180405 Anbindung des neuen Schattenbahnhofs "Hainer U"

Der real existierende Teil der Keltenbergbahn musste wieder umziehen... Zurück in das Zimmer, in dem die erste real existierende Keltenbergbahn stand. Durch den Aufbau in zwei Segmenten und Glück bei den Raummaßen stellte das kein Problem dar. Allerdings erforderte es eine Anpassung des Streckenverlaufs außerhalb der beiden Segmente.

Zur Verdeutlichung das Bild: oben die beiden verbundenen Segmente mit einer Gesamtbreite von 314cm. Blau der Bahnhof Keltenhain, Dunkelrot/Rosa/Gelb der Schattenbahnhof Col d'Argent. Grün die neuen Streckenabschnitte. Dunkelgrün führt am Fenster vorbei hinter den Schreibtisch, um dann (hellgrün) in vorhandene Regale weitergeführt zu werden. Die Segmente sind für eine zweite, untere Ebene ausgelegt (-10cm), d.h. die hier hellgrüne Kehre könnte künftig auch zu einem Schattenbahnhof unter der dunkelgrünen Strecke zurück in die untere Ebene geführt werden. Um den Fortschritt auf den Segmenten nicht zu gefährden und den aufwändigen Schattenbahnhofsbau zu verschieben, wird der schnelle Weg gefählt: Kehre der zweigleisigen Strecke, Nutzung der Kehre als dreigleisiger Schattenbahnhof "Hainer U". Zusätzlich wird ein Stumpfgleis vorgesehen, um den Wendezug der Zippenburger Linie aufzunehmen. Der Plan ist gerade im Umbau von Plan zu As-Built, man erkennt aber das Wesentliche:

Gleisplan

Der hellgrün dargestellte Abschnitt wird in eine bestehende Regalwand eingefügt. D.h. durch ein Ivar-Regal in ein Billy-Regal. Dabei kommt es zu dem auf Modellbahnen höchst seltenen Einsatz der Tunnelbohrmaschine...

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Leider passt das Profil nicht so ganz, wie die Testfahrzeuge zeigten:

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Nachdem die Gleise komplett (lose) verlegt und elektrisch angeschlossen waren, konnten die restlichen Arbeiten mit Unterstützung von Schienenfahrzeugen ausgeführt werden. Das Skl der Bm Keltenhain-Mühlgarten kam zum Einsatz.

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Nach Freigabe der neuen Infrastruktur erfolgten die ersten Testfahrten: eine Garnitur eines 15 teiligen Orient-Express sollte neben der Fahrdynamik auf der neuen Infrastruktur die tatsächlichen Längenverhältnisse im Schattenbahnhof zeigen.

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Auch der Einsatz weiterer Fahrzeuge erfolgte problemlos. Einzig FS-Eurofima-Wagen von Fleischmann neigten in einem Gleis der Kehre zur Entgleisung bei Ausrüstung mit SK-Kupplung. Es wurde entschieden, dass keine (ohnehin schwierig mögliche) Änderung der Infrastruktur erfolgen sollte, sollte das Problem fahrzeugseitig nicht lösbar sein, werden diese nur für die anderen Kehrgleise zugelassen, auf denen sie problemlos liefen..

Spannend wurde es, als die Messfahrt zur Festlegung des Abschnitts für das Kehrschleifenmodul (KSM-Abschnitt) verkehrte. Die Theorie besagte, dass der längste planmäßig verkehrende Zug, ein ICE mit 12 Mittelwagen, hineinpassen sollte. Die Praxis zeigte: er passt. Haargenau.

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Ironie der Geschichte: wenig später wurde entschieden, den KSM-Abschnitt doch im südwärts führenden Gleis einzubauen, um die Standorte der Einfahrsignale von Keltenhain Hbf zu optimieren. Dies erforderte eine betrieblich akzeptable Kürzung des äußersten Kehrschleifengleises (es kann ohnehin kein Zug verkehren, der länger ist als der KSM-Abschnitt).

Das nächste Bild zeigt den Bauzustand des Bahnhofs Keltenhain: oben besteht noch die bisherige Interimsverbindung mit dem Schattenbahnhof Col d'Argent. Diese diente dazu, dass Züge auf dem Modul im Kreis verkehren konnten - was für Testfahrten, aber auch für entspanntes Zusehen genutzt wurde. Unten liegt bereits der Hosenträger und Ansatz zu Gleis 1, sowie die Weiche die zu Gleis 2 fortgeführt werden wird.

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In diesem Zustand konnten bereits Zugfahrten durchgeführt werden, so dass der südliche Kopf des Bahnhofs Keltenberg nur kurzzeitig gesperrt werden musste. Hier fährt der Orient-Express-Testzug nach Gleis 3 ein.

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In einer Wochenend-Sperrpause geschah dann die endgültige Gleisverschwenkung und Fertigstellung des Nordkopfes:

Die Gleise 1 und 2 als durchgehende Hauptgleise werden über die Brücke nach links in Richtung Hainer U geführt. Die Kehre des Schattenbahnhofs Col d'Argent (rechts oben) wurde geschlossen, so dass dieser nun zweigleisig befahrbar ist. Die LST wurde vorübergehend angeschlossen, so dass die Stromversorgung sichergestellt ist, die einzelnen Gleisfreimeldeabschnitte aber noch verbunden sind.

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Es finden nun ausgiebige Testfahrten statt. Zudem soll in einer Abend-Sperrpause die LST des Nordkopfs angeschlossen werden, so dass der Bahnhof wieder vollständig vom Stellwerk aus bedienbar und Zugfahrten signaltechnisch sicher durchgeführt werden können. Sofern die Testfahrten keine Korrekturen erfordern, werden die Gleise auf der neuen Strecke sowie in Hainer U mit Trennstellen für die Gleisfreimeldenlage versehen (Isolierverbinder) sowie fest verklebt.