Feedback wird im Sinne eines konstruktivistischen Ansatzes verstanden als
„Rückmeldung auf das Verhalten einer Person oder einer Gruppe, das durch eine oder mehrere Personen beobachtet wird“
oder nach Butler als
„die bewusst gespiegelte Rückmeldung der Fremdwahrnehmung eines Handelns, Ergebnisses oder eines Produktes“ (Kristin Bitan, 2014: Umgang mit Feedback am Beispiel Referendariat und Schulentwicklung – eine sozialpsychologische Analyse, S. 12 hier).
Im Gegensatz zu einer Evaluation ist Feedback nicht standardisiert und enthält eine zumeist direkte, unmittelbare Rückmeldung zu einem Arbeitsergebnis etc.
Erinnern Sie sich an eine Situation in der letzten Woche, in der Sie
Schüler:innen,
Kollegen und Kolleginnen gegeben haben und
eine Situation in der Sie Feedback gegeben haben.
Was fällt Ihnen auf? Wie geben Sie Feedback? Wie bekommen Sie gerne Feedback?
Damit das selbstregulierte Lernen funktioniert, müssen einige Rahmenbedingungen erfüllt sein:
Die Schüler:innen sollten langsam an einzelne Werkzeuge (wie z.B. das Kanban-Board herangeführt werden).
Es sollte eine offene, fehlertolerante Lernkultur geschaffen werden.
Erst wenn sich die Schüler:innen psychologisch sicher fühlen, können sie selbstständig, eigenverantwortlich und offen arbeiten.
Der Prozess des SRL muss begleitet und "gerahmt" werden.
Damit die Lerner ihren Arbeitsprozess steuern können, ist es nötig, dass sie regelmäßig Rückmeldungen zu ihren Ergebnissen bekommen.
Auf die Bedeutung einer guten Feedback-Kultur und die Integration von Feedback-Werkzeugen in den Prozess des SRL wird im Folgenden eingegangen.
Hattie weist in seiner Studie immer wieder auf die herausragende Bedeutung dar des lernerbezogenen, sachbezogenen und häufigen Feedbacks hin. Nach Hattie gehört Feedback zu den wichtigsten Einflussfaktoren für den Lernerfolg, d.h. es hat eine Effektstärke von 0.75, d.h. es ist ca. zweimal wirksamer als der durchschnittliche Wert von Unterricht.
Feedback ist für das SRL essenziell. Denn durch Feedback-Prozesse werden
die selbstregulierten Lernprozesse gesteuert,
eigene Stärken und Schwächen werden für Lernende und Lehrende erfahrbar,
erhalten die Lernenden notwendige Rückmeldungen zu den verschiedenen Bereichen ihres Lernprozesses (Durchführung, Organisation, Gruppendynamik, Lernprozess und -produkt),
wird die Weiterentwicklung von Fähigkeiten gefördert.
Besonders im Kontext des SRL zielt Feedback darauf ab, die Lücke zwischen dem erarbeiteten Produkt und dem Lernziel bewusst zu machen und die Schüler:innen in die Lage zu versetzen, diese ggf. zu schließen. Somit sorgt es für einen entscheidenden Lernzuwachs. Dabei wirkt sich die Qualität des Feedbacks direkt auf die Ergebnisse aus.
Ludger Brünning und Tobias Saum nennen als Kriterien für wirksames Feedback folgende Kriterien:
Feedback muss immer wieder und prozessbegleitend gegeben werden
es sollte Kriterien und Indikatoren enthalten
Stärken und Schwächen transparent benennen
Förderhinweise und Hilfestellungen enthalten
zur Anpassung von Aufgabenstellungen etc. herangezogen werden
Ergänzen Sie Ihre gemeinsamen Überlegungen zum Thema "Begleitung von SRL-Prozessen durch Feedback" in der bekannten Pinnwand.
Auch Feedback-Prozesse können durch digitale Werkzeuge sinnvoll unterstützt werden:
Lehrerfeedback
So bietet z.B. die Seite vocaroo.com die Möglichkeit einfach und unkompliziert Sprachnachrichten aufzunehmen und als QR-Code zu speichern.
Schüler*innenfeedback
Mit dem für Schulen kostenlosen EDKIMO -Zugang können Sie sich selber von den Schüler:innen ein Feedback einholen und ggf. Ihre Aufgabenstellungen anpassen.
Selbstfeedback
Die Selbstfeedback eignet sich die Methode der "E-Mail-an-sich-selbst". Die Schüler:innen schreiben vor der SRL-Phase ihre Erwartungen und Lernziele auf und können sich diese zeitversetzt zustellen lassen. Dazu eignet sich beispielsweise die Seite mailnudge.de.