Ich möchte, dass Bestatter etwas medizinisch vernünftiges tun,
statt Menschen im Dreck zu verbuddeln.
Klaus Hermann Sames
Kryonik finden Sie in der Speerspitze der Entwicklung von Medizin, Raumfahrt und Notfall-Rettung
Wissenschaft, Gerontologie
Alles über Kryonik
Bedeutung der Kryonik
s. auch: <http://www.youtube.com/watch?v=HfLlsH3P5bM>
<https://sites.google.com/site/klaushsames/>
Ein Suspensionsangebot mit Preisaufstellung für Kryonikpatienten bietet zur Zeit Himml Bestattungen an.
Erfragen bei:
Himml Bestattungen e. K.
Bestattungsinstitut in Bayreuth, Bayern
Adresse: Kanzleistraße 13, 95444 Bayreuth
Telefon: 0921 65559
Kryoniksuspension Patient 1 Bayreuth 5.9.2019 in Kooperation von Ulmer Projekt und Cryonics Germany
23. Sept.
Der Schweizer Patient verstarb am 23.9. um 2-6,30 Uhr morgens.
Cryo Suisse wurde um Hilfe gebeten und wandte sich seinerseits um 21.45 Uhr an Cryonics Germany.
Benni Hampel (C. Germany) rief einen Schweizer Bestatter an und informierte ihn. Um 22.8 Uhr rief er das Hospital an, erreichte aber niemanden.
Benni engagierte Daniel Streidt (Balsamierer in Ulm und Mitglied des UKP) und kontaktierte Cryo Suisse. Diese baten die Angehörigen um Mitwirkung vor allem um die Einfuhrerlaubnis in die USA zu bekommen.
24. Sept.
Der Patient wurde etwa um 15.30 freigegeben. Daniel Streidt brachte ihn nach Bayreuth (nachdem er die Formalitäten geregelt hatte, bes. die Einfuhrgenehmigung) wo das Team auf die Suspension vorbereitet war. Benni und Klaus Sames halfen das Vorgehen nach den Regeln der Kryonik durchzuführen.
Um 23.30 kam Daniel mit dem Patienten am Bestattungsinstitut in Bayreuth an.
Der Patient war mit 65 Kg Wassereis bedeckt.
Wir wollten den Patienten trotz der langen Ischemie mit VM1 perfundieren.
Da die Zeit knapp wurde und die Ausrüstung von Klaus für einen äußeren Kreislauf noch verpackt war, entschieden wir uns für eine einfache offene Perfusion mit Balsamierermethoden. Die linke Arteria carotis wurde von dem Balsamierer Robert Vöth durch einen Schnitt eröffnet und kanüliert und die rechte Jugularvene wurde ebenfalls durch einen Schnitt eröffnet und mit einer Spreizpinzette als Abfluss offen gehalten. Dabei kreuzt die Flussrichtung.
25. Sept.
Um 1 Uhr startete Robert die Gefäßpräparation.
Wir verwendeten VM1 das von Benni vorbereitet und gekühlt worden war.
Wir starteten mit 7L 30% VM1, 1:1 mit Ringerlösung verdünnt in Richtung Kopf mit 0,06 – 0,1 bar. Die Kanüle wurde dann in Richtung Körper gedreht, um mit derselben Lösung zu perfundieren.
Ab 2.30 Uhr folgte die Perfusion mit 30% VM1 in Richtung Kopf und Körper.
Das Einfließen war deutlich zu sehen, aber der Ausfluss erfolgte spärlich und das Körpervolumen nahm zu.
Um 2.45 folgte die Perfusion mit 75% VM, um nur den Kopf mit 8L Lösung zu perfundieren.
Die Perfusion endete um 3,30 Uhr.
Der Transport zu CI auf Trockeneis wurde von den Balsamierern durchgeführt.
Medien:
https://streaming.brf.be/audio/2017/44/e91aef96d24044eb9a29ce5d79e945e1.mp3
# http://www.spiegel.tv/filme/kryonik-leichen/
# http://www.swp.de/_/sendmail/?PG=/ulm/lokales/kreis_neu_ulm/Kryoniker-Klaus-Sames-aus-Senden-will-sich-fuer-die-Zukunft-einfrieren-lassen;art4333,2566561
oder googlen: Schäfer - Südwestpresse - Kryonik
# http://www.regio-tv.de/video/314034.html
oder:http://www.clipfish.de/special/regio-tv/video/4075414/senden-auf-eis-gelegt/
# https://de-de.facebook.com/radiosieben/posts/10152182914827971 (facebook)
http://www.radio7.de/promos/6953/dornroeschenschlaf-im-ewigen-eis
# Via medici 03.(2014) S. 8. bit.ly/kryonik
# http://www.eikon-film.de/produktionen/details/ruf-der-unsterblichkeit-at.html
Auszug aus:Nora Schlüter: "Wie werde ich unsterblich",
Wunderwelt Wissen, Februar 2014, S. 70-6
Besuch bei Kriorus vom 28. - 30. 09. 2013
Bericht K .H. Sames
Kriorus ist eine Firma mit 10 Gesellschaftern, welche bei Ausscheiden aus der Firma oder im Erbfall keine Ressourcen aus der Firma abziehen dürfen. Die Finanzierung erfolgt mittlerweile aus den Leistungen der Patienten. Die Preise betragen aktuell für den ganzen Körper 36000 $ und für den Kopf 12000 $. Man kommt den Patienten bei der Zahlung durch eine Art Ratenzahlung entgegen. Die Entfernung von Moskau wird beim Preis berücksichtigt. Das Büro befindet sich im Zentrum von Moskau.
Valerija Udalova (linkes Bild) ist Vorsitzende und hat in dieser Funktion Danila Medwedew (rechtes Bild) abgelöst.
Die Funktionsgebäude, eine große Wellblechbaracke und ein gemütliches Blockhaus liegen – von einem Hausmeister bewacht - 50 Km außerhalb.
Es ist ein großer Stickstofftank vorhanden der mindestens zehn Patienten fasst. Hier ruhen 10 Patienten und Neuropräparate von Patienten. Außerdem existiert noch der kleine Stickstoffbehälter (rechts unten), in dem das erste Gehirn aufbewahrt war und ein sehr großer isolierter Behälter für Eis bzw. Trockeneis.
Die Patienten kommen aus unterschiedlichen Ländern z.B. aus Holland. Die Zahl der Kryonik Anhänger wird auf 600 geschätzt. Es gibt aber keine eingetragenen Mitglieder und keine entsprechend hohe Zahl von Vertragsabschlüssen. Wir erfuhren nichts über eine Dokumentation solcher Zahlen.
Die Perfusion wird vom Balsamierer offen mithilfe einer einfachen Schlauchpumpe (im Bild 2) zur Zeit noch mit Glycerin durchgeführt (Glycerinreservoir im Bild 4, Manometer 8).
Optimalversorgung
Die Kryonik hat viel unter Plänemachen und Träumen gelitten, zugunsten derer das Handeln oft auf der Strecke bleibt, das Handeln mithilfe der vorhandenen Mittel und Möglichkeiten.
Aber natürlich darf man träumen während man handelt. Man darf vom ultimativen Mia- Sponsoring träumen.
Ich träume mal von einer optimalen Kryonik Organisation:
ein Institutsgebäude,
eine bombensichere Lagerstätte für unsere Patienten in flüssigem Stickstoff,
medizinisch eingerichtete Behandlungsräume mit einer ausreichenden Zahl an kryonisch geschulten Leuten,
ein Kryonik Seminar Gebäude mit mindestens 3 hauptamtlichen Lehrern oder Trainern und voller Suspensionsausrüstung sowie Dummies zu Übungszwecken,
ein wissenschaftliches Kryonik Institut mit mindestens 5 Abteilungen (z.B. Kryobiologie, Kryophysik, Perfusionsmethoden, Futurologie, Soziologie und Psychologie im Umgang mit dem Tod) mit je einem Leiter, 3-5 Assistenten und 3 technischen Assistenten oder Laboranten und mehreren Arbeitern, Technikern und einem Hausmeister,
eine Versuchstierhaltung,
mehrere mobile Perfusionseinrichtungen an verschiedenen Orten stationiert,
3 logistisch günstig stationierte Hubschrauber,
Dies ist nur mit hauptamtlichen Kryonikern zu machen, die wissenschaftlich und technisch mit Leuten an etablierten Einrichtungen konkurrieren können.
Man darf davon träumen und man darf seine Ziele daran ausrichten.
Sich auf Träume und Diskussionen zu beschränken ist nicht notwendig.
Artikel:
Die letzte Legion
Klaus H. Sames
Ist es bescheuert für ein langes, ein verlängertes Leben zu kämpfen?
Unsere Zellen und Gewebe jedenfalls vertun ihre Zeit nicht mit so blöden Fragen.
Sie kämpfen für das Leben bis zum totalen Verlust ihrer Möglichkeiten ohne Rücksicht darauf, wer ihr Feind ist.
Verteidigungszentrum
Da Hirn als solches hat die Aufgabe, die Verteidigung zu koordinieren wenn eine Gefahr droht,
Schlimmster Fall
Bei einem Stop der Versorgung mit Sauerstoff und Nahrungssubstanzen ist Das Zentrum selbst gefährdet (z.B. bei Herzstillstand)
Der Kampf um die Energiereserven
Die Sauerstoffreserven sind fast unmittelbar nach dem Stop der Durchblutung verbraucht
Dann als erste Aktion beginnen die Zellen alternative Energiequellen wie Zucker und die bereits gebildeten energiereichen Phosphate zu nutzen. Aber nach 2 Min. Sauerstoffmangel, sind die ebenfalls verbraucht.
Rettungsversuch
Zellen des Gehirns geben nicht auf. Sie starten Maßnahmen zur Erhaltung der Funktion
Die Zellen versuchen sich gegenseitig elektrisch zu stimulieren, was zu Übererregung ohne Effekt führt.
Der unsichtbare Feind
Ein anderer Weg zur Verteidigung ist die Abwehr entzündlicher Vorgänge, die aber unbefriedigend bleibt oder sogar schädlich ist, da keine normale Entzündung existiert.
Eine Anzahl von Zellen (etwa 10%) sterben eine schnellen Tod durch die sogenannte Nekrose
Geordneter Rückzug
Das Hirn beginnt nun alle Zellen, die zu einem Ausmaß verändert sind, das eine Gefahr für andere Zellen und Gewebe darstellt, zu eliminieren. Allerdings sind das praktisch alle zu dieser Zeit lebenden Zellen
Die letzte Legion: spartanische Krieger
Es wurde spekuliert, dass harte Bedingungen Hypoxie, Azidose und Mangel an Nährstoffen Stammzellen stimuliert oder bei der Auslese begünstigt, wodurch im Vergleich zu lebenden Geweben mehr robuste und wirksame Zellen angereichert würden.
Rückzug der letzten Krieger
Die Bildung solcher Stammzellen könnte einen Anlauf darstellen, Gewebe trotz des allgemeinen Schadens zu reparieren. Vergeblich, im Folgenden verfallen solche Zellen in einen Tiefschlaf, wie am Muskel gezeigt wurde. Sollte eine Gelegenheit auftreten, würden sie aufstehen, bereit zu agieren und das nach vielen Stunden oder Tagen des Herzstillstands (s. Mansilla E, Mártire K,Roque G et al (2013) Salvage of cadaver stem cells (CSCs) as a routine procedure: history or future for regenerativ medicine.J Transplant Technol Res 3:118. doi.org/10.4172/2161-0991.1000118 ).
Wer bin ich biologisch?
Unser Körper ist ein System, das sein Leben mit allen Mitteln verteidigt. Wir sollten dies begünstigen, denn wir sind dieser lebende Körper und nichts anderes.
Dies ist unsere letzte Legion, die für unsere gesamte Existenz kämpft und ich bin dankbar, dass ich auf diese lebenden Verteidigungseinheiten gestoßen bin, die selbst im Sterben für mich kämpfen.
Jetzt im Handel der Band unseres Symposiums in Goslar 2010 (Autoren siehe unten):
Klaus H. Sames • Robert Ettinger • Gregory M. Fahy • Brian Wowk • Roberto Pagotan • Alice Chang • John Phan • Bruce Thomson • Laura Phan • Aschwin de Wolf • Chana de Wolf • Ben Best • Peter Gouras • Sebastian C. Sethe • Thorsten Nahm • Jan Welke • Holger Zorn • Rolf A. Sommer
Klaus H. Sames (ed.)
Applied Cryobiology
Human Biostasis
ISBN 978-3-8382-0458-1
192 pages, Paperback. € 34,90
This volume presents the proceedings at the first scientific cryonics symposium in Germany with additional contributions by expert authors. The topics discussed encompass the scientific basis of cryonics, latest progresses in cryoconservation as well as problems and obstacles and biological foundations. Why do we age? Are there means to extend the life span? Can cryonic preservation be realistic? What are the ethical implications? Which influences does the movement of transhumanism have on cryonics?
Different conceptions of cryopreservation are discussed, technical challenges and logistics of transportation on ice are addressed as well as proper education in applied cryonics. The example of the return of a frozen kidney to life is presented as well as the roots of cryonics in the 'ice age' of heart surgery and perspectives for cryobiology in emergency medicine after severe lesions.
Volume 1 of the book series Applied Human Cryobiology, edited by Prof. Dr. Klaus H. Sames.
The editor:
Prof. Dr. Klaus H. Sames was born in Kassel, Germany, in 1939. He worked as a physician and anatomist for four decades in research on the extension of the human life span. He was the first university teacher in experimental biological gerontology in Germany. Sames works as a scientific advisor for Cryonics Institute and is an honorary member of the German Society of Gerontology and Geriatrics as well as honorary chairman of the German Society of Applied Biostasis. He has assisted in several suspension cases in Europe cooperating with Cryonics Institute.
Contributers:
Kooperation (römisches Relief, Augsburg)
S. auch Kryonik Nachrichten (German cryonics news) https://sites.google.com/site/klaushsames
Bild: Perfusionsmodell von Cryonics Institute
Die logistische Grundidee des früheren Einsatzteams, welche das Ulmer Projekt weiterhin vertritt, ist ein zentrales Institut für die Perfusion.
Lokal muss jeder Kryonik Anwärter selbst einen Bestatter in seiner Nähe suchen, der Eis besorgt und den Transport organisiert. Lokale Gruppen können dabei assistieren. Alternativ übernahm Herr Fowden auch eine Versorgung über Distanz, mit Beschaffung von Eis und Regelung des Transports, wobei wir in 3 Fällen beteiligt waren (s. Patienten Protokolle von CI).
Es muss also zum Glück nicht jede lokale Einheit alles machen.
Anlaufpartner aktuell: Firma Himml Bayreuth
Lokale Gruppen und zentrale Versorgungseinheit
Dr. med. Gunter Boden und Klaus Hermann Sames an der blauen Donau in Ulm
/Beratung von Kryonk Interessenten
Es ist eine äußerst kritische Tatsache, dass ich zur Zeit 8 Kryonikanwärter vertrete, welche über 60 Jahre alt
sind. Wer an einer Notversorgung mithelfen will, möge sich bitte melden!!
Nach meiner Meinung ist jeder Kryonik Interessent(in) oder Anwärter(in) mit verantwortlich dafür, dass zumindest
eine Notlösung für Ernstfälle in Deutschland gefunden wird, zumal er/sie selbst der Betroffene sein könnte und
er/sie sollte entsprechend seinen/ihren Fähigkeiten so direkt wie möglich zur Lösung beitragen.
Verträge mit Alcor oder Cryonics Institute muss man garnicht erst abschließen, wenn unsere Körper dann in
irreparabel geschädigter Form dort ankommen.
Foto: Dr. med. Gunter Boden
leider lagert sie bisher noch im Keller
aufgrund eines Planungsvorschlags angeschafft habe.
In Bayreuth ist nun die minimal-Ausrüstung für die Kryosuspension verfügba, die ich
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Das Team unterstützt im Einsatz die Versorgung von Kryonikpatienten und dient als Anlaufadresse für Angehörige. Es berät Anwärter beim Vorbereiten ihrer Kryonik Versorgung und beantwortet Fragen von Interessenten.
Das Team wurde als Einsatzteam mit trainierten Laien gegründet. Hieraus ging 2007 die gemeinnützige Deutsche Gesellschaft für Angewandte Biostase (DGAB), sozusagen als Ableger hervor. Sie will über Kryonik aufklären und diese fördern. An Mitgliederzahl übertrifft sie inzwischen das aktive Team.
Am 2.1. 2012 hatte ich ein Interview mit Deutschlandradio http://wissen.dradio.de/kryonik-eingefroren-und-auferweckt.35.de.html?dram:article_id=14316
„Kompetenzteam“ arbeitet an Kryonik
Ein dreiköpfiges Team aus einem leitenden Kardiotechniker, dem Inhaber des ältesten deutschen Balsamierinstituts und einem Anatomen (Sames) hat in diesem Jahr die Arbeit an der kryonischen Versorgung in Deutschland unter Federführung des Deutschen Kryonik Teams aufgenommen. Mit Förderung durch die DGAB, deren Vorstand unter dem Vorsitz von Marcus Beyer die Arbeit des Deutschen Kryonik Teams besonders am Herzen liegt, konnten das 3er Team und Mitglieder des Kryonik Teams eine Ausrüstung für die Durchführung der kryonischen Konservierung anschaffen. Diese ist bis auf einzelne fehlende Teile komplett. Die Justierung und Erprobung des Geräts soll in Kürze beginnen. Später werde ich Mitglieder des Deutschen Kryonik Teams zu Trainingsstunden an den Geräten im Institut einladen.
Die Ausrüstung besteht aus künstlichem Kreislauf, Messgeräten, chirurgischem Gerät und Chemikalien.
Wir möchten an dieser Stelle unseren Sponsoren (auf Wunsch erwähnen wir sie gerne mit Namen) und unseren englischen Freunden für ihre Unterstützung danken ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre.
Weiterhin ist ungeklärt ob bei Patienten, die nach 30 Min. Ischämie vitrifiziert werden, das Glas während des Transports bei Trockeneistemperatur stabil bleibt. Die andere Möglichkeit wäre, auf Trockeneistemperatur zu kühlen und die Vitrifizierung durch Weiterkühlen in den USA zu erreichen. Ich weiß nich,t ob eine der beiden Möglichkeiten funktioniert.
Letztlich sind aber alle heute gängigen Methoden Notbehelfe, deren endgültigen Wert man schwer beurteilen kann, solange wir nicht mehr Forschung organisieren.
Eine saubere Lösung wäre, soweit zu beurteilen, die vollständige Vitrifizierung hier und der Transport im Stickstoff gekühlten Container oder einer -130 bis -150°C Kühltruhe (welche letztere den Vorteil hätte, keine Dämpfe freizusetzen).
Um die Glasübergangstemperatur zu erreichen, müssten wir mit Stickstoffdampf kontrolliert kühlen. Dazu fehlt noch die entsprechende Kühltruhe bzw. deren Steuerung.
Die für uns momentan sinnvollste Maßnahme wäre vielleicht, wie von verschiedener Seite vorgeschlagen, eine Glycerin Perfusion im offenen oder geschlossenen Perfusionssystem und Transport auf Trockeneis. Hier habe ich bisher noch keine eindeutige Meinung zu den Transportvorschriften gehört. Auch ist nicht wirklich geklärt ob dieses Vorgehen (wie anzunehmen) dem Transport in Wasser Eis mit anschließender Vitrifizierung in den USA wirklich überlegen ist, da beide Methoden Schäden verursachen.
Kryonik im Talk
Gruppenbild nach Aufzeichnung der Sendung “Die Alterslüge: Reichtum, Glück und
Untere Reihe von links: Dagmar Koller, Joachim ("Blacky") Fuchsberger; Obere Reihe von rechts: Jan Liefers, Prof Dr. Ursula Lehr (Gerontologin, Gesundheitsministerin im Kabinett Kohl), Sandra Maischberger, Klaus Hermann Sames
ein ewiges Leben?" In: "Menschen bei Maischberger" am 2.2. 2010 in Berlin
Bedeutung der Kryonik
Von (το) ϰϱυος = kryos = der Frost, das Eis, die Eiskälte
Die Kryonik, ihre biomedizinische Relevanz und ihre gesellschaftliche Wahrnehmung.
Vortrag bei einer Universitäts-Projektgruppe im Institut für Geschichte der Medizin,Universität Aachen
Aus: Gross D, Tag B, Schweikardt C (Herausg.): Who wants to live forever? Campus Verlag, Frankfurt, New York 2011,
S.: 275-300.
K. H. Sames
Zusammenfassung
Die Kryokonservierung und Reanimation von ganzen Organen kommt mehr und mehr in Sicht und der gleiche Prozess an ganzen Organismen (Kryonisierung) könnte ebenfalls möglich werden, sobald mehrere unterschiedliche Organe alle mit derselben Methode gekühlt und wiederbelebt werden können. Große Organismen wie der menschliche können mit heutigen Methoden, die schnelle Kühlung erfordern, nicht kryonisiert werden. Trotzdem kann das Sterben der Zellen nach generalisiertem Organversagen durch Kühlung unterbrochen und der Organismus für Millionen von Jahren unverändert erhalten werden. Es gibt noch andere Probleme: die Toxizität von kryoprotektiven Lösungen, Spannungen bei schneller Kühlung, die zu Berstungen führen, Bildung von Kristallen während der Wiedererwärmung, um die am schwersten wieg-enden zu erwähnen. Die Reparatur von krankheits- und alternsbedingten Schäden muss der zukünftigen Entwicklung der Medizin überlassen werden. Allerdings sind auch Lösungen für solche Probleme in Sicht. Heute existiert keine Alternative zur Kryonik, soweit es um eine deutliche Lebensverlängerung geht.
Die Kryonik findet aber bisher keine breite öffentliche Akzeptanz. Über die Ursachen dieses Verhaltens kann man nur spekulieren. Die Medien beschreiben Kryonik häufig wie eine pseudoreligiöse Bewegung, die an einen praktisch unmöglichen Weg der Auferweckung von den Toten glaubt. Eine Bewegung wie diese könnte mit den traditionellen Strategien der Auseinandersetzung mit dem Tod in Kollision geraten. Weithin wird übersehen, dass Kryonik anders als Letztere - skeptisch gegenüber dem eigenen Vorgehen - den Tod im irdischen Raum mit medizinischen Notfallmethoden zu kontrollieren versucht und das die Verwirklichung dieses Konzepts ständig Fortschritte macht.
Summary
Cryonics, biomedical relevance and social perception.
The cryopreservation and reanimation of total organs comes more and more into sight and the same process with total organisms (cryonization) could also become practicable as soon as a number of different organs can be cooled and revived using the same method for all of them. Big organisms like the human one cannot be cryonized by the current methods, which need rapid cooling. In spite of this, dying of the cells following generalized organ failure can be interrupted and the organism can be stored over millions of years - without changes - by cooling.. There are still other problems: toxicity of cryoprotective solutions, tensions during rapid cooling leading to cracking, formation of crystals during rewarming, to mention the most serious ones. The repair of damage related to disease and aging must be left to the future development of medicine. However, there are also solutions of such problems in sight. Today there exists no alternative to cryonics concerning a substantial life span extension.
Cryonics finds however no wide public acceptance as yet. We can only speculate about the causes of this behaviour. The media describe cryonics frequently as a pseudo religious movement believing in a practically impossible way of raising human beings from the death. A movement like this may come into collision with the traditional strategies of coping with death. It is widely neglected that in contrast to such strategies, cryonics - remaining sceptical against the own methods - tries to control death in the material world by medical emergency procedures and that realization of this conception makes steady progress.
Einleitung
Kryonik ist eine junge Methode, die noch eine lange Entwicklung vor sich hat. Sie beschäftigt sich mit dem Tode, weil sie ihn vermeiden möchte. Sie beschäftigt sich nicht im technischen Sinn mit einem Körper, den sie als irreversibel tot erkannt hat. Durch Tiefkühlung hofft sie, Körper von Menschen und Tieren in einem lebensfähigen Zustand zu erhalten, wenn diese lange Zeit lebensfeindlichen Bedingungen ausgesetzt sind oder wenn das Herz zu versagen droht oder bereits versagt hat.
Dabei kann im Normalfall endgültiges Sterben verhindert werden. Nach globalem Organversagen („Tod“) und Sauerstoffmangel, sowie infolge von Altern und Krankheit bestehen jedoch mehr oder weniger schwere Schäden.. Reanimation und Heilung bleiben in solchen Fällen der Zukunft überlassen.
Dies ist ein revolutionäres Konzept für einen erstmals realen Umgang mit dem Tod, real und mit medizinischen Mitteln. Es ist kein Wunder, dass die Reaktion darauf Skepsis ist. Soll doch etwas, was bisher Gegenstand des Glaubens war „mit Händen“ realisiert werden, wenn auch als Experiment mit offenem Ausgang.
Der Kryonik selbst fehlt eine metaphysische Vorstellung. Transzendenz findet nicht statt und die Eschatologie (so man hier davon sprechen will) bleibt offen, sowohl was den Zeitpunkt als auch was das zu ereichende Ziel betrifft. Der Raum der Handlung ist immanent, die Zielrichtung eine Fortführung und Erweiterung medizinischen Handelns. Kryonikinte-ressenten teilen eine vorwiegend agnostische Lebensauffassung, die auch das eigene Handeln kritisch sieht. Allerdings können sie auch verschiedenen Religionen angehören, da kein Konflikt zwischen Notfallmedizin und Religion besteht.
Kryonik fordert die gängigen Konzepte im Umgang mit dem Tode heraus und erfährt vielleicht aus diesem Grunde verbreitet eine spontane, initiale Ablehnung. Assoziationen wie Selbstüberschätzung oder Neurose werden Kryonikinteressenten unterstellt, vor allem wo es an exakter Information mangelt.
Definition und Prinzip der Kryonik
Kryonik plant ganze Organismen - bis auf die Temperatur von flüssigem Stickstoff gekühlt - aufzubewahren und später wiederzubeleben. Es ist klar, dass dies die Möglichkeit der Kryokonservierung ganzer Organe zur Voraussetzung hat, die daher auch zur Kryonik gerechnet werden soll.
Temperatursenkung und Hypothermie
Lebensvorgänge laufen wie viele physikalische und chemische Prozesse bei hohen Temperaturen schneller ab als bei niedrigen. Durch Kühlung wird der Bedarf der Zellen an Nährstoffen gedrosselt oder (temperatur-abhängig) ganz gestoppt und ihre Ausscheidungen werden reduziert. Die Zellen überdauern so vorübergehend auch ohne Durchblutung. Kühlung wird daher gezielt in form der Hypothermie eingesetzt (Hayashida et al. 2007). Dabei kann heute die Körpertemperatur unter Gabe von Zellschutzmedikamenten um 10-20°C gesenkt werden. Dadurch kann die Herzaktion bis zu 1 Stunde oder länger ohne Schäden für den Patienten ausgesetzt werden. Kälte wird zum lebensrettenden Prinzip.
Bei plötzlichem Sauerstoffentzug, wenn man gleichzeitig die Körpertem-peratur erniedrigt (was dabei bis auf 10°C möglich ist), überleben Tiere einen Herzstillstand von bis zu 3 Stunden oder länger ohne Schäden. Sie lassen sich ausnahmslos durch Wiederherstellung der Durchblutung und Erwärmung wiederbeleben (Behringer et al. 2003; Morrison et al. 2008; Roth et al. 2005). Die klinische Anwendung steht bevor.
Tiefkühlung
Eine Kühlung unter 0°C würde die Rettungsmöglichkeiten in der Medizin noch erweitern. Es lässt sich theoretisch berechnen (Gleichung von Arrhenius), dass bei der Temperatur flüssigen Stickstoffs (-196°C) nor-male Stoffwechselvorgänge Millionen von Jahren benötigen. Dazu kommt, dass Wasser hier einen festen oder extrem zähflüssigen, harten Zustand erreicht, was chemische Reaktionen zusätzlich behindert (Mazur 1984; Karlsson, Toner 1996)
Kühlung stoppt Veränderungen und sollte schlimmsten Falles noch nach dem Versagen der Organe eingesetzt werden. Insgesamt würde die voll entwickelte Kryonik dem Arzt dann auch erlauben, einen Patienten, den er nicht mehr am Leben halten kann, im Status quo zu erhalten, um nach neuen Mitteln zu suchen. Schon heute taucht die ethische Frage auf ob jemand z.B. sein Kind nach „Tod“ an Krebs angesichts der bestehenden Alternative, es unverändert (wenn auch nicht unbeschadet) zu erhalten, beerdigen sollte, wodurch es vielleicht eine Zukunftsoption verlieren würde.
Stand der Forschung:
Um die schädliche Kristallbildung während der Kühlung zurückzudrängen muss man Frostschutzmittel (Kryoprotektiva) einsetzen. Sie erniedrigen den Gefrierpunkt und können eine Bildung von Eiskristallen reduzieren. Im Idealfall kann so schnell gekühlt werden, dass keine Gelegenheit zur Eisbildung besteht und die sogenannte Verglasung (Vitrifizierung) erreicht wird. Mit abnehmender Temperatur werden Lösungen zunehmend zähflüssiger (visköser) bis sie einem festen Stoff gleichen. In Wirklichkeit bleiben sie aber flüssig, jedoch extrem zäh (viskös). Die sogenannte Glasübergangstemperatur bei der dieser harte Zustand erreicht wird, liegt für die üblichen Kryoprotektiva etwa bei – 130°C. Eine hohe Startvis-kosität wird durch hohe Konzentrationen von Kryoprotektiva erreicht. Sie fördert die Vitrifizierung (Wowk et al. 2000; Fahy et al. 2004).
Dies bedeutet nun, dass keine zellschädigenden Kristalle entstehen. Bei langsamer Kühlung treten dagegen Eiskristalle auf.
Mit Vitrifizierungsverfahren war es nach erfolgreichen Vorversuchen erstmals möglich, die Kaninchenniere sowie das Mäuseovar – also ganze Organe - bei – 130°C zu vitrifizieren. Die Niere ermöglichte nach Erwärmung als einzige Niere einem Kaninchen ein normales Leben (Fahy et al. 2009). Das Mäuseovar brachte normale Nachkommenschaft hervor (Hasegawa et al. 2006). Auch Gewebeschnitte von Rattenhirnen zeigten nach Vitrifikation und Wiedererwärmung signifikante Lebenszeichen (Pichugin et al. 2006). Dies ist eigentlich nicht erwähnenswert, weil sich vereinzelte Zellen und dünne Gewebestückchen schon lange tiefkühlen und wiederbeleben lassen. Es ist jedoch wegen der Empfindlichkeit der Nervenzellen und der Wichtigkeit des Hirns als einziges individuell strukturiertes Organ und Träger des Bewusstseins interessant.
Eine Reihe von Organen wurden ohne Vitrifizierung und z.T. bei Temperaturen über –130°C tiefgekühlt, die Versuche wurden nur zum Teil reproduziert. Uteri von Schweinen kontrahierten sich nach Kühlung auf –130°C und anschließender Erwärmung mehrfach (Dittrich et al. 2006). Hundedarm wurde auf die Temperatur von flüssigem Stickstoff gekühlt. Er war schwer geschädigt, aber zu einer Selbstreparatur (mit Ausnahme der geschädigten aber noch durchgängigen Blutgefäße) fähig (Hamilton et al. 1973). Hundemilz und Ureter überlebten Tiefkühlung und Transplantation (Barner et al. 1963; Barner, Scheck 1966). Die Leber erlangte eine teilweise Funktion nach Kühlung auf –60°C zurück (Zimmermann et al. 1971). Lungen überlebten (höhere) Temperaturen unter 0°C (Okinawa et al. 1973), Katzenhirne eine längere Kühlung auf –20°C. Letztere zeigten danach normale Hirnströme (Suda et al. 1966).
Damit hat sich die Aufgabe, einen ganzen Organismus der Kryokonservie-rung zuzuführen auf die Frage reduziert, welche Methoden geeignet sind, den unterschiedlichen Eigenschaften verschiedener Organe gleichzeitig Rechnung zu tragen.
Da die Kryokonservierung in der Natur bereits vorkommt, ist zu fordern, dass es solche Bedingungen gibt.
So können Pflanzen schon bei – 30 bis - 40 ° C vitrifizieren (Hirsh 1987).
Wechselwarme Wirbeltiere (Costanzo et al. 1995; Storey und Storey 1993) und wirbellose Tiere (Storey und Storey 1992; 1996) haben vielfältige Mechanismen der Frosttoleranz einschließlich der Bildung von unter-schiedlichen Frostschutzsubstanzen entwickelt und ihre Körperflüssig-keiten können bei Minustemperaturen teilweise oder ganz erstarren. Lar-ven des Käfers Cucujus clavipes puniceus machen bei einer Temperatur von –58°C eine Umwandlung in einen glasartigen Zustand durch und können ein Gefieren bis zu mindestens –150°C vermeiden. Bei den Käfern selbst sind es –100 °C (Sformo et al. 2010).
Die Kühlung und Wiedererwärmung ganzer Tiere wäre durchaus auch beim jetzigen Stand der Entwicklung bereits sinnvoll. Bei Missglücken der Versuche kann analysiert werden, wo die Ursachen liegen. Die dadurch mögliche Verbesserung und Steigerung der Erfolgsraten würden das Er-reichen von positiven Ergebnissen fördern. Man kann möglicherweise darauf setzen, dass intakte Organismen robuster sind als ihre Teile und damit Schäden besser verkraften. Mit anderen Worten, man muss nicht vom Ende mit der geringsten Komplexität an die Kryobiologie heran-gehen, wie es die meisten Kryobiologen tun und z.B. überwiegend Zell-kulturen oder kleine Gewebeproben benutzen, die sich heute bereits routinemäßig kryokonservieren lassen, aber labile Artefakte darstellen. Man darf dabei unterstellen, dass die Kryokonservierung ganzer menschlicher Organismen ein Ziel ist, das allen Kryobiologen als erstrebenswert erscheint auch denen, die an der Durchführbarkeit zweifeln.
Selbstverständlich arbeitet Kryonik auch an Modellen wie Zellkulturen, isolierten Geweben, Organen, Invertebraten usw. zur Standardisierung von Lösungen, Medikamenten oder Kühlraten.
Probleme der Durchführbarkeit bei Vitrifikation und Wiedererwärmung
Die hohen Konzentrationen von Kryoprotektiva, die man für die Vitrifikation benötigt sind toxisch, was durch Kühlung reduziert wird (Fahy et al. 1990). Zu schnelles Kühlen unterhalb der Verglasungs-temperatur führt zu Rissen. Die während der Kühlung ängstlich vermie-dene Kristallbildung kann noch bei der Wiedererwärmung stattfinden. Die Toxizität wird in der Wärme gefährlicher. Eine schnelle Aufwärmung könnte gegen die zuletzt erwähnten Gefahren schützen. Die optimalen Erwärmungsraten werden aber bisher nicht erreicht.
Da die kryoprotektiven Lösungen unter 0°C flüssig bleiben, dürfte es möglich sein, sie zu verdünnen und zu entfernen, ehe der Organismus im Ganzen erwärmt wird. Insgesamt werden die erforderlichen Kühl- und Wärmeraten bisher nur in kleinen Organen erreicht.
Heute praktiziertes Prozedere
Besonders wichtig ist der Schutz der Zellen zum Zeitpunkt des Organversagens oder zeitlich so nahe wie möglich an diesem Ereignis. Dies geschieht auf zwei Wegen. 1. durch Medikamente, besonders solche, welche die Blutgerinnung hemmen und solche, die Zellen schützen z.B. gegen freie Radikale. 2. wohl noch effektiver ist eine möglichst frühe Küh-lung, die aber nicht zum Gefrieren führen darf. Es kann von außen gekühlt werden in der Regel mit Wasser-Eis, das rechtzeitig vorgehalten werden muss oder über den Kreislauf mit einer vorgekühlten Zellschutzlösung, was effektiver ist. In jedem Fall wird das Blut gegen eine Zellschutzlösung ausgetauscht. Dazu schafft man für Blut und künstliche Lösungen einen Abfluss aus einer Vene und einen Zufluss über eine Schlagader in einer Weise, welche die Durchströmung von Kopf und Gehirn bevorzugt.
Bei gesenkter Temperatur, aber über 0°C, wird begonnen, die Zellschutz-lösung schrittweise mit Kryoprotektiva anzureichern. Ist eine Konzentra-tion von etwa 75% in der auslaufenden Lösung erreicht, kann die Kühlung von außen auf unter 0°C beginnen. Zunächst verwendet man dazu Trockeneis, was auch während eines Transportes möglich ist. Bei Er-reichen der Trockeneistemperatur wird der Patient in eine komputerge-steuerte Kühltruhe gebracht und dort langsam mit Stickstoffdampf auf die Temperatur von flüssigem Stickstoff gekühlt, was etwa eine Woche dauert. In Plastik gehüllt wird der Patient dann in einen Tank mit flüssigem Stickstoff versenkt (Best 2008).
Zukünftige Anwendungsmöglichkeiten
Kryonik strebt nicht mehr und nicht weniger an, als das Leben jederzeit und für beliebige Zeit anhalten und wieder in Gang setzen zu können
Sollte die reversible Kryokonservierung großer Organismen eines Tages Wirklichkeit werden, so würde mit der Kryonik eine globale Schutz- und Rettungsmethode für Unfallopfer, Raumfahrer oder für den Transport durch Zonen mit Extrembedingungen, schonende Tiertransporte, Versor-gung starker Verletzungen, die nur mit hohem Zeitaufwand in Spezial-kliniken versorgt werden können, notwendige lange Transporte, wie auch das Warten auf ein Spenderorgan oder die Entwicklung eines neuen Medikamentes, zu Verfügung stehen.
Nachhaltige Lebensverlängerung
Man darf davon ausgehen, dass langes Leben für geistig und körperlich gesunde Menschen ein erstrebenswertes Ziel ist. Ein extrem verlängertes irdisches Leben halten aber auch heute noch die meisten Menschen für unmöglich.
Das Leben hat auf niedrigem Entwicklungsniveau einzelner Zellen und kleiner Zellverbände das Altern überwunden (nicht jedoch den Tod) und diese altern nur aus opportunistischen Gründen, die z.B. der Arterhaltung dienen. Die Mechanismen zum Schutz der Lebewesen gegen irreversible Veränderungen sind: Verdopplung von Molekülen, Austausch gealterter Moleküle, Reparatur von Strukturmolekülen und DANN, sowieoptimierter Schutz gegen die Umgebung. Der Stoffwechsel dient vor allem diesen Mechanismen.
Zwangsläufiges Altern des Individuums wird erst sekundär durch die Entwicklung komplexer Organe erworben und die Ursachen können an den Organen untersucht werden. Sie bestehen u.a. aus den folgenden Tat-sachen. Die Zellteilungsfähigkeit geht nach der Entwicklung teilweise ver-loren (wobei die Zellteilung eine Gesamterneuerung darstellt, ohne die ein Zellklon altert). Die Grundsubstanz, welche Zellen umgibt ist oft eine Barriere für die Wanderung von Ersatzzellen (Stammzellen) zum Ort des Bedarfs. Zellen werden Hochleistungen unterworfen, mit dem Neben-effekt einer Selbstvergiftung etwa durch freie Radikale und viele leiden unter passagären oder dauerhaften Versorgungsengpässen, welche durch die Organstruktur bedingt sind.. Bei Defekten und Krankheiten wird meist Organgewebe durch Narbenbindegewebe ersetzt, das daher ständig zu-nimmt. Die Lunge ist unfähig, alle eingeatmeten Stäube wieder nach außen abzugeben und wird langsam von ihnen geschädigt. Mit anderen Worten, in jedem Organ scheint es spezifische Ursachen des Alterns zu geben (Sames 2000, 2001, 2004; Sames et al.2005).
Diese Situation ist ungünstig was einen wesentliche Einfluss auf das Altern oder gar eine Verjüngung für die jetzt lebenden Generationen betrifft, ist diese Situation ungünstig und die Probleme sind nur über einen langen Zeitraum lösbar. Jedoch besteht kein grundsätzliches Hindernis für eine Lebensverlängerung oder Verjüngung. Wirksame Techniken sind durchaus denkbar.
Um in den Genuss einer zukünftig möglichen Lebensverlängerung zu kommen, müsste der Organismus vor allem in unveränderter Form eine lange Zeit überdauern können. Hierfür bietet sich die Kryonik an.
Voraussetzungen der Kryonik nach globalem Organversagen
Im engsten Sinne betrifft Kryonik die Kryokonservierung nach einem Organversagen, dass durch die heutige Medizin nicht verhindert werden kann auf Wunsch des Patienten mit den noch unreifen Mitteln, die zurzeit verfügbar sind.
Wir haben es dabei idealerweise noch nicht mit Tod oder einem toten Körper zu tun, wie vor allem jüngere Untersuchungen beweisen.
Diese prämature Anwendung der Kryonik am Menschen - d.h. ohne beweisende Tierversuche oder klinische Studien - ist umstritten. Kryokonservierung kann aber den endgültigen Tod aufhalten (s.u.). Im Vergleich zu jungen gesunden hat die Kryokonservierung alter kranker Menschen ein schweres Handikap in Form von Krankheits- und Alternsveränderungen, das erst die Zukunft beseitigen kann. Die Hoffnung dass dadurch das Sterben rückgängig gemacht werden könnte, muss für viele Menschen wie der Glaube an ein Wunder wirken.
Da Patienten heute noch nicht aus der Tiefkühlung heraus wiederbelebt werden können, kann Kryonik erst nach der Erklärung des Todes durchgeführt werden. Jedoch gibt es für eine nachhaltige Lebensverlän-gerung keine Alternative zur Kryonik. Daher sind Kryonikvertreter in der Regel der Meinung, dass sie dabei nichts verlieren können, zumal der Verlust von materiellen Gütern mit dem Sterben irrelevant wird.
Wenn die laufenden Tierversuche auch an großen Tieren erfolgreich verlaufen sollten, könnten auch lebende Menschen tiefgekühlt werden, die weniger von Altern und Krankheit betroffen sind.
In der Praxis hängt das kryonische Eingreifen zur Zeit noch von der medizinisch naturwissenschaftlichen Definition des Todes ab. Diese Defi-nition wird von Kryonikspezialisten noch erweitert.
Folgende medizinische Definitionen des Todes spielen für die Kryonik eine Rolle
1. Bis etwa in die 1950er Jahre wurde angenommen, dass der Tod irreversibel ist, sobald das Herz aufhört zu schlagen. Inzwischen werden viele Patienten mit Herzstillstand wiederbelebt. Aber in Amerika gibt es Staaten in denen Herzstillstand in einem finalen Stadium zu einer rechts-verbindlichen Todeserklärung - sogar durch die Krankenschwester - führen kann.
2. Es wird noch weithin angenommen, dass nach einem Stopp der Durch-blutung von 5-9 Minuten das Hirn tot ist.
3. Der Nachweis von sicheren Todeszeichen bes. Leichenflecken und To-tenstarre sind bei der ärztlichen Leichenschau in Deutschland für die Bescheinigung des Todes rechtsverbindlich vorgeschrieben.
Es gibt auch kryonikrelevante Definitionen:
4. Bei plötzlicher Kühlung (Ertrinken in eisigem Wasser) kann der Tod stark verzögert eintreten und eine Reanimation noch nach 1Std. oder länger möglich sein.
5. Pathologen haben früh - vor allem wegen der langen Erhaltung der Organ und Körperstrukturen - auf den Prozesscharakter des Todes hingewiesen, über den wir nun genauere Vorstellungen haben.
Das Hirn lässt sich nach 5-9 Minuten Durchblutungsstopp schwer wieder-beleben. Das besagt nicht, dass die Nervenzellen bereits nach dieser Zeit abgestorben sind.
Überhaupt muss man sich klar machen, dass Versorgungsmangel und Sterben der Zellen mit dem Herzstillstand erst beginnen.
Bei Durchblutungsstopp (Ischämie) laufen in Zellen eine Reihe gut be-kannter Vorgänge ab, die vor allem mit dem Energiestoffwechsel zu tun haben. Dabei bricht die elektrische Ladung der Zellmembran (Membran-potential) - deren Aufrechterhaltung Energie erfordert - zusammen, nachdem die chemischen Energiereserven aufgebraucht sind. Das Mem-branpotential ist in besonderer Weise für die elektrischen Funktionen von Nervenzellen wichtig. Die Energiegewinnung erfolgt aus Sauerstoff und Glucose (durch Blutzufuhr).
Hinzu kommt die sogenannte Exzitotoxizität, eine Überstimulierung der versagenden Hirnzellen (Lipton 1999).
Der vorhandene Sauerstoff wird nun völlig verbraucht, wodurch eine chemische Reduktion von Stoffen der Zelle erfolgt. Außerdem werden toxische Substanzen produziert.
Es scheint auf den ersten Blick keinen Sinn zu machen, einen Patienten noch Stunden nach dem Herzstillstand d.h. nach der Ausstellung des Totenscheins zu kühlen.
Das Versagen der Reanimation hängt aber nicht nur vom Tod der Zellen ab. Die Wiederbelebung mit erneuter Sauerstoffzufuhr schädigt die Zellen noch stärker als der Durchblutungsstopp selbst. Bei erneuter Sauerstoffan-reicherung des Blutes entstehen toxische Substanzen, vor allem freie Radikale, welche die Gewebe schädigen. (Reperfusionssyndrom) (De Goot, Rauen 2007). Für das Versagen des Gehirns spielt auch eine Steigerung des Widerstandes in den Blutgefäßen eine große Rolle, die einer Wiederbe-lebung durch Behinderung der Durchblutung im Wege steht (Schaffner et al. 1999). Dabei werden die Endothelzellen, welche die Blutgefäße innen auskleiden stärker geschädigt als die Nervenzellen selbst (Ratych et al. 1987).
All dies bedeutet, dass ein Versagen der Wiederbelebung nach längerer Zeit nicht durch den völligen Tod der Hirnzellen bedingt ist, sondern auch durch Veränderungen, die man beeinflussen kann (s. Best 2008).
Es wurde festgestellt, dass Hirnzellen noch Stunden nach globalem Organ-versagen basale Lebenskriterien zeigen, wenn sie auch nicht mehr elek-trisch aktiv sind. Selbst diese Aktivität können aber spät entnommene Zel-len in Zellkultur wiedererlangen (Garcia et al. 1995; Konishi et al. 2002).
Heute ist eine einfache Erklärung möglich. Man weiß jetzt, dass die Nervenzellen bei Sistieren der Durchblutung auf unterschiedliche Art zu-grunde gehen. Ein kleiner Teil stirbt den schnellen Zelltod durch die sogenannte Nekrose, der weitaus größte tritt in das zelluläre Selbstmord-programm ein, die sogenannte Apoptose. (auch programmierter Zelltod), die in den letzten Jahrzehnten entdeckt und zunehmend detailliert beschrieben wurde. Sie führt den Zelltod schrittweise über viele Stunden herbei. (Radovsky et al. 1995). Durch Kühlung kann auch dieser Prozess gestoppt werden. Auch erste chemische Einflussmöglichkeiten auf die Apoptose existieren bereits, aber eine gezielte Wiederherstellung apopto-tischer Zellen ist erst in Ansätzen erkennbar (Chen et al. 1998) und es ist nicht ausreichend geklärt, ab wann der Prozess unumkehrbar wird Zu beachten ist auch die große Kapazität des Hirns zur Wiederherstellung der Hirnfunktion auch nach massenhaften Zellverlusten, wobei möglicherwei-se redundante Gedächtnisinhalte, auf jeden Fall aber die sogenannte Plastizität von Hirnzellen eine Rolle spielen (Dancause et al. 2005; Carmichael 2006; Nudo 2007).
Die Definition des Todes wird damit gleitend.
6. Beim Tod durch sogenannten Infomationsverlust: wird die zukünftige Entwicklung von Möglichkeiten der Rekonstruktion - auch stark geschädigter Strukturen oder toter Zellen – einbezogen. Enthalten die noch vorhandenen Strukturen nicht mehr genügend Anhaltspunkte, um den Organismus in seiner Individualität zu rekonstruieren, so dürfte auch die Medizin der Zukunft machtlos sein . Der Tod ist endgültig.
Während die meisten Organe einem allgemeinen Bauplan folgen und sich wahrscheinlich in Zukunft ersetzen lassen werden, sind im Nervensystem die Strukturen stark individualisiert, was besonders für die Funktionen von Gedächtnis und Bewusstsein eine Rolle spielen dürfte, also für die tragenden Elemente der Persönlichkeit. Erst der Verlust individueller Funktionsstrukturen macht den Tod irreversibel.
7. Zweifelhaft und hochspekulativ ist die Möglichkeit, unter Zuhilfenahme aller extern gespeicherten Informationen über eine Person (Bilder, Berich-te, Schriftstücke) die Persönlichkeit zu rekonstruieren. Zum mindesten würde dies heute unbekannte Möglichkeiten der Analyse voraussetzen.
Für heute konservierte Verstorbene ist zunächst eine möglichst perfekte Kühlung wichtig, da die Entwicklung der Bedingungen für eine erfolgreiche Revitalisierung noch Jahrhunderte Zeit haben könnte.
Gesellschaftliche Wahrnehmung der Kryonik
Das Image der Kryonik ist außerhalb der Gruppe ihrer Befürworter weithin negativ und diese stellt in der heutigen Gesellschaft eine verschwindende Minderheit dar. Leider liegt hierzu wenig wissenschaft-liches Material vor. Es fehlt vor allem an statistischem Material über die Häufigkeit bestimmter individueller Konzepte im Umgang mit dem Tode und über die Gründe für die Ablehnung der Kryonik. Die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung führt natürlich zu Angst vor Isolierung, sollte man sich offen zur Kryonik bekennen. Im Folgenden sollen mögliche Gründe für diese Ablehnung besprochen werden.
1 Machbarkeit
Kryonik wird vielfach ins Reich der Science Fiction oder drastischer, der Spinnerei verwiesen auch gerade von Wissenschaftlern und Medizinern.
Die Anerkennung durch die Medizin und Tiermedizin wäre daher wichtig ändern, z.B. dass ein Arzt oder Tierarzt der Zukunft erklärt, dass er das Leben des Patienten kaum retten kann, ihm aber einen Kühlschlaf anbieten könnte z.B. bis ein Spenderorgan gefunden ist. Krüger (2007) erwähnt das Ausbleiben wissenschaftlicher Fortschritte als mögliche Ursache der ablehnenden Haltung.
2. Aufwand für den Patienten
Die hohen Kosten könnten als Ursache der mangelnden Unterstützung eine Rolle spielen (Krüger 2007). Man kann ergänzen, dass das Ausfüllen von zahlreichen Formularen, der notarielle Vertragsabschluss und die Regelung der Finanzierung sehr mühsam sind. Positiv fallen hier die Bereitschaft einer Zahl von Kryonikvertretern, Beratung anzubieten und die Erleichterung der Finanzierung durch den Abschluss eine Versiche-rung ins Gewicht..
3. Mangelnde Trauerkultur
Oliver Krüger meint, dass die Akzeptanz der Kryonik auch auf der noch mangelhaften Entwicklung einer Trauerkultur und dem Gegensatz zu etablierten Ritualen beruht. Außerdem sieht er eine Zerstörung der Inte-grität der „Leiche“ durch Neuropräservation (isolierte Aufbewahrung nur des Kopfes) und Gefrierbrüche als Verstoß gegen die Regeln der beste-henden Trauerkultur an (s. Krüger 2007).
Interessanterweise wird zur Zeit bei Cryonics Institut, das keine Neuropräservierung durchführt, über eine liebevollere Ausgestaltung be-sonders des Trauerraums diskutiert.
Der Abschied von Kryonikpatienten ist im Gegensatz zu dem von Toten kein mit Sicherheit endgültiger, aber in jedem Falle ein Abschied auf lange Zeit. Daher kommt, es wenn nicht zur Trauer um einen endgültig Toten, so doch zu einem schmerzlichen Abschied mit einer sich entwickelnden Abschieds- und Gedenkkultur. Dabei sollte stärker auf Verwandte Rück-sicht genommen werden, die davon ausgehen, dass der Patient endgültig tot ist. Auch für Kryonikvertreter ist es ein Abschied ohne Gewissheit des Wiedersehens etwa wie der Abschied von jemanden, der in den Kampf ziehen muss. Abschied und Gedenken an den Patienten sowie die Trauer um geliebte Tote, die sich der Kryonik verweigert haben, sind während der weiteren Kühlung, nach Überführung in flüssigen Stickstoff bzw. auch später in Ruhe möglich. Hierzu fehlen Ruheräume der Besinnung. Es ist bereits Sitte, an den mit Stickstoff gefüllten Ruhebehältern Blumen und Gegenstände des Gedenkens niederzulegen, jedoch in schmucklosem von der Technik bestimmtem Ambiente. Bilder der bereits Kryokonservierten dienen ebenfalls der Erinnerung. Insgesamt ist dies eine neue Form des Abschiednehmens und der Trauer, die angemessene Formen noch en-twickeln muss und auch religiöse Rituale nicht ausschließt.
Zunächst steht allerdings die Sorge um die Erhaltung des Patienten völlig im Mittelpunkt. Erst wenn Angehörige, Ärzte und Helfer ihr Letztes gegeben haben, gewinnen Abschied und Trauer Platz, die heute wohl noch gerne verdrängt werden, weil sie mit der positiven Erwartungshaltung kol-li-dieren.
4.Spontanität der Reaktion auf Kryonik
In Gesprächen fällt eine ganz spontane Reaktion der Gesprächspartner auf, wenn man fragt ob sie Kryonik als Option für sich selbst akzeptieren könnten. Meist ist die Reaktion negativ, im positiven Fall ist aber die gleiche Spontanität zu beobachten. Zögernde Antworten mögen zum Teil in Höflichkeit gegenüber dem fragenden Kryonikvertreter begründet sein. Diese Spontanität ließe sich aus den o.a. Punkten 1.-3. nur ableiten, wenn bereits eine intensive Beschäftigung mit Kryonik vorlag.. Leider ist nicht bekannt, wie hoch der Anteil der Bevölkerung ist, der sich damit bereits auseinandergesetzt hat. Vielfach ist allerdings nicht einmal der Begriff “Kryonik“ bekannt. Befragungen zum Begriff „Einfrieren“ verschleiern die Unwissenhei ehert. Das lebhafte Interesse der Medien mag eben durch einen Markt an Konsumenten bedingt sein, für die dies Thema Neuigkeitswert besitzt.
5. „Positive“ Gegengewichte zum Tod
Die Einstellung zum eigenen Tod könnte die Spontanität von Reaktionen auf das Thema Kryonik in unterschiedlicher Weise erklären.
Bei der momentanen Diskussion über Mangel an Organspenden wird z.B. diskutiert, dass die unangenehme Erinnerung an den eigenen Tod ein Hindernis für die Organspende ist.
Ähnlich mögen Menschen Kryonik als Konfrontation mit dem Tod - wegen eines leeren Versprechens - empfinden, wobei die Vorstellung des Eingefrorenwerdens abschreckend wirkt.
Gefühle angesichts des Todes sind Angst, Entsetzen, Ohnmacht, Trauer, Resignation oder gar Verzweiflung (Th. Fuchs: Leiden an der Sterblichkeit. Formen neurotischer Todesverleugnung. Vortrag, Jahresversammlung, Deutsche Ges. für Anthropologische und Daseinsanalytische Medizin, Psychologie und Psychotherapie 16. 12. 2001), die stärksten negativen Emotionen zu denen der Mensch außer der Schmerzempfindung fähig ist. Dabei gilt Angst wohl mehr konkreten Vorstellungen über Sterben oder zu erwartende Leiden nach dem Tod, wie sie Religionen beschreiben. Die anderen Gefühle gelten eher dem Unvorstellbaren dem Nichtsein, der Nimmerwiederkehr, der Unabwendbarkeit.
Während der Kindheit und Adoleszenz muss eine Einstellung gefunden werden, die es erlaubt, angesichts der unausweichlichen endlichen Auslöschung des eigenen Seins weiter zu machen. Etwa vom 9. bis 15. Lebensjahr wird die Unausweichlichkeit des eigenen Todes in deren voller Tragweite realisiert. Danach etwa bis zum 19. Jahr sind Sinnsuche und Revolte gegen den Tod zu beobachten (s. Bürgin 1981). Dabei mag ein Konzept im Umgang mit dem eigenen Tod entstehen, das zunehmend kristallisiert, Flexibilität verhindert und so eine erneute Konfrontation mit dem Thema blockiert. Noch starrer werden solche Konzepte dadurch dass sie tradiert werden, was z. B. die Religionszugehörigkeit als familiäres Merkmal verdeutlicht.
Die Bewältigungsstrategien werden als vielfältig beschrieben vor allem als Glaube an ein paradiesisches Weiterleben nach dem Tod oder das Weite-rleben der Persönlichkeit in einer anderen Dimension, als Flucht in schützende Kultur- oder Gesellschaftsformen, als hektische Selbstverwirk-lichung, oder Verdrängung.. Letztere soll häufig zu schweren Neurosen führen. Das angepriesene Gegenmittel ist, dem Tod ins Auge zu sehen und ihn hinzunehmen (Fuchs o. a. Vortrag 2001; Fuchs, Lauter 2000; Meyer 1979). Dies Gegenmittel hat selbst den Charakter einer Ersatzverdrängung und Verharmlosung, denn Leben kann den Tod nicht wirklich hinnehmen oder ihn sehen.
Die Flucht in eine schützende Kultur kann durch Konfrontationen mit andersartigen Konzepten fremder Kulturen zum agressionsfördernden - unterschwellig von Todesangst bedingten - Problem werden. Bestätigung der eigenen Werte und Lächerlichmachung sowie Wiederlegung des fremden Weltbildes sind die Folgen (s. bei Liechty 2002). Daraus entstand sogar eine Terrortheorie (s. Solomon et al. 1991).
Kryonik bietet lediglich die wahrscheinlich begrenzte und nicht mit Sicherheit zu versprechende Verlängerung des Lebens in einem immanenten „Jammertal“ an. Kryonikvertreter können an ein Jenseits und ewiges Leben glauben, aber Kryonik nimmt keinen Einfluss darauf.
6. Konflikt mit gängigen Lebenslaufkonzepten
Das Gefühl, dass der bestehende Zustand die einzig gültige Ordnung ist, herrscht scheinbar vor. So wird ein Lebensentwurf in dem etwa 90 Jahre Lebensdauer eingeplant werden, einschließlich Versicherung, Rente, Familiengründung, Hausbau, Erbregelung, eigener Bestattung und Ab-schluss der eignen Planungen usw. nur schwer in Frage gestellt, besonders auch unter dem Aspekt der Finanzierbarkeit. Es gibt tatsächlich Leute, die sich darum sorgen, dass Versicherungen geschädigt werden, wenn sie zu lange leben.
Der Lebensentwurf und sein alltäglicher Ablauf, vielfältig gesellschaftlich verankert, wirken realistischer sowie wichtiger als das Konzept der Kryonik und sind a priori von interaktiver sozialer Bedeutung. So merkte Sandra Maischberger nach einer Diskussion mit dem Autor - nachdem sie sich von ihm mit Worten zur Kryonik verabschiedet hatte - an: „Wir beschäftigen uns derweil mit irdischen Plänen.“ Sie verabschiedete daraufhin die anderen Talk-Gäste unter Ankündigung von deren nächsten Auftritten und Publikationen (Menschen bei Maischberger "Die Alterslüge: Reichtum, Glück und ein ewiges Leben?" 02.02. 2010 ARD). Hierher gehört auch die Aussage, der Tod sei ein Teil des Lebens wie die Geburt. Dabei wird in euphemistischer Weise übersehen, dass er kein Teil, sondern die Negation des Lebens ist.
7: Negative Einstellung zum Leben
Wie der Autor bei einigen Gesprächen erfahren musste, gibt es Menschen, die bei scheinbar guter Lebensbewältigung, froh sind, dass die ganze Mühsal eines Tages ein Ende - und man selbst seine Ruhe - hat. Hierhin gehört vielleicht auch das Zitat des Schweizer GEO-Autors Erwin Koch: „Gott sei Dank, dass man endlich ist“ (in: „Die Eismenschen“ GEO 04, 2010, S. 117). Offensichtlich kann eine positive Einstellung zum Tod auch bei gesunden, unbelasteten Menschen durch Abwertung des Lebens erworben werden. Das erinnert an die Fabel vom Fuchs und den Trauben.
8. Kein Problem mit dem Nichtsein
Der Autor traf mehrfach auf die Aussage von Menschen, dass sie kein Problem damit hätten, eines Tages nicht mehr da zu sein. Diese Haltung scheint in einem Gegensatz zu den o.a. Gefühlen und Konzepten zu stehen, der schwer zu erklären ist. Auch ist nicht bekannt, wie hoch der Anteil von Menschen mit dieser Einstellung ist oder wie sie dazu gelangen.
9. Mangelndes Vorstellungsvermögen
Das Vorstellungsvermögen des Menschen reicht dazu aus. Gott die Gewährung eines Lebens nach dem Tode zuzutrauen.
Dass Menschen einen der ihren nach finalem Organversagen wiederbeleben können, scheint schwerer vorstellbar, da ein stützender gesellschaftlicher Konsens fehlt. Hier ist die Meinung einer Minderheit generell im Nachteil. Die bekannten Schwierigkeiten der Durchsetzung neuer Erkenntnisse sind oft genug thematisiert worden. Daher ist jeder in Eiswasser Ertrunkene, der wiederbelebt wird, eine Sensationsmeldung wert, obwohl man die Ursache längst kennt und nur akzeptieren müsste. Das routinemäßige Aussetzen von Herz- und Hirnbelebtheit in der Chiru-rgie ist wenig bekannt und wirkt unheimlich. Hat man aber einmal das spektakuläre Anhalten eines menschlichen Herzens und seine ebenso spektakuläre Wiederingangsetzung erlebt, so mag sich dieser Aspekt än-dern. Nach dem Kriterium der Hirn- und Herzaktivität sind diese Men-schen tatsächlich vorübergehend tot. Daher erfährt Kryonik auch die größte Unvoreingenommenheit bei Herzchirurgen, die ständig darin fort-schreiten, die Körpertemperatur weiter unter die tödliche Unterkühlungs-grenze (22°C) herunterzusetzen. Heute ist man bei 18°C und mehr als einer Stunde Herzstillstand angelangt, im Tierversuch mit der erwähnten suspended Animation bei 10°C und 3 Stunden ohne Herzschlag. Auch Vertreter dieser Fachrichtung bleiben jedoch meist kryonikskeptisch, besonders was die Zukunftsoptionen betrifft, denn es ist schwer vo-rstellbar, dass ein Mensch mit gravierenden Krankheits- und Alternsverän-derungen, ein Mensch, den die Medizin aufgegeben hat, nach dem „Tode“ durch ärztliches Handeln wieder jung und gesund wird.
Reaktionen der Schulmedizin
Es verwundert letztlich doch, wenn Mediziner eine Kryokonservierung für nicht sinnvoll halten, falls sie „nach dem Tode“ erfolgt, was vielleicht einfach eine mangelhafte Beschäftigung mit der medizinischen Definition des Todes klar werden lässt.
Hier wirkt womöglich unbewusst die antik-mittelalterliche Anschauung nach, die bis ins letzte Jahrhundert reicht und nach der eine Vitalkraft mit zunehmendem Alter irreversibel verloren geht (s. Gsell 1965).
Etablierte Kryobiologen versuchen gelegentlich Kryonikvertreter auf allen Gebieten der Forschung auszugrenzen und sie auch lächerlich zu machen. So liest man in den "Bylaws" der Society for Cryobiology: “…..the Board of Governors may refuse membership to applicants, or suspend or expel members…..whose conduct is deemed detrimental to the Society…..including any practice or application of freezing deceased persons in the anticipation of their reanimation.” Bekannt ist das oft wiederholte Zitat von Arthur Rowe: „believing cryonics could reanimate somebody who has been frozen is like believing you can turn hamburger back into a cow“ das auch heute noch von Wissenschaftlern in den deutschen Medien verbreitet wird.
Kryonik kann als Langzeitexperiment mit offenem Ausgang angesehen werden, dessen Ergebnis erst in der Zukunft beurteilt werden kann. Langwierige Experimente sind ja nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich ist aber die unmittelbare Anwendung auf den Menschen ohne Ergebnis-sicherheit. Es ist ein Experiment am eigenen Leib, wie es auch viele Krebspatienten eingehen wobei ein tödlicher Ausgang die Situation nicht verändert. Die Kryokonservierung Verstorbener bringt heute bereits Ein-sichten, die nur auf diesem Wege möglich sind.
Die meisten Kryonikvertreter stehen den Erfolgschancen ihres Zukunfts-projekts kritisch gegenüber, dessen mögliche Chancen sie nicht versäumen möchten und bei dem sie nichts verlieren. In Verträgen wird unterschrie-ben, das die Reanimation nicht garantiert werden kann.
Will man Kryonik in den Fächerkatalog der Naturwissenschaften einord-nen, so würde der Autor sie als „ganzheitliche Kryobiologie“ bezeichnen, d. h. eine Kryobiologie, die sich mit dem temperaturabhängigen Verhalten und der Kryokonservierung von lebendigen Einheiten aller Organisations-stufen, beschäftigt und allen gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklungs-möglichkeiten wissenschaftlichen Eingreifens in diese Prozesse einen Zu-gang eröffnet, ohne sich überflüssigerweise durch vorgefasste Meinungen selbst Schranken aufzubauen. Dazu gehören auch psychische und soziologische Aspekte
Die Zusammenarbeit mit enger spezialisierten Kryobiologen macht dabei in jeder Weise Sinn.
Kryonik im Spiegel der Medien
Ein Grund für die Ablehnung der Kryonik ist eindeutig die Berichterstat-tung in den Medien, wobei unklar ist ob Journalisten die Vorurteile ihrer Konsumenten lediglich bedienen oder sie erst erzeugen. Sie bestätigt jeden-falls auch die oben angeführten Gründe für die Ablehnung der Kryonik.
Aus 7 jüngeren Berichten über Kryonik in Print-Medien (Magazin der Süddeutschen Zeitung, Wochenend-Journal der Augsburger Allgemeinen, Financial Times Deutschland, Brand eins, Geo, die Welt, der Spiegel) und einem in einer Fernsehsendung (Schweizer Rundschau/SF Videoportal) wurden zum Beleg einschlägige Termini herausgesucht von denen jeder der Berichte mindestens zwei enthält. Sie beziehen sich auf Lebenseinstel-lung und Vorgehen von Kryonikvertretern.
Termini für Realhorror:
Wir machen Sie kalt,...auf ein Brett geschnallt., kopfüber, kopfunter, auf dem Kopf stehend, ...Kopf abgeschnitten, einfrieren, Eismenschen, Leichen.
Termini für Phantasiehorror:
Untote (gemeint sind die Kryonikpatienten), Frankensteins Laboratorium, Frankenstein, Frankenstein lässt grüßen.
Termini für Pseudoreligion und Utopie:
Leben nach dem Tod, Wiedererweckung, Auferstehung durch Kryonik, Wiederauferstehung, wie kehrt das Leben in einen toten Körper zurück?
Ewiges Leben, Ewigkeit, Kampf um die Ewigkeit, Unsterblichkeit, Traum von der Unsterblichkeit, Techniken der Unsterblichkeit, Unendlichkeit., die Alcor Utopie, Tiefkühl Märchen, Hoffnung auf ein späteres Wunder, in einer besseren Welt, das Paradies auf Erden,....man muss nur dran glauben, Fortschrittsgläubige, Lichtgestalt (Ettinger).
Termini der Ausgrenzung und Lächerlichmachung:
Scharlatanerie, Todesfeinde, Sterbensunwillige, .....mit der Vergänglichkeit nicht abfinden..,......mit dem Sterben nicht arrangieren wollen, falsche Hoffnung, den Tod überlisten, (sinngemäß): recht wunderlich (wissenschaftliches Symposium über Kryonik), .... ist es vielleicht tatsächlich Theater?: (sinngemäß): Reanimation der beiden (kryonisierten) Ehefrauen von Robert Ettinger gleichzeitig und die möglichen familiären Folgen. Auffallend ist die Monotonie, mit der dies geschiht.
Viele dieser Begriffe wurden verwendet obwohl die Interviewpartner darauf hingewiesen hatten, dass sie falsch seien oder nicht zuträfen.
Hier werden Kryonikvertreter scheinbar ähnlich behandelt wie Angehörige einer anderen Kultur oder Religion (s.o.)
Kryonikanhänger retten sich jedoch nicht vor der Drohung des Todes in die o.a. illusionären Konzepte und Vorstellungen. Sie sehen ihr ins Auge und ver-suchen aus diesem Realismus heraus einen völlig neuen Weg zu gehen.
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Vorträge, Artikel
Vorträge
Klaus H. Sames...Wollt ihr ewig leben? Von der Kryonik zum ewigen Leben?
Vortrag auf einer Anästhesistentagung in Innsbruck
www.ifimp.at/ref_sames_ifimp2011.pdf
www.ifimp.at/sames_ifimp2011.pdf
Warum ??
Klaus H. Sames
Warum Tiefkühlung heute?
Warum dieser Wechsel auf die Zukunft, diese suspekte Anwendung unausgereifter Methoden, dieses Experiment mit ungewissem Ausgang ?
Ich habe früh zwei jüngere Schwestern verloren, eine von ihnen nur 37 Jahre alt. Bei ihrer Trauerfeier, die sehr besinnlich und unkonventionell war und mir Raum zur Meditation ließ, konnte ich mir einen Moment lang vorstellen, sie käme plötzlich lebendig und unbeschwert aus dem Nebenraum, wo sie aufgebahrt war und würde die Feier in eine Freudenfete verwandeln. Ihr kleiner Sohn erzählte derweil entsetzt allen Leuten: „Da in dem Kasten ist meine Mama“ Anschließend half ich, sie in der Erde zu versenken.
Wie viel mehr muss sich ein Ehepaar danach sehnen, seinem kranken Kind das Leben zu erhalten, es ihm wiederzugeben.
Wie groß ist der Wunsch, die Mutter, den Ehepartner wiederzusehen und wie groß und tränenreich die Trauer eines Kryonik Anwärters, wenn diese s
ich der einzigen Möglichkeit verweigern ihr Leben vielleicht zu erhalten, einen Versuch zur Wiederherstellung zu wagen, als einzige kleine Chance eines künftigen irdischen Wiedersehens.
Der plötzliche Verlust von nahen Angehörigen und der Wunsch selbst lang zu leben sind wichtige Gründe für die Entscheidung zur Kryonik schon heute in ihrer noch unausgereiften Form.
Groß ist auch der Wunsch, mit geliebten Menschen über das Problem des Todes zu reden, besonders in der Jugend.
In glücklichen Fällen haben sich besonders in den USA Paare gefunden, bei denen beide Partner das Experiment der Kryonik eingehen wollen und dabei einen besonders engen Zusammenhalt finden. Eine Frau, die den Wunsch ihres Lebensgefährten nach dessen Ableben erfüllte und ihn kryonisch versorgen ließ, musste Interviews bei zahlreichen Frauenzeitschriften geben, welche die „Liebesgeschichte des Jahrhunderts“ daraus machten und zuletzt feilschte sie mit Journalisten darum, wie oft der Begriff „tränenreich“ verwendet werden durfte.
Die Angst, unter Fremden aufzuwachen, falls die Wiederbelebung wirklich funktionieren sollte ist groß. Viele Kryonik Anwärter haben die Idee jahre- oder jahrzentelang geprüft, obwohl sie davon fasziniert waren, bevor sie einen Vertrag unterschrieben. Eine alte Dame entschloss sich erst zur Kryonik, nachdem der Hund der Familie tiefgekühlt worden war, als ihr möglicher zukünftiger irdischer Gefährte.
Wenn es denn klappt, wäre es das Größte, viele geliebte Menschen hier wieder zu treffen, die den gleichen Weg gegangen sind. Kryonik ist heute die einzige kleine Chance dazu.
Eine weniger emotionale und soziale Rolle spielt, was sonst Menschen zur Kryonik zieht, die Neugier auf die Zukunft, die Vollendung der eigenen, nicht erreichten Lebensziele, die Ablehnung eines ungewollten Lebensendes usw.
Kann man es überhaupt verantworten, einen geliebten Menschen für alle Zeiten aufzugeben? Kann man es verkraften?
Kann man es verantworten, das eigene Leben endgültig aufzugeben?
Es sei wiederholt, die Chancen unsere Lieben, unsere Freunde auf der Erde wiederzusehen sind zur Zeit gering. Dass sie wachsen, dafür setzen wir uns ein.
(geschrieben anhand der Äußerungen von Kryonik Anwärtern)
Warum der schwierige Weg zur wissenschaftlichen Entwicklung einer Kryokonservierung von Menschen?
Universale Methode zur Erhaltung des Lebens
Ein Konzept
Kryonik ist kein simples Einfrieren von Leichen
Kryonik ist ganzheitliche Kryobiologie, die den Menschen einbezieht und zwar den ganzen Menschen.
Kryonik folgt einem wissenschaftlichen Programmentwurf
1. Am Anfang steht die Tiefkühlung von Zellen und kleinen Gewebeproben,
2. Die Einführung der Vitrifizierung erlaubt die Erhaltung ganzer kleiner Organe bei tiefen Temperaturen.
3. Eine Methode, die auf alle Organe anwendbar ist würde die Kryonisierung eines ganzen kleinen Tieres erlauben.
4. Durch Verbesserung der Kühlmethoden und der Frostschutzlösung könnte auch die Tiefkühlung größerer Organe erreicht werden mit einem enormen Nutzen für die Transplantation.
5, Eine Methode die auf alle großen Organe anwendbar ist, würde auch die Kühlung eines Menschen gestatten.
6. Würden Kühlung und Wiederbelebung funktionieren, könnte man menschliche Organismen kühlen bevor sie durch Altern und Erkrankungen ruiniert sind. Man müsste den Tod nicht abwarten, sondenr könnte ihm zuvor kommen.
Kryonik wendet die am meisten versprechenden Methoden bereits in unausgereiftem Zustand an, wo es keine lebenserhaltende Alternative gibt.
Kryonik ist die einzige Möglichkeit zum jetzigen Zeitpunkt eine kleine Chance auf ein deutlich verlängertes irdisches Leben zu erhalten.
Kryonik ist die einzige Methode, die verspricht - sobald sie voll funktioniert - einen Raumfahrer für eine Reise von mehreren Jahrhunderten am Leben zu halten und zugleich Proviant und Sauerstoff zu sparen.
Kryonik - wenn man sie denn zu voller Funktion entwickelte - würde Menschen erlauben unter laufender Tiefkühlung ohne Sauerstoff, Nahrung oder Ausscheidungen in Schutzkapseln zu überleben.
Kryonik würde es ermöglichen in dieser Form den Aufenthalt in Sauerstoff freien Räumen mit sehr hoher oder sehr niedriger Temperatur zu überleben, vorausgesetzt, die Kühlung funktioniert.
Kryonik in dieser Form würde auch mechanische Dauerbelastungen erlauben, soweit ihnen die Schutzkapsel standhält.
Kryonik in dieser Form würde z.B. eine Lagerung einer menschlichen Population auf dem Mond erlauben, bevor die lebensnotwendige Ausrüstung eintrifft, wozu immer das gut sein könnte.
Kryonik würde den Transport lebensfähiger Tiere in dichter Packung auf engstem Raum ohne Verpflegung oder Leiden erlauben.
Kryonik würde mir erlauben für 1000 Jahre auszusteigen und wenn mir beim Erwachen, die Situation missfällt, wieder ins Eis zu gehen.
Kryonik würde erlauben, bei Überbevölkerung oder Katastrophen einen Teil der menschlichen Population "auszulagern".
Kryonik könnte Notfallmedizinern helfen, Menschen zu retten, die heute mit keinem Mittel zu retten sind.
Wer möchte es verantworten,
auf die Entwicklung der Kryonik zu verzichten?
Sprüche und Kommentare:
"Verraten Sie uns ein Geheimnis"
"Wir müssen alle sterben"
Fernando Pessoa
Ich glaube ich werde sterben.
Doch ist mir der Sinn des Sterbens entfallen.
Peter Carey "Guardian-Magazin"
Man altert schneller
als man jung wird
Ist bei coolen Typen
der Stoffwechsel reduziert?
Keiner ist cooler als
Ccujus Clavipes
Puniceusl
Das Leben ist der Güter höchstes nicht,
Der Übel größtes aber ist die Schuld
Friedrich Schiller
Ich lebe, als gäbe es
kein Morgen - gibt auch keins
"Mad Men"
Es gibt Menschen, die sich weigern würden, tausend Franc für die Ehre ihres Freundes oder das Leben ihres Vaters einzusetzen, die aber wegen eines zweideutigen Wortes oder eines schiefen Blicks im Duell ihr Leben riskieren. Aber was ist dann das Leben überhaupt noch?
Claude Tillier: "Mein Onkel Benjamin"
deutsch von Irene Riesen
Es gibt seit 2004 ein Team, das Kryonik umsetzt
Leiter: Klaus Sames
(s. Seite: Angebote)
Was braucht die deutsche Kryonik zu ihrer weiteren Entwicklung?
„Sponsoren?“
....... „ Auch“,
vor allem aber Anerkennung,
vor allem Sachlichkeit und unverzerrte Darstellung in Medien, deren Berichterstattung zur Zeit viel an Objektivität zu wünschen übrig lässt.
Kryonik braucht:
Taten statt Worte,
Leute, die Feierabende, Wochenenden oder Urlaube opfern und
Leute, die mit den jeweils vorhandenen Ressourcen bestmögliche Arbeit leisten.
Sie braucht aber auch eine Weiterentwicklung des vorhandenen Grundstocks.
Ein Raum mit fließendem Wasser und Abwasser würde uns ermöglichen unsere Geräte aufzubewahren und daran zu trainieren, sowie Demonstrationen durchzuführen.
Ansonsten braucht die deutsche Kryonik nur:
Ein bis 5 Millionen Euro,
Für: Arbeitsräume, Gerät und Personal,
die Entwicklung eines mit flüssigem Stickstoff gekühlten Transportkontainers,
breite moralische oder unmoralische Unterstützung,
ein paar Millionen Befürworter,
wissenschaftliche Publikationsmöglichkeiten,
massenhaften Besuch unserer Veranstaltungen,
Schutz vor Kryonik Fanatikern,
die Jugend,
die Entwicklung der Nanotechnologie,
Mediziner, die Kryonik bejahen,
Freiwillige, welche Perfusionstechniken beherrschen
und gute (realisierbare) Tipps.
Aber vorher:
Die Erarbeitung eigener Angebote statt unrealistischer Forderungen.
Den Mut, die bereits vorhandenen Möglichkeiten jetzt zu nutzen, statt auf den Weihnachtsmann zu warten.
Was die deutsche Kryonik nicht braucht:
Damit muss man seine Zeit nicht vergeuden.
Kryonik ist krisenanfällig durch die hohe Motivation ihrer Anhänger, die oft nur der eigenen Meinung traut, wo es ums Leben geht.
Kryonik ist stabil durch die hohe Motivation ihrer Anhänger, die sich bedingungslos für die Erhaltung von leben einsetzen.
Interessant:
Es wird weithin angenommen, dass der Mensch wegen seiner tropischen Herkunft unfähig zum Winterschlaf ist.
Aber engste Verwandte des Menschen besitzen diese Fähigkeit.
Insektenesser stehen dem Stammbaum der Primaten nahe und es ist bekannt, dass Igel bei uns einen Winterschlaf halten, aber auch in den Tropen vorkommen und die mit Igeln verwandten Tanreks halten sogar in den Tropen „Winterschlaf“.
Aber auch ein Primat, ein Halbaffe, der madegassische Fettschwanz Zwerglemur Cheirogaleus medius hält einen echten „Winterschlaf“ im Sommer.
Dausmann KH, Glos J, Ganzhorn. JU, Heldmaier G (2004) Physiology: hibernation in a tropical primate. Nature 429 (2004) 825-826
Dausmann K.H., Glos J. & G. Heldmaier 2009. Energetics of tropical hibernation. Journal of Comparative Physiology B, 179: 345-357
Fiedler W: Die Herrentiere. In: Grizmeks Tierleben, Vol. 10 Kindler Verlag, Zürich 1970, S. 259
Kryonik und Religion:
Kryonk beschränkt sich auf das, was man mit irdischen Mitteln durchführen kann.
Ihr Gegenstand ist die medizinische Erhaltung von irdischem Leben.
Religionen werden weder empfohlen noch abgelehnt.
Frankensteins Frikadelle und das ewige Leben
Ergötzliche Medien-Blüten:
ööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööö
Am 02.06.2016 überarbeiteten Mitglieder des Ulmer Projekts die Kostenaufstellung für die Suspension, die von dem Thanatopraktiker Johan Homburg auf Anregung von Klaus Sames erarbeitet worden war.
Eine Übersicht über die Leistungen zu Lehrzwecken und eine Anleitung für die Praxis wurden ebenfalls erörtert.
Dies Material wird nun bald zur Verfügung stehen.
Financial Times Deutschland 25.5.2007 (Weekend):
Für das Leben nach dem Tod will sich Klaus Mathwig eine Eiswanne basteln..... Mathwigs Beschreibungen klingen abwechselnd nach Horrorfilm und „Emergency Room“ .....Wie eine Gesellschaft diese Geräte bezahlen will, die sich bei ihren Tagungen noch nicht mal Kaffee leisten kann – das erklärt er nicht.
....Klaus Sames...sieht aus wie Albert Einstein mit Vollbart und ist so etwas wie der Alterspräsident der Gesellschaft.
..
Münchner Merkur 9/10.2.2008.
Da lag sie, die tote Mutter.... auch seinen beiden Ehefrauen erging es nach deren Tod nicht anders (über R. Ettinger)
(Kommentar Sames: Amen)
Der Zauber Hamburger oder wie tot eine Frikadelle ist
Zitat von Arthur Rowe: “believing cryonics could reanimate somebody who has been frozen is like believing you can turn hamburger back into a cow.” (Alcor life foundation, “Notable Quotes”: >> Arthur Rowe (cryobyologist), quoted in >Frozen Future<, National Review, July 9. 2002) <<
Die deutsche Version von Dr. Sputtek bemüht eine Frikadelle: „Wer glaubt, dass man tiefgefrorene Menschen irgendwann wiederbeleben kann, der muss auch glauben, dass man aus einer Frikadelle wieder eine Kuh machen kann." ( http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/mensch/tid-25193/kryonik-einfrieren-auftauen-wiederbeleben-der-traum-vom-ewigen-leben_aid_720832.html )
# Ein Hamburger besteht nur zu Teilen aus einer Kuh (da ist die Frikadelle ein revolutionärer Fortschritt).
# Der Hamburger ist zu klein um eine Kuh daraus zu machen.
# Der Hamburger stammt in Wirklichkeit von einer ganz anderen Kuh.
# Seine Struktur hat einen anderen Ordnungsgrad als der einer Kuh.
# Er hat sogar einen geringeren Ordnungsgrad als Blut
# Eine Hamburger ist töter als ein soeben deanimierter Säuger.
# Er ist zermalen und gebraten und bereits angebissen.
# Es ist eine Unverschämtheit einen geliebten Verstorbenen mit einem Hamburger zu vergleichen.
Und dennoch disqualifizieren sich auch heute noch Wissenschaftler wie Journalisten, die man Hamburgerianer oder Frikadellisten nennen könnte, durch bierernsten Gebrauch dieses Zitats.
Lebensverlängerung
Multiple Quellen:
„Wir alle werden immer älter“ (Übersetzung: die mittlere Lebensdauer nimmt in den menschlichen Populationen der Industriestaten permanent zu)
Gerontologie
Erlangen (Erlanger Tagblatt?) in den 80ern:
“ Mediziner versprechen: schon 1990 ewige Jugend: Innerhalb von 20 Jahren wird die Wissenschaft alle Teile des menschlichen Körpers außer dem Gehirn und dem Rückenmark durch Transplantationen ersetzen können.“.....
Literaturempfehlung:
Das Gilgamesch Epos. Es ist der älteste Roman der Welt und handelt von Altern und Lebensverlängerung.
Tom Robbins: Pan Aroma. Das Buch beschreibt in märchenhafter Form die biologischen Probleme des Alterns
Klaus Reinhard: Wie der Mensch den Tod besiegt. Hier wird naturwissenschaftlich eine Zeitreies in die Zukunft beschrieben
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