Wildtierrettung

Methoden zur Wildtierretung

Für die Rettung der jungen Wildtiere / Rehkitze können verschieden Methoden eingesetzt werden. Ihre Umsetzung ist meistens einfach und ihre Wirkung kann gross sein. Wichtig dabei ist jedoch, dass alle Anwendungen zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden, ansonsten zeigen sie keine Wirkung. So mal schnell die Wiese absuchen nützt rein gar nichts!

Am Abend vor der Mahd ist der beste Zeitpunkt, um die Kitze aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Ein Einsatz mehrere Tage vor dem Mähtermin ist wirkungslos! Die Geiss bringt ihre Kitze meistens nach einem Tagen wieder in die Wiese zurück, da sich Rehe schnell an Wildscheuchen gewöhnen.

Neben der Methode mit Drohne und Wärmebildkamera, welche wir schon ausführlich auf der «Seite Wildtierrettung» beschrieben haben, gibt es einige einfachere Möglichkeiten, die jeder selbst leicht anwenden kann.

Methode mit Verblenden

Rehgeissen beobachten

Wiesen genau beobachten. Trächtige Rehgeissen verteidigen ab Mai konsequent ihre Setzgebiete. Nach dem Setzen reagieren sie auf das Fiepen zum Beispiel mit einem Grashalm.

Verblenden

Wenn Geissen Veränderungen im Gebiet wahrnehmen, in dem sie die Rehkitze abgelegt haben, kann dies dazu führen, dass sie die Rehkitze holen und an einem anderen Platz ablegen. Diese Reaktion kann man für die Kitzrettung nutzen. Man löst sie aus indem man störende Objekte auf der zu mähenden Wiese aufstellt.

Die Objekte müssen von weitem sichtbar sein und in genügender Zahl! Ein Stecken mit Sack knapp über dem Gras nützt nichts!

Beim Verblenden bitte darauf achten, dass die Pfähle mit den daran festgemachten Fahnen und oder Säcken hoch genug sind, sodass die Rehgeissen, die wesentlich kleiner sind als wir Menschen, diese auch wahrnehmen können. Man geht davon aus, dass Rehe Farbenblind sind und daher die Farben weiss und blau besonders gut wahrgenommen werden und abschrecken. Rot / Orange ist nicht sichtbar für Rehe!

Damit die Rehgeiss ihren Nachwuchs nicht auf die Mähwiesen setzt oder dort bereits abgelegte Kitze wegbringt, können am Vorabend des Mähtages einfache Verblendungen aufgestellt werden:

Es ist wichtig, dass Verblendungen nur am Vortag des Mähens erfolgen. Wildtiere gewöhnen sich rasch daran. Verblendungen oder Warngeräte in Kombination mit dem richtigen Mähen erhöhen die Überlebenschance der Kitze massiv.

Zusätzlich Anmähen am Vorabend

Das Anmähen der Wiese am Vorabend versetzt die Rehgeiss zusätzlich zum Verblenden in Alarmbereitschaft! Sie fühlt sich unsicher und bringt ihren Nachwuchs an einen anderen sicheren Ort.

«Verblenden (PDF)»

Amt für Landwirtschaft Kanton Schwyz

Aus der BauernZeitung, richtig Mähen

Publiziert,Freitag, 19. Juni 2020

Elektronische Hilfsmittel

Rehkitzretter KR01

Der gleiche Effekt wie durch das Verblenden erreicht man auch mit dem Einsatz des Rehkitz-Retter KR01. Man kann mit einem KR01 grosse Flächen (3ha) absichern. Gutes Produkt zum Tierschutz und sehr einfach in der Handhabung. 

Dieses moderne innovative Gerät, welches mit variablen akustischen und optischen Signalen zur allgemeinen Wildvergrämung (Kitzrettung, Wildschadensvermeidung usw.) eingesetzt werden kann. Durch die einzigartige 360-Grad-Bauweise erreicht der KR01 eine in alle Richtungen gleichmässige Vergrämungswirkung in einem Umkreis von mindestens 100 Meter. Das entspricht einer Fläche von etwas mehr als 3 Hektar. Aufgestellt werden die Geräte am Abend vor der Mahd.

Wildretter Nano

Ein weiteres innovatives Gerät zur Rehkitzrettung sind die Wildretter Nano. Die unterschiedlichen Sirenen (laut, Ultraschall oder Melodie) und die LED-Blinklichter (blau oder blau / weiss) sind zeitgesteuert. Sie sind je nach Programmauswahl unterschiedlich lange aktiv und haben auch unterschiedliche Pausenzeiten. Ein Gerät deckt eine Fläche von ungefähr 5 Hektar ab. Dieses Gerät kann ebenfalls als Wildvergrämungsgerät in land- und forstwirtschaftlichen Kulturen eingesetzt werden.

«Hier» gehts zur Facebookseite vom Wildretter Nano.

Tragbare Infrarot-Wildretter

Mit dem bereits auf dem Markt erhältlichen tragbaren Infrarot-Wildretter kann man eine sechs Meter breite Spur zu Fuß absuchen. Das Gerät entdeckt die Kitze zuverlässig im hochstehenden Gras aufgrund der höheren Wärmestrahlung der Tiere gegenüber der Wiese. Fehlalarme können allerdings bei Sonnenschein auftreten. Denn verdorrtes Gras wird von der Sonne ebenfalls stärker erwärmt als vitales Gras.

Sofort einsetzbar!

Der tragbare Infrarot-Wildretter wird insbesondere auf Wiesen im Bergland und kleinen bis mittelgroßen, waldrandnahen Flächen eingesetzt. Die Fundraten haben sich in den letzten Jahren mit rund 2'000 - 3'000 geretteten Kitzen pro Saison sehr positiv entwickelt.

Spezifikation

Der überschaubare Kostenfaktor (1'950.- € netto) und die einfache Handhabung haben zu diesen Erfolgen beigetragen.

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