Auf dieser Seite sind Kurzerklärungen und Biografien zu Begriffen bzw. Personen gelistet, die in meinen Beiträgen häufiger vorkommen.
Saul D. Alinsky gilt in anglo-amerikanischen Kreisen als der Kampagnen-Spezialist und Organisator von zivilen Communitys schlechthin. In seinem Buch "Rules for Radicals" verdeutlicht er seinen Standpunkt, wie Proteste, die eine Aussicht auf Erfolg haben sollen, durchzuführen sind. Er schreibt, dass er denen, die sich dem Straßenkampf verschreiben, wenig zu sagen hat. Sie würden letztendlich nur die Position der Machtinhaber stärken, welche verschreckte Bürger mit offenen Armen empfangen. Ein Protest funktioniert, wenn man eine Menge hinter sich bringt.
Hierzu veröffentlichte er im genannten Buch, die 10 Regeln für Radikale:
Mach dich mit den Machtstrukturen vertraut: Verstehe, wer in der Gesellschaft Macht hat und wie diese Macht ausgeübt wird.
Mach Druck: Bring sie dazu, deine Forderungen zu erfüllen, indem du öffentlichen Druck auf sie ausübst.
Verwende provokante Aktionen: Nutze kreative und unkonventionelle Taktiken, um die Aufmerksamkeit auf dein Anliegen zu ziehen.
Nutze die Medien: Verbreite deine Botschaft über Medienkanäle wie Zeitungen, Fernsehen und soziale Medien.
Fokussiere auf einen Feind: Identifiziere einen klaren Feind, der für das Problem verantwortlich gemacht werden kann.
Halte den Druck aufrecht: Nutze jede Gelegenheit, um den Druck auf die Mächtigen aufrechtzuerhalten und fordere kontinuierlich Veränderungen.
Habe Geduld: Hab Geduld und erklär deinen Unterstützern, dass Veränderungen Zeit brauchen.
Vermeide Spaltungen: Vermeide Unstimmigkeiten und Spaltungen innerhalb der Bewegung, um die Einheit und den Fokus zu bewahren.
Sei flexibel: Passt deine Strategie auf veränderte Umstände an, um weiterhin effektiv zu sein.
Hab Spaß: Hab Spaß und sei kreativ bei deinen Aktionen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf dein Anliegen zu ziehen.
Anarchie ist ein Begriff, der sich auf einen Zustand der Gesellschaft bezieht, in dem es keine Regierung, keine zentrale Autorität oder keine formelle Ordnung gibt. In der Anarchischen Gesellschaft werden Entscheidungen von der Gemeinschaft getroffen und die Individuen leben nach ihren eigenen Regeln und Werten.
Anarchie ist eine ideale Gesellschaftsform, die von einigen Philosophen und politischen Denkern angestrebt wird, die der Ansicht sind, dass Regierungen und zentrale Autoritäten die Freiheit der Individuen einschränken und dass die Menschen in der Lage sind, ihre eigenen Angelegenheiten selbst zu regeln, ohne die Hilfe von Regierungen oder zentralen Autoritäten.
Es gibt verschiedene Ideen und Konzepte innerhalb der Anarchischen Philosophie, von denen einige eine komplett zentralisierungsfreie Gesellschaft fordern, während andere eine gewisse Form von zentralisierter Organisation befürworten, um gewisse Funktionen und Dienste zu erfüllen.
Die Anarchie ist ein umstrittenes Konzept und wird oft mit Chaos und Gewalt in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch auch Beispiele für erfolgreiche anarchische Gemeinschaften, die sich auf Kooperation und Selbstverwaltung stützen.
Beispiele:
Die Kibbuzim in Israel: Die Kibbuzim sind kommunale Gemeinschaften in Israel, die sich auf Gemeinschaftseigentum, gleiche Einkommensverteilung und Selbstverwaltung stützen. Sie haben keine formale Regierung oder zentrale Autorität und treffen Entscheidungen auf der Grundlage von Mehrheitsentscheidungen.
Die Zomia in Südostasien: Die Zomia ist eine Region in Südostasien, die sich aus einer Vielzahl von autonomen Gemeinschaften zusammensetzt, die sich gegen zentralisierte Regierungen und Autoritäten wenden und sich auf lokale Institutionen und Gemeinschaftsregeln stützen.
Die Kurdish Federation in Rojava: Die Kurdish Federation ist eine autonome Region in Nordsyrien, die sich auf demokratische Selbstverwaltung und direkte Demokratie stützt. Sie hat keine formale Regierung und alle Entscheidungen werden von der Gemeinschaft getroffen.
Die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung in Mexiko: Die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung ist eine linksextremistische Guerillagruppe in Mexiko, die sich für indigene Rechte und eine zentralisierungsfreie Gesellschaft einsetzt. Sie lehnt formale Regierungen und Autoritäten ab und setzt sich für lokale Selbstverwaltung und direkte Demokratie ein.
Die ZAD in Frankreich: Die Zone à défendre (ZAD) ist eine besetzte Zone in Frankreich, die von einer Gruppe von Aktivisten und Bauern besetzt wurde, um den Bau einer Autobahn zu verhindern. Die ZAD ist eine Gemeinschaft, die sich auf Prinzipien der Selbstverwaltung, direkter Demokratie und Gemeinschaftseigentum stützt und sich gegen staatliche Eingriffe und Unternehmen wehrt.
Pierre-Joseph Proudhon: Proudhon war ein französischer Philosoph und politischer Aktivist, der als der “Vater des Anarcho-syndikalismus” bezeichnet wird. Sein bekanntestes Werk, “Qu’est-ce que la propriété?”, veröffentlicht 1840, lehnte das Konzept von privatem Eigentum ab und plädierte für die Abschaffung von Regierungen und die Schaffung von Arbeitergemeinschaften.
Mikhail Bakunin: Bakunin war ein russischer Philosoph und politischer Aktivist, der einer der führenden Figuren der internationalen anarchistischen Bewegung im 19. Jahrhundert war. Er war ein Anhänger des Anarcho-kommunismus und vertrat die Ansicht, dass die Abschaffung von Regierungen und privatem Eigentum zur Schaffung einer freien Gesellschaft beitragen würde.
Emma Goldman: Goldman war eine amerikanische Anarchistin und Frauenrechtlerin, die im frühen 20. Jahrhundert aktiv war. Sie war eine führende Stimme in der anarchistischen Bewegung und setzte sich für die Abschaffung von Regierungen, das Recht auf Gewerkschaften und die Emanzipation von Frauen ein. Ihr bekanntestes Werk ist “Anarchismus und andere Essays”.
Noam Chomsky: Chomsky ist ein US-amerikanischer Linguist und politischer Aktivist, der sich für die Ideale der Anarcho-syndikalistischen Bewegung einsetzt.
Edward Bernays (1891-1995) war ein amerikanischer Pionier im Bereich der Public Relations und gilt als einer der Väter des modernen Marketings. Er war ein Neffe von Sigmund Freud und nutzte die Erkenntnisse der Psychologie, um die Meinungen und das Verhalten von Menschen zu beeinflussen.
Bernays arbeitete für zahlreiche Unternehmen und Regierungsbehörden und war maßgeblich an einigen der bekanntesten Werbekampagnen des 20. Jahrhunderts beteiligt. Zu seinen bekanntesten Erfolgen zählt die Kampagne für American Tobacco, in der er Zigaretten als Symbol für Freiheit und Rebellion für Frauen vermarktete und damit die Nachfrage nach Zigaretten bei Frauen erhöhte.
Er gilt auch als Mitbegründer der modernen politischen Propaganda und war an Kampagnen beteiligt, die die öffentliche Meinung in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg und den Kalten Krieg beeinflussten.
Bernays’ Ansatz war geprägt von der Überzeugung, dass Menschen von irrationalen und emotionalen Motiven gesteuert werden, und dass es Aufgabe von Public Relations ist, diese Motive zu manipulieren, um das Verhalten von Menschen zu beeinflussen. Obwohl seine Methoden heute umstritten sind, gilt er als wichtiger Einfluss auf die moderne Werbung und politische Kommunikation.
Umstritten ist ein wenig zu milde ausgedrückt. Bernays musste einräumen, dass Goebbels seine Methoden adaptierte und für seine Propaganda verwendete.
Eine ganz besondere Rolle spielte er beim seitens der USA initiierten Staatsstreich in Guatemela. (https://www.youtube.com/watch?v=I3LcVaygmrk)
Eric Berne war ein Psychiater und Begründer der Transaktionsanalyse, einer psychologischen Theorie und Therapiemethode. Obwohl er keine Spiele im Sinne von Spielen oder Unterhaltung entwickelt hat, bezieht sich der Begriff “Spiele” in der Transaktionsanalyse auf bestimmte wiederkehrende Verhaltensmuster und Interaktionen zwischen Menschen. Diese “Spiele” sind in der Transaktionsanalyse Konzepte, die dazu dienen, ungesunde Kommunikationsmuster und Beziehungsdynamiken zu beschreiben und zu analysieren.
Einige Beispiele für “Spiele” nach Eric Berne in der Transaktionsanalyse sind:
“Warum fragen Sie nicht, warum?” – Dieses Spiel beschreibt die Tendenz einer Person, indirekte oder manipulative Kommunikation zu verwenden, anstatt direkt nach dem zu fragen, was sie will oder braucht. Es beinhaltet oft wiederholte Fragen, die darauf abzielen, Aufmerksamkeit zu erlangen, ohne die eigentliche Anfrage zu stellen.
“Ja, aber…” – In diesem Spiel diskutieren Menschen ein Problem oder eine Situation, aber sie lehnen jede vorgeschlagene Lösung mit einem “Ja, aber…” ab. Es führt dazu, dass keine konstruktiven Lösungen gefunden werden können.
“Rettet den Retter” – Dieses Spiel bezieht sich auf die Neigung einer Person, sich selbst als Retter in schwierigen Situationen zu sehen und anderen zu helfen, aber gleichzeitig ein Bedürfnis nach Anerkennung und Dankbarkeit zu haben. Es kann zu Enttäuschung führen, wenn die erwartete Anerkennung nicht erfolgt.
“Jetzt zieh du aber mal nach!” – Bei diesem Spiel übernimmt eine Person die Rolle des Opfers und fordert andere auf, Verantwortung für ihr eigenes Leben oder ihre eigenen Entscheidungen zu übernehmen. Es führt oft zu Schuldzuweisungen und Missverständnissen.
Diese “Spiele” in der Transaktionsanalyse sind keine tatsächlichen Spiele im herkömmlichen Sinne, sondern Beschreibungen von wiederkehrenden Verhaltensmustern und Kommunikationsdynamiken, die in zwischenmenschlichen Beziehungen auftreten können. Eric Berne entwickelte diese Konzepte, um Menschen dabei zu helfen, bewusster und gesünder in ihren Beziehungen und Kommunikationen zu agieren.
Ich bekenne mich zum Buddha als meinem unübertroffenen Lehrer. Er hat die Vollkommenheiten verwirklicht, und ist aus eigener Kraft den Weg zur Befreiung und Erleuchtung gegangen. Aus dieser Erfahrung hat er die Lehre dargelegt, damit auch wir endgültig frei von Leid werden.
Ich bekenne mich zum Dharma, der Lehre des Buddha. Sie ist klar, zeitlos und lädt alle ein, sie zu prüfen, sie anzuwenden und zu verwirklichen.
Ich bekenne mich zum Sangha, der Gemeinschaft derer, die den Weg des Buddha gehen, und die verschiedenen Stufen der inneren Erfahrung und des Erwachens verwirklichen.
Ich habe festes Vertrauen zu den Vier Edlen Wahrheiten:
Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll. Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.
Ich habe festes Vertrauen in die Lehre des Buddha:
Alles Bedingte ist unbeständig. Alles Bedingte ist leidvoll. Alles ist ohne eigenständiges Selbst. Nirvana ist Frieden.
Ich bekenne mich zur Einheit aller Buddhisten, und begegne allen Mitgliedern dieser Gemeinschaft mit Achtung und Offenheit. Wir folgen dem Buddha, unserem gemeinsamen Lehrer, und sind bestrebt, seine Lehre zu verwirklichen. Ethisches Verhalten, Sammlung und Weisheit führen zur Befreiung und Erleuchtung.
Ich übe mich darin, keine Lebewesen zu töten oder zu verletzen, nicht gegebenes nicht zu nehmen, keine unheilsamen sexuellen Handlungen zu begehen, nicht unwahr oder unheilsam zu reden, und mir nicht durch berauschende Mittel das Bewusstsein zu trüben.
Zu allen Lebewesen will ich unbegrenzte Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück.
“Sein und Nichts” ist ein Hauptwerk des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre. Es wurde 1943 veröffentlicht und ist ein grundlegender Text der Existentialismus-Philosophie.
In “Sein und Nichts” untersucht Sartre die Natur des menschlichen Selbst und seiner Beziehung zur Welt. Er argumentiert, dass das menschliche Selbst frei ist und die Verantwortung für seine Handlungen und Entscheidungen trägt. Das menschliche Selbst ist also nicht von der Natur oder von Gott bestimmt, sondern es schafft sich selbst durch seine Handlungen und Entscheidungen.
Sartre argumentiert weiter, dass das menschliche Selbst sich in der Welt durch seine Handlungen und Entscheidungen verwirklicht. Es ist also nicht nur frei, sondern auch verantwortlich für das, was es aus sich macht. Das menschliche Selbst ist also nicht nur ein passives Objekt in der Welt, sondern ein aktives Subjekt, das die Welt durch seine Handlungen gestaltet.
Sartre betont auch, dass das menschliche Selbst sich in Beziehungen zu anderen Menschen befindet und dass diese Beziehungen einen wesentlichen Einfluss auf das Selbst haben. Das menschliche Selbst ist also nicht nur frei und verantwortlich, sondern auch sozial und kommunikativ.
Insgesamt ist “Sein und Nichts” ein wichtiger Text der Philosophie, der die Freiheit und Verantwortung des menschlichen Selbst betont und die Beziehungen des Selbst zur Welt und zu anderen Menschen untersucht.
auch: Rad des Gesetzes, Rad des Dharma
Das Rad des Dharma symbolisiert den edlen achtfachen Weg, welcher aus:
rechte Einsicht
rechte Gesinnung
rechte Rede
rechtes Tun
rechter Lebenserwerb
rechte Anstrengung
rechte Konzentration
rechte Achtsamkeit
Die vielen Lehrreden des historischen Buddhas, Gautama Siddhartha, formulieren diese vier Gruppen aus bzw. stellen die innewohnende Logik dar, warum diese vier Wahrheiten die Essenz eines Lebens darstellen. Für mich ist dabei stets wichtig, dass es sich nicht um eine Frage des Glaubens handelt, sondern jede von ihnen, für sich logisch zu begründen ist und ebenso die negativen Folgen im Falle der Nichtbeachtung erwartbar sind.
Das Symbol ist mit eines der ältesten bekannten Symbole aus dem Gebiet, auf dem sich heute Indien befindet. Es findet sich bereits in den alten Veden (wörtlich übersetzt “Wissen”), die um die 3500 Jahre alt sind. Oftmals wird von den indischen Veden gesprochen. Ganz nachvollziehen kann ich persönlich dies nicht, da Indien zu dieser Zeit schlicht und ergreifend nicht existierte. Was genau zur Zeit des Verschwindens der Indus-Kultur passierte, ob sie überhaupt tatsächlich unterging oder sich zu etwas anderen entwickelte, kann bis heute niemand genau sagen. Geblieben sind Überlieferungen, die mit das älteste, uns bekannte, menschliche Wissen sind.
Francesco Ferrer i Guàrdia (* 14. Januar 1859 in Alella bei Barcelona; † 13. Oktober 1909 in Barcelona hingerichtet)
Spanischer Anarchist und Gründer der Escula Moderna, eine Schule mit einem libertären Ansatz. Das Konzept war davon getragen, dass Anarchisten auch dem eigenen Hang zur Machtausübung misstrauten. Ferrer wies darauf hin, dass die Schule nicht dafür da wäre, junge Anarchisten/innen zu erzeugen. Die Ausbildung erfolgte ähnlich den Vorstellungen von Summerhill. Ferrer wurde anlässlich der Aufstände in Barcelona 1909 vor ein Kriegsgericht gestellt und im Rahmen eines Prozesses ohne Beweise, Zeugen, Verteidiger, zum Tode verurteilt. Das Urteil löste eine weltweite Protestwelle aus.
Die Frankfurter Schule ist eine intellektuelle Bewegung und ein Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main. Sie wurde in den 1920er Jahren gegründet und hatte ihren Höhepunkt in den 1930er und 1940er Jahren. Die Frankfurter Schule gilt als eine der einflussreichsten Denkschulen des 20. Jahrhunderts.
Die Denkrichtung der Frankfurter Schule vereint verschiedene Disziplinen wie Philosophie, Soziologie, Psychologie und Kulturkritik. Sie hat das Ziel, gesellschaftliche Strukturen und Mechanismen zu analysieren und zu kritisieren. Dabei steht vor allem die Kritik an der kapitalistisch-industriellen Gesellschaft im Fokus, die als entfremdet und destruktiv betrachtet wird.
Ein zentrales Konzept der Frankfurter Schule ist die Kulturindustrie, also die Tendenz der modernen Gesellschaft, Kunst und Kultur als Massenware zu produzieren und zu konsumieren. Dieser Prozess führe laut der Frankfurter Schule zur Vereinheitlichung der kulturellen Produktion und zur Manipulation der Massen durch die herrschenden Eliten.
Ein weiteres wichtiges Konzept der Frankfurter Schule ist die Idee der Kritischen Theorie. Hierbei handelt es sich um eine interdisziplinäre Herangehensweise an die Gesellschaftskritik, die darauf abzielt, die Mechanismen der Herrschaft und Unterdrückung aufzudecken und zu bekämpfen.
Zu den einflussreichsten Vertretern der Frankfurter Schule zählen Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse und Jürgen Habermas. Ihre Werke haben nicht nur die akademische Welt stark geprägt, sondern auch breite Kreise der Öffentlichkeit erreicht. Die Ideen der Frankfurter Schule haben bis heute eine große Bedeutung für die kritische Analyse der Gesellschaft und des Kulturlebens.
Arnold Gehlen (1904–1976) war ein deutscher Philosoph und Soziologe. Er gehört zu den Vertretern der sogenannten “Anthropologischen Philosophie” und war besonders bekannt für seine Auseinandersetzung mit Fragen der Anthropologie, Technik und Kultur. Gehlen wurde in Leipzig geboren und studierte Philosophie, Psychologie und Soziologie in Leipzig, Köln und München.
Sein bekanntestes Werk ist wahrscheinlich “Urmensch und Spätkultur” (1940), in dem er versuchte, eine anthropologische Grundlage für die menschliche Kultur zu legen. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er seine Arbeit fort und veröffentlichte Werke wie “Der Mensch: Seine Natur und seine Stellung in der Welt” (1940) und “Moral und Hypermoral” (1969).
Gehlen war ein umstrittener Denker, und seine Theorien wurden von verschiedenen Seiten kritisiert. Dennoch hatte er einen Einfluss auf die deutsche Philosophie und Soziologie in der Nachkriegszeit. Gehlens Arbeit betonte die Bedeutung der Kultur als Ausdruck der menschlichen Fähigkeit, sich an verschiedene Umgebungen anzupassen, und sie wurde in verschiedenen Kontexten, einschließlich der Soziologie, diskutiert und weiterentwickelt.