Beelitz

05.08.2017 B

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Sehenswertes

1 Beelitz

Seit dem 28. Mai 2013 führt die Stadt offiziell, auch auf den Ortseingangsschildern, die Zusatzbezeichnung „Spargelstadt“.

Wie ganz Brandenburg so verdankt Beelitz seine Entstehung den eiszeitlichen Vorstößen des Inlandeises und seiner Schmelzwässer.

Das Stadtgebiet selbst wurde vor 20.000 Jahren während der jüngsten, der Weichseleiszeit noch komplett vom Eis überfahren Funde von zwei Urnenfriedhöfen bezeugen, dass es um 300 v. Chr. dort eine Ansiedlung gab.

997 wurde ein slawischer Ort namens Belizi im Gau Bloni erstmals urkundlich erwähnt.

Sowohl Beelitz als auch das benachbarte Bad Belzig reklamieren diese Urkunde und damit eine 1000-jährige Geschichte für sich.

Die Wunderblutlegende, wonach eine Hostie Bann- und Heilkraft erlangte, machte Beelitz 1247 zum Wallfahrtsort.

Ein chronikalischer Bericht des 16. Jahrhunderts, der der Ritualmordlegende folgend aussagt, die Hostie sei von Juden „gemartert und geschändet“ worden, wurde häufig als Anhaltspunkt dafür genommen, dass bereits zu dieser Zeit Juden dort gelebt haben.

Diese Annahme wurde zum ältesten Zeugnis der Anwesenheit von Juden in der Mark Brandenburg erhoben, ist aber nachweislich falsch.

Es gibt keine zuverlässigen Berichte über eine jüdische Präsenz in Beelitz und auch die Ablassbriefe des 13. Jahrhunderts nennen zwar das Hostienwunder, nicht jedoch eine Beteiligung von Juden an dieser „Schändung“.

1861 erfolgte der erste feldmäßige Spargelanbau in Beelitz .

2008 beträgt die Spargelanbaufläche in der Region ca. 1000 ha, und es wird mit einem Ernteertrag von an die 6000 t gerechnet.


2 Straße des Aufbaus

Clara-Zetkin-Straße…………... ( Auf dem Weg ins Centrum)

Der Jüdische Friedhof…………………... Auf dem 925 m² großen Friedhof an der Clara-Zetkin-Straße/Ecke Straße des Aufbaus befinden sich 48 Grabsteine in sechs erkennbaren Reihen.

Der älteste lesbare, ein Doppelgrabstein, trägt die Jahreszahlen 1752 und 1764.

Der jüngste Stein stammt aus dem Jahr 1925.

Der Friedhof, auf dem auch die Toten der jüdischen Gemeinden Trebbin, Luckenwalde und Jüterbog beigesetzt wurden, in Beelitz selbst lebten 1777 nur drei jüdische Familien, bestand bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf dem großen Anger vor dem damaligen Berliner Tor.

Die Urkunde über den Erwerb des Grundstückes waren der jüdischen Gemeinde abhandenkommen, weshalb der Magistrat zu Beelitz im Jahre 1775 eine neue Besitz-Urkunde ausstellte.

Im Jahr 1775 war auch ein Taharahaus zur Waschung der Toten vorhanden; es besteht heute nicht mehr.

Durch Ankauf einer wüsten Stelle wurde der Kirchhof vergrößert und der Magistrat gestattete 1789 die Erweiterung der Umfriedung der gesamten Fläche.

In der NS-Zeit sollte er beseitigt werden, 1938 wurde er großenteils zerstört.

Nach 1945 wurde der Friedhof, soweit es möglich war, wieder instand gesetzt.


3 Die Stadtpfarrkirche Sankt Marien

und Sankt Nikolai ist eine evangelische Kirche in Beelitz.

Die Kirche in Beelitz wird erstmals 1247 urkundlich erwähnt. Aus dieser Zeit rühren die Feldsteine im Westquerbau, im Turmunterbau sowie in einigen Turmgeschossen.

Auch in den Längswänden sind vereinzelt Steine aus dieser Zeit verbaut.

Untersuchungen ergaben, dass das Gebäude im Laufe der Zeit aufgestockt wurde, da rings um die Kirche herum Bauschutt aus mehreren Stadtbränden angehäuft wurde.

Neben der Kirche befand sich die Wunderblutkapelle als zu dieser Zeit noch frei stehendes, eigenständiges Gebäude.

Sie kann heute von der Kirche aus betreten werden.

1511 erfolgte der erste große Umbau der Kirche.

Aus den einst flachen Decken wurden mit Hilfe von Achteckpfeilern die heute noch sichtbaren Spitzbogenarkaden mit Gewölbedecken errichtet.

In den folgenden Jahrhunderten fiel die Kirche mehrfach Feuer zum Opfer.

Überliefert sind Beschädigungen aus den Jahren 1526, 1563, 1619 und 1700.

Nach dem letzten Brand erhielt die Kirche ein Dach aus Ziegeln. Innen verputzte man die Gewölbe und Innenwände, um die Brandspuren zu beseitigen.

Gleichzeitig baute man die noch heute erhaltene Empore ein.


8 Die Bockwindmühle

1792 errichtete der Müller Bernau eine Bockwindmühle.

Sie wurde über viele Generationen hinweg von der Familie für das Mahlen von Getreide der umliegenden Bauern genutzt.

In den 1930er Jahren erfolgte der Einbau eines elektrisch betriebenen Mahlwerks, gleichzeitig wurde das nicht mehr benötigte Rutenwerk entfernt.

Seit 1950 wurde die Mühle kaum noch genutzt; 15 Jahre später der Betrieb endgültig eingestellt.

Durch fehlende Instandhaltungsarbeiten setzte ein zunehmender Verfall des Bauwerks ein, der erst 2003 durch die Gründung eines Fördervereins gestoppt wurde.

Ein Hauptziel war dabei die Wiederaufnahme des Mühlenbetriebs.

Im April 2007 konnte anlässlich eines Mühlenfestes der erste stabile Mühlenbetrieb präsentiert werden.

Die Mühle wird regelmäßig genutzt; das darin gemahlene Mehl von einem Bäcker abgenommen und weiterverarbeitet.

Daneben wird das Bauwerk als Ausflugsziel, etwa als Ort für eine Eheschließung (die Vermehlung), in der Region angenommen.

Pro Jahr besuchen rund 3.000 bis 5.000 Besucher die Mühle.

Der Förderverein überlegt daher, für rund 220.000 Euro einen Anbau mit einem Mühlenmuseum, einer Werkstatt sowie einem Imbiss zu errichten.

Denkmalpfleger haben jedoch Bedenken gegen dieses Vorhaben.