Bad Freienwalde

10.09.2016 B

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Sehenswertes

1 Bad Freienwalde (Oder)

ist eine Stadt und ein anerkanntes Moorheilbad.

Bad Freienwalde liegt an der Alten Oder am Nordwestrand des Oderbruchs am Übergang zum Barnimplateau.

Daher rührt auch der für Brandenburger Verhältnisse extrem große Höhenunterschied von fast 150 m innerhalb des heutigen Stadtgebiets.

Die erste urkundliche Erwähnung von Freienwalde erfolgte als Vrienwalde im Jahr 1316.

Seit Mitte des 14. Jahrhunderts bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1618 war Freienwalde als markgräfliches Lehen im Besitz der märkischen Adelsfamilie von Uchtenhagen.

Danach wurde Freienwalde Domänenamt der brandenburgischen Kurfürsten. Im Jahr 1685 beschrieb Bernhard Friedrich Albinus die 1683 entdeckte Heilquelle (heute „Kurfürstenquelle“) und legte damit den Grundstein für Entwicklung des Ortes zur Kurstadt.

Durch den Fund von eisenhaltigen Sanden und Alaun entstanden 1716 ein Eisenhammer und ein Alaunwerk.

Die Entdeckung von Tonvorkommen führte in den 1880er Jahren zur Gründung einer Schamottefabrik und von 5 Dampfziegeleien.

1866 erfolgte der Eisenbahnanschluss an die Strecke Neustadt Eberswalde – Wriezen, 1877 an die Linie nach Angermünde. Prägend für die Entwicklung der Stadt war jedoch die heutige Fachklinik und Moorbad Bad Freienwalde.

Nachdem die Stadt bereits seit dem 23. Oktober 1925 die offizielle Bezeichnung Bad im Namen trug, erhielt sie am 15. Dezember 2003 die endgültige Anerkennung als Moorheilbad.

Weil von wohlhabenden Berliner Juden gern als Kurort besucht, wurde Bad Freienwalde von den Nationalsozialisten in diffamierender Absicht als „Judenbad“ bezeichnet.

Juden wurde das Betreten des Kurviertels verboten. In der Pogromnacht 1938 wurde von den Nazis die Synagoge in Brand gesteckt.


3 St. Nikolai

Die erste Kirche an dieser Stelle entstand im dritten Viertel des 13. Jahrhunderts. Wahrscheinlich stand hier vorher eine hölzerne Kapelle.

In den Jahren 1584 und 1637 brannte es in der Kirche. Dabei wurde der Turm stark beschädigt und 1653 nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut.

Die Kirche ist eine spätgotische Kirche mit einer Länge von 38,5 m. Die Kirche hat ein Hauptschiff und ein südliches Seitenschiff.

Der Chor liegt im Osten der Kirche, der Turm befindet sich an der Südwestecke. An der Nord- und Westseite befinden sich Mauerteile der Ursprungskirche.

Die Glocken mußten immer wieder erneuert oder umgegossen werden.

Zwei Mal wurden sie bei Turmbränden zerstört, Risse und Sprünge in Glocken machten das Umgießen nötig.

In beiden Weltkriegen wurden auch Glocken von St. Nikolai eingezogen, um Material für Kanonen daraus zu fertigen.

Nur eine Bronzeglocke blieb erhalten.

Eine Glocke stammt aus den Jahr 1925 und zwei aus den Jahr 1957.


5 Die ehemalige Kirche St. Georg

befindet sich in Bad Freienwalde (Oder) im Landkreis Märkisch-Oderland.

Das Gebäude wird heute als Konzertsaal genutzt. Der Konzertsaal befindet sich an der Ecke Königstraße und Georgenkirchstraße. Die Kirche St. Georg ist denkmalgeschützt.

Während der Napoleonischen Kriege wurde die Kirche in den Jahren 1812 bis 1814 als Futterlager genutzt, danach als Scheune.

In den Jahren 1825 bis 1826 wurde die Kirche renoviert, die Schäden aus der Nutzung als Scheune wurden beseitigt. Eine weitere Renovierung erfolgte dann von 1848 bis 1851.

1881 wurde die Orgel eingebaut, diese musste aber bereits 1895 von der Firma Sauer aus Frankfurt (Oder) umgebaut werden. Im gleichen Jahr wurde der Turm umgebaut und das Dach neu mit Schiefer gedeckt.

Das Innere wurde bei der Errichtung in den Jahre um 1985 als Konzertsaal neu gestaltet. Der Altarraum ist jetzt ein Orchesterpodium. Dort befindet sich ein Orgel der Firma Sauer aus Frankfurt (Oder).

Die Hufeisenempore, die Deckenverkleidung und weitere Einrichtungsgegenstände sind ebenfalls aus dieser Zeit. Unter der Empore befindet sich ein Epitaph für Joachim Prignitz (1646 bis 1704). Der Kanzelaltar aus dem Jahr 1696 befindet sich heute in der Dorfkirche Bliesdorf.


7 Schloss Freienwalde

wurde als Sommersitz der preußischen Königin Friederike Luise, Gemahlin Friedrich Wilhelms II., in Freienwalde in Brandenburg gebaut.

Nach dem Tode König Friedrich Wilhelms II. ließ Königin Friederike Luise durch den örtlichen Maurermeister Anton Hilke Pläne für den Bau eines Sommerpalais im Süden der Stadt auf dem sog. Apothekerberg ausarbeiten, den sie in den Vorjahren bereits gärtnerisch gestalten und mit einem Teehäuschen (1790) hatte ausstatten lassen.

1909 erwarb der Industrielle, Schriftsteller und Politiker Walther Rathenau das Schloss und riss es förmlich aus dem Dornröschenschlaf.

Er ließ nach Plänen des Architekten Johannes Kraaz u. a. das Gurtgesims entfernen, die Pilaster glätten und mit Kapitellen versehen.

Nach dem Mord an Walther Rathenau 1922 vermachten seine Erben 1926 das Schloss an den Landkreis Oberbarnim, mit der Auflage, an diesem Ort für alle Zeit das geistige Erbe und Andenken Rathenaus zu bewahren.

Nach 1945 wurde das Schloss jedoch ausgeplündert und nahezu alle Erinnerungsspuren beseitigt.

In der DDR fungierte es als „Puschkin-Haus“.

Nach der Wende wurde das Schloss 1991 wieder vom Landkreis Bad Freienwalde übernommen, der dort nach umfangreicher Renovierung eine Rathenau-Gedenkstätte einrichtete.

In der Beletage befindet sich heute eine Dauerausstellung über die Geschichte des Gebäudes.

Im Park des Schlosses Freienwalde befindet sich der ehemalige königliche Theatersaal, ein Teehäuschen, in dem seit der Wiedervereinigung wieder Konzerte und Theateraufführungen stattfinden, aber auch Filmvorführungen und andere künstlerische Darbietungen.

1995 führte hier beispielsweise der Circus Krone eine Veranstaltung durch.


8 Der Sowjetische Soldatenfriedhof

befindet sich am Schlosspark, nördlich der Straße am Beginn der Innenstadt.

Der Friedhof wurde für 1843 Soldaten und Offiziere, die bei den Endkämpfen im Zweiten Weltkrieg auf Gemeindegebiet gefallen sind, angelegt.

Er entstand bereits kurz nach dem Kriegsende; im Jahre 1983 wurde der Friedhof in eine Gedenkanlage umgebaut.

Geprägt wird die Anlage von einem Denkmal.

Ein trauernder Soldat mit Gewehr und Stahlhelm steht auf einem Sockel.

An der linken Seite befinden sich sechs große Bronzetafeln mit Gedenkinschriften.


11 Der Jüdische Friedhof

in Bad Freienwalde (Oder) befindet sich am Fuß des Galgenberges.

Er ist zu erreichen über eine Stichstraße neben der Katholischen Kirche in der Goethestraße.

Der Friedhof ist in die Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen.

Das Gelände für den Friedhof wurde im Jahre 1690 angelegt.

Bis zum Jahre 1730 wurde der Friedhof auch von der Jüdischen Gemeinde Wriezen genutzt, ab da konnten sie den Jüdischen Friedhof in Wriezen belegen.

In der Pogromnacht vom 9. auf dem 10. November kam es zu Zerstörungen auf dem Friedhof, weitere Zerstörungen gab es aber nicht.

Ende der 1940er Jahre wurde der Friedhof abgeräumt. Im Jahre 1950 wurde ein Denkmal aus schwarzen Marmor aufgestellt.

Die Vorderseite trägt eine Inschrift und drei Davidsterne.


12 Der Galgenberg

ist eine Anhöhe südlich von Bad Freienwalde (Oder) in Brandenburg. Auf dem Galgenberg befindet sich ein Aussichtsturm und ein jüdischer Friedhof.

Die Anhöhe hat eine Höhe von 110 Meter.

Die Anhöhe wurde im Jahre 1603 das erste Mal als Galgenberg erwähnt.

Selbst im 18. Jahrhundert sind noch Hinrichtungen auf dieser Anhöhe nachweisbar.

Es war der städtische Richtplatz von Bad Freienwalde. Später wurde hier Glassand für die Porzellanproduktion abgebaut.

Bis zum Jahre 1904 wurde in einer Grube Braunkohle abgebaut.

Der Prediger Johann Wilhelm Melcher beantragte im Jahre 1859 die Erbauung eines Turms auf dem Galgenberg.

Der Galgenberg war damals schon beliebt bei Wanderern, von hier hatte man eine gute Fernsicht.

Etwa zwanzig Jahre später wurde der Turm erbaut. Der sollte gleichzeitig als Gefallenendenkmal der Kriege 1864 (Deutsch-Dänischer Krieg), 1866 (Deutscher Krieg) und 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg) dienen.

Am 18. Mai 1879 wurde der Turm dann als „Kriegerdenkmal auf der Wilhelmshöhe“ eingeweiht.

Der Galgenberg hieß wohl seit der Kaiserzeit Wilhelmshöhe.

Zu Zeiten der DDR verfiel der Turm, ab 1990 wurde er saniert, am 2. Dezember 1995 wurde er neu eröffnet.

Der Turm ist 26 Meter hoch und aus rotem Ziegel erbaut.

Hier befinden sich Eisentafeln, auf diesen sind die Namen der Gefallenen der Kriege 1864, 1866 und 1870/71 verzeichnet.

Über dem Turmschacht befindet sich die überkragende Aussichtsplattform.