von Hans Kammerer
Ökumene
Auf dieser Seite soll ein wenig erzählt werden, was in den Jahren seit Entstehen der Markusgemeinde an der Michaelskirche alles gemeinsam veranstaltet wurde. Das Wort "ökumenisch" wurde dabei bewusst sehr sparsam verwendet. Eher war von "gemeinsam" die Rede, meistens verzichtete man ganz auf solche Termini und nannte die Sache beim Namen, z.B.: Kirche in der Südstadt hieß der gemeinsame Gemeindebrief, einfach nur Bibelabend hieß die entsprechende ökumenische Veranstaltung.
Nachfolgend nun die Dokumentation, was und wann beschlossen, durchgeführt, eingeführt, gescheitert, eingeschlafen und wieder abgeschafft wurde.
1973
Die entscheidende ökumenische Initiative kam durch das Nutzungsangebot von Kirche und Gemeindehaus an die Evangelische Kirchengemeinde Heidelberg durch Schuldekan Pfarrer Berthold Mogel über die Vermittlung des evang. Schuldekankollegen Walter Hölzle. Auf den Tag 10 Jahre nach Berthold Mogel am 1.10.1973 wurde Pfarrvikar Kammerer mit der Versorgung des Pfarrbezirks Südstadt und dem Gemeindeaufbau beauftragt.
Mit dem ersten evangelischen Gottesdienst in St.Michael am Sonntag, dem 4.11.1973 begann die gemeinsame Zeit. Als erstes wurde der Gemeindekreis Junge Gemeinde zum ökumenischen Kreis umfunktioniert.
Junge Gemeinde seit 6.11.1973
Erstmals am 31.12.1973 fand der ökumenische Jahresschlussgottesdienst am Altjahrsabend statt. Einer dieser jährlichen Jahresschlussgottesdienste wurde auch im Radio, damals noch SWF (Südwestfunk) übertragen. Am Jahreswechsel 2019/2020fand dieser Gottesdienst zum 47. Mal statt. Ökumenischer Jahresschlussgottesdienst seit 31.12.1973
1974 ging's dann schon zur Sache! Ein- bis zweimal monatlich (Donnerstag) war Gespräch um die Bibel, die ersten beiden Abende am 31.01.1974 und 7.02.1974 waren Predigtvorgespräche, die daraus entstandenen Predigten wurden in den drei katholischen und im evangelischen (ab 1984 zwei evangelischen) Gottesdiensten gehalten. Predigertausch seit 31.01.1974
Mit der Einladung am 23.01.1974 an die evangelischen Jugendlichen zu den Offenen Abenden für Jugendliche war der Grundstein zur späteren einen Jugendarbeit in der Südstadt gelegt. Ökumenische Jugendarbeit seit 23.01.1974
Meilensteine auf dem Weg der Ökumene:
Die Jugend drängte nach mehr Gemeinsamkeit. Die Zusammenlegung der Jugendarbeit führte dann zur Umbenennung der Pfarrjugendvertretung in die Gesamtjugendvertretung, vom Pfarrjugendführer zum Gesamtjugendführer. Schon immerwaren die Pfarrjugendlage von St.Michael ökumenisch bestückt, nun geschahen sie offiziell in gemeinsamer Verantwortung - somit auch die Lagergottesdienste. Die Jugend setzte es durch, dass offiziell ökumenische Gottesdienste (mit eingeschlossener Mahlfeier) gefeiert wurden. Erst geschah das auch mit beiden Pfarrern, dann verzichtete man auf die körperliche Präsenz und zelebrierte abwechselnd.
Ein häufiges Bild in der Michaelskirche: Pfarrer Mogel und Pfarrer Kammerer zusammen in Aktion
Jahrzehnte später Pfarrer Kammerer und der Nachfolger von Pfarrer Mogel, Christof Heimpel