Genealogie Software

Family Tree Maker (FTM) & Family Book Creator (FBC)

Ich nutze die neusten Versionen der beiden Genealogie-Programme Family Tree Maker (Software MacKiev) & als Plug-In dessen den Family Book Creator (Stefan Harms, Hamburg) und möchte hiermit für diese eine kleine Hilfestellung geben, wie man den FTM am besten nutzt, damit der FBC die Daten so gut ausgibt, dass man eine recht angenehme Lesbarkeit der ausgegebenen Texte erzielt.

Ich kann beide Programme sehr empfehlen. Besonders die Quellenverwaltung ist im FTM ist toll umgesetzt. Natürlich kann jeder seine Genealogiesoftware nutzen wie er mag, aber ich habe sehr viele Probedrucke erstellt und weiß, dass einiges nicht immer einfach einzustellen ist.

Wenn man von vorn herein die Daten im FTM ordentlich eingibt, hat man zumindest mit den Plug-In-Programmen einige Zeit für Einstellungen weniger. Zusätzlich ist es immer von Vorteil, wenn Forscher ihre Daten auf eine ähnliche Weise eingeben um einen gewissen Standard zu erreichen und somit untereinander kompatibel zu sein.

Also hier ein paar Tipps um die zwei Programme aufeinander etwas abzustimmen:

Felderauswahl ("Customize View")

Zu allererst sollte man natürlich die Ansicht im FTM für seine Bedürfnisse einstellen und die erforderlichen Felder auswählen, die man benötigt auswählen. In der Grundeinstellung ist der FTM recht mager eingestellt.


Familiennamen ("Name") & Namensvetter ("Nmsa")

Gib den Personen immer ihre Geburtsnamen. Bei einer Verkartung eines Ortes ist es vorteilhaft, die verschiedenen Schreibweisen im Namensfeld zu vereinheitlichen. Ich nutze den Familiennamen, der in der heutigen Zeit am geläufigsten ist.

Für die Schreibweisen bzw. phonetischen Nachnamen gibt es im FTM ein extra Feld (Nmsa).

Beispiel der Satzausgabe für den Namensvetter im FBC:

Vor- & Rufnamen

Mit einem * (Stern) hinter dem Rufnamen erkennt FBC diesen und unterstreicht ihn automatisch.

Alias - Vulgo - Spitzname ("AKA")

Für einen Alias bzw. Spitznamen, wie "der Obere", "der Jüngere" oder hier "Hof-Toffel" gibt es im FTM ebenso ein von FBC erkennbares Feld. Diesen in "..." gesetzt, wird er im Text fett dargestellt.

Im FBC wird ein Satz mit dem Spitznamen gebildet:

Beschreibungen - Zusätze - Zitate (Description)

In der Beschreibung zu Geburt, Taufe, Tod & Begräbnis gebe ich die zusätzlichen Erkenntnisse aus den primären Quellen als Zitat " ... " an. Das setzt FBC auch als Zusatz im Text so an. Benutze keine Klammern in den diversen Beschreibungs-Feldern! FBC macht dies automatisch! Die Klammern wären sonst doppelt! Anführungszeichen sind mit dem Hinweis auf ein Zitat sinnvoll.

Hier ein Beispiel wie FBC den Text darstellt: Rufname unterstrichen - Beschreibung als Zitat in Klammern - Alias oder Spitzname als Satz.

Orte (Place)

Hier spalten sich die Geister. Ich für meinen Teil mag es überhaupt nicht, wenn ellenlange Ortsbeschreibungen den Text regelrecht sprengen und verunstalten. Dafür hat der FTM eine tolle Ortsverwaltung (Places)! Man kann zum Ort selbst, der eine genauere Beschreibung haben kann, zusätzlich eine Druckversion angeben.

Ich richte meine Ortsangaben nach dem Standardwerk des Instituts für Sächsische Geschichte & Volkskunde, dem "Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen" und habe somit eine genaue - aber kurze - Ortsangabe. Im Feld Short "kurze Druckausgabe" kürze ich diesen noch auf die normale Ortsbezeichnung, welche im FBC ausgewählt werden kann.

Beispiel für die kurzen Ortsangaben im Text des FBC.

Todesursache ("CasDt")

Die Todesursachen sollten immer mit Großbuchstaben beginnen, da FBC diese an den Satzanfang stellt, z.B. Gefallen im 1. Weltkrieg

Beispiel wie FBC den Text darstellt zu Tod mit Beschreibung - Todesursache - Begräbnis.

Beruf ("Occu")

Im Feld Occu "Berufe" wird der Ort im FBC am Ende angefügt. Wenn eine Person zeitlebens an einem Ort gearbeitet hat, können die Felder ganz normal ausgefüllt werden.

Sollte eine Person an verschiedenen Orten, z.B. durch Umzug, gearbeitet haben, ist es sinnvoll den Ort nicht anzugeben, sondern diesen in die Beschreibung zu setzten z.B. "Zimmermann in Rodewisch, 1845 Zimmermeister in Lerchenberg"

Beispiel für mehrere Berufe an verschiedenen Orten

Trauung ("Marr")

Bei normal vollzogener Trauung können sie Felder auch normal ausgefüllt sein. Benutze keine Klammern in den diversen Beschreibungs-Feldern! FBC macht dies automatisch! Die Klammern wären sonst doppelt! Anführungszeichen sind mit dem Hinweis auf ein Zitat sinnvoll.

Bei unverheirateten Paaren sollte unbedingt trotzdem das Feld Marr "Hochzeit" genutzt werden, da FBC die anderen Beziehungsfelder nicht erkennt. mit dem Zusatz "unverheiratet" und der Einstellung im FTM unter "Beziehungen" wird aber ein annehmbarer Satz daraus gebildet.

FBC verzichtet nach ordnungsgemäßer Einstellung der Beziehung und Ehepartner auf die Wortwahl "heiratete" bei unverheirateten Paaren, und gibt nur eine "Beziehung" an. Sollte aus dieser unehelichen Beziehung ein Kind hervorgegangen sein, kann man mit einem Zeugungsrechner, ein ungefähres Datum der "Liebschaft" angeben.

Einstellung im FTM für "Partnerin (unverheiratet) getrennt"

für "Ehefrau verstorben" z.B. für eine 1. Ehe eines Mannes, der wieder in 2. Ehe heiratet

für "bestehende Ehefrau" (Standarteinstellung im FTM), wenn er z.B. nur eine Ehefrau in seinem Leben hatte.

Satzbildung im FBC zu einer ganz normalen Trauung. Das Alter wird automatisch erstellt.

Besitz ("Propty")

Das Feld Propty "Eigentum" wurde neu im FBC integriert, und ist für eine Ausarbeitung z.B. von Gerichtsbüchern zur Angabe von Grundbesitz essentiell wichtig. Ich schreibe in dieses Feld die Zeitspanne des Besitzes, den Ort und in die Beschreibung ob er Haus- oder Gutsbesitzer war und, soweit bekannt die alte Ortslistennummer (OL) mit der heutigen Adresse.

Dies wird im FBC beispielsweise so ausgegeben:

Quellenverwaltung (Sourse citation)

Ich nutze generell die integrierte Quellenverwaltung im FTM. Legt man selbst irgendwo Felder an, erkennt es ein anderes Programm wahrscheinlich nicht mehr und es muss nachgearbeitet werden, oder die Daten stehen dort, wo sie nicht hingehören.

Diese finde ich einfach großartig! Unter dem Haupttitel wird die Primärquelle benannt, z.B. "Kirchenbuch Schneeberg" oder "Gerichtsbuch Hartenstein". Im Detail wird die Angabe spezifiziert z.B. Trauregister mit den üblichen Angaben zum Jahr/ Seite/ Nummer. Im weiteren Feld kann man (muss man aber nicht) den wörtlichen Text des Eintrages aus der Primärquelle einfügen.

Hinweis: Man muss jede Quelle nur ein einziges Mal angeben! Es besteht die Möglichkeit diese mehreren Personen zuzuweisen!

"Vollkommenheit in der Genealogie ist nie zu erreichen - darauf zu warten, würde bedeuten, eine Forschung nie zu veröffentlichen!"

Wenn man dies befolgt, kann man in der Verwaltung im FTM wunderbar eine Aufstellung aller Einträge unter einer bestimmten Primärquelle auflisten und z.B. nach Vollständigkeit prüfen. Für mich sehr wichtig für Kirchen- & Gerichtsbuch-Abschriften.

Die Quellenangaben werden mit Nummern-Hinweis in Klammern im Text von FBC ausgegeben und als gut lesbare Fußnoten auf der selben Seite abgebildet.