06 - Kathedra Petri

Die Zeit vom 13. bis 23. Februar war im heidnischen Rom der Erinnerung an die verstorbenen Angehörigen geweiht. Bei der Feier wurden für die Toten Speisen und ein Stuhl (cathedra) bereitgestellt.Die Christengemeinde gedachte in dieser Zeit des Apostels Petrus, des Vaters ihres Glaubens. Die kirchliche Ablehnung des Totenmahls seit dem 4. Jahrhundert hatte zur Folge, dass man den Stuhl des Petrus nunmehr als Lehrstuhl, als Symbol des Lehramts verstand.

Gegenstand des christlichen Festes war aber nicht der Stuhl, sondern die Übernahme des römischen Bischofstuhls durch den hl. Petrus, oder richtiger: die Berufung des Petrus zum Lehramt in der Kirche.

Ein zweites Fest der Kathedra des Petrus wurde seit dem 6. oder 7. Jahrhundert in Gallien am 18. Jänner gefeiert. Es wurde dann auch von der römischen Kirche übernommen.

Papst Johannes XXIII. hat aus beiden Festen wieder ein einziges gemacht und auf den 22. Februar festgelegt.

(Schott-Messbuch für die Wochentage)