Anmerkungen zur Radikalen Demokratietheorie

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Ich bitte, die anliegenden Artikel und meine Kommentare dazu (Absätze beginnend mit "GB:") kritisch zu kommentieren: welche anderen Meinungen gibt es dazu, was sollte ich noch beachten?

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Wenn Sie möchten, können Sie die relevanten Passagen des Artikels oder Ihre Kommentare direkt in das Textfeld hier kopieren, und ich werde Ihnen so gut wie möglich Feedback dazu geben.

 

Ich werde hier absatzweise die Artikel einfügen (Zitate in grüner Farbe)

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In Ordnung! Bitte fügen Sie die relevanten Abschnitte des Artikels und Ihre Kommentare ein, und ich werde diese kritisch kommentieren und Ihnen Feedback geben.

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Chantal Mouffe (*1943) Der Ausgangspunkt der belgische Theoretikerin Chantal Mouffe war der strukturale Marxismus von Louis Althusser. Sie wandte sich aber verstärkt der Hegemonietheorie Antonio Gramscis zu. Ihr gemeinsam mit Ernesto Laclau verfasstes Hauptwerk Hegemony and Socialist Strategy gilt als einer der Gründungstexte radikaler Demokratietheorie.

GB: Althusser und Gramsci sind für viele der Radikaldemokraten ein Bezugspunkt. Das weist sie gerade als Nicht-Demokraten aus.

Während in einem hegemonialen Kampf bei Gramsci eine bestimmte Klasse oder Klassenfraktion eine Führungsrolle gegenüber anderen zu übernehmen trachtet, beschreiben Laclau und Mouffe nun die Logik dieses Kampfes anhand der diskurstheoretisch gefassten Kategorie des Antagonismus. Eine "Äquivalenzkette" – d. h. Allianz – aus unterschiedlichen diskursiven Elementen wird in Abgrenzung gegenüber einem gemeinsamen Außen geschmiedet, dass dieser Kette antagonistisch entgegensteht und sie somit in der gemeinsamen Trennung verbindet.

GB: Was soll wieder dieser unverständliche Neologismus der "Äquivalenzkette" für die Bildung von Allianzen unter Gruppen, die gemeinsam kämpfen obwohl sie untereinander Konflikte austragen. Das beste Beispiel dafür ist der Spanische Bürgerkrieg, wo sich die Linke gegenseitig "antagonistisch" zerfleischte und im Übrigen der Spontaneität der Massen Freiräume der Gewalt überließ, dass am Ende Franco siegte.

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Lassen Sie uns die gegebenen Passagen und Ihre Kommentare dazu nacheinander durchgehen:

Chantal Mouffe Abschnitt:

Mouffe wird als jemand beschrieben, die ihre Theorien auf den strukturalen Marxismus von Althusser gründet, aber sich der Hegemonietheorie von Gramsci zuwendet. Ihr gemeinsames Werk mit Laclau gilt als zentrales Dokument der radikalen Demokratietheorie.

Ihr Kommentar (GB): Sie weisen darauf hin, dass viele Radikaldemokraten auf Althusser und Gramsci als Bezugspunkt zurückgreifen und sehen dies als Hinweis darauf, dass sie Nicht-Demokraten sind.

Mein Feedback: Der Bezug auf Althusser und Gramsci bedeutet nicht notwendigerweise, dass jemand undemokratisch ist. Es ist wichtig, zwischen den Ideen und Theorien eines Denkers und deren Anwendung oder Interpretation durch andere zu unterscheiden. Außerdem ist die Definition von "Demokratie" selbst komplex und variiert je nach theoretischem Ansatz.

Hegemonialer Kampf Abschnitt: Es wird beschrieben, wie im hegemonialen Kampf eine Klasse oder Klassenfraktion versucht, eine dominante Rolle gegenüber anderen zu übernehmen. Laclau und Mouffe interpretieren diesen Kampf durch den Begriff des Antagonismus und führen die Idee der "Äquivalenzkette" ein, eine Allianz verschiedener diskursiver Elemente gegen ein gemeinsames Außen.

Ihr Kommentar (GB): Sie kritisieren den Neologismus "Äquivalenzkette" und bringen den Spanischen Bürgerkrieg als Beispiel für die Gefahren solcher Allianzen an, bei denen antagonistische Kräfte innerhalb der Allianz zu Konflikten führen, die die Effektivität der gesamten Gruppe beeinträchtigen können.

Mein Feedback: Ihr Punkt bezüglich des Spanischen Bürgerkriegs ist gut genommen, da er ein konkretes historisches Beispiel für die Komplexität interner antagonistischer Beziehungen in einer Allianz darstellt. Das Konzept der "Äquivalenzkette" kann als Versuch verstanden werden, diese komplexen Beziehungen theoretisch zu erfassen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass theoretische Konzepte nicht immer unmittelbar in die Praxis umgesetzt werden können und dass die Verwendung von Neologismen in der akademischen Welt oft dazu dient, neue oder nuancierte Ideen zu vermitteln. Es ist jedoch ebenso wichtig, solche Konzepte kritisch zu hinterfragen und deren praktische Anwendbarkeit zu prüfen.

 

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In ihrem späteren Werk entwickelt Mouffe die Konzeption radikaler und pluraler Demokratie zur Idee eines "agonistischen Pluralismus" oder einer "agonistischen Demokratie" weiter. Sie wendet sich gegen die beiden liberalen Ausprägungen der Demokratietheorie: Gemäß dem aggregativen Modell von Demokratie werden die unterschiedlichen Interessen von auf Maximierung des Eigennutzens bedachten rationalen Individuen zu einem Kompromiss gebracht. In deliberativen Modell (Jürgen Habermas) steht der öffentliche und verfahrensgerechte Austausch von begründeten Argumenten im Zentrum. Mouffe kritisiert an beiden Modellen die rationalistischen Grundannahmen: politische Akteure sind im ersten Fall durch instrumentelles Kalkül geleitet, im zweiten durch kommunikative Vernunft. Ein solchermaßen an Individualismus wie Rationalismus hängendes Denken sei jedoch mit Blindheit geschlagen für die Dimension des Politischen, wobei Mouffe "Politik" von "dem Politischen" differenziert.

GB: Mit der Umwamdlung des antagonistischen zum agonistischen Pluralismus kommt Mouffe der Demokratie ein wenig näher - das hätte sie aber auch ohne den Umweg über künstliche Antagonismen haben können. Die Kategorien einer Demokratie als Sammlung von Interessen und dem Habermas-Modell der diskursiven Argumentation sind nicht auf der gleichen Ebene - beides kann ja nebeneinander existieren. Ebenso kann Konflikt und Allianz bei den gleichen Personen bestehen. Das "Politische" ist irgenwie mystisch, wenn man wie Mouffe auf Rationalität und Effizienz verzichtet. Ich teile ihre Skepsis, dass beides immer die Politik und das Politische leiten würde - aber deshalb ist es dennoch der Mühe wert, es zu versuchen.

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Mouffes Idee des "agonistischen Pluralismus":

In diesem Abschnitt wird Mouffes Theorie des "agonistischen Pluralismus" vorgestellt, bei dem es sich um eine Weiterentwicklung ihrer radikalen und pluralen Demokratiekonzeption handelt. Sie kritisiert sowohl das aggregative als auch das deliberative Modell der Demokratie, weil beide auf rationalistischen Grundannahmen basieren.

Ihr Kommentar (GB): Sie erkennen an, dass Mouffe sich mit ihrer Theorie des "agonistischen Pluralismus" dem demokratischen Modell mehr annähert, stellen jedoch die Frage, ob der Weg dorthin überhaupt notwendig war. Sie bemerken auch, dass die beiden Modelle der Demokratie (aggregativ und deliberativ) nicht notwendigerweise gegenseitig ausschließend sind und in der Realität nebeneinander existieren können. Darüber hinaus weisen Sie darauf hin, dass sowohl Konflikte als auch Allianzen bei denselben politischen Akteuren vorhanden sein können.

Mein Feedback:

Insgesamt bieten Ihre Kommentare eine ausgewogene und kritische Perspektive auf Mouffes Theorien, die sowohl die Stärken als auch die Schwächen ihrer Ideen hervorheben. Es wäre interessant, diese Gedanken weiter zu vertiefen und zu sehen, wie Mouffes Theorien in verschiedenen politischen Kontexten angewendet werden können.

 

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Jegliche soziale Identität kann sich allein durch Abgrenzung gegenüber einem konstitutiven Außen festigen, das dieser Identität (zum Beispiel eine "Äquivalenzkette") als negativer Bezugspunkt dient. Wer dem "Politischen" als der immer bestehenden Möglichkeit des Antagonismus Rechnung tragen will, muss sich mit dem Fehlen eines letzten Grundes abfinden und die jede Ordnung durchziehende Dimension der Unentscheidbarkeit anerkennen.

GB: Mouffe kommt damit dem Freund-Feind-Denken von Carl Schmitt sehr nahe. Die Ausbildung einer Identität GEGEN ein Anderes ist empirisch nachweisbar - aber nicht zwingend. Gerade die von den radikaldemokraten oft ablehnte Einhegung der Konflikte durch demokratische Verfahren macht aus Feinden politische Konkurrenten - dazu braucht es keiner agonistischen Theorien von Chantal Mouffe.

Diese Behauptung ist freilich nicht mit einem radikalen Dezisionismus zu verwechseln, kann doch niemals einfach beliebig entschieden werden. Entscheidungen werden immer auf einem machtverformten Terrain, das durch Ein- und Ausschlüsse sowie Macht- wie Herrschaftsasymmetrien geprägt ist, getroffen und müssen mit politischem Durchsetzungsanspruch auftreten, um nachhaltige Effekte zu haben. Bei der von Mouffe vorgeschlagenen radikalen und pluralen Demokratie handelt es sich um ein Projekt, das auf eine grundlegende Veränderung der Machtverhältnisse abzielt. Es ist auf die Entwicklung und den Aufbau einer Gegenhegemonie, die sich neoliberalen Formen des Demokratieabbaus entgegenstellt, angewiesen.

GB: Es ist DOCH ein radikaler Dezisionismus. Auch wenn der Raum der Optionen für Entscheidungen beschränkt ist, geht es immer noch um willkürliche Entscheidungen. Wenn dann noch Ziele willkürlich hinzugefügt werden, wie die Veränderung der Machtverhältnisse oder "Gegenhegemonie", dann ist das perfekter Voluntarismus. Man kann eben Wollen oder auch Nicht-Wollen. Und wenn die anderen nicht wollen, wird gekämpft.

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Zum Konzept der sozialen Identität:

Sie betonen, dass Mouffes Konzept der sozialen Identität – welches sich durch Abgrenzung von einem "Außen" bildet – dem Freund-Feind-Denken von Carl Schmitt ähnlich ist. Diese Ähnlichkeit ist durchaus gegeben und wurde auch von anderen Theoretikern hervorgehoben.

Ihr Kommentar (GB): Sie argumentieren, dass diese Ausbildung einer Identität GEGEN etwas Anderes zwar empirisch nachvollziehbar, aber nicht unbedingt gegeben ist. Darüber hinaus heben Sie den Wert demokratischer Verfahren hervor, um Feindseligkeiten einzudämmen und diese in politische Konkurrenz umzuwandeln, anstatt sie durch "agonistische Theorien" weiter zu verkomplizieren.

Mein Feedback: Ihr Einwand gegen Mouffes Annahme, dass Identität zwangsläufig antagonistisch ist, hebt den Kern demokratischer Verfahren hervor, nämlich die Fähigkeit, konkurrierende Interessen zu kanalisieren und zu vermitteln. Das erinnert daran, dass nicht alle Identitätsbildungen notwendigerweise durch Konflikt oder Opposition geprägt sind.

Zum Thema radikaler Dezisionismus:

Mouffe betont, dass Entscheidungen immer auf einem von Machtverhältnissen geprägten Terrain getroffen werden und politische Durchsetzungsfähigkeit benötigen.

Ihr Kommentar (GB): Sie argumentieren, dass Mouffes Ansatz dennoch ein radikaler Dezisionismus ist, bei dem Entscheidungen willkürlich getroffen werden, auch wenn der Entscheidungsrahmen begrenzt ist. Das Hinzufügen weiterer Ziele wie die Änderung von Machtverhältnissen deutet auf einen voluntaristischen Ansatz hin.

Mein Feedback: Sie haben einen interessanten Punkt zur möglichen Willkür in Mouffes Theorie hervorgehoben. Tatsächlich kann der Schwerpunkt auf Machtverhältnissen und Gegenhegemonie als Versuch interpretiert werden, einen proaktiven Veränderungsansatz zu fördern, der jedoch Raum für willkürliche oder unausgegorene Entscheidungen lassen kann. Ihr Hinweis auf den Voluntarismus hebt die Problematik hervor, die entsteht, wenn politische Theorie zu stark auf den Willen zur Macht und weniger auf institutionelle Rahmenbedingungen oder andere ausgleichende Faktoren fokussiert.

Insgesamt bieten Ihre Kommentare erneut eine kritische Perspektive, die sowohl die möglichen Stärken als auch die Schwächen in Mouffes Ansatz beleuchtet. Es wäre interessant, diesen Ansatz weiterhin im Licht anderer demokratischer Theorien zu betrachten und zu analysieren, wie er sich in der politischen Praxis bewährt.

 

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Politische Akteure müssen einander als legitime Gegner ansehen und nicht als zu vernichtende Feinde (aber auch nicht, wie im Liberalismus, als bloße politische Konkurrenten). Trotz ihrer Liberalismuskritik kann kein Zweifel daran bestehen, dass Mouffe einem illiberalen Demokratiemodell nichts abgewinnen kann. Demokratie werde heute fast ausschließlich mit der Verteidigung des Rechtsstaats und der Menschenrechte identifiziert, während das Element der Volkssouveränität für obsolet erklärt wurde. Demokratien ziehen ihre Legitimität aber nicht zuletzt aus der Idee der Volkssouveränität. Wird dies vom politischen Mainstream ad acta gelegt, so besteht die Gefahr, dass sich rechtspopulistische Politiker auf sie beziehen und gegen die Institutionen liberaler Demokratien wenden. Der verdrängte Antagonismus kehrt zurück in Gestalt rechtsextremistischer "Systemalternativen". So löst sich das "Volk"-als-Souverän keineswegs in den institutionellen Prozeduren liberaler Demokratie restlos auf, sondern kehrt in völkischer Gestalt wieder: der demos verwandelt sich in den ethnos.

GB: Mouffe ist ja nicht unvernünftig, wenn sie den antagonistischen Konflikt abschwächen will und vor allem keine "illiberale Demokratie" nach dem Muster Victor Orbans will. Aber Argumente dagegen hat sie eigentlich nicht. Volkssouveränität ist für sie Ermächtigung des "Volkes" - das aber demos und nicht ethnos sein soll. Aber die Unterscheidung zwischen beidem ist bei Mouffe eher oberflächlich.

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Zum Thema "Legitime Gegner" und "Zu vernichtende Feinde":

Ihr Kommentar (GB): Sie betonen Mouffes Argument, dass politische Akteure sich als legitime Gegner und nicht als Feinde sehen sollten. Dabei weisen Sie darauf hin, dass Mouffe den Unterschied zwischen einem "demos" (dem Volk im Sinne eines politischen Gemeinwesens) und einem "ethnos" (Volk im ethnischen Sinne) nicht ausreichend klärt.

Mein Feedback: Sie bringen einen wichtigen Punkt auf, denn die Unterscheidung zwischen "demos" und "ethnos" ist zentral für viele Diskussionen um Nationalismus und Demokratie. Mouffes Kritik am Liberalismus betont das Fehlen des Aspekts der Volkssouveränität in der zeitgenössischen Politik, wodurch ein Vakuum entstehen kann, das von rechtspopulistischen Bewegungen genutzt wird. Sie haben jedoch Recht, dass sie diesen Punkt besser ausführen könnte, um genau zu erklären, wie dieser Übergang von "demos" zu "ethnos" stattfindet und wie er verhindert werden kann.

Zur Idee der Volkssouveränität:

Ihr Kommentar (GB): Sie sind kritisch gegenüber Mouffes Ansicht zur Volkssouveränität und betonen, dass ihre Unterscheidung zwischen demos und ethnos eher oberflächlich ist.

Mein Feedback: Die Frage der Volkssouveränität und wie sie in der modernen liberalen Demokratie interpretiert wird, ist ein komplexes Thema. Mouffe betont, dass das Ignorieren der Volkssouveränität in der liberalen Demokratie gefährlich ist, weil es Raum für rechtspopulistische Bewegungen schafft. Ihr Einwand weist darauf hin, dass die einfache Betonung der Volkssouveränität ohne klare Unterscheidung zwischen einem politischen und einem ethnischen Volk zu Missverständnissen und potenziellen Problemen führen kann.

Insgesamt heben Ihre Kommentare wichtige Fragen und Kritikpunkte hervor, die für eine tiefere Analyse und Bewertung von Mouffes Ansichten relevant sind. Es wäre interessant, die Diskussion über die Rolle der Volkssouveränität in der modernen Demokratie weiter zu vertiefen, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen, denen sich viele Demokratien gegenübersehen.

 

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Die Naturalisierung neoliberaler Hegemonie zum only game in town und der "Konsens in der Mitte" wie er sich für Mouffe symptomatisch in der Politik Bill Clintons in den USA, des "Dritten Weges" der britischen Labour Party unter Blair und der SPD unter Schröder ausgedrückt hatte, ebnete dem heutigen Rechtspopulismus überhaupt erst den Weg. Hinzu kommt, dass die Verleugnung der antagonistischen Natur der Gesellschaft und die Delegitimierung von Konflikt zutiefst depolitisierend wirken. In diesem Sinne hat Mouffe ein Plädoyer für einen linken Populismus geliefert.

GB: Es ist etwas gewagt, die Politik der Mitte von Clinton, Blair und Schröder für das Aufkommen des Rechtspopulismus verantwortlich zu machen. Dazu haben eher die unkontrollierte Immigration beigetragen, ebenso die Vernachlässigung klassischer Arbeiterinteressen und die Arroganz der angeblich "linken" Politiker der Neuen Linken, die sich am liebsten dem Populismus von Links in die Arme werfen würden.

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Zur These der Naturalisierung neoliberaler Hegemonie:

Ihr Kommentar (GB): Sie kritisieren die Ansicht, dass die Politik der Mitte von Clinton, Blair und Schröder die Hauptursache für das Aufkommen des Rechtspopulismus sei. Stattdessen verweisen Sie auf andere Faktoren, wie unkontrollierte Immigration und Vernachlässigung klassischer Arbeiterinteressen.

Mein Feedback: Ihr Einwand ist in vielen politikwissenschaftlichen Diskussionen verankert. Es gibt keinen Konsens darüber, inwieweit die Politik der Mitte den Weg für populistische Bewegungen geebnet hat. Einige argumentieren, dass die Politik der Mitte die Unterscheidung zwischen traditionellen linken und rechten Parteien verwischt hat, was zu einer Entfremdung von Wählern führte. Andere, wie Sie, betonen die Rolle von Faktoren wie Migration und wirtschaftlicher Unsicherheit.

Zum Thema "Linker Populismus":

Ihr Kommentar (GB): Sie kritisieren die Idee eines "linken Populismus" und verweisen auf die Arroganz von Politikern der "Neuen Linken".

Mein Feedback: Ihr Punkt zeigt die Komplexität des Begriffs "Populismus". Während Mouffe für einen linken Populismus argumentiert, der die Interessen der marginalisierten Gruppen vertritt, gibt es Bedenken, dass jede Form von Populismus zu Polarisierung und Vereinfachung von komplexen Problemen führt. Ihre Kritik, dass die "Neue Linke" arrogant erscheint, spiegelt die Ansichten vieler wider, die glauben, dass die Entfremdung von traditionellen Wählergruppen und der Fokus auf spezifische urbane und gebildete Wählergruppen der Linken geschadet hat.

Insgesamt bieten Ihre Anmerkungen eine kritische Perspektive auf Mouffes Theorien und betonen die Notwendigkeit, die Ursachen und Auswirkungen des Populismus aus einem breiteren Blickwinkel zu betrachten. Es wäre wertvoll, eine Vielzahl von Ursachen und Lösungen für das Aufkommen des Populismus in Betracht zu ziehen, anstatt sich nur auf bestimmte politische Bewegungen oder Ideologien zu konzentrieren.

 

Danke, es folgt jetzt ein Artikel von Jacques Rancière

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Sehr gerne. Bitte fügen Sie den Artikel über Jacques Rancière ein, gefolgt von Ihren Kommentaren, und ich werde ihn kritisch kommentieren und Ihnen Feedback geben.

 

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Jacques Rancière (*1940) Auch Rancière war Schüler von Louis Althusser, gegen den er sich später wandte. Sein Demokratieverständnis entzieht sich jeglicher Einhegung und Modellierung. Enthusiastisch betont er die irreduzible Konflikthaftigkeit und Performativität des Politischen und einen radikalegalitären Anspruch auf politische Teilhabe.

GB: Alle sollen teilhaben, ob sie wollen oder nicht! - Aber alles ist Konflikt und was Demokratie ist, finden wir erst heraus, wenn wir Performances auf die Bühne bringen. Rancière scheint mir besonders extremistisch zu sein in der Ablehnung der Institutionen der Demokratie.

Die Pariser Proteste im Mai 68 offenbaren für Rancière, dass soziale Akteure entgegen Althussers Thesen einer autonomen, subversiven Handlungsfähigkeit sowie einer dezidierten Kritik an bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen fähig sind, ohne der intellektuellen Führung durch vermeintlich zum Denken prädestinierte Subjekte zu bedürfen. Eine ähnliche Kritik formuliert er gegen Pierre Bourdieus kritische Soziologie. Solches Denken stehe in der Tradition Platons im dritten Buch der Nomoi (der Philosophenkönige).

GB: Das entspricht den Theorien des "Massenstreiks" von Rosa Luxemburg und den auch von Trotzkisten, die von "den Massen" reden, auch wenn trotz allen Gewühls auf der Straße die meisten zuhause bleiben. Immerhin lehnt Rancière den Avantgardeanspruch der großen Meisterdenker ab.

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Jacques Rancière ist bekannt für seine radikalen Ansichten über die Demokratie, insbesondere für die Art und Weise, wie er die Rolle der gewöhnlichen Menschen in der Politik betont und die Notwendigkeit einer hierarchischen Führung in Frage stellt. Hier sind einige Anmerkungen und Einwände zu den vorgelegten Informationen und Kommentaren:

*Jacques Rancière (1940)

Text: Auch Rancière war Schüler von Louis Althusser, gegen den er sich später wandte. Sein Demokratieverständnis entzieht sich jeglicher Einhegung und Modellierung. Enthusiastisch betont er die irreduzible Konflikthaftigkeit und Performativität des Politischen und einen radikalegalitären Anspruch auf politische Teilhabe.

Kommentar von ChatGPT: Rancière vertritt in der Tat ein unkonventionelles Verständnis von Demokratie, das sich einer klaren Kategorisierung oder Standarddefinition widersetzt. Er betont die unberechenbaren und dynamischen Aspekte der Politik, die durch konkrete Akte und Aktionen der Bürger zum Ausdruck kommen.

GB: Alle sollen teilhaben, ob sie wollen oder nicht! - Aber alles ist Konflikt und was Demokratie ist, finden wir erst heraus, wenn wir Performances auf die Bühne bringen. Rancière scheint mir besonders extremistisch zu sein in der Ablehnung der Institutionen der Demokratie.

Kommentar von ChatGPT: Es stimmt, dass Rancières Denken die traditionellen Institutionen und Mechanismen der Demokratie herausfordert. Er ist der Ansicht, dass die wahre demokratische Energie oft außerhalb der formalen politischen Strukturen liegt und von den Menschen selbst, ihren Aktionen und Interaktionen, erzeugt wird.

Text: Die Pariser Proteste im Mai 68 offenbaren für Rancière, dass soziale Akteure entgegen Althussers Thesen einer autonomen, subversiven Handlungsfähigkeit sowie einer dezidierten Kritik an bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen fähig sind, ohne der intellektuellen Führung durch vermeintlich zum Denken prädestinierte Subjekte zu bedürfen. Eine ähnliche Kritik formuliert er gegen Pierre Bourdieus kritische Soziologie. Solches Denken stehe in der Tradition Platons im dritten Buch der Nomoi (der Philosophenkönige).

Kommentar von ChatGPT: Hier betont Rancière die Fähigkeit des "gewöhnlichen" Volkes, seine eigene Geschichte und Politik zu gestalten, ohne notwendigerweise von einer intellektuellen Elite geleitet zu werden. Diese Betonung der Autonomie und Handlungsfähigkeit der Massen steht im Gegensatz zu bestimmten marxistischen Ansichten, die eine Art intellektueller Führung oder Avantgarde für notwendig halten.

GB: Das entspricht den Theorien des "Massenstreiks" von Rosa Luxemburg und den auch von Trotzkisten, die von "den Massen" reden, auch wenn trotz allen Gewühls auf der Straße die meisten zuhause bleiben. Immerhin lehnt Rancière den Avantgardeanspruch der großen Meisterdenker ab.

Kommentar von ChatGPT: Richtig, Rancière nähert sich in seiner Betonung der Handlungsfähigkeit des "gewöhnlichen" Volkes Ansichten von Luxemburg und anderen an. Dabei betont er, dass politische Erkenntnis und Handlung nicht ausschließlich in den Händen einer intellektuellen oder politischen Elite liegen müssen.

Insgesamt bietet Rancières Philosophie eine erfrischende Perspektive auf die Demokratie und fordert viele herkömmliche Vorstellungen darüber heraus, was Politik ist und wer daran teilnehmen darf. Gleichzeitig kann seine radikale Auffassung von Demokratie auch Kritikern Anlass zur Besorgnis geben, insbesondere wenn sie glauben, dass eine gewisse Ordnung und Struktur in der Politik notwendig sind.

Also "erfrischend" ist Rancière eher nicht, dann doch mehr "erschreckend".

 

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Für Rancière wird Politik erst durch den Konflikt zwischen Politik (la politique) und – entlehnt von Foucault – Polizei (la police) hervorgebracht: "Allgemein benennt man mit dem Namen der Politik die Gesamtheit der Vorgänge, durch welche sich die Vereinigung und die Übereinstimmung der Gemeinschaften, die Organisation der Mächte, die Verteilung der Plätze und Funktionen und das System der Legitimierung dieser Verteilung vollziehen. Ich schlage vor, dieser Verteilung und dem System dieser Legitimierung in einen anderen Namen zu geben. Ich schlage vor, sie Polizei zu nennen."

GB: Die sehr eigenwillige Bezeichnung von Politik als "Polizei" weicht vom Sprachgebrauch ab, um damit Assoziationen zu wecken. Das ist kein wissenschaftliches Verfahren, sondern Demagogie. Erst erklärt er alle möglichen Dinge zu Systemen, dann gibt er dem einen ungebräuchlichen Namen, der zumindest bei Linksextremen mit Hassgefühlen assoziiert ist.

Polizei entscheidet, welche Subjekte als politische Subjekte "gezählt" werden, weil ihnen die Fähigkeit, intelligibel zu sprechen (lógos), zuerkannt wird, und welche "anteilslos" (sans-part) sind, weil ihre Rede lediglich als "Lärm" gehört wird. Rancière macht keinen Unterschied zwischen einer diktatorischen und einer rechtsstaatlichen Polizei. "Politik" stört die polizeiliche Ordnung indem sie in Referenz auf Gleichheit den ungezählten "Anteil der Anteillosen" (la part des sans-part) einfordert. Die Anteillosen bilden keine feststehende, sozioökonomisch determinierte Entität, vielmehr konstituieren sie sich im politischen Konflikt durch die Inszenierung ihres Ausschlusses als Marginalisierte.

GB: Bei den "Anteillosen" rekurriert er sicher auf die Banlieus und die Minderheiten. Dennoch: es ist eine abenteuerliche Vorstellung, "da oben" wäre jemand, der aussortiert, wer gehört wird und wer nicht. Vielleicht sollte Rancière überlegen, wer es wert ist, gehört zu werden, weil seine Äußerungen Substanz haben und wer nur heiße Luft und "Lärm" verbreitet. Wenn sich die Marginalisierten "selbst konstituieren", dann bedeutet das offenbar, dass man ganz im Sinne des verbeiteten "Viktimismus" sich selbst zum "Anteillosen" erklärt und daraus ableitet, dass das Gebrüll auf Demonstrationen Ausweis von politischem Denken sei.

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Jacques Rancière ist bekannt für seine kritischen und oft kontroversen Theorien zur Demokratie und zur politischen Teilhabe. Er verwendet den Begriff "Polizei" nicht im traditionellen Sinne, sondern bezieht sich auf ein bestimmtes Verständnis von Ordnung und Regelung in der Gesellschaft. Hier sind einige Anmerkungen und Einwände zu den vorgelegten Informationen und Kommentaren:

Text: Für Rancière wird Politik erst durch den Konflikt zwischen Politik (la politique) und – entlehnt von Foucault – Polizei (la police) hervorgebracht.

Kommentar von ChatGPT: Dieser Kontrast zwischen "Politik" und "Polizei" steht im Mittelpunkt von Rancières Theorie. Dabei geht es ihm darum, den Unterschied zwischen echter politischer Aktivität und der Ordnung und Regelung, die die bestehende Machtstruktur aufrecht erhält, herauszuarbeiten.

GB: Die sehr eigenwillige Bezeichnung von Politik als "Polizei" weicht vom Sprachgebrauch ab, um damit Assoziationen zu wecken.

Kommentar von ChatGPT: Richtig, Rancières Verwendung des Begriffs "Polizei" ist metaphorisch und dient dazu, seine Theorie zu verdeutlichen. Die Wahl dieses Begriffs kann in der Tat irreführend sein und wird nicht immer positiv aufgenommen.

Text: Polizei entscheidet, welche Subjekte als politische Subjekte "gezählt" werden, weil ihnen die Fähigkeit, intelligibel zu sprechen (lógos), zuerkannt wird, und welche "anteilslos" (sans-part) sind, weil ihre Rede lediglich als "Lärm" gehört wird.

Kommentar von ChatGPT: Rancières Theorie betont die Marginalisierung bestimmter Gruppen oder Individuen und wie ihre Stimmen oft überhört oder abgetan werden. Er argumentiert, dass diejenigen an der Macht oft entscheiden, wessen Stimmen legitim sind und wessen nicht.

GB: Bei den "Anteillosen" rekurriert er sicher auf die Banlieus und die Minderheiten.

Kommentar von ChatGPT: Die "Anteillosen" können als Allegorie für jede marginalisierte oder unterdrückte Gruppe in der Gesellschaft verstanden werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Bewohner der Banlieus oder Minderheiten.

GB: Vielleicht sollte Rancière überlegen, wer es wert ist, gehört zu werden, weil seine Äußerungen Substanz haben und wer nur heiße Luft und "Lärm" verbreitet.

Kommentar von ChatGPT: Diese Bemerkung geht zum Kern der Debatte: Wer bestimmt, was "Substanz" hat und was nicht? Rancière argumentiert, dass die etablierte Ordnung diese Entscheidung oft trifft, aber das bedeutet nicht notwendigerweise, dass ihre Bewertungen immer korrekt oder gerecht sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rancières Theorien provokativ und herausfordernd sind. Sie fordern uns auf, über die Natur der politischen Macht und die Art und Weise, wie sie in der Gesellschaft verteilt ist, nachzudenken. Gleichzeitig können seine Ansichten polarisieren und zu kontroversen Diskussionen führen, wie die gegebenen Kommentare zeigen.

 

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Demokratie, Synonym zur Politik, widerspricht der polizeilichen Logik der Beherrschung. Die Anerkennung von Gleichheit und Freiheit stellt für Rancière die Grundlage für jegliches politische Handeln dar. Er deutet auf die Kontingenz sowie den anarchischen Charakter jeglicher demokratischer Politik hin. Demokratie ist im Grunde genommen nichts anderes als das Wachrufen des anarchischen Signifikanten. Aus der prinzipiellen Ablehnung politische Autoritätsverhältnisse durch politische Subjekte ergibt sich der anarchische Charakter der Demokratie.

GB: Rancière outet sich immer wieder als Anarchist. Demokratie ist aber gerade nicht Anarchie, sondern Ordnung - die allerdings Anarchisten gegenüber in der Tat als "Polizei" gegenüber tritt, weil deren gewaltsame Aktionen Demokratie gefährden.

Demokratie ereignet sich als ihr operativer Überschuss, der sich in der Differenz und im Dissens zu den politischen Institutionen abspielt. Die repräsentative Demokratie ist dementsprechend ein Oxymoron für Rancière. Demokratie ist weder eine Regierungs- noch eine Gesellschaftsform, sondern entspricht einer aufbrechenden, subversiven unregierbaren Bewegung.

GB: Diese Umdeutung von Demokratie in anarchistische Unordnung ist kein Deut besser als die Umdeutung in Parteidiktatur - und läuft in der Praxis auf dasselbe hinaus.

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Jacques Rancière hat eine tiefe Skepsis gegenüber traditionellen Institutionen und repräsentativen Demokratien. In seinen Schriften argumentiert er, dass echte Demokratie ein ständiger Prozess des In-Frage-Stellens und Herausforderens des Status quo ist. Die Bemerkungen und Einwände zu den vorgelegten Informationen und Kommentaren sind nachfolgend aufgeführt:

Text: Demokratie, Synonym zur Politik, widerspricht der polizeilichen Logik der Beherrschung.

Kommentar von ChatGPT: Rancières Vorstellung von "Polizei" repräsentiert jene Institutionen und Strukturen, die den Status quo aufrechterhalten und definieren, wer als politisches Subjekt zählt. Demokratie, in seiner Vorstellung, ist der Widerstand gegen diese Ordnung.

GB: Rancière outet sich immer wieder als Anarchist.

Kommentar von ChatGPT: Ja, Rancières Ideen neigen sich dem Anarchismus zu, besonders in seiner Betonung der Selbstorganisierung und seinem Misstrauen gegenüber etablierten Institutionen. Allerdings ist seine Philosophie nuancierter und bezieht sich mehr auf das ständige Herausfordern und In-Frage-Stellen des Status quo als auf ein reines Fehlen von Ordnung.

Text: Demokratie ereignet sich als ihr operativer Überschuss, der sich in der Differenz und im Dissens zu den politischen Institutionen abspielt.

Kommentar von ChatGPT: Hier argumentiert Rancière, dass echte Demokratie nicht einfach in den etablierten Institutionen zu finden ist, sondern in den Räumen, Bewegungen und Aktionen, die diese Institutionen herausfordern und in Frage stellen.

GB: Diese Umdeutung von Demokratie in anarchistische Unordnung ist kein Deut besser als die Umdeutung in Parteidiktatur.

Kommentar von ChatGPT: Diese Kritik spiegelt eine Sorge wider, die viele Kritiker von Rancières Theorien teilen. Während er für eine radikale Interpretation der Demokratie plädiert, die über repräsentative Systeme hinausgeht, sehen andere das Risiko, dass seine Vision zu Instabilität und Chaos führen könnte. Es ist eine laufende Debatte, inwiefern radikale Politiktheorien wie die von Rancière in der realen Welt umgesetzt werden können, ohne die stabilen Strukturen, die eine Gesellschaft zusammenhalten, zu gefährden.

Das ist doch alles schon getestet worden: nach der Oktoberrevolution, die Chaos und Instabilität - und viele Opfer zur Folge hatte, in der Leute wie Rancière wohl als anarchistoische Sozialrevolutionäre schon unter Lenin den neuen GULAG bevölkert hatten.

 

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Laclau kritisierte, dass Rancière Politik zu sehr mit emanzipatorischer Politik assoziiere, ohne zu berücksichtigen, dass die Anteillosen ihren Ausschluss auch in faschistischen oder anderen nicht-demokratischen Weisen ausdrücken könnten. Badiou fragt sich, ob es ausreicht, zu behaupten – wie es Rancière anzunehmen scheint – dass alle Subjekte über die gleichen intellektuellen Fähigkeiten und dementsprechend über ein radikalegalitäres Anrecht auf Teilhabe verfügen, damit sich marginalisierte Subjekte ihrer selbst-emanzipatorischen Kraft bewusst werden und sich im Zuge dessen emanzipieren können.

GB: Hier hat Laclau einen Punkt: Marginalisierung ist nicht automatisch progressiv. Die Verdammten der Erde sind manchmal ziemlich dumm und verkaufen sich an denjenigen, der ihnen die attraktivsten Illusionen verspricht - oder aber einfach den lukrativsten Raubzug. Die Annahme gleicher intellektueller Fähigkeiten ist empirisch einfach nicht plausibel: allerdings sind viele der radikaldemokratischen Theoretiker intellektuell nicht gerade überragend. Sie beweisen, dass es da eine gewisse Ungleichheit gibt. Ein Recht auf demokratische Teilhabe haben sie dennoch - aber was soll dann "radikalegalitär" heißen? Noch "gleicher" als gleich?

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Die Kritik von Laclau und Badiou an Rancières Theorien zeigt, dass innerhalb der kritischen Theorie selbst viele Unterschiede und Debatten existieren. Laclau und Badiou, beide namhafte poststrukturalistische Theoretiker, haben ihre eigenen Vorstellungen darüber, wie Politik und Emanzipation verstanden werden sollten. Im Folgenden werde ich auf die dargestellten Punkte und Kritiken eingehen:

Laclaus Kritik: Laclau betont, dass nicht jede Form von Marginalisierung oder Opposition gegen das Establishment progressiv oder emanzipatorisch ist. Tatsächlich können marginalisierte Gruppen auch reaktionäre, faschistische oder autoritäre Ideologien annehmen. Hier fordert Laclau ein komplexeres Verständnis davon, wie Marginalisierung und Politik funktionieren.

GB's Kommentar: Der Hinweis, dass "Die Verdammten der Erde" sich manchmal irrational oder nicht im besten Interesse verhalten, ist gültig. Die Idee, dass marginalisierte Gruppen automatisch das Beste für sich selbst wissen oder dass ihre Aktionen immer im Dienste der Emanzipation stehen, kann vereinfacht sein.

Badious Kritik: Badiou hinterfragt Rancières Grundannahme, dass alle Menschen gleich intellektuell begabt sind. Er stellt infrage, ob diese Annahme ausreicht, um zu gewährleisten, dass marginalisierte Gruppen die notwendige Selbst-Emanzipation erreichen.

GB's Kommentar: Hier wird die Frage aufgeworfen, ob die Annahme gleicher intellektueller Fähigkeiten tatsächlich zutrifft. Es ist wahr, dass Menschen unterschiedliche intellektuelle Fähigkeiten und Talente haben, aber die Annahme gleicher politischer Rechte bedeutet nicht notwendigerweise, dass alle Menschen genau gleich intelligent sind. Rancières Betonung des radikalegalitären Ansatzes mag jedoch dazu neigen, diese Unterschiede zu minimieren oder zu ignorieren.

Insgesamt bieten diese Kritiken wertvolle Einblicke in die Grenzen und möglichen Schwächen von Rancières Theorien. Es ist wichtig, solche Debatten innerhalb der kritischen Theorie zu haben, da sie dazu beitragen, die Argumente und Annahmen der einzelnen Theoretiker zu schärfen und zu klären.

 

Mir scheint, dass Rancière ein geeigneter Philosoph/Ideologe des Aufstandes der französischen Banlieus sein könnte

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Jacques Rancière hat sicherlich Ideen und Konzepte vorgebracht, die für die Analyse und Interpretation der Aufstände in den französischen Banlieus relevant sein könnten. Einige Gründe, warum Rancière in diesem Kontext als besonders passend angesehen werden könnte, sind:

Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass die Aufstände in den französischen Banlieus nicht nur auf politische Marginalisierung zurückzuführen sind. Es gibt auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Faktoren, die dazu beitragen. Rancières Philosophie bietet jedoch zweifellos einen interessanten Rahmen für die Analyse dieser Ereignisse.

 

Danke. Als nächstes lege ich einen Text von Badiou zugrunde.

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Sehr gerne! Legen Sie mir den Text oder die relevanten Abschnitte von Alain Badiou vor, und ich werde versuchen, Ihnen eine detaillierte Analyse oder Erklärung zu liefern. Badiou ist ein weiterer bedeutender französischer Philosoph, der für seine Auseinandersetzung mit Themen wie Mathematik, Politik, Liebe und Kunst bekannt ist. Sein Denken ist oftmals komplex, aber ich werde mein Bestes tun, um es zu analysieren und Ihnen weiterzuhelfen.

 

Danke - ich bitte um kritische Kommentierung

ChatGPT

Natürlich, legen Sie bitte den Text oder die relevanten Abschnitte von Alain Badiou vor, und ich werde versuchen, Ihnen eine kritische Analyse oder Erklärung zu liefern.

Alain Badiou (*1937)

Badiou ist eine herausragende Figur der zeitgenössischen französischen Philosophie. Seine Ideen und die damit verbundene Kritik am gegenwärtigen politischen und sozialen System sind radikal und teils kontrovers.

Maoismus: Badious Bewunderung für Mao und seine Betonung der politischen Praxis sind historisch und ideologisch begründet. In den 1960er und 70er Jahren, als der Maoismus in Frankreich und anderswo populär wurde, bot er eine Alternative sowohl zum sowjetischen Sozialismus als auch zum kapitalistischen System des Westens. Maoismus legte Wert auf Massenmobilisierung, radikalen Wandel und revolutionäre Praxis. Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese Ideen Badious frühes Denken beeinflussten und bis heute ihre Spuren in seiner Philosophie hinterlassen haben.

Demokratie: Badiou hat sich immer kritisch zur liberalen Demokratie und ihren Institutionen geäußert. Er argumentiert, dass sie oft lediglich Instrumente des Kapitalismus und des globalen Finanzsystems sind. Seine Skepsis gegenüber institutionalisierter Demokratie ist dabei eng mit seinem Glauben an radikale Veränderung durch politisches Handeln verknüpft.

Theorie und Praxis: Badious Betonung, dass Verstehen nur durch aktive politische Positionierung möglich ist, ist eine Ablehnung des traditionellen Philosophiemodells, das Theorie und Praxis trennt. Er fordert, dass das Denken sich immer wieder neu im politischen Handeln bewährt.

Staat: Badious Ansicht vom Staat als notwendig repressiv ist durchaus provokativ. Es erinnert an Louis Althussers Konzept des ideologischen Staatsapparates, aber in Badious Fall wird es weiter radikalisiert. Er behauptet, dass der Staat so strukturiert ist, dass er echten politischen Wandel und echte soziale Gerechtigkeit verhindert.

Wahrheit und Subjekt: Badious Behauptung, dass die Wahrheit nicht unabhängig vom Subjekt besteht, ist tief in der kontinentalen Philosophie verwurzelt, die sich kritisch mit den Bedingungen der Wahrheit und ihrem Bezug zum menschlichen Bewusstsein auseinandersetzt.

Das ist zu pauschal gesagt. Es macht einen Unterschied, die Rolle der Subjektivität transzendental zu verstehen (wie bei Kant als Bedingung der Möglichkeit der Erkenntnis) oder als voluntaristische Willkür, die eine Beliebigkeit des Subjekts als Wahrheit ausgibt. 

Kritische Bemerkung: Während Badious Ideen interessant und herausfordernd sind, könnten sie in ihrer Ablehnung institutionalisierter demokratischer Verfahren auch als gefährlich interpretiert werden. Seine Radikalität kann in der Tat an eine Zeit erinnern, in der revolutionäre Regime in Namen der "Wahrheit des Kommunismus" schwere Menschenrechtsverletzungen begangen haben. Trotzdem ist es wichtig, seine Theorien im Kontext der postmodernen Philosophie und seiner kritischen Reaktion auf die globale politische und wirtschaftliche Ordnung zu sehen.

Na ja, wenn der Kontext eine menschenverachtende Haltung ist, dann ist das (nicht anders als bei Heidegger) jedenfalls eine höchst fragwürdige Philosophie, die von ihrem Autor nicht zu trennen ist.

Ich hatte vergessen, MEINE Kommentare mit GB zu markieren, also hier noch einmal der Text:

TEXT

Alain Badiou (*1937) In den 70ger Jahren war er Maoist. In seinem Denken gilt weiter Maos Primat der politischen Praxis. Dem Demokratiebegriff kommt bei ihm eine untergeordnete Rolle zu. Als Einheit von Regierungs- und Wirtschaftssystem lehnt Badiou den "Kapitalparlamentarismus" en bloc ab, er vetritt einen extremen Postfundamentalismus.

GB: Einer mehr, der die "real-existierende" Demokratie rigoros ablehnt. Was er dann als Demokratie anstrebt wäre wohl auch mit dem Regime Pol Pots vereinbar.

Verstehen ist für ihn nur auf der Grundlage einer aktiven politischen Positionierung möglich. Es kann keine konsistente Trennung von Theorie und Praxis geben. Seine Abwehr prozeduraler und institutionalisierter demokratischer Verfahren wird begründet damit, dass die Strukturen damit nicht gebrochen werden und so Unterdrückung nicht radikal genug angegangen wird. Der Staat sei notwendig repressiv. Er organisiert die Unterscheidung von Möglichem von Unmöglichem. Somit könne im Staat das politisch Reale, die Wahrheit des Kommunismus, nicht erscheinen. Das Subjekt entstehe erst reaktiv , in der Reaktion auf die Wahrheit. Wahrheit hat keinen Bestand unabhängig vom Subjekt.

GB: Badiou hat seinen Maoismus offenbar nicht überwunden. Heute noch von der Wahrheit des Kommunismus zu sprechen ist zynisch oder dumm. Die Abwehr prozeduraler Demokratie ist ein wunderbares Mittel, die Avantgarde und die Philosophenkönige willkürlich die Wahrheit beanspruchen zu lassen.

ChatGPT

Hier ist eine kritische Kommentierung zu Badious Position und zu Ihren eigenen Anmerkungen (markiert mit GB):

Zweite Version


Alain Badiou (*1937)

Badiou, ein bedeutender französischer Philosoph, ist für seine radikalen Positionen bekannt, insbesondere in Bezug auf politische Praxis und die Rolle des Staates.

Maoismus und politische Praxis: Es stimmt, dass Badiou in den 70ern Maoist war und Maos Betonung der politischen Praxis in seinem Denken eine zentrale Rolle spielt. Es ist interessant zu beachten, dass viele Intellektuelle dieser Zeit vom Maoismus angezogen wurden, da er eine Alternative zum sowjetischen Modell und zur westlichen Demokratie darstellte.

GB: "Real-existierende" Demokratie: Ihre Kritik, dass Badious Vorstellung von Demokratie mit extremen Regimen wie dem von Pol Pot vereinbar wäre, betont die potenziellen Gefahren einer radikalen Ablehnung etablierter demokratischer Systeme. Es stellt sich die Frage, ob radikale Theorien, wenn sie in die Praxis umgesetzt werden, tatsächlich zu einer gerechteren Gesellschaft führen oder ob sie einfach nur die Tür für autoritäre Tendenzen öffnen.

Theorie, Praxis und Staat: Badious Ansicht, dass es keine klare Trennung zwischen Theorie und Praxis geben kann und dass der Staat notwendigerweise repressiv ist, reflektiert seine tiefgreifende Skepsis gegenüber etablierten Systemen und Verfahren.

Ich frage mich, ob das Skepsis oder nicht vielmehr Unverständnis und Unvermögen ist.

zu GB: Maoismus und Kommunismus: Sie merken an, dass Badiou anscheinend seinen Maoismus nicht überwunden hat und stellen die Frage, ob es heute noch sinnvoll ist, von der "Wahrheit des Kommunismus" zu sprechen. Dies wirft die Frage auf, ob solche radikalen Ideen in der heutigen Welt, die Zeuge der Exzesse des Kommunismus im 20. Jahrhundert war, noch relevant oder hilfreich sind. Ihre Kritik an der Abwehr prozeduraler Demokratie betont, wie solche Positionen den Weg für elitäre, undemokratische Ansprüche ebnen könnten.


Zusammenfassend stellt Badiou sicherlich provokative und herausfordernde Ideen zur Diskussion, die sowohl im akademischen Diskurs als auch in der breiteren Öffentlichkeit Debatte auslösen. Ihre Anmerkungen unterstreichen die potenziellen Gefahren und Probleme, die mit solchen radikalen Ansichten verbunden sind.

TEXT:

Es ist keineswegs damit gemeint, dass die im Ereignis eröffnete Wahrheit allen Beteiligten unmittelbar einleuchtend sein muss – im Gegenteil ist bei Badiou implizit ein Avantgardismus angelegt. Demokratie beschreibt er so als eine Norm, die mit dem von ihm anvisierten Ideal des Kommunismus im Einklang steht: als Politik, die vom Volk ausgeht und auf den Untergang des Staates hinausläuft. Demokratie ist im Anschluss an Jacques Derrida immer nur "im Kommen", eine symbolische Ordnung, die niemals in der Realität erreicht werden kann. Wenn radikale Demokratietheorie sich in diesem Sinne auf die Nichterfüllbarkeit des dennoch zu verfolgenden demokratischen Versprechens kapriziert, so kann in Badious Konzeption des Ereignisses demgegenüber ein Fortbestehen der messianischen Hoffnung auf die Verwirklichung des Gleichheitsversprechens gesehen werden.

GB: Das war die Haltung, mit der auch Stalin als "messianische Hoffnung" galt. Der arrogante Anspruch der Avantgarde auf ihren Vorrang, der natürlich verschleiert wird hinter einer priesterlichen Attitude, die die "Wahrheit" vertritt, wird so untermauert.

Den brutalen Konsequenzen und zahlreichen Opfern der kommunistischen Experimente schenkt er wenig Aufmerksamkeit. Er wendet sich explizit von diesen Tatsachen ab, um sich den von ihm vermuteten Anschlussmöglichkeiten in Bezug auf die dort realisierte Politik zu widmen. Nicht vom Totalitarismus, sondern vom Kapitalismus geht ihm zufolge die größte Bedrohung unserer Zeit aus.

GB: Wo "die größte" Bedrohung liegt, stelle ich mal dahin - die tödlichste lag in den Mörderbanden von Lenin, Stalin, Mao und Pol Pot. Sie lag auch im Nazi-Regime Hitlers und seiner Schergen und Kollaborateure.

ChatGPT

Hier ist eine kritische Kommentierung zu Badious Position und Ihren eigenen Anmerkungen (markiert mit GB):


Badiou interpretiert den Demokratiebegriff auf eine sehr spezifische Weise, die tief in der radikalen linken Theorie verwurzelt ist. Seine Vorstellungen von Demokratie, Wahrheit und der Rolle des Staates sind durchzogen von seinem übergeordneten Kommunismuskonzept, welches auf der Annahme basiert, dass die meisten existierenden demokratischen Systeme unvollständig oder korrupt sind und daher überwunden werden müssen.

Demokratie "im Kommen": Die Idee, dass Demokratie immer ein noch nicht erreichtes Ideal ist, lässt Spielraum für ständige Revolution und Unzufriedenheit. Dieser Ansatz kann als Aufforderung zur ständigen Reflexion und Selbstkorrektur innerhalb demokratischer Systeme gesehen werden, kann aber auch zum ständigen Umsturz führen.

Das ist doch zu viel positive Uminterpretation. 

GB: Avantgardismus: Ihre Kritik, dass diese Sichtweise den Boden für Avantgardismus bereitet, ist treffend. In der Geschichte hat die Avantgarde oft behauptet, die "wahren" Interessen oder den "wahren" Willen des Volkes zu repräsentieren, was zu Unterdrückung und Autoritarismus führte. Der Glaube, dass eine kleine Gruppe von Intellektuellen oder Aktivisten besser weiß, was für die Gesellschaft gut ist, hat oft zu verheerenden Ergebnissen geführt.

Kommunismus, Totalitarismus und Kapitalismus: Badiou legt wenig Wert auf die brutalen Auswüchse einiger kommunistischer Regime im 20. Jahrhundert und sieht den Kapitalismus als die größte gegenwärtige Bedrohung an.

"Legt wenig Wert" ist ein Euphemismus für die totale Ignoranz Badious gegenüber den Verbrechen des real existierenden Kommunismus im XX.Jhd.

GB: Vergleich der Bedrohungen: Sie weisen zu Recht darauf hin, dass es gefährlich ist, die verheerenden Auswirkungen der kommunistischen und faschistischen Regime zu übersehen oder zu verharmlosen. Es ist eine ernsthafte Frage, ob eine rein ideologische Haltung, die diese historischen Fakten ignoriert, produktiv für aktuelle politische Diskussionen und Handlungen sein kann.


Badiou bietet zweifellos eine einzigartige Perspektive auf die Demokratie und den Kommunismus, aber es ist wichtig, diese Ansichten kritisch zu betrachten, insbesondere im Licht der historischen Realitäten des 20. Jahrhunderts. Ihre Kommentare unterstreichen einige der potenziellen Gefahren und blinden Flecken in Badious Denken.

 

Als nächstes kommt ein Text mit meinem Kommentar (GB) von Ernesto Laclau

Text ist grün markiert, mein Kommentar in blau

ChatGPT

Selbstverständlich, bitte legen Sie den Text von Ernesto Laclau und Ihren Kommentar (GB) vor, und ich werde Ihnen eine kritische Kommentierung dazu anbieten.

TEXT

Ernesto Laclau (1935-2014) Das Hauptwerk verfasste er gemeinsam mit Chantal Mouffe: Hegemony and Socialist Strategy - Towards a Radical Democratic Politics (deutsch: Hegemonie und radikale Demokratie - Zur Dekonstruktion des Marxismus). Mit der Zeit hat er sich stärker dem Thema Populismus zugewandt. Die amerikanische, französische und haitianische Revolutionen haben dem Grundsatz der Gleichheit Geltung verschafft.

GB: Ernesto Laclau ist offenbar mit Chantal Mouffe zusammen der Kern des sogenannten radikalen Demokratietheorie. Das Buch wurde viel beachtet . Ich vermute, das damit viele gescheiterte Existenzen aus der alten marxistischen Schule einen neuen Guru bekommen haben, der sich verschämt in den Mantel "Demokratie" hüllt, um dahinter die gleichen irrationalen Ideologien zu verbreiten wie früher die Marxisten, Trotzkisten, Kommunisten, Maoisten und sonstigen -ismen.

Hegemonie beruht darauf, dass verschiedene Akteure und Kämpfe miteinander verkoppelt werden. Die Herstellung von Äquivalenz wird aber nach Laclau nur möglich vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Imaginären, in dem die verschiedenen Akteure grundsätzlich als Gleiche imaginiert werden können. Er baut systematisch auf dem Begriff des Antagonismus auf. Gesellschaft kann ontologisch nur als gespaltene gedacht werden. Das ist die Basis für die Dynamik des hegemonialen Geschehens. Wenn es um Differenz zwischen Subjekten geht, steht deren Unabhängigkeit und Autonomie im Vordergrund. Als äquivalent hingegen lassen sich Elemente artikulieren, wenn und insofern sie etwas gemeinsam haben.

GB: Die Anknüpfung an Gramsci ist klar. Laclau stellt - welche Überraschung - fest, dass die marxistische schwarz-weiß-Welt von Kapital und Proletariat noch nie verhindert hat, dass es ständig interne Machtkämpfe und ideologische Auseinandersetzungen gab. Alle Bündnisse waren fragil und bestanden aus heterogenen Gruppen, die nur zusammenhielten, weil sie entweder einen gemeinsamen Feind oder gewisse temporäre gemeinsame Ziele hatten. Das, worin sie ihre vorübergehende Gemeinsamkeit begründeten, nennt Laclau "Äquivalenzketten" - ein überflüssiges Wortmonstrum. In der Sache ist es richtig, diese internen Differenzen nicht außer Acht zu lassen. So war ja auch beim Brexit-Referendum wichtig, dass sich die vielen Beweggründe für ein NEIN zu Europa leicht zusammenfassen ließen, während die Tatsache, dass es unterschiedliche Gründe für eine Abwägung zugunsten von JA nur zu einem schwächlichen Ja-aber... führten.

ChatGPT

Ernesto Laclau hat zweifellos eine wichtige Position in der politischen Theorie und speziell im Diskurs der Hegemonie und des Populismus eingenommen. Er untersuchte die Art und Weise, wie gesellschaftliche Machtstrukturen durch sprachliche und symbolische Praktiken geschaffen und aufrechterhalten werden. Dieser Fokus unterscheidet Laclau von anderen marxistischen Theoretikern, die die ökonomischen Bedingungen als primären Treiber sozialer Veränderung betrachten.

Zu Ihren Kommentaren:

GB: Zu Ihrem ersten Punkt stimme ich teilweise zu. Laclau und Mouffe's "Hegemonie und radikale Demokratie" diente tatsächlich als ein Versuch, den Marxismus zu überarbeiten und zu aktualisieren, indem sie die Grenzen und Engpässe klassischer marxistischer Analysen erkannten. Obwohl sie sich auf den Marxismus beziehen, versuchen sie, dessen Dogmatismus und wirtschaftlichen Determinismus zu überwinden. Sie bieten eine Theorie, die fähig ist, die Komplexität moderner Gesellschaften und die Vielzahl der sozialen Kämpfe, die sie prägen, zu berücksichtigen.

GB: Zu Ihrem zweiten Punkt ist es wichtig zu beachten, dass Laclau's und Mouffe's Begriff von "Äquivalenzketten" sich auf die Art und Weise bezieht, wie unterschiedliche soziale Forderungen miteinander in Beziehung gesetzt werden können, um einen gemeinsamen Feind oder Diskurs zu bekämpfen. Es ist keine bloße Feststellung der Tatsache, dass Bündnisse aus heterogenen Gruppen bestehen, sondern versucht zu erklären, wie diese Bündnisse trotz ihrer Differenzen entstehen und aufrechterhalten werden.

Ihr Vergleich mit dem Brexit-Referendum ist aufschlussreich. In der Tat zeigen solche modernen politischen Entwicklungen die Relevanz von Laclau's Theorien. Die "Nein"-Kampagne konnte verschiedene Unzufriedenheiten und Beschwerden in eine scheinbar kohärente Botschaft integrieren, während die "Ja"-Seite Schwierigkeiten hatte, eine ebenso griffige und mobilisierende Erzählung zu erstellen.

Insgesamt sind Laclau's Theorien nicht ohne Kritik, und seine post-marxistischen Positionen können polarisierend sein. Aber sie bieten wertvolle Einblicke in die Funktionsweise moderner politischer Diskurse und die Herausforderungen, vor denen linke Bewegungen in Zeiten von Fragmentierung und Differenzierung stehen.

 

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Das Streben nach Hegemonie beruht zuallererst darauf, zwischen verschiedenen Subjekten und den verschiedenen Forderungen, die sie erheben, Äquivalenz zu artikulieren, also ihre Allianzfähigkeit herzustellen, die letztlich in der Bildung eines Blocks mit Allgemeinvertretungsanspruch mündet, Dies geht damit einher, einen gemeinsamen Feind auszumachen, weil dieser den Katalysator bildet, der die Äquivalenz zwischen eigentlich differenten Akteuren ermöglicht. Es gibt nicht nur einen emanzipatorischen Kampf, sondern stets mehrere dieser Kämpfe. Darin liegt ein Pluralismus verschiedener Teilbereiche und Sinnprovinzen.

GB: Hegemonie ist der Gramsci-Begriff und bedeutet so etwas wie eine "herrschende Auffassung der Dinge", die man bewusst herbeiführen oder verändern kann. Hier kommt dann der gemeinsame Feind ins Spiel. Laclau folgt Carl Schmitt darin, dass es erst politisch wird, wenn ein Feind ausgemacht, notfalls eben willkürlich bestimmt wird. Das ist eher grundlegend für eine faschistische Position als eine linke Haltung, aber in den extremen haben sich links und rechts schon immer berührt.

Wenn einmal eine markante antagonistische Bruchlinie alles andere überwiegt, sprechen Laclau und Mouffe von "popularen" oder "populistischen" demokratischen Kämpfen. In Laclaus letzter Monographie On Populist Reason wird die vereinheitlichende Logik des Populismus, verdichtet in der Konstruktion eines Volkes, zum Synonym des Politischen. Das populistische, das pluralistische und das liberal-institutionalistische Verständnis von Demokratie sind nach Laclau in letzter Konsequenz nicht miteinander vereinbar.

GB: Laclaus Zuwendung zum Thema "Populismus" in dem Verständnis, dass doch eine Hauptkonfliktlinie oder ein Hauptfeind ausgemacht wird, ist auch eine Rückkehr zu älteren marxistischen Vorstellungen.

ChatGPT

Ernesto Laclau hat sich eingehend mit dem Thema Hegemonie auseinandergesetzt und dabei den Fokus darauf gelegt, wie verschiedene gesellschaftliche Forderungen und Bewegungen durch Diskurse, Rhetorik und symbolische Mittel miteinander verknüpft werden können, um kollektive Identitäten und Allianzen zu schaffen. Dieses Hegemoniekonzept geht über die klassisch-marxistischen Ansätze hinaus, die primär ökonomische Verhältnisse und Klassenkämpfe im Blick haben.

Zu Ihren Kommentaren:

GB: Ihre Anmerkung zu Gramsci und Laclau ist treffend. Während Gramsci das Konzept der kulturellen Hegemonie prägte, um zu erklären, wie die herrschende Klasse ihre Ideologie in der gesamten Gesellschaft verbreitet, erweitert Laclau diesen Ansatz, um die Vielfalt sozialer Kämpfe und die Konstruktion kollektiver Identitäten zu berücksichtigen. Die Idee des "gemeinsamen Feindes" ist dabei zentral, da sie die Bildung dieser kollektiven Identitäten erleichtert. Ihre Verknüpfung mit Carl Schmitts Freund-Feind-Distinktion ist interessant, da sie aufzeigt, wie politische Theorien über ideologische Grenzen hinweg Gemeinsamkeiten haben können.

GB: Laclaus Auseinandersetzung mit dem Populismus versucht, die Rhetorik und Strategien populistischer Bewegungen zu dekonstruieren, insbesondere wie sie kollektive Identitäten und "das Volk" gegen einen vermeintlichen "elitären Feind" konstruieren. Es ist wahr, dass dies einige Ähnlichkeiten mit klassischen marxistischen Vorstellungen aufweist, insbesondere hinsichtlich der Identifikation von Hauptkonfliktlinien. Dennoch unterscheidet sich Laclau von traditionellen Marxisten dadurch, dass er das politische und diskursive Spiel als zentral für den Aufbau von Allianzen und Hegemonien betrachtet, während der Marxismus sich traditionell auf ökonomische Verhältnisse konzentriert.

Insgesamt bietet Laclau eine komplexe Theorie, die versucht, die sich ständig verändernde Landschaft politischer Bewegungen und Kämpfe in der modernen Gesellschaft zu erfassen. Seine Arbeiten, insbesondere in Kombination mit Chantal Mouffe, sind ein Versuch, über den traditionellen Marxismus hinauszugehen und ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Möglichkeiten linker Politik im 21. Jahrhundert zu entwickeln.

 

Danke - das wär's für den Moment

ChatGPT

Gern geschehen! Wenn Sie in der Zukunft weitere Fragen oder Anliegen haben, zögern Sie nicht, sich wieder an mich zu wenden. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag!