Hypnose – viele kennen sie nur aus dem Fernsehen, aus irgendwelchen Shows. Doch sie ist viel mehr als das. Hier werde ich versuchen, die wichtigsten Fragen zu diesem Thema zu beantworten.
Im Allgemeinen gibt es zwei Arten von Menschen, die nicht hypnotisiert werden können: diejenigen, die ausgeprägte Angst vor Hypnose haben, und diejenigen, die nicht hypnotisiert werden möchten. Fast jeder andere kann durch einen erfahrenen Hypnotiseur leicht in einen Zustand tiefer Hypnose geführt werden. Es gibt jedoch Medikamente (vor allem eine bestimmte Klasse von Antidepressiva), die die Trancefähigkeit negativ beeinflussen.
Hypnose ist in der Regel ein sehr angenehmer Zustand, in dem man geistig wach und klar und der Körper tief entspannt ist. Das logische Denken ist reduziert, die Suggestibilität erhöht und der Zugang zu den Gefühlen erleichtert.
Ja. Hypnose ist eine Behandlungsform, bei der DU immer die Kontrolle hast. Es gibt viele Mythen rund um Hypnose, einschließlich der Vorstellung, dass Menschen in einem hypnotischen Zustand gegen ihren Willen handeln oder private Informationen preisgeben könnten. Dies entspricht nicht der Realität. In Wahrheit ähnelt der hypnotische Zustand einem lebhaften Tagtraum, in dem du die Kontrolle behältst. Moral und Ethik bleiben intakt, ebenso wie dein Sinn für Privatsphäre. Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie sich tatsächlich jeden Tag einer Hypnose unterziehen. Die tranceähnlichen Gefühle, die du beim Lesen eines Buches, beim Ansehen eines Films oder bei den Tagträumen verspürst, sind allesamt hypnotische Zustände, die durch gezielte Aufmerksamkeit gekennzeichnet sind. Mehr zu diesem Thema findest du auch unter dem Reiter „Mythen und Fakten“, die du dir bitte ebenfalls durchlesen solltest.
Der entscheidende Vorteil gegenüber den Wachtherapieverfahren (wie der Gesprächstherapie oder Verhaltenstherapie) liegt darin, dass die kognitive Hemmung (wie sie im Wachzustand vorliegt) in der Hypnose wegfällt. In der Hypnose kommunizieren wir direkt mit dem Unterbewusstsein. Das ist die Quelle oder Wurzel von 95 % unserer Verhaltensweisen, Emotionen, Einstellungen und Motivationen. Somit wirken sich Veränderungen im Unterbewusstsein rasch und nachhaltig im Leben aus.
Ja. In Hypnose kannst du ganz normal sprechen und dabei weiter in Trance bleiben. Mitunter werde ich dich sogar bitten mir mitzuteilen, was du gerade wahrnimmst, damit ich den Prozess noch gezielter steuern kann.
Nein. Du kannst die Hypnose jederzeit auch selbst beenden.
Nein. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Hypnosebehandlung ist die Bereitschaft des Patienten zur aktiven Mitarbeit. Zudem gibt es ein paar wenige Kontraindikationen, wie die Einnahme bestimmter psychoaktiver Medikamente (Substanzen), Schizophrenie, bestimmte Persönlichkeitsstörungen und Psychosen. Auch in der Frühphase nach Herzinfarkt, Schlagfanfall, Thrombose oder Embolie sollte auf eine Hypnosebehandlung verzichtet werden.
Die Antwort auf die Frage „Hilft Hypnotherapie immer?“ ist dieselbe wie auf die Frage „Helfen Medikamente immer?“ oder „Hilft Psychotherapie (Gesprächstherapie, kognitive Verhaltenstherapie) immer?“. Die Antwort auf all diese Fragen lautet NEIN. Fakt jedoch ist, dass die Hypnotherapie vielen Menschen sehr gut hilft. Inwieweit du selbst von einer Hypnotherapie profitierst, kannst du nur herausfinden, indem du sie ausprobierst.
Das richtet sich im Wesentlichen nach der Art Ihrer Problematik. Manche Probleme lassen sich in nur einer einzigen Sitzung vollständig auflösen. In diesem Fall ist der Behandlungserfolg unmittelbar sichtbar und spürbar. Aber auch bei Problemen, die einer längerfristigen Behandlung bedürfen, ist es in der Regel so, dass sich schon nach den ersten Sitzungen klare Verbesserungen zeigen.
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann an dieser Stelle nicht abschließend beantwortet werden. Die meisten Hypnosetherapien sind jedoch Kurzzeittherapien, die sich über vier bis sieben Sitzungen erstrecken. Es gibt aber auch Beschwerden, die sich innerhalb einer einzigen Sitzung auflösen lassen bzw. einer längeren Behandlung bedürfen. Am Ende des Vorgespräches werde ich dir eine realistische Einschätzung über die zu erwartende Dauer deiner persönlichen Behandlung geben.
Ich empfehle, die ersten drei Sitzungen im Ein- bis Zweiwochentakt durchzuführen. Anschließend entscheiden wir gemeinsam, ob wir die Abstände vergrößern oder beibehalten.
Ja. Du entscheidest nach jeder einzelnen Sitzung neu, ob du die Behandlung fortführen möchtest oder nicht.
Nein. (Anmerkung: Als Erstverschlimmerung bezeichnet man eine kurzzeitige Verschlechterung der Symptome zu Behandlungsbeginn. Diese wird vor allem homöopathischen Behandlungen zugeschrieben.)
Nein. Dass Patienten, die an emotionalen Problemen leiden, eine lange Krankengeschichte aufweisen, ist gängig und sagt nichts über die Behandlungsaussichten einer Hypnosebehandlung aus.
Die meisten klassischen Wachtherapieverfahren in der Psychotherapie zielen auf die kognitive Verarbeitung der vermeintlichen Ursache der Beschwerden ab. In der Hypnosebehandlung hingegen zeigt sich nicht selten, dass die tatsächliche Ursache der Beschwerden eine andere ist, als zuvor vermutet. Zudem können im Rahmen der Hypnosebehandlung im Gegensatz zu den Wachtherapieverfahren oftmals die Ursachen für die Beschwerden, also belastende, unverarbeitete Emotionen, nachhaltig aufgelöst werden. Somit ist die Hypnosetherapie den klassischen Wachtherapieverfahren im Ergebnis meist überlegen.
Nein. Da beide Therapieverfahren andere Ansätze verfolgen, lassen sie sich auch miteinander kombinieren. Es ist mir jedoch wichtig, dass nicht nur ich, sondern auch die anderen beteiligten Therapeuten darüber in Kenntnis sind, dass verschiedene Therapieansätze zeitgleich verfolgt werden.
Zunächst einmal nein, denn Hypnose ist ja primär ein Zustand des Wohlbefindens und der Entspannung. Hypnose kann sich sogar sehr positiv auf die Schwangerschaft und Geburt auswirken. Nicht ohne Grund erfreut sich das sog. Hypnobirthing einer derartigen Beliebtheit.
Einschränkend jedoch möchte ich anführen, dass nicht jede Hypnosetherapieform während der Schwangerschaft angewendet werden sollte. Bei bestimmten Verfahren (der sog. Regressionstherapie) möchte man unverarbeitete emotionale Konflikte, die nicht selten aus der Kindheit stammen, auflösen, indem man sich diese noch einmal gezielt anschaut (durchlebt). Das kann, je nach Intensität und Art der unverarbeiteten Emotion, mit einer vorübergehenden Stresssituation, in der Angst, Trauer, Wut oder Scham wahrgenommen werden, einhergehen, die auch für das ungeborene Kind spürbar wäre. Aus diesem Grunde rate ich hiervon während der Schwangerschaft ab.