Naturkunde: eine Kooperation

"Naturkunde" ist ursprünglich entstanden aus einer Kooperation der Kasseler Produzentengalerie kunstbalkon und dem Projekt Aktionsraum ERDEN:LEBEN.


„Mit demselben Ernste aber, mit dem wir alles zu erforschen und zu lernen wünschen, verlangen wir gleichzeitig, dass alles geheimnisvoll und unerforschbar bleibe, dass Land und Meer uns unerforschte und unergründete Rätsel bleiben, weil sie unerforschlich sind.“

Henry David Thoreau, Walden 

Jörn P. Budesheim

geboren 1960 in Marburg, lebt und arbeitet in Kassel

Text, Zeichnung

Michael Evers

1955 geboren in Osnabrück, lebt und arbeitet in Kassel

Philosophie, Malerei, Zeichnung

Maja Oschmann

1975 geboren, lebt und arbeitet in Kassel

Zeichnung und experimenteller Animationsfilm


Ingrid Siebrecht-Lehmann

1954 geboren, lebt und arbeitet in Kassel

Malerei, Zeichnung


Kirsten Uchman

1957 geboren, lebt und arbeitet in Kassel

Malerei, Zeichnung, Fotografie


Gerhild Werner

1952 geboren in Mengeringhausen (Bad Arolsen)

Malerei, Zeichnung, Mixed Media

Produzentengalerie Kunstbalkon

Der Kunstbalkon wurde Ende der 1980er Jahre gegründet und ist eine der ältesten Produzentengalerien Kassels. Seit 2017 befindet er sich in der Südstadt in guter Nachbarschaft zu anderen Galerien.

Entwickelt und kuratiert werden Projekte und Ausstellungen des Kunstbalkons von bildenden Künstlerinnen und Künstlern, die in Kassel arbeiten und einen intensiven Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen anderer Städte pflegen. Das Programm ist geprägt durch den Gedanken eines überregionalen und internationalen Austauschs. So gab es bereits bilaterale Projekte in Tokio, Ashkaga, Genua, Florenz, Montes Claros (Brasilien), Wien, in der Schweiz, in den Niederlanden und verschiedenen deutschen Städten.

Die Rolle des Kunstbalkons wechselt zwischen Gast und Gastgeber. Der Kunstbalkon dient seinen aktiven Mitgliedern außerdem als Plattform zur Vorstellung und Diskussion der eigenen künstlerischen Arbeit. Einige Mitglieder des Kunstbalkons bieten regelmäßig Workshops an: zum Zeichnen, Malen, Bildhauern und mehr.

kunstbalkon.de

Aktionsraum ERDEN:LEBEN

Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist der Planet Erde krank. Klimawandel, Umweltverschmutzung, Artenschwund, Landnutzung und Waldbrände zeugen davon, dass das Verhältnis des Menschen zur Natur in eine Sackgasse geraten ist. Der Fortbestand der menschlichen Zivilisation ist in Frage gestellt angesichts der globalen Naturkrise. Die Symptome deuten auf das „Ende der Natur“, wie wir sie kennen; nicht nur unsere Lebensgrundlage, sondern auch die Schönheit gehen verloren. Unser Verhältnis zur Erde muss sich ändern. Wissenschaftler des Weltbiodiversitätsrats (2019) empfehlen „umfassende Maßnahmen auf allen gesellschaftlichen Ebenen“. Bislang will man will die Natur mit ökonomischen Steuerungsmechanismen, mit politischen Regularien und Gesetzen retten. Doch der Klimawandel setzt einen Bewustseinswandel voraus.

Aktionsraum ERDEN:LEBEN ist ein interdisziplinäres Projekt der Transformation zum Verhältnis von Mensch und Natur. Wir brauchen eine "neue Aufklärung" (Ernst Ulrich von Weizsäcker, Club of Rome, 2019), die die rationalistische Unterwerfung der Natur und die Zerstörung der Biosphäre überschreiten will hin zu einem neuen Fühlen und Denken. Die Natur ist ein Geheimnis und in ihrer Tiefe unverfügbar. Aktionsraum ERDEN:LEBEN wendet sich an Akteure des Wandels, an Menschen, die sich ganzheitlich ausrichten, an die gesellschaftlichen Protagonisten einer kulturellen Wende. Er ist eine Plattform für Kooperationen und Partnerschaften aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Kernidee ist, dass (1) die künstlerische Praxis einer Ästhetik der Natur und (2) der philosophische Diskurs zum Verhältnis von Mensch und Natur sich ergänzen sollen. Solange die globale Naturkrise auf Begriffe wie „Nachhaltigkeit“, „Wirtschaftlichkeit“ und „Klimafunktion“ reduziert wird, stirbt die Natur schon in der Sprache.

„Im Kern ging es mir natürlich nur darum, davon zu überzeugen, dass die Kunst als die eigentliche Basis für alles gesellschaftliche Tun zu gelten hat, dass mithin der Begriff der Ästhetik weiter gefasst werden muss.“ (Joseph Beuys) - In der Zweckfreiheit der Kunst liegt ihr Vorbildcharakter für den Umgang mit der Natur.

In 3 Handlungsräumen soll der Beitrag für die Zukunft der Erde realisiert werden:

Michael Evers, Forum für ästhetische Praxis e.V. -
Tel: 0151 25630542 - fsog.michael.evers@web.de

Das Gemeinschaftsprojekt Naturkunde 1 ...

Michael Evers plant mit seinem Projekt ERDEN:LEBEN Aktionen mit Künstlerinnen und Künstlern. Naturkunde 1 und 2 sind eine der ersten dieser Aktionen: Ein Gemeinschaftsprojekt von kunstbalkon und ERDEN:LEBEN und weiteren eingeladenen Künstlerinnen. Beteiligt daran sind sechs Kasseler Künstler:innen: Jörn Budesheim, Michael Evers, Maja Oschmann, Ingrid Siebrecht-Lehmann, Kirsten Uchman und Gerhild Werner. 

Die Gruppe trifft sich regelmäßig zum Zeichnen an verschiedenen Orten in Kassel. Unter anderem im Naturkundemuseum, wo auch die Idee für den Ausstellungstitel geboren wurde, sowie im Gewächshaus Wilhelmshöhe, im Botanischen Garten und einigen Kleingärten. Die entstandenen Arbeiten bewegen sich zwischen Realismus und Abstraktion. Sie verstehen sich als sinnenfrohe Einladungen zum Nachdenken über die Natur. 

Die Ergebnisse des ersten Jahres fröhlichen Zeichnens wurden im November 2022 im kunstbalkon Kassel ausgestellt. Damit war das Projekt jedoch nicht abgeschlossen. Auf Naturkunde 1 folgt ordnungsgemäß Naturkunde 2.

Neben Maja Oschmann (Bild) sind vom kunstbalkon Kassel Gerhild Werner und Jörn Budesheim dabei.
Michael Evers ist der Initiator des Projekt ERDEN:LEBEN
Neben Kirsten Uchman (Bild) wurde noch Ingrid Siebrecht-Lehmann zur Naturkunde eingeladen.