Ungeklärtes / Rätsel / offene Fragen

1. Existieren die ältesten Gerichtsbücher von Dorfchemnitz (Ortsteil von Zwönitz) noch ?

Seit vielen Jahren bin ich auf der Suche nach dem ältesten Gerichtsbuch von Dorfchemnitz (bei Zwönitz) für die Zeit vor 1650. Die unter http://www.saechsische-gerichtsbuecher.de/ genannten GB AG Stollberg Nr. 071 - 074 meine ich natürlich nicht, da diese nicht ausschließlich Einträge für Dorfchemnitz enthalten. Ich suche die spezifischen Ortsgerichtsbücher, wie es sie z.B. für Hormersdorf, Brünlos und Thalheim für die Zeit vor 1600 gibt.

In den in Frage kommenden Archiven (Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden und Chemnitz sowie Kreisarchiv Stollberg) habe ich natürlich die betreffenden Findbücher durchsucht.

Hellhörig bin ich geworden, als ich in dem Buch "Heimatgeschichte der Pflege Stollberg i.E. von Dr. Löscher und Voigt, Verlag Kellers Witwe" auf Seite 26 folgende Ausführungen gelesen habe:

"In einzelnen Orten sind aber in Privathand noch manche alte Gemeindeakten. Vieles aus dem Erbgericht Dorfchemnitz besitzt Kommerzienrat Hans Vogel in Chemnitz, da seine Familie das Erbgericht erworben hat."

Aus der maschinenschriftlichen Chronik von Dorfchemnitz erfahren wir: "... Unter diesen Umständen war eine Wirtschaftsführung diese Gutes nicht mehr möglich. Er verkaufte das Erbgericht im Jahr 1910 an den Großindustriellen Wilhelm Vogel in Chemnitz."

Seit Jahren suche ich nun den Nachlass von Kommerzienrat Vogel. Im Jahr 2018 habe ich durch Zufall im Museum Annaberg-Buchholz 2 Gemälde von Kommerzienrat Hans Hermann Vogel und seiner Frau gefunden. Dort gab es einen neuen Hinweis. Als Spenderin der Bilder wird genannt: Erdmuthe Ostmann von Dewitz".

Falls Jemdand etwas zum Auffinden des Nachlasses der Familie Vogel beitragen kann, wäre ich für sachdienliche Hinweise sehr dankbar.

Portrait Hans Hermann Vogel


Portrait Gertrud Vogel


2. Wer hat Hinweise zur Richterfamilie BRUNNER in Gornsdorf/Hormersdorf ?

Seit ca. 30 Jahren beschäftige ich mich mit der Erforschung meiner BRUNNER Vorfahren. Die Spitzenahnen sind in der Übersicht hier dargestellt. Um den Spitzenahnenstammbaum zu ergänzen, habe ich die bekannten Gerichtsbücher und Steuerlisten der betreffenden Orte gesichtet. Von einem befreundeten Forscher aus Stollberg wurden zusätzliche Informationen aus dem Bergarchiv Freiberg zusammengetragen, da insbesonders Michel und Friedrich Brunner in Hormersdorf und Geyer im Bergbau tätig waren. Die Spuren der beiden reichen bis nach Freiberg. Die Söhne von Friedrich Brunner sind noch weiter in die Ferne geschweift. Tobias Brunner wurde Orgelbauer in Lunden/Schleswig-Holstein (seinen Lebenslauf gibt es hier). Daniel Brunner wurde "Hegereiter" in Massin/heute Polen.

Da aufgrund der Fülle des Quellenmaterials sind weitere Funde zu weiteren Familienmitgliedern natürlich nicht auszuschließen, ja sogar wahrscheinlich. Daher würde ich mich sehr freuen, falls mir Zufallsfunde bezüglich des Familiennamens BRUNNER, für die Zeit vor 1650, zugemeldet werden. Falls jemand Ahnenverwandtschaft mit den in der Übersicht dargestellten Personen hat, gebe ich gerne weitere Detail bilateral bekannt.

3. Wo ist Heinrich Karl Bach ein Bergmann aus Frohnau verstorben ?

Seit vielen Jahren habe ich einen toten Punkt bei Heinrich Karl Bach. Er stammt aus Frohnau bei Annaberg. Als armer Bergmann war er auf verschiedenen Gruben in Sachsen beschäftigt. Die Filiation zu dem Vater ist bisher nicht gesichert. Die Stammtafel des vermeintlichen Vaters habe ich hier abgelegt. Und hier die Vorfahrentafel der Tochter Christiana Concordia Dorothea Bach.


Folgende Details zu seinem Lebenslauf sind bekannt:

1785: Taufname: Karl Heinrich

1813: Berghauer, unverheiratet (Quelle: Taufbuch Geyer)

1815: Bergmann in Freital, OT Potschappel (Quelle: Taufbuch Geyer)

1817: bei der Taufe seines Sohnes steht als Bemerkung: Berghauer, geboren in Frohnau (Quelle: Taufbuch Geyer)

1817: Aufgebot in Geyer: "Karl Heinrich Bach, Zimmerling auf dem königlichen Steinkohlewerk in Zauckerode, weiland Karl Heinrich Bachs Bergsteigers in Frohnau ehelicher einziger Sohn" (Quelle: Traubuch Geyer)

1817: Aufgebot in Annaberg: Aufgebot: 11., 12. und 13. Sonntag nach Trin.; Trauung [geplant] in Geyer; "Karl Heinrich Bach, Zimmerling auf dem königlich sächsischen Steinkohlewerk zu Zaukerode, weil. Karl Heinrich Bachs, Bergsteigers in Frohnau, ehelich einziger Sohn, ein Junggeselle"

1823: Bergarbeiter in Borna (Quelle: Taufbuch Geyer)

1838: Bergarbeiter auswärts (Quelle: Konfirmationsbuch Geyer, Konfirmation seiner Tochter)

1841: Berghauer aus Frohnau, derzeit auf den Kohlengruben zu Reinsdorf bei Zwickau (Quelle: KB Geyer, Aufgebot seines Sohnes August Ehregott Karl)

1847: Berghauer

1849: bei der Heirat seiner Tochter steht: "Carl Heinrich Bach, Bergzimmermann, dermalen in Freiberg, unehelich älteste Tochter in Geyer"

1850: bei der Heirat seines Sohnes wird er bezeichnet als "Berghauer aus Frohnau" (Quelle: KB Geyer, Heirat seines Sohnes August Ehregott Karl)

1845-1881: kein Eintrag im Sterberegister Geyer

1846-1899: kein Sterbeeintrag in den KB von Annaberg

1859: verstorbener, vormaliger Berghauer aus Geyer (Quelle: KB Geyer, Trauung seiner Tochter)

Im Kalendar/Jahrbuch für das sächsische Berg- und Hüttenwesen ist für die Zeit von 1844 – 1885 unter der Rubrik „Verunglückte“ kein Heinrich Bach verzeichnet.

Falls der Name Karl Heinrich Bach zufällig jemanden über den Weg laufen sollte, wäre ich über Hinweise sehr dankbar. Evtl. hat jemand von euch diesen Karl Heinrich ja auch als Vorfahren.

4. Wer ist auch Nachkomme des Dr. theol. Franciscus Albanus (~1590-1639)

Seit vielen Jahren ist mir bekannt, dass ich ein Nachkomme von Dr. theol. Franciscus Albanus (~1590-1639), später auch Albani, bin. Bisher bin ich aber nie dazugekommen mich mit diesem Vorfahren intensiver zu beschäftigen. Durch einen Zufall habe ich von folgender Veröffentlichung aus dem Jahr 1942 erfahren, welche sich mit der Biografie und Genealogie des F. Albanus beschäftigt und hoch spannende Einblick in sein bewegtes Leben gibt:

„Dr. theol. Franciscus Albanus und seine Nachkommen; Kultur- und familiegeschichtliche Untersuchungen einer Legende“

Leider konnte der Verfasser Professor Dr. Peter Thomsen, Oberstudienrat a.D. in Dresden, die Herkunft des F. Albanus nicht ergründen. Da sich der Stamm Albanus in Sachsen mit seinem einzigem Sohn Caspar Jacob stark verbreitet hat, würde ich mich sehr freuen über diesen Weg Kontakt zu weiteren Nachkommen des F. Albanus zu finden, zwecks Austausch der Forschungsergebnisse.

Prof. Thomsen stützt sich in seiner Veröffentlichung auf die von F. Albanus veröffentlichten Werke, welche heutzutage hier online zur Verfügung stehen:

https://www.digitale-sammlungen.de/index.html?c=autoren_index&ab=Albanus%2C+Franz&l=de

Die Nachkommenschaft des F. Albanus hat Thomsen durch Zuarbeit von verschiedenen Pfarrämtern recherchiert.

Seine Quellenstudien sind im HSTA in Leipzig zu finden:

https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=7533dff8-8776-47b6-8f76-04740f1160bb

Hier der von mir selbst bisher recherchierte Nachkommenstamm bis ins 7.Glied, ohne Berücksichtigung der Erkenntnisse von Prof. Thomsen:

Download

Über einen Informationsaustausch zu F. Albanus würde ich mich sehr freuen. Ein Highlight wäre natürlich, ein Portrait und/oder die Leichenpredigt von F. Albanus zu finden.

5. Wer hat Hinweise zum Richter/Gastwirt BRUNNER in Eibenberg ?

Ein Verwandter in meinem Brunner-Stamm ist der in Hormersdorf gebürtige und später in Eibenberg als Richter nachgewiesene Friedrich Brunner. In folgenden Quellen taucht dieser auf:

1624: 3. Pate in Hormersdorf bei Christian, einem Sohn von Hans Kuntz des Schulmeisters in Burkhardtsdorf (Friedrich Brunner war zur Taufe nicht persönlich anwesend sondern hat sich vertreten lassen)

1625: 1.Pate in Hormersdorf bei Friedrich, einem Sohn Andreas Seiferts (Quelle: KB Hormersdorf)

1627: 2. Pate in Hormersdorf bei Christoph, einem Sohn von Paul Hayn (Quelle: KB Hormersdorf)

14.11.1630: Melchior Sehm, Richter in Thalheim läßt in Thalheim einen Sohn Johannes taufen, als 2. Taufpate wird Friedrich Brunner, Richter von Eibenberg genannt (Quelle: KB Thalheim)

27.08.1644: Georg Roscher von Berbersdorf läßt in Burkhardtsdorf einen Sohn namens Georg taufen, als 1.Taufpate wird Friedrich Brunner, Richter von Meydenberg [=Eibenberg] genannt (Quelle: KB Burkhardtsdorf)

07.05.1645: Herr Willhelm Michel, Richter in Burkhardtsdorf läßt seine Tochter Susanna taufen, als 1. Pate wird genannt "Maria Herrn Freterici Brunners Richters zum Eybenberg weib" (Quelle: KB Burkhardtsdorf)

26.05.1640: Friedrich Brunner (Richter in Eibenberg) ist Vormund in Burkhardtsdorf bei Justina, der Tochter des verstorbenen Benedix Clemm Lehnrichter, beim Gutsverkauf ihres Vaters (GB Chemnitz Nr. 152, Seite 94, Kaufbuch für Burkhardtsdorf)

In den im sächischen Hauptstaatsarchiv in Dresden befindlichen Steuerlisten für Eibenberg (Amt Wolkenstein) 1667 und 1671 findet sich kein Brunner.

Falls der Name Friedrich Brunner zufällig jemanden über den Weg laufen sollte, wäre ich über Hinweise sehr dankbar. Evtl. hat jemand von euch diesen ja auch als Vorfahren.