Die Tischregeln

(Frei nach Tannhäusers "Hofzucht")


- Waschet Euch die Hände vor dem Essen.

- Vermeidet es, wenn die Atzung zu heiss ist, darauf zu blasen um selbige nicht mit Speichel zu beflecken.

- Leget einen abgenagten Knochen nicht zurück in die Schüssel sondern werft ihn unter den Tisch, aber nahe an Eure Füße und ohne jemanden zu verletzen.

- Ihr sollt nicht mit dem Messer an den Zähnen herumstochern.

- Habet keine langen Fingernägel, da selbige die Krätze verursachen.

- Wenn Ihr Euch schneuzen müsst, so tuet dies nicht mit der Hand, die das Fleisch anfasst.

- Wenn Ihr niesen oder husten müsst, so lasset allem freien Lauf, aber wendet Euch ab.

- Tuet Salz auf Eure Brotscheibe und tunket nicht das Fleisch in das Salzfass.

- Es ist wenig schicklich, sich die Finger abzulecken.

- Auch soll sich niemand während dem Essen über die Schüssel legen und dabei schnaufen und schmatzen wie ein Schwein.

- Wer gerade Essen im Mund hat, der saufe nicht wie ein Vieh.

- Auch wenn Euch ein Stück Eures Tischnachbarn besonders gefällt, so nehmt es ihm nicht weg.

- Beim Essen rülpse man nicht und schneuze sich nicht in das Tischtuch. Das können Bauern tun, nicht aber die hübschen Leut.

- Bohret bei Tisch nicht in den Ohren oder in der Nase.

- Spucket nicht über den Tisch.

- Passet auf, daß kein kleines Tierchen an Euch herumkrabbelt.

- Man wische sich nicht die Hände an der Gewandung oder den Stiefeln ab.

- Man solle nicht zu nahe an die Burg- oder Freifrau heranrücken.

- Kein Recke soll gemeinsam mit einem anderen den Löffel benutzen sondern nur mit seiner Burgfrau.

- Wenn Ihr Brot in den Rebsaft tunkt, trinket ihn ganz aus oder gießet ihn auf die Erde.

- Schlaget nicht die Beine übereinander wenn Edelleute anwesend sind.

- Wenn Ihr Euch kratzen müsst, tuet es nicht mit der bloßen Hand sondern nehmt den Rock dazu.

- Ein Recke muss bei Tisch guten Benimm zeigen, hofieren und tanzen, auch soll er das Bredspiel verstehen und alles, was ihn sonst noch zieren mag.