Krötenwanderung-Blankenbach

Krötenwanderungen in Blankenbach

Krötenzaun 2024:

Statistik 2024

Insgesamt konnten in dieser Saison 654 Erdkröten am Vorlaufzaun eingesammelt und in die Teiche gebracht werden.

Letztes Jahr waren es noch 1110.

Seit 2022 nimmt die Anzahl bedenklich ab. Natürlich kann man spekulieren woher dieser Trend kommt.

Während die Anzahl der Teichmolche recht stabil war, ist die Anzahl der Bergmolche bald bei Null angekommen.

Dieses Jahr wurde auch nur 1 Grasfrosch in einem Eimer entdeckt.

Während der Januar recht kalt war, hatten wir schon in der ersten Februar-Hälfte recht warmes Wetter und man kann davon ausgehen, dass zu diesem Zeitpunkt die Grasfrösche und auch schon Erdkröten unterwegs waren, die nicht registriert werden konnten.

Bis zum Aufstellen des Krötenzauns am 4. März 2024 sind wahrscheinlich schon 100 bis 200 Kröten über die Straße gekrochen. Wenn abends Kröten überfahren werden, dann findet man in der Regel am nächsten Morgen fast keine Spuren mehr davon, weil die Überreste durch die vielen Fahrzeuge so verteilt werden, dass sie nicht mehr zu sehen sind. Regen spült zudem alles weg, was sich auf der Straße befindet. Wahrscheinlich sind vor dem 4.3. auch einige Bergmolche gelaufen, deshalb sind nach dem 4.3. kaum noch welche aufgetreten.

Gegen Ende Februar wurde es wieder recht kalt, windig und teilweise trocken, so dass der Krötenzaun erst am 4.3. aufgestellt wurde.

Noch am selben Tag wurden die Eimer eingegraben und am Abend wurden bereits 40 Erdkröten eingesammelt, am darauffolgenden Morgen sogar 80 Stück.

Die Hauptaktivitäten waren vom 4.3. bis zum 6.3. und vom 11.3. bis zum 18.3.

Am 3.4. wurden am Vorlaufzaun die Eimer ausgegraben und der Zaun geöffnet, weil ab dem 23.3. so gut wie keine Amphibien mehr kamen.

Damit war dei Krötensaison am 23.3. schon vorbei, normalerweise ist Betrieb bis Anfang April. 

Die Krötensaison startete dieses Jahr etwa 3 Wochen früher als üblich, ein Zeichen des Klimwandels.

Der Rücklaufzaun wurde am 23.3.2024 aufgestellt, das war mit Sicherheit einige Tage, wenn nicht sogar 2 Wochen zu spät. In den Eimern fanden sich gerade mal 91 Kröten, das sind 100 weniger als letztes Jahr. Ein großer Teil ist wahrscheinlich schon Ende Februar bzw. Anfang März zurückgelaufen.

Die Frage ist, wann läuft der Rest der Kröten zurück?

Weitere Möglichkeiten, die den Rückgang der Amphibien erklären:

Trotzdem, dass nur ein Grasfrosch eingesammelt wurde, war ein großer Laichballen von Grasfröschen in einem der Teiche. Also gab es mit Sicherheit mehr als nur einen Grasfrosch.

Die Laichschnüre sind aufgrund des stärkeren Bewuchses der Teiche immer schwieriger zu finden. Hoffen wir trotzdem auf eine Menge Kaulquappen.



Ein paar Notizen:

Stand am 17.3.2024: bisher wurden über 500 Erdkröten eingesammelt.

Sorgen bereiten die Bergmolche, hier gibt es fast keine mehr, die in den Eimern zu finden sind.

Stand am 24.3.2024: ist wieder kalt geworden

Am Vorlaufzaun sind nahezu keine Kröten mehr zu finden. Am Rücklaufzaun geht es jetzt erst richtig los. (Wenn es wieder wärmer wird.)


Krötenzaun 2024 in Blankenbach

Ein Dank an die Straßenmeisterei in Mainaschaff fürs Aufstellen.

Erdkröten und ein einzelner Grasfrosch

Alle wollen in den Teich.

Laichballen der Grasfrösche

Die Grasfrösche waren wohl früher als der Krötenzaun.

So war's 2023:

Auf dem Foto sieht man den Rücklaufzaun und über der Straße steht noch der (Vorlauf-) zaun von 2023 zwischen Erlenbach und Kaltenberg, 10.04.2023.

Dieses Jahr war das Wetter recht krötenfreundlich und auch Helfer-freundlich. Es blieb recht kalt bis zum 09.03.2023 

Nachdem es am 09.03. schon etwas wärmer wurde, mussten an diesen Tag bereits 6 Eimer eingegraben werden. Und gleich waren am 10.03. die ersten 100 Kröten in diesen wenigen Eimern. Am 11.03. konnte die Vogelschutzgruppe die restlichen Eimer eingraben. Am 13.03. war der beste Krötentag mit ca. 330 Kröten.  Und auch am nächsten Tag konnten nochmals 100 Kröten über die Straße gebracht werden. Danach wurde es wieder kalt und damit kamen auch nahzu keine Kröten mehr. Anfang April wurde es wärmer und auch mit der Wärme kamen keine Kröten mehr, so dass die Sammlung am 08.04. eingestellt wurde.

Die Laufzeit der Kröten beschränkte sich also auf ein paar wenige Tage im Zeitraum vom 09. bis zum 25.03. 2023. 

Insgesamt konnten dieses Jahr 1110 Kröten eingesammelt werden. Das sind etwa 300 weniger als im Vorjahr (knapp 1400 Stück). 

Die Anzahl der Molche war gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabil. Diesmal waren aber 2 prächtige Feuersalamander zu verzeichnen.

Außerdem konnten 2 junge Grasfrösche gezählt werden.

Um zu verhindern, dass wieder so viele Kröten beim Rücklauf überfahren werden, wurde zusätzlich ein Rücklaufzaun von etwa 150m Länge installiert. Der zeigte seine Wirkung: Insgesamt konnten 188 Erdkröten-Rückläufer eingesammelt werden. Hier wurden die Eimer am 27.03. eingegraben, das war allerdings schon ein oder zwei Tage zu spät. Bereits am 26.03. sind schon Rückläufer überfahren worden. Der Rücklaufzaun war ein Versuchs-Zaun, um zu sehen wann und wieviel Kröten zurücklaufen. Die 150m Länge hat sich bewährt. Der Zaun stand an der Hauptüberquerungsroute. Wann die anderen Kröten zurücklaufen ist absolut unklar. Zu Bedenken ist noch, dass keine Molche beim Rücklauf dabei waren. Das bedeutet entweder, dass die Molche nicht zurücklaufen, oder irgendwann im Sommer oder Herbst. Wenn die Molche im Feuchtgebiet bleiben, würde dies auch den Rückgang der Molche (beim Vorlauf) erklären.  

Die beiden Grasfrösche, die beim Rücklauf gezählt wurden, waren wahrscheinlich exakt die gleichen, die beim Vorlauf gezählt wurden.

Laich-Beobachtung:

Es wurde dieses Jahr recht wenig Krötenlaich entdeckt. Möglicherweise wurden die Laichschnüre in den Grasbüscheln versteckt, die sich unter Wasser angesammelt haben. Laichballen von Grasfröschen wurden nicht entdeckt. Das muss aber nicht heißen, dass es keine gab.

Insgesamt gibt der Rückgang der Kröten zu Denken. Mögliche Ursachen sind das trockene Wetter von 2022, wo ein paar Teiche komplett ausgetrocknet sind. Außerdem wurden 2022 viele Kröten beim Rücklauf überfahren, weil die Wetterverhältnisse ungünstig waren. Wegen der großen Trockenperiode haben auch die Fress-Feinde der Kröten zugenommen. Es wurden im Sommer viele Störche in Blankenbach gesichtet. Im Laufe der letzten Jahre hat die Anzahl der Ringelnattern zugenommen. Die Jungen der Ringelnatter fressen gerne alle Kaulquappen und verringern somit die Überlebenschance der Kaulquappen. Und dann gab es ja auch noch Waschbären. 

Vielen Dank an Niklas, der ein paar tolle Fotos von den Kröten und Molchen zur Verfügung gestellt hat.

Nebenbei gab es noch einen Rehbock und eine Schwanzmeise zu sehen. 

Rehbock von rechts

Rehbock von links

Die Schwanzmeise wurde auf der Straße aufgelesen. Sie war noch ganz benommen. Möglicherweise ist sie in ein Auto gekommen.

Statistiken von 2023:

Noch ein Hinweis: Ab 2023 wurden die Bergmolche in der Statistik nicht mehr als männlich und weiblich getrennt.

So war's 2022:

Krötenzaun in Blankenbach 2022 zwischen Erlenbach und Kaltenberg

Für das Jahr 2022 in Zahlen:  0 Grasfrösche, 1398 Erdkröten, davon 993 männlich und 405 weiblich, 23 Bergmolche und 39 Teichmolche.

Blankenbacher Krötenzaun 2022:

 Im Februar 2022 war es zwar nicht nennenswert kalt, aber auch nicht so warm, dass Kröten zu erwarten waren. Der Krötenzaun wurde deshalb erst am 4.März aufgebaut und die Vogelschutzgruppe konnte am 5.3. die Eimer eingraben. Da es zu dieser Zeit immer noch trocken und relativ kalt war konnten nicht viele Kröten eingesammelt werden. Erst am 15.3. wurde es wärmer und damit kamen auch Kröten. Die Hauptwanderung fand zwischen dem 27.3. und dem 29.3.2022 statt, weil es zu dieser Zeit schon weit über 10° warm war. Die Kröten wanderten trotz des trockenen Wetters ohne viel Tau am Abend. Dies war verwunderlich, weil die Kröten normalerweise bei warmem Regen wandern. Da dieser aber ausblieb und die Zeit schon recht fortgeschritten war blieb den Kröten nichts anderes übrig als ihren Marsch durchzuführen.

Die Tage vom 27.3. bis zum 29.3. waren mehr oder weniger Werktage, dadurch konnten keine Familien und Kinder bei den Ereignissen dabei sein.

In der Zeit von Anfang April bis Ostern waren es wieder relativ wenig Kröten, die sich noch auf den Weg machten. Um den 18.4. wurde die Aktion dann beendet.

Der Krötenzaun wurde dieses Jahr erst im Mai von der Straßenmeisterei Mainaschaff abgebaut und war schon gut zugewachsen.

Wie jedes Jahr wanderten zunächst mehr Männchen und Jungtiere und später mehr Weibchen.

In der Summe wanderten im Frühjahr 2022 insgesamt 993 männliche Erdkröten und 405 weibliche Erdkröten, während es im Frühjahr ein Jahr zuvor 931 Männchen und 527 Weibchen waren. Also waren es dieses Jahr knapp 1400 Erdkröten gegenüber 1460 im Vorjahr. Das Ergebnis ist also nicht wesentlich schlechter als noch 2021.

Während im Jahr 2021 noch 3 Grasfrösche über die Straße gerettet werden konnten, waren es 2022 insgesamt Null. Möglicherweise sind die Grasfrösche schon vor Aufstellen des Krötenzauns gelaufen.

Da die Anzahl der Laichballen mehr und mehr zurückgeht, besteht die Befürchtung, dass die tatsächlich noch vorhandenen Grasfröschen gegen Null gehen. Welche Faktoren hier eine Rolle spielen ist schwer zu sagen.

Auch die Zahlen der Molche gibt zu denken. Allerdings gab es in der Vergangenheit schon mehrmals Ergebnisse mit einer geringen Zahl von Molchen. Während es im Jahr 2021 noch 28 Bergmolche und 57 Teichmolche waren, die gezählt wurden, verzeichneten wir im aktuellen Jahr noch 23 Bergmolche und 39 Teichmolche. Hier ist der Trend rückläufig.

Da das Wetter in diesem Frühjahr nicht wirklich krötentauglich war könnte das eine Ursache für das Ausbleiben der Molche gewesen sein. Das Wetter 2021 war auch nicht wesentlich besser.

Das ideale Froschwetter mit warmem Regen am Abend mit mindestens 10 bis 15° gab es nicht. Entweder es war trocken, oder es gab Minusgrade schon am frühen Abend. Das lockt keine Kröte hervor.

Anfang April konnten am Abend wieder mehrfach zurücklaufende Kröten beobachtet werden. Geschieht dies am früheren Abend, dann haben die Kröten bei dem starken Verkehr kaum eine Überlebenschance.

Einmal würde es Sinn machen gleich einen Rücklaufzaun einzurichten, allerdings muss dieser auch betreut werden. Zum Anderen sollten langfristig Maßnahmen getroffen werden die Kröten von Straßen, wie der 2305 fern zu halten. Das würde sich gewiss nach mehreren Jahren auf die Stückzahl auswirken.

Weitere Randbedingungen sind die Zunahme von Ringelnattern, deren Junge die jungen Kaulquappen fressen und das Wandern der jungen Kröten im Juni/ Juli, wenn sie die Metamorphose durchgemacht haben. Ohne Rücksicht auf Verluste wandern sie bei Tag oder Nacht über Felder, Wiesen und Straßen und werden dabei durch den Verkehr deutlich dezimiert.

Ein weiteres Problem ist der Waschbär, dem es immer wieder gelingt Kröten zu fangen und zum Teil zu fressen.

Umsomehr ist es erstaunlich, dass die Population der Kröten in Blankenbach relativ stabil bleibt.

 

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Helfer beim Sammeln der Kröten (bei Wind und Wetter), an die Straßenmeisterei Mainaschaff für den Auf- und Abbau des Krötenzauns an die Helfer, die die Eimer ein- und ausgegraben haben und noch an den Landschaftspflegeverband, der die Aktion auch finanziell unterstützt.

Richard Weibert, LBV OG Blankenbach am 26.Mai 2022

Für weitere Infos bitte E-Mail an richard.weibert[at]t-online.de.

Anmeldung über 06024 2051 möglich.

Krötenlaich-1
Krötenlaich-2

Krötenlaich 2020

Hier ein paar Fotos aus vorangegangenen Jahren:

Kröten im Wasser
Krötenzaun-2016-1
Krötenzaun-2016-2

Krötenzaun 2015 zwischen Erlenbach und Königshofen:

... war wieder ein Erfolg, auch wenn das Wetter nicht ideal war.

Krötenzaun Blankenbach 2015

Der Krötenzaun zwischen Erlenbach und Königshofen im März 2015

Krötenzaun_Eimer-ausgraben_150418

Der Krötenzaun am 18.April 2015

Frühling im Biotop Erlenbach - Königshofen

Frühling-im-Biotop_150418

18.April 2015

Veranstaltungen von Bayerntour-Natur:  www.bayerntour-natur.de

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