Ehevorbereitung

Wie weit gehen wir?

Die kirchliche Trauung und das Sakrament der Ehe

Kirchlich heiraten: Das ist mehr als ein schöner Rahmen für die Trauung. Die kirchliche Eheschließung gehört zu dem Anspruchsvollsten, was Menschen überhaupt zu tun vermögen, denn sie binden sich für ihr ganzes Leben an einander und an Gott.

Wir verstehen uns als Ihr Wegbegleiter für die Zeit der Vorbereitung, und nicht nur als einen Anbietern von Serviceleistungen unter vielen anderen, bei dem Sie den Termin für die Kirche buchen. Die Buchung des Termins ist nur ein Mosaiksteinchen dessen, wofür wir da sind. Als christliche Gemeinde wollen wir Ihnen mehr als nur ein Gebäude zur Verfügung stellen.

Das Kirchliche“ an der Trauung

Paare haben die unterschiedlichsten Erwartungen an eine kirchliche Trauung. Viele davon können erfüllt werden, möglicherweise aber nicht alle. Denn umgekehrt hat auch die Kirche Erwartungen an die Paare. So hat die kirchliche Trauung eine relativ feste Form, in der manches auch vorgegeben ist. Damit es nicht zu Enttäuschungen kommt, ist es wichtig, das im Vorfeld zu besprechen.

Der Weg der Vorbereitung

Der Weg zur kirchlichen Trauung besteht aus einer Reihe von Vorbereitungstreffen. Für Paare, die in unseren vier Gemeinden wohnen und auch bei uns heiraten, können wir den ganzen Weg gemeinsam gehen. Falls Sie auswärts wohnen oder auswärts heiraten, sprechen wir am besten ab, mit wem Sie welche Punkte besprechen wollen.

Oft steht ein Telefonat oder eine Email am Anfang: Ist an unserem Wunschtermin die Kirche frei? Gerne checken wir das per Telefon. Aber damit daraus eine feste Vereinbarung wird, müssen wir uns treffen.

Die Treffen dienen zunächst dem gegenseitigen Kennenlernen.

Darüber hinaus geht es um das Vertrautwerden mit der katholischen Eheschließung. Sie haben unter Anderem folgende Inhalte:


1. Was wir uns versprechen - wie weit wir gehen wollen.

Die katholische Kirche wagt es, den Brautleuten den Wortlaut dessen vorzugeben, was sie einander versprechen. Deshalb muss geklärt werden: Passt das zu uns? Will ich das? Und kann ich das guten Gewissens versprechen? Oder merke ich hier, dass die katholische Trauung für mich nicht denkbar ist?


2. was ich glaube und erhoffe – Meine/unsere Nähe und Ferne zur Kirche

Wie war eigentlich mein bisheriger Weg mit der Kirche? Und mit Gott? Was ist es eigentlich, was ich glaube und hoffe? Wo sehe ich mich - in welchem Abstand oder in welcher Nähe? Und welchen Sinn macht für mich die kirchliche Trauung?

3. Unsere Ehe und unsere Lebensplanung: „Karriere, Kinder, Kultur“

Wenn die Hochzeit vorbei ist, kommt der Alltag mit Macht zurück. Was ist eigentlich meine Vision für mein Leben? Wo sehe ich mich in fünf, in zehn oder in dreißig Jahren? Was habe ich beruflich vor? Wie (groß) sehe ich meine Familie? Will ich umziehen oder wohnen bleiben? Was will ich auf jeden Fall erreichen? Und wo brauche ich ganz bestimmt Dein Verständnis?

Klar, darüber reden viele Paare sowieso. Oder?

Die Ehevorbereitung bietet die Möglichkeit, über diese und weitere Themen ins Gespräch zu kommen.


4. Ohne geht’s leider nicht: Klärung von Formalitäten

Zuständig dafür ist das Pfarramt am Wohnsitz. Wenn Sie verschiedene Wohnsitze haben, dürfen Sie sich aussuchen, an welches Pfarramt Sie sich wenden. Auch wenn Sie nicht bei uns wohnen, sind wir gerne bei diesem Punkt behilflich.


5. Wir planen unsere Hochzeitsfeier

Was ist uns für die Feier in der Kirche wichtig? Was wollen wir nehmen, und auch geben? Diesen Punkt besprechen Sie mit dem Priester oder Diakon, der Ihre Trauung halten wird. Bei einer ökumenischen Trauung in einer evangelischen Kirche ist der/die evangelische Pfarrer/in für diesen Punkt Ihr Ansprechpartner.


6. Unsere Kirche und Gemeinde – Wir feiern einen Sonntagsgottesdienst mit und erleben den Kirchenraum „in Aktion“. Im Zusammenhang mit diesem Termin ist eine „Stellprobe“ möglich.

Besonders für Paare, die selten oder schon lange nicht mehr am Gottesdienst teilnehmen, besteht eine Herausforderung darin, wieder einen Platz zu finden. Lassen Sie uns Ihnen beim (Wieder-)Einstieg helfen. Falls Sie nicht in einer unserer Kirchen heiraten, kann die Stellprobe natürlich auch in Ihrer Traukirche stattfinden.

FAQ - Was oft gefragt wird:

Können wir Musik aussuchen?

Das ist möglich. Sie können auch Solisten mitbringen. Musik soll aber live gespielt werden und nicht von CD etc. kommen. Alle Absprachen über die Musik treffen Sie mit den Kirchenmusikerinnen.

Übergibt der Brautvater die Braut an den Bräutigam?

In diesem Punkt weicht der katholische Ritus von dem ab, was Sie vielleicht schon gesehen haben. Braut und Bräutigam gehen gemeinsam zum Altar, als Ausdruck ihrer Gleichrangigkeit und ihrer gemeinsamen Entscheidung für die Ehe. Wenn die Braut es wünscht, kann sie sich zum Eingang der Kirche begleiten lassen. Aber der Gottesdienst beginnt auf jeden Fall mit dem gemeinsamen Einzug von Braut, Bräutigam und Geistlichem, ggf. zusammen mit weiteren Begleitern.

Können wir den Vermählungsspruch frei aussuchen?

Das ist im katholischen Gottesdienst nicht möglich. Die Worte, die Sie einander zusprechen, sind vorgegeben.

Die nächsten Termine für die Ehevorbereitung

Alle Paare, die bis jetzt noch keinen oder nur telefonischen Kontakt mit uns hatten, bitten wir zu unseren Info- und Vorbereitungsabenden. Die Termine stehen im Pfarrbrief und sind in den Pfarrbüros zu erfahren.

Bitte melden Sie sich mindestens sechs Monate vor dem von Ihnen gewünschten Datum der Trauung.

Vier Formen der katholischen Trauung

1. Am häufigsten: Der feierliche Trauungsgottesdienst

Die feierliche Trauung im Wortgottesdienst bietet viele Freiheiten in der Gestaltung, auch was die Verwendung von Texten und Musik angeht. Sie kommt auch all denen entgegen, die wenig Erfahrung mit der katholischen Messe haben. Auch bei konfessionsverschiedenen Paaren eignet sich diese Form gut, da keine Unterschiede zwischen katholischen Gläubigen und Menschen anderer oder ohne Konfession gemacht werden.

2. Die Trauung im Rahmen einer Eucharistiefeier (auch Brautmesse genannt)

Diese Form bietet sich an, wenn Braut und Bräutigam katholisch sind regelmäßig zur Messe gehen. Auch ein Großteil der erwarteten Gemeinde sollte mit der Eucharistiefeier vertraut sein und regelmäßig daran teilnehmen. Der Ablauf folgt einer festen Struktur.

Wenn einer der Partner der evangelischen Kirche angehört, und beide zu ihrer Kirche ein enges Verhältnis haben, gibt es zwei weitere Möglichkeiten.

3. Die ökumenische Trauung in einer katholischen Kirche

Dies entspricht weitgehend der Form 1. Ein/e evangelische/r Geistliche/r übernimmt jedoch einzelne Teile, vor allem die Predigt.

4. Die ökumenische Trauung in einer evangelischen Kirche

In diesem Fall folgt der Ablauf der in der evangelischen Kirche üblichen Form, und die katholische Kirche erkennt diese Trauung als gültig an. Ein katholischer Geistlicher kann mitwirken und predigen.

Auch eine Trauung ohne Beteiligung eines katholischen Geistlichen kann von der katholischen Kirche anerkannt werden. Was dabei zu beachten ist, besprechen wir gerne mit Ihnen.

Katholische Trauung - Die Versprechen im Wortlaut

Die katholische Kirche gibt den Brautpaaren die Worte vor, die sie einander versprechen. Dies ist jedoch nicht als Bevormundung zu verstehen, sondern als eine Art Qualitätssicherung: "nur echt mit diesen Worten". Es geht darum, dass beide Brautleute und auch die anwesenden Zeugen keinen Zweifel darüber haben, was Mann und Frau einander versprechen.

Die Versprechen

Zunächst richtet der Zelebrant zwei Fragen an den Bräutigam:

Sind Sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit Ihrer Braut N. den Bund der Ehe zu schließen?

Wollen Sie Ihre Frau lieben und achten und ihr die Treue halten alle Tage ihres Lebens?

Dann richtet der Zelebrant zwei Fragen an die Braut:

Sind Sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit Ihrem Bräutigam N. den Bund der Ehe zu schließen?

Wollen Sie Ihren Mann lieben und achten und ihm die Treue halten alle Tage ihres Lebens?

Darauf stellt er zwei Fragen, die von Braut und Bräutigam gemeinsam zu beantworten sind:

Sind Sie beide bereit, die Kinder anzunehmen, die Gott Ihnen schenken will, und sie im Geist Christi und seiner Kirche zu erziehen?

Sind Sie beide bereit, Mitverantwortung in der Kirche und in der Welt zu übernehmen?

Der Vermählungsspruch

Die eigentliche Vermählung vollziehen die Brautleute selbst. Der Priester oder Diakon assistiert dabei.

Zunächst spricht der Bräutigam den Vermählungsspruch, dann die Braut, mit jeweils gleichlautenden Worten. Wenn die Brautleute es wünschen, können sie den Spruch auswendig sprechen. In jedem Fall hält der Priester / Diakon das Buch mit dem Text aufgeschlagen bereit.

Die Brautleute wenden sich einander zu. Der Bräutigam nimmt den Ring der Braut und spricht:

Bräutigam:

N., vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.

Der Bräutigam steckt der Braut den Ring an und spricht:

Trag diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue: im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Danach nimmt die Braut den Ring des Bräutigams und spricht:

Braut:

N., vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meinen Mann. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.

Die Braut steckt dem Bräutigam den Ring an und spricht:

Trag diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue: im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.