Martin-Rainer-Preis "Peripherien"
Die Familie Rainer und der Südtiroler Künstlerbund schreiben die nunmehr dritte Ausgabe des Martin-Rainer-Preises aus. Standen die vorherigen Ausgaben unter den Themen Kunst und Raum und Kunst im Übergang, so steht die aktuelle Ausgabe unter dem Motto Peripherien.
Das Periphere spielt wie die vorangegangenen Wettbewerbsthemen eine tragende Rolle im Werk Martin Rainers. Dem in Brixen arbeitenden Künstler ging es nie um das im Zentrum Stehende, nie um das sich in der Mitte Befindliche, statisch ausgewogene oder genau austarierte. Vielmehr richtete sich sein Blick auf die Ränder, auf die ausfransenden Randbereiche, an denen die Konturen unscharf werden. Diese Orte des Unscharfen, Unfertigen und Nichtperfektem hob er ins Zentrum seines künstlerischen Schaffens – ganz nach seinem Credo „das Perfekte ist majestätisch und langweilig.“
Die Menschen am Rande der Gesellschaft, die Wandelnden zwischen den Realitäten und die scheinbar unscheinbaren Dinge, diese undefinierten und undefinierbaren Themen zogen ihn an. Jene nicht eindeutigen Dinge, in denen das Lot nicht in der Mitte ist und noch Vieles möglich scheint, weckten sein Interesse.
Als ob der Namen Programm wäre, kann man es dabei als treffenden und programmatischen Zufall verstehen, dass sich diese Ränder auch im Namen des Künstlers wiederfinden: Der Rain, der nach dem Grimmschen Wörterbuch jenen „streifen landes“ bezeichnet, „der ungebaut zwischen dem ackerlande zweier gemarkungen gelassen wurde.“
In seinem Schaffen war Martin Rainer ein präziser Beobachter dieser Raine, der Peripherien. Leise und sensibel übertrug er deren Eigenheiten in seine Kunst, immer auf der Suche nach wechselseitiger Abstimmung von Inhalt und Form.
Nicht zufällig spielt in seinen Plastiken der Umriss, die Kontur eine entscheidende Rolle. Nicht absichtslos ist ihm der Raum zwischen den Massen wichtiger als der gestaltete Körper. Und nicht von ungefähr fokussiert er sein Augenmerk auf abgestimmte Zwischenräume – „wie in der Musik […] sonst hast du immer den gleichen Ton.“ Auf formaler Ebene sind das genau jene unbebauten Raine, also Ränder, die er auf
inhaltlicher Ebene suchte und ausdrückte - und dabei versuchte, ein Gleichgewicht von Inhalt und Form zu erreichen.
Unter diesen Prämissen sucht die Jury des diesjährigen Martin-Rainer-Preises Kunstschaffende, deren Arbeiten sich in diesem Sinn mit Kunstwerken Martin Rainers konfrontieren und in eine fruchtbringende Zwiesprache bringen lassen. Der Preis ist dabei nicht allein auf die bildende Kunst beschränkt, sondern gilt bewusst als Disziplinen-durchlässig und -übergreifend. Er sucht Werke, die sich inhaltlich und/oder formal mit dem befassen, was sich außerhalb des Zentrums und der Mitte befindet – es geht um Ex-Zentrik im genauen Wortsinn.
Eine Bewerberin/ein Bewerber für den Preis sollte für die Kunst des Peripheren sensibel sein und dies im eigenen Kunstschaffen bekunden. Die oben angesprochenen Qualitäten sollen in ihren/seinen Werken ablesbar sein. Eine bewusste Rezeption der Kunst Martin Rainers wird dabei ebenso wenig vorausgesetzt wie etwaige Verwandtschaften künstlerischer Techniken oder das Erzielen ähnlicher Ergebnisse. Die intensive Auseinandersetzung mit Auffassung und Ausdruck sind die alleinigen und entscheidenden Parameter.
Bewerben können sich Kunstschaffende über 35 Jahren mit Berührungspunkten zu den skizzierten Gestaltungsauffassungen Martin Rainers.
Einzureichen ist die Dokumentation dreier Werke, deren Entstehung sich über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren verteilt. Die Dokumentation ist im PDF-Format oder einem entsprechenden Medium per E-Mail an: info@kuenstlerbund.org mit Betreff „Martin Rainer Preis“ bis 27.2.2026 zu übermitteln. Der Erhalt wird mit einer kurzen Mail bestätigt. Wir bitten, eine kurze berufliche Biographie beizulegen. Die Dokumentation wird von einer Jury begutachtet, die im Bedarfsfall weitere Unterlagen (Modelle, Partituren, Pläne etc.) anfordern kann.
Mit der Preisverleihung verknüpft sich eine Ausstellung, bei der die Veranstalter ein Werk des Preisträgers/der Preisträgerin einem Werk Martin Rainers gegenüberstellen. Die Gewinnerin/der Gewinner stellt das betreffende Werk für die Dauer der Ausstellung auf eigene Kosten zur Verfügung. Die Gegenüberstellung wird von den Veranstaltern fotografisch festgehalten und davon wird eine auf dreizehn Abzüge limitierte, signierte Edition angefertigt.
Der Preis, initiiert von der Sommerfeld Collection und der Liquid Art Academy wird von der Familie Rainer und vom Südtiroler Künstlerbund ausgeschrieben. Seine Vergabe findet in zyklischer Abfolge statt.
Jury & Richtlinien
Lisa Trockner - Geschäftsführerin des Skb
Josef Rainer - Künstler
Paulus Rainer - Kurator im Kunsthistorischen Museum Wien
Hannes Egger - Künstler und aktueller Träger des Anerkennungspreises
Martina Oberprantacher – Direktorin Kunst Meran
*Authentizität und Originalität der Werke
*Die intensive Auseinandersetzung mit dem Element des Peripheren als grundlegende Größe.
*Das geforderte Mindestalter beträgt 35 Jahre.
*Die Entstehung der eingereichten Werke muss sich über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren verteilen.
*Ein eingereichtes Werk sollte einen sinnvollen und nachvollziehbaren Zusammenhang zum Werk Martin Rainers haben. Eine kurze Begründung oder Bezugserklärung hierzu ist gewünscht.
Ausdrücklich weist die Jury darauf hin, dass eine erfolgte Beteiligung an den vorhergegangenen Ausgaben des Preises kein Ausschlussgrund ist. Jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer vorhergehender Ausgaben ist dazu eingeladen, an diesem neuen Thema mit einer passenden Bewerbung teilzunehmen.
Das Preisgeld beträgt 7000 Euro. Das Preisgeld wird nach Vorlage einer Rechnung ausbezahlt.
Nach Ermessen der Jury können bis zu zwei Anerkennungspreise vergeben werden.
Timeline
Auslobung: Dezember 2025
Einreichtermin: 27. Februar 2026
Juryentscheid: Innerhalb März 2026
Preisverleihung: Samstag, 11. April 2026
Die Preisträgerin/der Preisträger verpflichtet sich bei der Preisvergabe anwesend zu sein.
Die Preisverleihung ist mit einer zweiwöchigen Werkpräsentation in Brixen, dem Hauptschaffensort Martin Rainers verbunden.
Anlagen
Bewerbungsformular
Martin Rainer Werke
Premio Martin Rainer "Periferie"
La famiglia Rainer e il Südtiroler Künstlerbund bandiscono la terza edizione del Premio Martin Rainer. Se le edizioni precedenti erano dedicate ai temi Arte e Spazio e Arte in Transizione, quella attuale ha come motto Periferie.
Come i temi dei concorsi precedenti, anche la periferia riveste un ruolo fondamentale nell'opera di Martin Rainer. L'artista, che lavora a Bressanone, non si è mai interessato a ciò che è centrale, a ciò che si trova al centro, staticamente equilibrato o perfettamente bilanciato. Il suo sguardo era piuttosto rivolto ai margini, alle zone periferiche sfrangiate, dove i contorni diventano sfocati. Ha posto questi luoghi sfocati, incompiuti e imperfetti al centro della sua produzione artistica, in linea con il suo credo “la perfezione è maestosa e noiosa”.
Le persone ai margini della società, coloro che vagano tra realtà diverse e le cose apparentemente insignificanti, questi temi indefiniti e indefinibili lo affascinavano. Quelle cose ambigue, in cui il baricentro non è al centro e molte cose sembrano ancora possibili, suscitavano il suo interesse.
Come se il nome fosse un programma, si può considerare una coincidenza azzeccata e programmatica il fatto che questi margini si ritrovino anche nel nome dell'artista: Der Rain, che secondo il dizionario Grimm indica quella “striscia di terra” che “è stata lasciata incolta tra i terreni agricoli di due confini”.
Nella sua opera Martin Rainer è stato un osservatore attento di questi margini, di queste periferie. Con delicatezza e sensibilità ha trasferito le loro peculiarità nella sua arte, sempre alla ricerca di un equilibrio reciproco tra contenuto e forma.
Non a caso nelle sue sculture il profilo, il contorno, gioca un ruolo decisivo. Non a caso per lui lo spazio tra le masse è più importante del corpo modellato. E non a caso concentra la sua attenzione su spazi intermedi armonizzati – «come nella musica […] altrimenti si ha sempre lo stesso tono». A livello formale, sono proprio quelle zone marginali non edificate, cioè i bordi, che egli cercava ed esprimeva a livello
contenutistico, cercando di raggiungere un equilibrio tra contenuto e forma.
Partendo da queste premesse, la giuria del Premio Martin Rainer di quest'anno è alla ricerca di artisti le cui opere si confrontino in questo senso con quelle di Martin Rainer e possano dar vita a un dialogo fruttuoso. Il premio non si limita alle sole arti figurative, ma è volutamente aperto a tutte le discipline e al lavoro interdisciplinare. Cerca opere che si occupino, dal punto di vista contenutistico e/o formale, di ciò che si trova al di fuori del centro e del mezzo: si tratta di eccentricità nel senso letterale del termine.
I candidati al premio devono essere sensibili all'arte periferica e dimostrarlo nella propria produzione artistica. Le qualità sopra menzionate devono essere riconoscibili nelle loro opere. Non è richiesta una consapevole ricezione dell'arte di Martin Rainer, né eventuali affinità nelle tecniche artistiche o il raggiungimento di risultati simili. L'intensa riflessione sulla concezione e l'espressione sono gli unici parametri decisivi.
Possono candidarsi artisti di età superiore ai 35 anni che abbiano punti di contatto con le concezioni creative di Martin Rainer sopra descritte.
È necessario presentare la documentazione relativa a tre opere realizzate nell'arco di almeno dieci anni. La documentazione deve essere inviata in formato PDF o su un supporto equivalente via e-mail all'indirizzo info@kuenstlerbund.org con oggetto “Martin Rainer Preis” entro il 27 febbraio 2026. La ricezione verrà confermata con una breve e-mail. Si prega di allegare una breve biografia professionale. La documentazione sarà valutata da una giuria che, se necessario, potrà richiedere ulteriore materiale (modelli, partiture, progetti ecc.).
Alla cerimonia di premiazione è abbinata una mostra in cui gli organizzatori mettono a confronto un'opera del vincitore/della vincitrice con un'opera di Martin Rainer. Il vincitore/la vincitrice mette a disposizione l'opera in questione a proprie spese per tutta la durata della mostra. Il confronto viene immortalato dagli organizzatori in una serie di fotografie, da cui viene realizzata un'edizione limitata a tredici copie firmate.
Il premio, istituito dalla Sommerfeld Collection e dalla Liquid Art Academy, è bandito dalla famiglia Rainer e dal Südtiroler Künstlerbund. Viene assegnato a cadenza ciclica.
La giuria & linee guida e criteri
Lisa Trockner - direttrice dello Skb
Josef Rainer - artista
Paulus Rainer - curatore del Kunsthistorisches Museum di Vienna
Hannes Egger - artista e attuale vincitore del premio di riconoscimento
Martina Oberprantacher – direttrice di Kunst Meran
*Autenticità e originalità delle opere
* Intenso confronto con l’elemento dell’intermediatezza e della transizione come metro fondante
*L’età minima richiesta è di 35 anni
*La creazione delle opere presentate dovrà estendersi a un arco temporale minimo di 10 anni
*Uno dei lavori presentati dovrà avere un nesso congruo e intelligibile con l’opera di Martin Rainer. È gradita una breve motivazione o dichiarazione di riferimento.
La giuria sottolinea che la partecipazione alle precedenti edizioni del premio non costituisce motivo di esclusione. Tutti i partecipanti alle precedenti edizioni sono invitati a partecipare a questa nuova edizione.
Il premio in denaro ammonta a 7000 euro.
Il premio verrà corrisposto previa presentazione di una fattura. A discrezione della giuria potranno essere assegnati fino a due premi di riconoscimento.
Tempistica e scadenze
Pubblicazione del bando: dicembre 2025
Termine di presentazione delle domande di partecipazione: 27 febbraio 2026
Aggiudicazione: entro marzo 2026
Premiazione: 11 aprile 2026
L’artista vincitore/vincitrice si impegna ad essere presente alla cerimonia di consegna del premio.
La premiazione si svolgerà nel contesto di un’esposizione, della durata di due settimane, organizzata a Bressanone, principale luogo di attività di Martin Rainer.
Allegati
Modulo di candidatura
Opere di Martin Rainer