gaststätte und Pension statt, die in ihrer heutigen Form seit 1995 besteht. Anknüpfend an die Tradition des Hauses stehen auf den Bahnsteiggleisen historische Eisenbahnwaggons.

Der Gastraum ist mit Utensilien und Schildern aus der Eisenbahngeschichte ausgestaltet. Modellzüge nehmen Bestellungen für Getränke entgegen und bringen diese an die Tische.


6 Der Bismarckturm Burg

Das 33 Meter hohe Bauwerk entstand in den Jahren 1915 bis 1917.

Der Turm besteht aus 1,5 Millionen roten Klinkersteinen aus der Calauer Ottilienhütte.

Erste Pläne zur Errichtung eines Aussichtsturmes bei Burg gab es bereits um 1900 unter der Leitung von Sanitätsrat Dr. Robert Behla. Als Standort wählte man bereits den Schlossberg.

Durch den Beginn des Ersten Weltkriegs verzögerten sich die Bauarbeiten, die schließlich im Frühjahr 1915 beginnen konnten und sich über zwei Jahre hinzogen. Der Turm wurde nun zugleich als Gedenkstätte für die im Krieg gefallenen Soldaten hergerichtet.

In der zentralen Gedenkhalle wurde gegenüber dem Eingang in einer halbkreisförmigen Nische an der Nordseite eine eiserne Büste Otto von Bismarcks des Berliner Bildhauers Hermann Hosaeus aufgestellt. In den Granitsockel wurden diese Inschriften eingearbeitet:

IHM / DER AUS VOLKES NACHT / UND NOT GEGRÜNDET / REICH und KAISERMACHT / und /

IHNEN / DEREN HELDENTOD / SEIN RIESENWERK / ERST GANZ VOLLBRACHT

In der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 wurden auf dem Gelände Sonnenwendfeiern veranstaltet. Im Zweiten Weltkrieg wurde 1944 auf dem Turm ein militärischer Beobachtungspunkt eingerichtet. Der Turm diente auch als Funkleitstelle der deutschen Wehrmacht.


7 Der Schlossberg

ist eine 62 m hohe Erhebung.

Der Schlossberg war bereits früh besiedelt. Bereits aus der Zeit der jüngeren Steinzeit lässt sich eine Erdburg nachweisen, die Schutz vor Hochwasser und den Angriffen von Feinden bot.

Die folgende eisenzeitliche Wallburg war die größte und bedeutendste Burganlage der Lausitzer Kultur.

In der späteren Zeit der Besiedlung der Gegend durch Slawen befand sich hier eine Burganlage. Von der Spitze des Turms herab kann man noch heute die Reste einer unregelmäßigen Ringanlage erkennen. Die um das Jahr 1000 durch den polnischen König Bołeslaw I. Chrobry errichtete Burg gehörte zu den größten Burganlagen nördlich der Mittelgebirge.

Der Name der Anhöhe geht auf eine Sage zurück, wonach hier ein König der Wenden sein Schloss gehabt haben soll. Am Fuße des Hügels sollen die dem Menschen wohlgesinnten Zwerge Lutki gelebt haben.

Aufgrund der Sage wurden im Schlossberg alte Schätze vermutet.

Es kam zu häufigen Grabungen zum Zwecke der Schatzsuche.

Die ursprüngliche Form des Berges ging dabei nach und nach verloren.

Auch nutzten benachbarte Bauern die Erde des Berges zur Verbesserung ihrer Felder.

Wohl auch mit dem Ziel der Sicherung des Berges erfolgte daher Anfang des 20. Jahrhunderts der Ankauf des Geländes durch den Landkreis, um dann gerade hier den Aussichtsturm zu errichten.


8 Die Weidenburg

Arena Salix ist ein aus lebenden Weidenruten geschaffenes Bauwerk.

Die Anlage besteht aus geflochtenen, aber lebenden und weiter wachsenden Weidenruten der Kricketweide (Salix alba var. calva), einer Form der Silber-Weide, die entlang vorgegebener Wuchsrichtungen ein Gebäude bilden.

Neben einer zentralen Innenfläche mit einem Kuppelbau gibt es einen Eingangsbereich, weitere Aufenthaltsbereiche und eine Veranstaltungsfläche.

Die Befestigung der Weidenruten erfolgte mittels Kokosgarn und synthetischen Materialien.

Die große Kuppel Höhe von 10 Metern, bei einer Grundfläche von 20 mal 14 Metern.

Die Kuppel 12 Meter hoch und verfügt über eine Grundfläche von 12 mal 8 Metern.

Die kleinere Eingangskuppel Durchmesser von 8 Metern bei einer Höhe von gleichfalls 8 Metern.

Das Gebäude hat, ohne den Eingangsbereich, eine Länge von 36 Metern

Am Bau waren vier Spezialisten für Weidenbau und etwa 30 Schüler und Studenten aus der Region beteiligt.


10 Die Kirche Burg

ist die evangelische Kirche.

Burg verfügte als kleiner und zunächst sehr unzugänglich gelegener Ort über keine eigene Kirche.

Den Gottesdienst besuchten die Bewohner in Lübbenau. Später fiel jedoch Lübbenau nach dem Prager Frieden von 1635 an Sachsen, während Burg weiterhin zu Brandenburg gehörte.

1749 wurde ein erstes Gebetshaus in Burg errichtet. Dies erwies sich jedoch als ungenügend und wurde bereits kurze Zeit später wieder abgerissen.

Wie auch in anderen Kirchen der Region fanden die Gottesdienste sowohl in wendischer als auch in deutscher Sprache statt.

Für 1852 ist belegt, dass der wendische Gottesdienst im Sommer um 9.00 Uhr begann und anschließend der jedoch weniger stark besuchte deutschsprachige Gottesdienst folgte.

Die vielen Arbeiten waren auch im Hinblick auf eine festliche Herrichtung der Kirche anlässlich des 1883 gefeierten 400. Geburtstag des Reformators Martin Luther.

Im Feierjahr selbst wurde die vor der Kirche stehende Luther-Eiche gepflanzt und die Fenster des Ostgiebels neu gestaltet. Mit Buntglas wurden Luther und Philipp Melanchthon dargestellt.

1895 wurde das heute noch bestehende aus Backsteinen errichtete Konfirmandenhaus gebaut.

Es wurde zeitweise als Schulraum für Schulklassen genutzt. Ansonsten diente es als Unterrichtsraum für Konfirmanden und Sitzungsraum des Gemeindekirchenrats. Das Pfarrhaus hatte bereits 1874 zur Dorfstraße hin erweitert worden.

Die damaligen Ansichten zur Moral zeigen sich an den in dieser Zeit bestehenden Regelungen zur Gestaltung von Zeremonien.

Bei der Heirat ehrbarer Brautleute (Jungfrau und Junggeselle) war die große Glocke zu läuten und die Orgel zu spielen.

Bei nur einem ehrbaren Teil wurde nur die Orgel gespielt.

Galten beide als nicht ehrbar blieben Glocke und Orgel stumm.

Ähnliches galt auch bei der Taufe ehelicher oder unehelicher Kinder.


11 Das Amt Burg , niedersorbisch Amt Bórkowy (Błota)

mit Sitz in der Gemeinde Burg (Spreewald) führt die Verwaltungsgeschäfte von sechs rechtlich selbständigen Gemeinden.

Das Amt Burg (Spreewald) wurde am 16. Juli 1992 aus den Gemeinden Briesen, Burg (Spreewald), Dissen, Fehrow, Guhrow, Müschen, Schmogrow, Striesow und Werben gebildet.

Zunächst waren die Behörden der Amtsverwaltung noch über mehrere Gemeinden verteilt, bevor 1997 die Verwaltung in Burg (Spreewald) konzentriert wurde.

Da gemäß den Leitlinien des Landes Brandenburg Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern nicht mehr selbstständig weiterbestehen dürfen, reduzierte sich die Zahl der Gemeinden nach dem 31. Dezember 2001.